Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.Das Vierdte Buch. lien einsetzen vnd den Schleuderen jhren Platz neh-men/ damit sie die Steine nicht werffen köndten. Den Numidiern befahler/ daß sie von der Spitzen sich ein wenig auff deß Feindes seiten machen/ vnd jhn von der rechten Ordnung der Schlacht auff sich wenden solten. Radirobanes hergegen bemühete sich den Feindt mit etlichen Troppen Reutern zu vmbringen/ vnd von hinden zu einzubrechen. Er hatte auch etliche so der Gallier vnd Africaner Spra- che kündig waren/ außgeschickt/ die gleichsamb auff Geheiß deß Poliarchus schreyen solten/ der Sieg neigete sich auff der Sardinier seiten; die Gal- lier vnd Mohren möchten wol flichen/ weil Lixa zu jhrer Einnehmung offen stünde. Diese Stimme stieß erstlich jhrer nicht wenig für den Kopff; her- nach wardt darzu gelacht/ vnd gleichsfals geruf- fen/ die Sardinier solten außreissen. Es war zwi- schen beyden Theilen kein Platz gelassen; Leib stieß an Leib vnd Waffen an Waffen. In solcher Enge muste ein jeglicher entweder fallen oder siegen. Das Geschrey der Anmahnenden/ die Klagen der Ver- wundeten/ vnd das gethöne der Waffen erklang mit schrecklichem Schall biß in die Stadt. Die Gallier waren besser zu Roß: zu Fuß aber durfften die Sar- dinier vnd Ligurier nicht weichen. Sonderlich wa- ren die Obristen embsig. Auff einer seiten war Po- liarchus vber seinen Gebrauch vnbarmhertzig/ höre- te kein heulen noch flehen ob ihm entweder dir Begiehr zu
Das Vierdte Buch. lien einſetzen vnd den Schleuderen jhren Platz neh-men/ damit ſie die Steine nicht werffen koͤndten. Den Numidiern befahler/ daß ſie von der Spitzen ſich ein wenig auff deß Feindes ſeiten machen/ vnd jhn von der rechten Ordnung der Schlacht auff ſich wenden ſolten. Radirobanes hergegen bemuͤhete ſich den Feindt mit etlichen Troppen Reutern zu vmbringen/ vnd von hinden zu einzubrechen. Er hatte auch etliche ſo der Gallier vñ Africaner Spra- che kuͤndig waren/ außgeſchickt/ die gleichſamb auff Geheiß deß Poliarchus ſchreyen ſolten/ der Sieg neigete ſich auff der Sardinier ſeiten; die Gal- lier vnd Mohren moͤchten wol flichen/ weil Lixa zu jhrer Einnehmung offen ſtuͤnde. Dieſe Stimme ſtieß erſtlich jhrer nicht wenig fuͤr den Kopff; her- nach wardt darzu gelacht/ vnd gleichsfals geruf- fen/ die Sardinier ſolten außreiſſen. Es war zwi- ſchen beyden Theilen kein Platz gelaſſen; Leib ſtieß an Leib vnd Waffen an Waffen. In ſolcher Enge muſte ein jeglicher entweder fallen oder ſiegen. Das Geſchrey der Anmahnenden/ die Klagen der Ver- wundeten/ vnd das gethoͤne der Waffen erklang mit ſchrecklichem Schall biß in die Stadt. Die Gallier waren beſſer zu Roß: zu Fuß aber durfften die Sar- dinier vnd Ligurier nicht weichen. Sonderlich wa- ren die Obriſten embſig. Auff einer ſeiten war Po- liarchus vber ſeinen Gebrauch vnbarmhertzig/ hoͤre- te kein heulẽ noch flehen ob ihm entweder dir Begiehr zu
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Das Vierdte Buch.
lien einſetzen vnd den Schleuderen jhren Platz neh-
men/ damit ſie die Steine nicht werffen koͤndten.
Den Numidiern befahler/ daß ſie von der Spitzen
ſich ein wenig auff deß Feindes ſeiten machen/ vnd
jhn von der rechten Ordnung der Schlacht auff
ſich wenden ſolten. Radirobanes hergegen bemuͤhete
ſich den Feindt mit etlichen Troppen Reutern
zu vmbringen/ vnd von hinden zu einzubrechen. Er
hatte auch etliche ſo der Gallier vñ Africaner Spra-
che kuͤndig waren/ außgeſchickt/ die gleichſamb
auff Geheiß deß Poliarchus ſchreyen ſolten/ der
Sieg neigete ſich auff der Sardinier ſeiten; die Gal-
lier vnd Mohren moͤchten wol flichen/ weil Lixa zu
jhrer Einnehmung offen ſtuͤnde. Dieſe Stimme
ſtieß erſtlich jhrer nicht wenig fuͤr den Kopff; her-
nach wardt darzu gelacht/ vnd gleichsfals geruf-
fen/ die Sardinier ſolten außreiſſen. Es war zwi-
ſchen beyden Theilen kein Platz gelaſſen; Leib ſtieß
an Leib vnd Waffen an Waffen. In ſolcher Enge
muſte ein jeglicher entweder fallen oder ſiegen. Das
Geſchrey der Anmahnenden/ die Klagen der Ver-
wundeten/ vnd das gethoͤne der Waffen erklang mit
ſchrecklichem Schall biß in die Stadt. Die Gallier
waren beſſer zu Roß: zu Fuß aber durfften die Sar-
dinier vnd Ligurier nicht weichen. Sonderlich wa-
ren die Obriſten embſig. Auff einer ſeiten war Po-
liarchus vber ſeinen Gebrauch vnbarmhertzig/ hoͤre-
te kein heulẽ noch flehen ob ihm entweder dir Begiehr
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