Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.Das Erste Buch. beklagen: darmit er also durch Timocleen Hülffeverborgener weise zum Poliarchus köndte. Sie wa- ren ferrner bekümmert/ was man mit seinen fahren- den Gütern vnd Dienern thun solte. Dann er hatte ein Hauß mit solchem Vorrathe/ welches der Gna- den vnd Freundschafft die er bey dem König hatte nicht vngemässe war. Aber er trawete auch seinen eigenen Leuten nicht. Auß seinem Lande war der einige Gelanor; das ander waren Außländer/ vnd jhm mehrentheils vnbekandt. Nach seinem Gute fragte er nicht viel/ vnd pflegte vnter seinen Klei- dern Edelgesteine hohen Werths/ vnd etwas von Golde zuführen/ damit jhm das Vnglück abwe- sendt nicht alles hinweg raffen köndte. Derentwe- gen befahl er dem Gelanor nichts zu verrücken/ wann schon Meleander seine als einer verurtheile- ten Person Güter zu sich nemme/ oder es sein Ge- sinde vnd Knechte wegraubeten: vnd solte er sich nur für dem Einfall eines Hauses das zerstöret würde hüten. Mit diesem Vnterricht liessen sie jhn fortziehen. Archombrotus selber vnd Timo- clee durfften sich nicht viel länger bey dem Poli- archus verweilen. Dann es war sich zuhüten/ daß die Knechte nicht möchten früh auffstehen/ vnd ohngefehr vleissiger weren/ als man damals gerne gesehen hette. Solten sie nun der Frawen Hülffe ge- gen dem Poliarchus jnnen werden/ so möchte es nicht wol ablauffen. Baten sie jhn derhalben/ daß er sich D ij
Das Erſte Buch. beklagen: darmit er alſo durch Timocleen Huͤlffeverborgener weiſe zum Poliarchus koͤndte. Sie wa- ren ferꝛner bekuͤmmert/ was man mit ſeinen fahren- den Guͤtern vnd Dienern thun ſolte. Dann er hatte ein Hauß mit ſolchem Vorꝛathe/ welches der Gna- den vnd Freundſchafft die er bey dem Koͤnig hatte nicht vngemaͤſſe war. Aber er trawete auch ſeinen eigenen Leuten nicht. Auß ſeinem Lande war der einige Gelanor; das ander waren Außlaͤnder/ vnd jhm mehrentheils vnbekandt. Nach ſeinem Gute fragte er nicht viel/ vnd pflegte vnter ſeinen Klei- dern Edelgeſteine hohen Werths/ vnd etwas von Golde zufuͤhren/ damit jhm das Vngluͤck abwe- ſendt nicht alles hinweg raffen koͤndte. Derentwe- gen befahl er dem Gelanor nichts zu verꝛuͤcken/ wann ſchon Meleander ſeine als einer verurtheile- ten Perſon Guͤter zu ſich nemme/ oder es ſein Ge- ſinde vnd Knechte wegraubeten: vnd ſolte er ſich nur fuͤr dem Einfall eines Hauſes das zerſtoͤret wuͤrde huͤten. Mit dieſem Vnterꝛicht lieſſen ſie jhn fortziehen. Archombrotus ſelber vnd Timo- clee durfften ſich nicht viel laͤnger bey dem Poli- archus verweilen. Dann es war ſich zuhuͤten/ daß die Knechte nicht moͤchten fruͤh auffſtehen/ vnd ohngefehr vleiſſiger weren/ als man damals gerne geſehen hette. Solten ſie nun der Frawen Huͤlffe ge- gen dem Poliarchus jnnen werden/ ſo moͤchte es nicht wol ablauffen. Baten ſie jhn derhalben/ daß er ſich D ij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0095" n="51"/><fw place="top" type="header">Das Erſte Buch.</fw><lb/> beklagen: darmit er alſo durch Timocleen Huͤlffe<lb/> verborgener weiſe zum Poliarchus koͤndte. Sie wa-<lb/> ren ferꝛner bekuͤmmert/ was man mit ſeinen fahren-<lb/> den Guͤtern vnd Dienern thun ſolte. Dann er hatte<lb/> ein Hauß mit ſolchem Vorꝛathe/ welches der Gna-<lb/> den vnd Freundſchafft die er bey dem Koͤnig hatte<lb/> nicht vngemaͤſſe war. Aber er trawete auch ſeinen<lb/> eigenen Leuten nicht. Auß ſeinem Lande war der<lb/> einige Gelanor; das ander waren Außlaͤnder/ vnd<lb/> jhm mehrentheils vnbekandt. Nach ſeinem Gute<lb/> fragte er nicht viel/ vnd pflegte vnter ſeinen Klei-<lb/> dern Edelgeſteine hohen Werths/ vnd etwas von<lb/> Golde zufuͤhren/ damit jhm das Vngluͤck abwe-<lb/> ſendt nicht alles hinweg raffen koͤndte. Derentwe-<lb/> gen befahl er dem Gelanor nichts zu verꝛuͤcken/<lb/> wann ſchon Meleander ſeine als einer verurtheile-<lb/> ten Perſon Guͤter zu ſich nemme/ oder es ſein Ge-<lb/> ſinde vnd Knechte wegraubeten: vnd ſolte er ſich<lb/> nur fuͤr dem Einfall eines Hauſes das zerſtoͤret<lb/> wuͤrde huͤten. Mit dieſem Vnterꝛicht lieſſen ſie<lb/> jhn fortziehen. Archombrotus ſelber vnd Timo-<lb/> clee durfften ſich nicht viel laͤnger bey dem Poli-<lb/> archus verweilen. Dann es war ſich zuhuͤten/<lb/> daß die Knechte nicht moͤchten fruͤh auffſtehen/ vnd<lb/> ohngefehr vleiſſiger weren/ als man damals gerne<lb/> geſehen hette. Solten ſie nun der Frawen Huͤlffe ge-<lb/> gen dem Poliarchus jnnen werden/ ſo moͤchte es<lb/> nicht wol ablauffen. Baten ſie jhn derhalben/ daß<lb/> <fw place="bottom" type="sig">D ij</fw><fw place="bottom" type="catch">er ſich</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [51/0095]
Das Erſte Buch.
beklagen: darmit er alſo durch Timocleen Huͤlffe
verborgener weiſe zum Poliarchus koͤndte. Sie wa-
ren ferꝛner bekuͤmmert/ was man mit ſeinen fahren-
den Guͤtern vnd Dienern thun ſolte. Dann er hatte
ein Hauß mit ſolchem Vorꝛathe/ welches der Gna-
den vnd Freundſchafft die er bey dem Koͤnig hatte
nicht vngemaͤſſe war. Aber er trawete auch ſeinen
eigenen Leuten nicht. Auß ſeinem Lande war der
einige Gelanor; das ander waren Außlaͤnder/ vnd
jhm mehrentheils vnbekandt. Nach ſeinem Gute
fragte er nicht viel/ vnd pflegte vnter ſeinen Klei-
dern Edelgeſteine hohen Werths/ vnd etwas von
Golde zufuͤhren/ damit jhm das Vngluͤck abwe-
ſendt nicht alles hinweg raffen koͤndte. Derentwe-
gen befahl er dem Gelanor nichts zu verꝛuͤcken/
wann ſchon Meleander ſeine als einer verurtheile-
ten Perſon Guͤter zu ſich nemme/ oder es ſein Ge-
ſinde vnd Knechte wegraubeten: vnd ſolte er ſich
nur fuͤr dem Einfall eines Hauſes das zerſtoͤret
wuͤrde huͤten. Mit dieſem Vnterꝛicht lieſſen ſie
jhn fortziehen. Archombrotus ſelber vnd Timo-
clee durfften ſich nicht viel laͤnger bey dem Poli-
archus verweilen. Dann es war ſich zuhuͤten/
daß die Knechte nicht moͤchten fruͤh auffſtehen/ vnd
ohngefehr vleiſſiger weren/ als man damals gerne
geſehen hette. Solten ſie nun der Frawen Huͤlffe ge-
gen dem Poliarchus jnnen werden/ ſo moͤchte es
nicht wol ablauffen. Baten ſie jhn derhalben/ daß
er ſich
D ij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |