Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.Das Fünffte Buch. Meleanders vnd Timonides Gespräche Das III. Capitel. MEleander entschloß sich weißlich dem Ar- Vnglücks
Das Fuͤnffte Buch. Meleanders vnd Timonides Geſpraͤche Das III. Capitel. MEleander entſchloß ſich weißlich dem Ar- Vngluͤcks
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0905" n="861"/> <fw place="top" type="header">Das Fuͤnffte Buch.</fw><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <argument> <p>Meleanders vnd Timonides Geſpraͤche<lb/><hi rendition="#et">die Geſandten vnd Secretarien deß<lb/> gemeinen Weſens betreffendt.</hi></p> </argument> </div><lb/> <div n="3"> <head>Das <hi rendition="#aq">III.</hi> Capitel.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">M</hi>Eleander entſchloß ſich weißlich dem Ar-<lb/> chombrotus einen getrewen vnd erfahrnen<lb/> Mann/ gleichſamb als einen Abgeſandten<lb/> an die Hyanisbe zuzugeben. Dann alſo kuͤndte er<lb/> Bericht einziehen/ was nicht allein der Feindt/ ſon-<lb/> dern auch Hyanisbe mit jhrem Sohn zuthun ge-<lb/> ſonnen were. Die vnbeſtaͤndigkeit der Dinge/ vnd er-<lb/> fahrung im regieren hatte ſein ohn diß wachend Ge-<lb/> muͤth ſehr fuͤrſichtig gemacht. Doch war er in kei-<lb/> nen Geſchaͤfften behutſamer als in erwehlung deren<lb/> Perſonen/ welchen er eine Abſendung an außlaͤndi-<lb/> ſche Koͤnige oder Voͤlcker anvertrawete: in Mei-<lb/> nung/ ſie werẽ wie die Adern/ ſo nach jhrer Beſchaf-<lb/> fenheit eine verborgene Krafft der Geſundheit oder<lb/> Kranckheit auß vnterſchiedlichen oͤrtern jhrem Lan-<lb/> de zueigneten. Er hatte erfahren/ wann dieſe Leute<lb/> mehr fuͤr jhr Privatweſen/ als fuͤr jhren Herꝛen vnd<lb/> Redligkeit ſorgen/ daß deß Vatterlands Guͤter/<lb/> Wuͤrden/ vnd Anſchlaͤge durch jhr Stillſchweigen<lb/> oder Einwilligung verꝛahten werden. Wann ſie a-<lb/> ber vnruhige Koͤpffe/ oder mit hoffaͤrtiger Vnwiſ-<lb/> ſenheit beladen ſindt/ daß ſie eines theils mit hartem<lb/> Widerfechten/ anders theils mit auffmutzung deß<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Vngluͤcks</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [861/0905]
Das Fuͤnffte Buch.
Meleanders vnd Timonides Geſpraͤche
die Geſandten vnd Secretarien deß
gemeinen Weſens betreffendt.
Das III. Capitel.
MEleander entſchloß ſich weißlich dem Ar-
chombrotus einen getrewen vnd erfahrnen
Mann/ gleichſamb als einen Abgeſandten
an die Hyanisbe zuzugeben. Dann alſo kuͤndte er
Bericht einziehen/ was nicht allein der Feindt/ ſon-
dern auch Hyanisbe mit jhrem Sohn zuthun ge-
ſonnen were. Die vnbeſtaͤndigkeit der Dinge/ vnd er-
fahrung im regieren hatte ſein ohn diß wachend Ge-
muͤth ſehr fuͤrſichtig gemacht. Doch war er in kei-
nen Geſchaͤfften behutſamer als in erwehlung deren
Perſonen/ welchen er eine Abſendung an außlaͤndi-
ſche Koͤnige oder Voͤlcker anvertrawete: in Mei-
nung/ ſie werẽ wie die Adern/ ſo nach jhrer Beſchaf-
fenheit eine verborgene Krafft der Geſundheit oder
Kranckheit auß vnterſchiedlichen oͤrtern jhrem Lan-
de zueigneten. Er hatte erfahren/ wann dieſe Leute
mehr fuͤr jhr Privatweſen/ als fuͤr jhren Herꝛen vnd
Redligkeit ſorgen/ daß deß Vatterlands Guͤter/
Wuͤrden/ vnd Anſchlaͤge durch jhr Stillſchweigen
oder Einwilligung verꝛahten werden. Wann ſie a-
ber vnruhige Koͤpffe/ oder mit hoffaͤrtiger Vnwiſ-
ſenheit beladen ſindt/ daß ſie eines theils mit hartem
Widerfechten/ anders theils mit auffmutzung deß
Vngluͤcks
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |