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Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

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Joh. Barclayens Argenis/
haben zwar gehöret/ daß in Franckreich viel König
seyn sollen; aber wann man vns schon etwas erzehlet
so ist es doch nur als ein leichter Wind/ oder ein klei
nes Gewölcke/ das bey denen die darumb nicht
wissen geschwinde fürüber geht. Dann für diesen
sind etliche wenige Kauffmänner hin vnd her ge
reiset/ an jetzo aber auch durch vnsere Empörun
gen gäntzlich außgejaget worden. Wir andern a
ber/ die wir nach Griechischer Art leben/ sind der
massen träge/ daß wir vns vmb die Thaten dere
Völcker die auff Mitternacht zuliegen nicht son-
derlich bekümmern; außgenommen wann die Sage
gehet/ daß jhr mit Heereskrafft auß ewerem Lande
ziehet/ vnd die Gefahr der gemeinen Freyheit vns
furchtsam macht. Lasset es euch darumb nicht zu-
wieder seyn/ mir als einem der nichts hiervon weiß/
vnd es doch zuwissen begierig ist/ alles anzuzeigen.
Dieses sagte er aber/ nicht daß er in den Frantzö-
sischen Sachen gäntzlich vnerfahren war; sondern
daß Gobryas von seiner Rede nicht außschritte/
vnd jhn fragte/ was jhm davon bekandt oder vnbe-
kandt were. Dann weil er allbereit deß Rhodans
vnd Araris erwehnen gehöret/ wündschete er heff-
tig die Historien/ als ob sie jhn selber angienge/ ei-
gentlich zuvernehmen.

Vber ein so grosses Volck/ fuhr Gobrias fort/
herrschete auß vätterlicher Erbschafft der Brito-
mandes. Er hatte einen Sohn auch deß Nahmens
Britomandes; der aber nach erreichung deß mann-

lichen

Joh. Barclayens Argenis/
haben zwar gehoͤret/ daß in Franckreich viel Koͤnig
ſeyn ſollen; aber wañ man vns ſchon etwas erzehlet
ſo iſt es doch nur als ein leichter Wind/ oder ein klei
nes Gewoͤlcke/ das bey denen die darumb nicht
wiſſen geſchwinde fuͤruͤber geht. Dann fuͤr dieſen
ſind etliche wenige Kauffmaͤnner hin vnd her ge
reiſet/ an jetzo aber auch durch vnſere Empoͤrun
gen gaͤntzlich außgejaget worden. Wir andern a
ber/ die wir nach Griechiſcher Art leben/ ſind der
maſſen traͤge/ daß wir vns vmb die Thaten dere
Voͤlcker die auff Mitternacht zuliegen nicht ſon-
derlich bekuͤmmern; außgenom̃en wann die Sage
gehet/ daß jhr mit Heereskrafft auß ewerem Lande
ziehet/ vnd die Gefahr der gemeinen Freyheit vns
furchtſam macht. Laſſet es euch darumb nicht zu-
wieder ſeyn/ mir als einem der nichts hiervon weiß/
vnd es doch zuwiſſen begierig iſt/ alles anzuzeigen.
Dieſes ſagte er aber/ nicht daß er in den Frantzoͤ-
ſiſchen Sachen gaͤntzlich vnerfahren war; ſondern
daß Gobryas von ſeiner Rede nicht außſchritte/
vnd jhn fragte/ was jhm davon bekandt oder vnbe-
kandt were. Dann weil er allbereit deß Rhodans
vnd Araris erwehnen gehoͤret/ wuͤndſchete er heff-
tig die Hiſtorien/ als ob ſie jhn ſelber angienge/ ei-
gentlich zuvernehmen.

Vber ein ſo groſſes Volck/ fuhr Gobrias fort/
herꝛſchete auß vaͤtterlicher Erbſchafft der Brito-
mandes. Er hatte einen Sohn auch deß Nahmens
Britomandes; der aber nach erꝛeichung deß mann-

lichen
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[692/0736] Joh. Barclayens Argenis/ haben zwar gehoͤret/ daß in Franckreich viel Koͤnig ſeyn ſollen; aber wañ man vns ſchon etwas erzehlet ſo iſt es doch nur als ein leichter Wind/ oder ein klei nes Gewoͤlcke/ das bey denen die darumb nicht wiſſen geſchwinde fuͤruͤber geht. Dann fuͤr dieſen ſind etliche wenige Kauffmaͤnner hin vnd her ge reiſet/ an jetzo aber auch durch vnſere Empoͤrun gen gaͤntzlich außgejaget worden. Wir andern a ber/ die wir nach Griechiſcher Art leben/ ſind der maſſen traͤge/ daß wir vns vmb die Thaten dere Voͤlcker die auff Mitternacht zuliegen nicht ſon- derlich bekuͤmmern; außgenom̃en wann die Sage gehet/ daß jhr mit Heereskrafft auß ewerem Lande ziehet/ vnd die Gefahr der gemeinen Freyheit vns furchtſam macht. Laſſet es euch darumb nicht zu- wieder ſeyn/ mir als einem der nichts hiervon weiß/ vnd es doch zuwiſſen begierig iſt/ alles anzuzeigen. Dieſes ſagte er aber/ nicht daß er in den Frantzoͤ- ſiſchen Sachen gaͤntzlich vnerfahren war; ſondern daß Gobryas von ſeiner Rede nicht außſchritte/ vnd jhn fragte/ was jhm davon bekandt oder vnbe- kandt were. Dann weil er allbereit deß Rhodans vnd Araris erwehnen gehoͤret/ wuͤndſchete er heff- tig die Hiſtorien/ als ob ſie jhn ſelber angienge/ ei- gentlich zuvernehmen. Vber ein ſo groſſes Volck/ fuhr Gobrias fort/ herꝛſchete auß vaͤtterlicher Erbſchafft der Brito- mandes. Er hatte einen Sohn auch deß Nahmens Britomandes; der aber nach erꝛeichung deß mann- lichen

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Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 692. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/736>, abgerufen am 22.11.2024.