Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

Bild:
<< vorherige Seite
Das Fünffte Buch.


Trawrigkeit der Argenis: deß Archom-
brotus Zorn vber den Poliarchus:
Gobrias gelanget in Sicilien/ vnnd
spricht Meleandern an: Seine Be/
schönung die Argenis zusehen.

Das IV. Capitel.

NAchdem alles zum fortschiffen bereitet
war/ nam Archombrotus von der Argenis
Abscheidt/ vnnd entschüldigte sich seines
verreisens wegen. Es kränckte auch dieses die arm-
selige Princessin nicht wenig/ daß er nicht verstehen
wolte wie wenig sie jhn achtete; vnd daß sie wegen
der Einbildung so man von jhrer Liebe gegen jhm
führete/ jhren Femdt zu solchen Gütern vnd Zunei-
gung der Sicilier gebracht hette. Derhalben gab sie
vnwillig zur Antwort/ sie liesse es jhr gefallen/ daß
er zu seiner Mutter gedächte. Dann es were nie-
manden jrgend besser als in dem seinigen. Die auß-
drücklich herben Worte biessen den Archombrotus;
welche durch jhre Geberden vnd saweres Gesichte
noch scheinbarer worden. Aber die Zeit vnd der Ort
mochten kein Klagen noch Einwenden leiden. Vicl-
mehr/ als er nicht merckete/ daß man seiner Wieder-
kunfft nicht begehrte/ gab er zur Antwort; man hiel-
te das Vatterland in dem die liebste gebohren wor-
den viel höher/ vnd were jhm auch mehr verpflich-

tet
J i i iiij
Das Fuͤnffte Buch.


Trawrigkeit der Argenis: deß Archom-
brotus Zorn vber den Poliarchus:
Gobrias gelanget in Sicilien/ vnnd
ſpricht Meleandern an: Seine Be/
ſchoͤnung die Argenis zuſehen.

Das IV. Capitel.

NAchdem alles zum fortſchiffen bereitet
war/ nam Archombrotus von der Argenis
Abſcheidt/ vnnd entſchuͤldigte ſich ſeines
verꝛeiſens wegen. Es kraͤnckte auch dieſes die arm-
ſelige Princeſſin nicht wenig/ daß er nicht verſtehen
wolte wie wenig ſie jhn achtete; vnd daß ſie wegen
der Einbildung ſo man von jhrer Liebe gegen jhm
fuͤhrete/ jhren Femdt zu ſolchen Guͤtern vnd Zunei-
gung der Sicilier gebracht hette. Derhalben gab ſie
vnwillig zur Antwort/ ſie lieſſe es jhr gefallen/ daß
er zu ſeiner Mutter gedaͤchte. Dann es were nie-
manden jrgend beſſer als in dem ſeinigen. Die auß-
druͤcklich herben Worte bieſſen den Archombrotus;
welche durch jhre Geberden vnd ſaweres Geſichte
noch ſcheinbarer worden. Aber die Zeit vnd der Ort
mochten kein Klagen noch Einwenden leiden. Vicl-
mehr/ als er nicht merckete/ daß man ſeiner Wieder-
kunfft nicht begehrte/ gab er zur Antwort; man hiel-
te das Vatterland in dem die liebſte gebohren wor-
den viel hoͤher/ vnd were jhm auch mehr verpflich-

tet
J i i iiij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0915" n="871"/>
            <fw place="top" type="header">Das Fu&#x0364;nffte Buch.</fw><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <argument>
              <p>Trawrigkeit der Argenis: deß Archom-<lb/><hi rendition="#et">brotus Zorn vber den Poliarchus:<lb/>
Gobrias gelanget in Sicilien/ vnnd<lb/>
&#x017F;pricht Meleandern an: Seine Be/<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;nung die Argenis zu&#x017F;ehen.</hi></p>
            </argument>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>Das <hi rendition="#aq">IV.</hi> Capitel.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">N</hi>Achdem alles zum fort&#x017F;chiffen bereitet<lb/>
war/ nam Archombrotus von der Argenis<lb/>
Ab&#x017F;cheidt/ vnnd ent&#x017F;chu&#x0364;ldigte &#x017F;ich &#x017F;eines<lb/>
ver&#xA75B;ei&#x017F;ens wegen. Es kra&#x0364;nckte auch die&#x017F;es die arm-<lb/>
&#x017F;elige Prince&#x017F;&#x017F;in nicht wenig/ daß er nicht ver&#x017F;tehen<lb/>
wolte wie wenig &#x017F;ie jhn achtete; vnd daß &#x017F;ie wegen<lb/>
der Einbildung &#x017F;o man von jhrer Liebe gegen jhm<lb/>
fu&#x0364;hrete/ jhren Femdt zu &#x017F;olchen Gu&#x0364;tern vnd Zunei-<lb/>
gung der Sicilier gebracht hette. Derhalben gab &#x017F;ie<lb/>
vnwillig zur Antwort/ &#x017F;ie lie&#x017F;&#x017F;e es jhr gefallen/ daß<lb/>
er zu &#x017F;einer Mutter geda&#x0364;chte. Dann es were nie-<lb/>
manden jrgend be&#x017F;&#x017F;er als in dem &#x017F;einigen. Die auß-<lb/>
dru&#x0364;cklich herben Worte bie&#x017F;&#x017F;en den Archombrotus;<lb/>
welche durch jhre Geberden vnd &#x017F;aweres Ge&#x017F;ichte<lb/>
noch &#x017F;cheinbarer worden. Aber die Zeit vnd der Ort<lb/>
mochten kein Klagen noch Einwenden leiden. Vicl-<lb/>
mehr/ als er nicht merckete/ daß man &#x017F;einer Wieder-<lb/>
kunfft nicht begehrte/ gab er zur Antwort; man hiel-<lb/>
te das Vatterland in dem die lieb&#x017F;te gebohren wor-<lb/>
den viel ho&#x0364;her/ vnd were jhm auch mehr verpflich-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">J i i iiij</fw><fw place="bottom" type="catch">tet</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[871/0915] Das Fuͤnffte Buch. Trawrigkeit der Argenis: deß Archom- brotus Zorn vber den Poliarchus: Gobrias gelanget in Sicilien/ vnnd ſpricht Meleandern an: Seine Be/ ſchoͤnung die Argenis zuſehen. Das IV. Capitel. NAchdem alles zum fortſchiffen bereitet war/ nam Archombrotus von der Argenis Abſcheidt/ vnnd entſchuͤldigte ſich ſeines verꝛeiſens wegen. Es kraͤnckte auch dieſes die arm- ſelige Princeſſin nicht wenig/ daß er nicht verſtehen wolte wie wenig ſie jhn achtete; vnd daß ſie wegen der Einbildung ſo man von jhrer Liebe gegen jhm fuͤhrete/ jhren Femdt zu ſolchen Guͤtern vnd Zunei- gung der Sicilier gebracht hette. Derhalben gab ſie vnwillig zur Antwort/ ſie lieſſe es jhr gefallen/ daß er zu ſeiner Mutter gedaͤchte. Dann es were nie- manden jrgend beſſer als in dem ſeinigen. Die auß- druͤcklich herben Worte bieſſen den Archombrotus; welche durch jhre Geberden vnd ſaweres Geſichte noch ſcheinbarer worden. Aber die Zeit vnd der Ort mochten kein Klagen noch Einwenden leiden. Vicl- mehr/ als er nicht merckete/ daß man ſeiner Wieder- kunfft nicht begehrte/ gab er zur Antwort; man hiel- te das Vatterland in dem die liebſte gebohren wor- den viel hoͤher/ vnd were jhm auch mehr verpflich- tet J i i iiij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/915
Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 871. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/915>, abgerufen am 18.11.2024.