Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

Bild:
<< vorherige Seite

Joh. Barclayens Argenis/
samb rechen? Arsidas/ ich wolte noch heute auß A-
frica: aber diese Nacht sindt mir die Wunden wider-
umb auffgebrochen/ so daß ich die Bewegung deß
Meers nicht ertragen kan. Indessen aber/ biß ich
zu Kräfften komme/ wil ich euch vnd dem Gelanor
den besten Theil meines Volcks vntergeben. Ihr
könnet ewerer Princessin Wolfahrt fortstellen im
Fall das Glück ewerer Hülff nur erwartet hat. Ich
wil baldt bey euch seyn; vnd entweder durch den
Todt oder durch Sieg Ruhe finden. Arsidas mel-
dete jhm beydes was jhm Argenis bey seinem Ab-
schiede anbefohlen; wie auch was sich sonsten seyt
Poliarchus aussen gewesen zugetragen hette: für-
nämlich redete er von deß Radirobanes angestellten
Auffzügen/ durch welcher Betrug er die Argenis
entführen wöllen. So wardt auch der Selenissen
nicht wenig erwehnet/ wie sie gesündiget/ vnd sich
selber am Leben gestrafft hette. Item in was für
Gnaden Archombrotus beym König stünde/ vnd
wie er der Princessin nachzugehen wüßte. Gelanor
war der dritte bey dem Gespräche: dann Poliarchus
wolte jhm/ welchem er das Leben selbst vertra-
wete/ nichts verschwiegen seyn
lassen.



Archom-

Joh. Barclayens Argenis/
ſamb rechen? Arſidas/ ich wolte noch heute auß A-
frica: aber dieſe Nacht ſindt mir die Wunden wider-
umb auffgebrochen/ ſo daß ich die Bewegung deß
Meers nicht ertragen kan. Indeſſen aber/ biß ich
zu Kraͤfften komme/ wil ich euch vnd dem Gelanor
den beſten Theil meines Volcks vntergeben. Ihr
koͤnnet ewerer Princeſſin Wolfahrt fortſtellen im
Fall das Gluͤck ewerer Huͤlff nur erwartet hat. Ich
wil baldt bey euch ſeyn; vnd entweder durch den
Todt oder durch Sieg Ruhe finden. Arſidas mel-
dete jhm beydes was jhm Argenis bey ſeinem Ab-
ſchiede anbefohlen; wie auch was ſich ſonſten ſeyt
Poliarchus auſſen geweſen zugetragen hette: fuͤr-
naͤmlich redete er von deß Radirobanes angeſtellten
Auffzuͤgen/ durch welcher Betrug er die Argenis
entfuͤhren woͤllen. So wardt auch der Seleniſſen
nicht wenig erwehnet/ wie ſie geſuͤndiget/ vnd ſich
ſelber am Leben geſtrafft hette. Item in was fuͤr
Gnaden Archombrotus beym Koͤnig ſtuͤnde/ vnd
wie er der Princeſſin nachzugehen wuͤßte. Gelanor
war der dritte bey dem Geſpraͤche: dann Poliarchus
wolte jhm/ welchem er das Leben ſelbſt vertra-
wete/ nichts verſchwiegen ſeyn
laſſen.



Archom-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0958" n="914"/><fw place="top" type="header">Joh. Barclayens Argenis/</fw><lb/>
&#x017F;amb rechen? Ar&#x017F;idas/ ich wolte noch heute auß A-<lb/>
frica: aber die&#x017F;e Nacht &#x017F;indt mir die Wunden wider-<lb/>
umb auffgebrochen/ &#x017F;o daß ich die Bewegung deß<lb/>
Meers nicht ertragen kan. Inde&#x017F;&#x017F;en aber/ biß ich<lb/>
zu Kra&#x0364;fften komme/ wil ich euch vnd dem Gelanor<lb/>
den be&#x017F;ten Theil meines Volcks vntergeben. Ihr<lb/>
ko&#x0364;nnet ewerer Prince&#x017F;&#x017F;in Wolfahrt fort&#x017F;tellen im<lb/>
Fall das Glu&#x0364;ck ewerer Hu&#x0364;lff nur erwartet hat. Ich<lb/>
wil baldt bey euch &#x017F;eyn; vnd entweder durch den<lb/>
Todt oder durch Sieg Ruhe finden. Ar&#x017F;idas mel-<lb/>
dete jhm beydes was jhm Argenis bey &#x017F;einem Ab-<lb/>
&#x017F;chiede anbefohlen; wie auch was &#x017F;ich &#x017F;on&#x017F;ten &#x017F;eyt<lb/>
Poliarchus au&#x017F;&#x017F;en gewe&#x017F;en zugetragen hette: fu&#x0364;r-<lb/>
na&#x0364;mlich redete er von deß Radirobanes ange&#x017F;tellten<lb/>
Auffzu&#x0364;gen/ durch welcher Betrug er die Argenis<lb/>
entfu&#x0364;hren wo&#x0364;llen. So wardt auch der Seleni&#x017F;&#x017F;en<lb/>
nicht wenig erwehnet/ wie &#x017F;ie ge&#x017F;u&#x0364;ndiget/ vnd &#x017F;ich<lb/>
&#x017F;elber am Leben ge&#x017F;trafft hette. Item in was fu&#x0364;r<lb/>
Gnaden Archombrotus beym Ko&#x0364;nig &#x017F;tu&#x0364;nde/ vnd<lb/>
wie er der Prince&#x017F;&#x017F;in nachzugehen wu&#x0364;ßte. Gelanor<lb/>
war der dritte bey dem Ge&#x017F;pra&#x0364;che: dann Poliarchus<lb/><hi rendition="#c">wolte jhm/ welchem er das Leben &#x017F;elb&#x017F;t vertra-<lb/>
wete/ nichts ver&#x017F;chwiegen &#x017F;eyn<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en.</hi></p><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Archom-</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[914/0958] Joh. Barclayens Argenis/ ſamb rechen? Arſidas/ ich wolte noch heute auß A- frica: aber dieſe Nacht ſindt mir die Wunden wider- umb auffgebrochen/ ſo daß ich die Bewegung deß Meers nicht ertragen kan. Indeſſen aber/ biß ich zu Kraͤfften komme/ wil ich euch vnd dem Gelanor den beſten Theil meines Volcks vntergeben. Ihr koͤnnet ewerer Princeſſin Wolfahrt fortſtellen im Fall das Gluͤck ewerer Huͤlff nur erwartet hat. Ich wil baldt bey euch ſeyn; vnd entweder durch den Todt oder durch Sieg Ruhe finden. Arſidas mel- dete jhm beydes was jhm Argenis bey ſeinem Ab- ſchiede anbefohlen; wie auch was ſich ſonſten ſeyt Poliarchus auſſen geweſen zugetragen hette: fuͤr- naͤmlich redete er von deß Radirobanes angeſtellten Auffzuͤgen/ durch welcher Betrug er die Argenis entfuͤhren woͤllen. So wardt auch der Seleniſſen nicht wenig erwehnet/ wie ſie geſuͤndiget/ vnd ſich ſelber am Leben geſtrafft hette. Item in was fuͤr Gnaden Archombrotus beym Koͤnig ſtuͤnde/ vnd wie er der Princeſſin nachzugehen wuͤßte. Gelanor war der dritte bey dem Geſpraͤche: dann Poliarchus wolte jhm/ welchem er das Leben ſelbſt vertra- wete/ nichts verſchwiegen ſeyn laſſen. Archom-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/958
Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 914. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/958>, abgerufen am 22.11.2024.