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Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

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Das Dritte Buch.
Vattern doch hiermit alles nicht be[n]ommen. Wird
er es wöllen/ so wil ich mich niemanden vermählen;
einem andern aber nimmermehr. Radirobanes
ward bleich/ vnd sagte. Die Zauberey hette so viel
bey der Princessin außgerichtet; Poliarchus were
ein Schwartzkünstler gewesen; neben andern Re-
den/ welche der newe Vnwillen jhm wieder seine
glückselige Gegenpart eingab. Selenisse aber; Ich/
sagte sie/ ward gantz verwirret. Nichts destoweni-
ger/ damit ich mich nicht mit vergebl[i]chem Zancken
wieder sie setzte; Die Götter/ sprach ich zu jhnen/
wöllen dem hohen Fürhaben guten Außschlag ge-
ben. Aber jhr vnterfanget euch eines Rhates/ der
sehr kün vnd geschwinde ist. Wann jhr mir verlau-
bet euch vmb etwas zufragen; Was nutzet es euch/
Poliarchus/ daß jhr die Sache lieber in Geheim/
als mit offentlichem Begehren beym Meleander
födern wöllet? Wann jhr/ wie jhr saget/ vnd ich
auch glaube/ nicht von gemeinem Stande seydt;
nach dem jhr euch den König schon verbunden habt/
vnd Argents euch liebet; so wird euch an Treffung
der Freundtschafft bey dem Könige nichts verhin-
dern. Darauff fieng er an: Wann jhr mir verzei-
het/ meine Fraw/ daß euch der Antrieb der Jugend/
wegen Begier die Argenis zusehen/ auß meinem
Lande ohn alle Begleitung/ vnd andere Anzeigun-
gen meines Glückes getrieben hat/ so werdet jhr mir
das vbrige leichtlich zu gute halten. Ich fürchte/
weil ich vnbekandt vnd fast allein bin/ daß mein

Anbrin-

Das Dritte Buch.
Vattern doch hiermit alles nicht be[n]ommẽ. Wird
er es woͤllen/ ſo wil ich mich niemanden vermaͤhlen;
einem andern aber nimmermehr. Radirobanes
ward bleich/ vnd ſagte. Die Zauberey hette ſo viel
bey der Princeſſin außgerichtet; Poliarchus were
ein Schwartzkuͤnſtler geweſen; neben andern Re-
den/ welche der newe Vnwillen jhm wieder ſeine
gluͤckſelige Gegenpart eingab. Seleniſſe aber; Ich/
ſagte ſie/ ward gantz verwirꝛet. Nichts deſtoweni-
ger/ damit ich mich nicht mit vergebl[i]chem Zancken
wieder ſie ſetzte; Die Goͤtter/ ſprach ich zu jhnen/
woͤllen dem hohen Fuͤrhaben guten Außſchlag ge-
ben. Aber jhr vnterfanget euch eines Rhates/ der
ſehr kuͤn vnd geſchwinde iſt. Wann jhr mir verlau-
bet euch vmb etwas zufragen; Was nutzet es euch/
Poliarchus/ daß jhr die Sache lieber in Geheim/
als mit offentlichem Begehren beym Meleander
foͤdern woͤllet? Wann jhr/ wie jhr ſaget/ vnd ich
auch glaube/ nicht von gemeinem Stande ſeydt;
nach dem jhr euch den Koͤnig ſchon verbundẽ habt/
vnd Argents euch liebet; ſo wird euch an Treffung
der Freundtſchafft bey dem Koͤnige nichts verhin-
dern. Darauff fieng er an: Wann jhr mir verzei-
het/ meine Fraw/ daß euch der Antrieb der Jugend/
wegen Begier die Argenis zuſehen/ auß meinem
Lande ohn alle Begleitung/ vnd andere Anzeigun-
gen meines Gluͤckes getrieben hat/ ſo werdet jhr mir
das vbrige leichtlich zu gute halten. Ich fuͤrchte/
weil ich vnbekandt vnd faſt allein bin/ daß mein

Anbrin-
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[557/0601] Das Dritte Buch. Vattern doch hiermit alles nicht benommẽ. Wird er es woͤllen/ ſo wil ich mich niemanden vermaͤhlen; einem andern aber nimmermehr. Radirobanes ward bleich/ vnd ſagte. Die Zauberey hette ſo viel bey der Princeſſin außgerichtet; Poliarchus were ein Schwartzkuͤnſtler geweſen; neben andern Re- den/ welche der newe Vnwillen jhm wieder ſeine gluͤckſelige Gegenpart eingab. Seleniſſe aber; Ich/ ſagte ſie/ ward gantz verwirꝛet. Nichts deſtoweni- ger/ damit ich mich nicht mit vergeblichem Zancken wieder ſie ſetzte; Die Goͤtter/ ſprach ich zu jhnen/ woͤllen dem hohen Fuͤrhaben guten Außſchlag ge- ben. Aber jhr vnterfanget euch eines Rhates/ der ſehr kuͤn vnd geſchwinde iſt. Wann jhr mir verlau- bet euch vmb etwas zufragen; Was nutzet es euch/ Poliarchus/ daß jhr die Sache lieber in Geheim/ als mit offentlichem Begehren beym Meleander foͤdern woͤllet? Wann jhr/ wie jhr ſaget/ vnd ich auch glaube/ nicht von gemeinem Stande ſeydt; nach dem jhr euch den Koͤnig ſchon verbundẽ habt/ vnd Argents euch liebet; ſo wird euch an Treffung der Freundtſchafft bey dem Koͤnige nichts verhin- dern. Darauff fieng er an: Wann jhr mir verzei- het/ meine Fraw/ daß euch der Antrieb der Jugend/ wegen Begier die Argenis zuſehen/ auß meinem Lande ohn alle Begleitung/ vnd andere Anzeigun- gen meines Gluͤckes getrieben hat/ ſo werdet jhr mir das vbrige leichtlich zu gute halten. Ich fuͤrchte/ weil ich vnbekandt vnd faſt allein bin/ daß mein Anbrin-

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Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 557. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/601>, abgerufen am 22.11.2024.