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Basedow, Johann Bernhard: Die ganze Natürliche Weisheit im Privatstande der gesitteten Bürger. Halle (Saale) u. a., [1768].

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aus natürlicher Erkenntniß etc.
Gesinde nicht zum Ungehorsam, und zu Thor-
heiten. Hüte dich aber auch, selbst verführt zu
werden.

Die Jugend ist die Zeit, uns mit Erkennt-
nissen
und Geschicklichkeiten zu bepflanzen.
Wende alle Zeit dazu an, welche du von dem Dienste
deiner Herrschaft, und von der Erlernung deines
Hauptgewerbes frey hast. Es ist in deinem mittel-
mässigen Zustande ein wichtiges Hülfsmittel deiner
Wohlfahrt, wenn du geübt bist, geschwind und
angenehm zu schreiben; deine Gedanken deutlich
und ordentlich aufzusetzen; mit Einsicht zu rechnen
und Commerz-Geschafte in Ordnung zu halten;
vieles, was zur Zierlichkeit und zum Unterhalte
deiner Kleidung gehört, ohne Bezahlung andrer,
selbst zu thun, und so viel als möglich, deinen
Bedürfnissen abzuhelfen.

Das Lesen nützlicher und angenehmer Bücher,
und ein Wohlgefallen an einem oder dem andern
musicalischen Jnstrumente, muß die gewöhn-
lichste Ergötzung einer sonst beschäftigten Jugend
seyn. Der Geschmack an denselben bewahrt vor
vielem Uebel, und stiftet viel Gutes.

So lange ein Knabe unter häuslicher Herrschaft
steht, kann es ihm nicht erlaubt seyn, um irgend
einen Preis zu spielen, besonders ohne Wissen
und Willen der Herrschaft.

Wer
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aus natuͤrlicher Erkenntniß ꝛc.
Geſinde nicht zum Ungehorſam, und zu Thor-
heiten. Huͤte dich aber auch, ſelbſt verfuͤhrt zu
werden.

Die Jugend iſt die Zeit, uns mit Erkennt-
niſſen
und Geſchicklichkeiten zu bepflanzen.
Wende alle Zeit dazu an, welche du von dem Dienſte
deiner Herrſchaft, und von der Erlernung deines
Hauptgewerbes frey haſt. Es iſt in deinem mittel-
maͤſſigen Zuſtande ein wichtiges Huͤlfsmittel deiner
Wohlfahrt, wenn du geuͤbt biſt, geſchwind und
angenehm zu ſchreiben; deine Gedanken deutlich
und ordentlich aufzuſetzen; mit Einſicht zu rechnen
und Commerz-Geſchafte in Ordnung zu halten;
vieles, was zur Zierlichkeit und zum Unterhalte
deiner Kleidung gehoͤrt, ohne Bezahlung andrer,
ſelbſt zu thun, und ſo viel als moͤglich, deinen
Beduͤrfniſſen abzuhelfen.

Das Leſen nuͤtzlicher und angenehmer Bücher,
und ein Wohlgefallen an einem oder dem andern
muſicaliſchen Jnſtrumente, muß die gewoͤhn-
lichſte Ergoͤtzung einer ſonſt beſchaͤftigten Jugend
ſeyn. Der Geſchmack an denſelben bewahrt vor
vielem Uebel, und ſtiftet viel Gutes.

So lange ein Knabe unter haͤuslicher Herrſchaft
ſteht, kann es ihm nicht erlaubt ſeyn, um irgend
einen Preis zu ſpielen, beſonders ohne Wiſſen
und Willen der Herrſchaft.

Wer
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[83/0107] aus natuͤrlicher Erkenntniß ꝛc. Geſinde nicht zum Ungehorſam, und zu Thor- heiten. Huͤte dich aber auch, ſelbſt verfuͤhrt zu werden. Die Jugend iſt die Zeit, uns mit Erkennt- niſſen und Geſchicklichkeiten zu bepflanzen. Wende alle Zeit dazu an, welche du von dem Dienſte deiner Herrſchaft, und von der Erlernung deines Hauptgewerbes frey haſt. Es iſt in deinem mittel- maͤſſigen Zuſtande ein wichtiges Huͤlfsmittel deiner Wohlfahrt, wenn du geuͤbt biſt, geſchwind und angenehm zu ſchreiben; deine Gedanken deutlich und ordentlich aufzuſetzen; mit Einſicht zu rechnen und Commerz-Geſchafte in Ordnung zu halten; vieles, was zur Zierlichkeit und zum Unterhalte deiner Kleidung gehoͤrt, ohne Bezahlung andrer, ſelbſt zu thun, und ſo viel als moͤglich, deinen Beduͤrfniſſen abzuhelfen. Das Leſen nuͤtzlicher und angenehmer Bücher, und ein Wohlgefallen an einem oder dem andern muſicaliſchen Jnſtrumente, muß die gewoͤhn- lichſte Ergoͤtzung einer ſonſt beſchaͤftigten Jugend ſeyn. Der Geſchmack an denſelben bewahrt vor vielem Uebel, und ſtiftet viel Gutes. So lange ein Knabe unter haͤuslicher Herrſchaft ſteht, kann es ihm nicht erlaubt ſeyn, um irgend einen Preis zu ſpielen, beſonders ohne Wiſſen und Willen der Herrſchaft. Wer F 2

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Zitationshilfe: Basedow, Johann Bernhard: Die ganze Natürliche Weisheit im Privatstande der gesitteten Bürger. Halle (Saale) u. a., [1768], S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/basedow_weisheit_1768/107>, abgerufen am 22.11.2024.