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Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

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Das Vierdte Buch.
grosser Sieg nach einem langwirigen Krieg hette
solch Frolocken nicht verursacht. Als baldt worden
den Auffrührern die Waffen auß den Händen ge-
schlagen. Ein jeder schrie/ Es lebe vnser König.
Vnd damit er seine Regierung nicht mit Blutver-
giessen anfienge/ ließ er eine gemeine Vergebung al-
ler Verbrechen biß auff selbigen Tag offentlich
kundt machen; vnd war sonderlich darüber froh/ daß
man so viel Kriegsvolck bereit auff den Beinen hat-
te. Er sagte es were nicht ohngefehr/ oder durch ein
böses Verhängniß wider Gallien geschehen; son-
dern die Fürsichtigkeit der Götter hette solches Heer
zu dem jenigen was er jhm fürgenommen/ zusam-
men geruffen. Derowegen/ als er nach Lands Ge-
brauch gekrönet war/ setzte er Timandren so lange
zur Regentin/ als er den Krieg führen möchte. Dann
er hette etliche Feinde in Grecien/ welchen er eylends
nachzuhängen gesonnen were. Auff dieses theilte er
die wehrhafftigste Soldaten in Schiffe ein/ vnd in
dem er vom Port abstieß/ befahl er mir/ daß ich mit
einem geringen Theil deß Heers voran segeln/ vnd
mich auff der See/ sonderlich zwischen Ligurien
vnd Sardinien erkündigen solte. Nach verrichtung
meines Ampts/ vnd erforschung aller Gelegenheit/
lasse ich die Ruder nunmehr langsamb rühren/ in
Meinung seiner Ankunfft zuerwarten. Auß seinem
Gesicht vnd Reden werdet jhr erkennen/ daß ich ei-
nen solchen König viel zuwenig gelobt habe. Aber

weil

Das Vierdte Buch.
groſſer Sieg nach einem langwirigen Krieg hette
ſolch Frolocken nicht verurſacht. Als baldt worden
den Auffruͤhrern die Waffen auß den Haͤnden ge-
ſchlagen. Ein jeder ſchrie/ Es lebe vnſer Koͤnig.
Vnd damit er ſeine Regierung nicht mit Blutver-
gieſſen anfienge/ ließ er eine gemeine Vergebung al-
ler Verbrechen biß auff ſelbigen Tag offentlich
kundt machen; vnd war ſonderlich daruͤber froh/ daß
man ſo viel Kriegsvolck bereit auff den Beinen hat-
te. Er ſagte es were nicht ohngefehr/ oder durch ein
boͤſes Verhaͤngniß wider Gallien geſchehen; ſon-
dern die Fuͤrſichtigkeit der Goͤtter hette ſolches Heer
zu dem jenigen was er jhm fuͤrgenommen/ zuſam-
men geruffen. Derowegen/ als er nach Lands Ge-
brauch gekroͤnet war/ ſetzte er Timandren ſo lange
zur Regentin/ als er den Krieg fuͤhren moͤchte. Dañ
er hette etliche Feinde in Grecien/ welchen er eylends
nachzuhaͤngen geſonnen were. Auff dieſes theilte er
die wehrhafftigſte Soldaten in Schiffe ein/ vnd in
dem er vom Port abſtieß/ befahl er mir/ daß ich mit
einem geringen Theil deß Heers voran ſegeln/ vnd
mich auff der See/ ſonderlich zwiſchen Ligurien
vnd Sardinien erkuͤndigen ſolte. Nach verꝛichtung
meines Ampts/ vnd erforſchung aller Gelegenheit/
laſſe ich die Ruder nunmehr langſamb ruͤhren/ in
Meinung ſeiner Ankunfft zuerwarten. Auß ſeinem
Geſicht vnd Reden werdet jhr erkennen/ daß ich ei-
nen ſolchen Koͤnig viel zuwenig gelobt habe. Aber

weil
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[749/0793] Das Vierdte Buch. groſſer Sieg nach einem langwirigen Krieg hette ſolch Frolocken nicht verurſacht. Als baldt worden den Auffruͤhrern die Waffen auß den Haͤnden ge- ſchlagen. Ein jeder ſchrie/ Es lebe vnſer Koͤnig. Vnd damit er ſeine Regierung nicht mit Blutver- gieſſen anfienge/ ließ er eine gemeine Vergebung al- ler Verbrechen biß auff ſelbigen Tag offentlich kundt machen; vnd war ſonderlich daruͤber froh/ daß man ſo viel Kriegsvolck bereit auff den Beinen hat- te. Er ſagte es were nicht ohngefehr/ oder durch ein boͤſes Verhaͤngniß wider Gallien geſchehen; ſon- dern die Fuͤrſichtigkeit der Goͤtter hette ſolches Heer zu dem jenigen was er jhm fuͤrgenommen/ zuſam- men geruffen. Derowegen/ als er nach Lands Ge- brauch gekroͤnet war/ ſetzte er Timandren ſo lange zur Regentin/ als er den Krieg fuͤhren moͤchte. Dañ er hette etliche Feinde in Grecien/ welchen er eylends nachzuhaͤngen geſonnen were. Auff dieſes theilte er die wehrhafftigſte Soldaten in Schiffe ein/ vnd in dem er vom Port abſtieß/ befahl er mir/ daß ich mit einem geringen Theil deß Heers voran ſegeln/ vnd mich auff der See/ ſonderlich zwiſchen Ligurien vnd Sardinien erkuͤndigen ſolte. Nach verꝛichtung meines Ampts/ vnd erforſchung aller Gelegenheit/ laſſe ich die Ruder nunmehr langſamb ruͤhren/ in Meinung ſeiner Ankunfft zuerwarten. Auß ſeinem Geſicht vnd Reden werdet jhr erkennen/ daß ich ei- nen ſolchen Koͤnig viel zuwenig gelobt habe. Aber weil

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Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 749. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/793>, abgerufen am 22.11.2024.