Basedow, Johann Bernhard: Das in Dessau errichtete Philanthropinum. Leipzig, 1774.Wie Dessau der Ort "heit die entbehrliche Wissenschaft, und, wie"bisher, nicht herrschen! Mein geliebter Menschenfreund stiftet solcher Ich wünsche, "dass die Abnahme der un- Der himmlische Geist erwiederte: "Be- "So werde, fuhr ich fort, -- -- durch "Die
Wie Deſſau der Ort „heit die entbehrliche Wiſſenſchaft, und, wie„bisher, nicht herrſchen! Mein geliebter Menſchenfreund ſtiftet ſolcher Ich wünſche, „daſs die Abnahme der un- Der himmliſche Geiſt erwiederte: „Be- „So werde, fuhr ich fort, — — durch „Die
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Wie Deſſau der Ort
„heit die entbehrliche Wiſſenſchaft, und, wie
„bisher, nicht herrſchen!
Mein geliebter Menſchenfreund ſtiftet ſolcher
Glückſeligkeit Pflanzörter, erwiederte der En-
gel. Wünſche weiter!
Ich wünſche, „daſs die Abnahme der un-
„ſchuldigern Leichtgläubigkeit nicht länger
„Platz mache den Gottesvergeſsnen Verächtern
„der Tugend und der unſterblichen Seelen;
„ſondern daſs über das ganze Menſchenge-
„ſchlecht ſich ausbreite das Chriſtenthum der
„heiligen, und weiſen, und nicht herſchenden
„Apoſtel.
Der himmliſche Geiſt erwiederte: „Be-
„ſchloſſen iſt es im Rathe des Allweiſen. Aber
„durch Trübſal, die der Unglaube ſtiftet, wird
„er ſeine Welt vorbereiten zu dieſer Glückſe-
„ligkeit Wunſch und Gebrauch. Ihm, aber
„nicht euch, ſind tauſend Jahre, wie ein Tag.
„Wünſche nun bedachtſamer das, was nähere
„Menſchengeſchlechter erfüllt ſehen können.
„So werde, fuhr ich fort, — — durch
„chriſtliche Monarchen — — aus guter Ab-
„ſicht — — ohne Zwang und Waffen —
„aller Orten — allen Gottesverehrern und
„gehorſamen Landeskindern — ein ganz glei-
„ches Recht des Glaubens und des Bekennt-
„niſſes — — ohne Verluſt deſſen, was die
„Sterblichen nicht gern entbehren, der Güter,
„der erworbnen Vorzüge, der Freyheit und
„des Lebens.
„Die
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