Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.Joh. Barclayens Argenis/ Ersuchung deß Poliarchus vnd der Ar- Das XV. Capitel. SIe war kaum zur Schwelle hinauß/ als sie
Joh. Barclayens Argenis/ Erſuchung deß Poliarchus vnd der Ar- Das XV. Capitel. SIe war kaum zur Schwelle hinauß/ als ſie
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0564" n="520"/> <fw place="top" type="header">Joh. Barclayens Argenis/</fw><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <argument> <p>Erſuchung deß Poliarchus vnd der Ar-<lb/><hi rendition="#et">genis. Ihre Beklagung gegen einan-<lb/> der. Die Vngewißheit jhres Anſchla-<lb/> ges/ vnd letztlich jhre Entſchlieſſung;<lb/> nebenſt deß Poliarchus Abſchiede.</hi></p> </argument> </div><lb/> <div n="3"> <head>Das <hi rendition="#aq">XV.</hi> Capitel.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">S</hi>Ie war kaum zur Schwelle hinauß/ als<lb/> Argenis zum Arſidas ſchickte/ vnd jhm ent-<lb/> bieten ließ/ daß er vnverzuͤglich mit ſeinem<lb/> Gaſte kommen ſolte. Er war nicht ſauͤmig/ vnnd<lb/> nam den Poliarchus/ der das frembde Haar fuͤrge-<lb/> bunden hatte/ nebenſt etlichen kleinen Gemaͤhlden/<lb/> in Geſtalt eines Kauffmannes mit ſich. Poliar-<lb/> chus zitterte/ vnd dieſer ritterliche Heldenmuth/ wel-<lb/> chen keine Gefahr noch Feinde bewegen kundten/<lb/> fieng an ſincken als er gedachte daß er zur Argenis<lb/> gienge. Ingleichen hatte die Princeſſin vnter dem<lb/> warten alles Blut vnd Roͤthe verlohren/ vnd war<lb/> gewar worden wann ſie redete/ daß jhr viel Worte<lb/> behalten blieben. Es war eine heimliche Gallerie/<lb/> auff welche ſie zu gehen pflag/ wenn ſie alleine ſeyn/<lb/> vnd jhren Gedancken vnd Sorgen vnverhindert<lb/> nachhengen wolte. Als Poliarchus mit dem Arſi-<lb/> das daſelbſt hienein kommen/ vnd die außgeſtreckte<lb/> Handt auff den Mundt geleget hatte/ als ob er fuͤr<lb/> etwas Goͤttliches ſeine Ehrerbietung thete/ fiengen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſie</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [520/0564]
Joh. Barclayens Argenis/
Erſuchung deß Poliarchus vnd der Ar-
genis. Ihre Beklagung gegen einan-
der. Die Vngewißheit jhres Anſchla-
ges/ vnd letztlich jhre Entſchlieſſung;
nebenſt deß Poliarchus Abſchiede.
Das XV. Capitel.
SIe war kaum zur Schwelle hinauß/ als
Argenis zum Arſidas ſchickte/ vnd jhm ent-
bieten ließ/ daß er vnverzuͤglich mit ſeinem
Gaſte kommen ſolte. Er war nicht ſauͤmig/ vnnd
nam den Poliarchus/ der das frembde Haar fuͤrge-
bunden hatte/ nebenſt etlichen kleinen Gemaͤhlden/
in Geſtalt eines Kauffmannes mit ſich. Poliar-
chus zitterte/ vnd dieſer ritterliche Heldenmuth/ wel-
chen keine Gefahr noch Feinde bewegen kundten/
fieng an ſincken als er gedachte daß er zur Argenis
gienge. Ingleichen hatte die Princeſſin vnter dem
warten alles Blut vnd Roͤthe verlohren/ vnd war
gewar worden wann ſie redete/ daß jhr viel Worte
behalten blieben. Es war eine heimliche Gallerie/
auff welche ſie zu gehen pflag/ wenn ſie alleine ſeyn/
vnd jhren Gedancken vnd Sorgen vnverhindert
nachhengen wolte. Als Poliarchus mit dem Arſi-
das daſelbſt hienein kommen/ vnd die außgeſtreckte
Handt auff den Mundt geleget hatte/ als ob er fuͤr
etwas Goͤttliches ſeine Ehrerbietung thete/ fiengen
ſie
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |