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Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

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Das Vierdte Buch.


Arsidas besucht den Tempel der Fortune:
Er trägt jhr sein Opffer vnd Andacht
für. Gespräch deß Priesters der Fortu-
ne/ vnd von dem Aberwitze deß Vol-
ckes das jenige betreffendt was es von
dieser Göttin gläubet.

Das VII. Capitel.

ES hatte an dem Strande daselbst einen von
Alters her weitberühmbten Tempel/ welcher
von den Vorfahren der Fortunen geheiliget
worden. Als die Inwohner solchen dem Arsidas ge-
zeiget/ kniete er mit grosser Andacht alsbaldt in den
Sandt nieder/ vnd betete bey sich selbst die Göttin
an. Wie er nachmals gegen dem Tempel gieng/ kam
jhm der Priester in einem weissen Kleyd mit Purpur
verbordiret entgegen. Sein grawes Haar hieng vber
die Schultern/ auff dem Häupte stundt ein Lorbeer-
krantz/ vnd in der Handt hatte er einen vmbkröneten
Stab. Dieser/ als er den Arsidas also noch ange-
than wie er von der Reyse kam in den Tempel kom-
men sahe/ redte er jhn freundlich mit solchen Wor-
ten an: Geliebter Außländer/ jhr möget entweder
hier angelanget seyn etwas von vnserer Göttin zu
fragen/ oder/ im Fall sie euch allbereit von dem
was jhr geförchtet befreyet hat/ jhr zu dancken/
vnd newe Gnade zu verdienen mit gutem Hertzen

hoffen.
Vu ij
Das Vierdte Buch.


Arſidas beſucht den Tempel der Fortune:
Er traͤgt jhr ſein Opffer vnd Andacht
fuͤr. Geſpraͤch deß Prieſters der Fortu-
ne/ vnd von dem Aberwitze deß Vol-
ckes das jenige betreffendt was es von
dieſer Goͤttin glaͤubet.

Das VII. Capitel.

ES hatte an dem Strande daſelbſt einen von
Alters her weitberuͤhmbten Tempel/ welcher
von den Vorfahren der Fortunen geheiliget
worden. Als die Inwohner ſolchen dem Arſidas ge-
zeiget/ kniete er mit groſſer Andacht alsbaldt in den
Sandt nieder/ vnd betete bey ſich ſelbſt die Goͤttin
an. Wie er nachmals gegẽ dem Tempel gieng/ kam
jhm der Prieſter in einem weiſſen Kleyd mit Purpur
verbordiret entgegen. Sein grawes Haar hieng vber
die Schultern/ auff dem Haͤupte ſtundt ein Lorbeer-
krantz/ vnd in der Handt hatte er einen vmbkroͤneten
Stab. Dieſer/ als er den Arſidas alſo noch ange-
than wie er von der Reyſe kam in den Tempel kom-
men ſahe/ redte er jhn freundlich mit ſolchen Wor-
ten an: Geliebter Außlaͤnder/ jhr moͤget entweder
hier angelanget ſeyn etwas von vnſerer Goͤttin zu
fragen/ oder/ im Fall ſie euch allbereit von dem
was jhr gefoͤrchtet befreyet hat/ jhr zu dancken/
vnd newe Gnade zu verdienen mit gutem Hertzen

hoffen.
Vu ij
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[675/0719] Das Vierdte Buch. Arſidas beſucht den Tempel der Fortune: Er traͤgt jhr ſein Opffer vnd Andacht fuͤr. Geſpraͤch deß Prieſters der Fortu- ne/ vnd von dem Aberwitze deß Vol- ckes das jenige betreffendt was es von dieſer Goͤttin glaͤubet. Das VII. Capitel. ES hatte an dem Strande daſelbſt einen von Alters her weitberuͤhmbten Tempel/ welcher von den Vorfahren der Fortunen geheiliget worden. Als die Inwohner ſolchen dem Arſidas ge- zeiget/ kniete er mit groſſer Andacht alsbaldt in den Sandt nieder/ vnd betete bey ſich ſelbſt die Goͤttin an. Wie er nachmals gegẽ dem Tempel gieng/ kam jhm der Prieſter in einem weiſſen Kleyd mit Purpur verbordiret entgegen. Sein grawes Haar hieng vber die Schultern/ auff dem Haͤupte ſtundt ein Lorbeer- krantz/ vnd in der Handt hatte er einen vmbkroͤneten Stab. Dieſer/ als er den Arſidas alſo noch ange- than wie er von der Reyſe kam in den Tempel kom- men ſahe/ redte er jhn freundlich mit ſolchen Wor- ten an: Geliebter Außlaͤnder/ jhr moͤget entweder hier angelanget ſeyn etwas von vnſerer Goͤttin zu fragen/ oder/ im Fall ſie euch allbereit von dem was jhr gefoͤrchtet befreyet hat/ jhr zu dancken/ vnd newe Gnade zu verdienen mit gutem Hertzen hoffen. Vu ij

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Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 675. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/719>, abgerufen am 18.11.2024.