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Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

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Das Fünffte Buch.
men gebrachte Paar von einander zutrennen; her-
nach wolte sie dieser Kranckheit vnd den Mitteln
darfür nachsinnen. Derhalben; verzeihet mir Herr/
fieng sie erstlich zum Poliarchus an/ daß wir euch
zu vngelegener Zeit auß der Ruhe gebracht haben.
Nemmet ewere Gesundheit in Acht/ ohn welche wir
die vnserige für diesem nicht gehabt hetten/ vnd auch
jetzt nicht haben wolten. Wir gehen die Götter zu
bitten/ daß sie euch vnd vns diesen Tag glückselig
seyn lassen. Hernach kehrte sie sich zum Sohne/ der
noch jmmerzu den Poliarchus anschawete/ vnd be-
fahl jhm mit leiser Stimme/ er solte mit jhr auß dem
Zimmer gehen. Er folgte; Poliarchus aber sagte
weiter nichts/ als daß er wündschte/ die Götter/ zu
denen die Königin gienge/ wolten jhr gnädig seyn.
Hyanisbe aber kam in keinen Tempel. Sie hatte
grössern Kummer in jhrem Hertzen/ als daß jhr mög-
lich gewesen der Andacht abzuwarten. Sonsten
auch machte dieser vnverhoffte Widerwillen der
Fürsten erstlich den königlichen Hoff/ hernach auch
die Statt vnd alle Soldaten bestürtzt. Man fragte
mit Forchten nach der Vrsach solches Hasses/ oder
ertichtete jrgendt eine. Die Herren welche beym Po-
liarchus gestanden waren/ entrüsteten sich so sehr als
der König/ wiewol sie nicht wußten warumb man
den Archombrotus solte für Feindt halten: Sie red-
ten auch vnter sich nichts als von Waffen/ Schlach-
ten vnd Todtschlägen. Die Gemüter/ welche kurtz
zuvor so einig gewesen/ trenneten sich durch die gantze

Statt;
M m m v

Das Fuͤnffte Buch.
men gebrachte Paar von einander zutrennen; her-
nach wolte ſie dieſer Kranckheit vnd den Mitteln
darfuͤr nachſinnen. Derhalben; verzeihet mir Herꝛ/
fieng ſie erſtlich zum Poliarchus an/ daß wir euch
zu vngelegener Zeit auß der Ruhe gebracht haben.
Nemmet ewere Geſundheit in Acht/ ohn welche wir
die vnſerige fuͤr dieſem nicht gehabt hetten/ vnd auch
jetzt nicht haben wolten. Wir gehen die Goͤtter zu
bitten/ daß ſie euch vnd vns dieſen Tag gluͤckſelig
ſeyn laſſen. Hernach kehrte ſie ſich zum Sohne/ der
noch jmmerzu den Poliarchus anſchawete/ vnd be-
fahl jhm mit leiſer Stimme/ er ſolte mit jhr auß dem
Zimmer gehen. Er folgte; Poliarchus aber ſagte
weiter nichts/ als daß er wuͤndſchte/ die Goͤtter/ zu
denen die Koͤnigin gienge/ wolten jhr gnaͤdig ſeyn.
Hyanisbe aber kam in keinen Tempel. Sie hatte
groͤſſern Kum̃er in jhrem Hertzen/ als daß jhr moͤg-
lich geweſen der Andacht abzuwarten. Sonſten
auch machte dieſer vnverhoffte Widerwillen der
Fuͤrſten erſtlich den koͤniglichen Hoff/ hernach auch
die Statt vnd alle Soldaten beſtuͤrtzt. Man fragte
mit Forchten nach der Vrſach ſolches Haſſes/ oder
ertichtete jrgendt eine. Die Herꝛen welche beym Po-
liarchus geſtanden waren/ entruͤſteten ſich ſo ſehr als
der Koͤnig/ wiewol ſie nicht wußten warumb man
den Archombrotus ſolte fuͤr Feindt halten: Sie red-
ten auch vnteꝛ ſich nichts als von Waffẽ/ Schlach-
ten vnd Todtſchlaͤgen. Die Gemuͤter/ welche kurtz
zuvor ſo einig geweſen/ trennetẽ ſich durch die gantze

Statt;
M m m v
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[921/0965] Das Fuͤnffte Buch. men gebrachte Paar von einander zutrennen; her- nach wolte ſie dieſer Kranckheit vnd den Mitteln darfuͤr nachſinnen. Derhalben; verzeihet mir Herꝛ/ fieng ſie erſtlich zum Poliarchus an/ daß wir euch zu vngelegener Zeit auß der Ruhe gebracht haben. Nemmet ewere Geſundheit in Acht/ ohn welche wir die vnſerige fuͤr dieſem nicht gehabt hetten/ vnd auch jetzt nicht haben wolten. Wir gehen die Goͤtter zu bitten/ daß ſie euch vnd vns dieſen Tag gluͤckſelig ſeyn laſſen. Hernach kehrte ſie ſich zum Sohne/ der noch jmmerzu den Poliarchus anſchawete/ vnd be- fahl jhm mit leiſer Stimme/ er ſolte mit jhr auß dem Zimmer gehen. Er folgte; Poliarchus aber ſagte weiter nichts/ als daß er wuͤndſchte/ die Goͤtter/ zu denen die Koͤnigin gienge/ wolten jhr gnaͤdig ſeyn. Hyanisbe aber kam in keinen Tempel. Sie hatte groͤſſern Kum̃er in jhrem Hertzen/ als daß jhr moͤg- lich geweſen der Andacht abzuwarten. Sonſten auch machte dieſer vnverhoffte Widerwillen der Fuͤrſten erſtlich den koͤniglichen Hoff/ hernach auch die Statt vnd alle Soldaten beſtuͤrtzt. Man fragte mit Forchten nach der Vrſach ſolches Haſſes/ oder ertichtete jrgendt eine. Die Herꝛen welche beym Po- liarchus geſtanden waren/ entruͤſteten ſich ſo ſehr als der Koͤnig/ wiewol ſie nicht wußten warumb man den Archombrotus ſolte fuͤr Feindt halten: Sie red- ten auch vnteꝛ ſich nichts als von Waffẽ/ Schlach- ten vnd Todtſchlaͤgen. Die Gemuͤter/ welche kurtz zuvor ſo einig geweſen/ trennetẽ ſich durch die gantze Statt; M m m v

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Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 921. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/965>, abgerufen am 22.11.2024.