Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.Joh. Barclayens Argenis/ Amptes gleichwol nicht vergessen. Eben dieses ließjhm Eurimedes/ vnd die andern Befehlshaber säm- ptlich anbefohlen seyn. Wiewol aber den Soldaten sicher zuseyn verbotten war/ so wachten sie dennoch also/ daß sie gleichwol deß Weines vnnd der Frölig- keit die Na[ch]t vber nicht vergassen. Den folgenden Morgen hielten die Könige mit Berges
Joh. Barclayens Argenis/ Amptes gleichwol nicht vergeſſen. Eben dieſes ließjhm Eurimedes/ vnd die andern Befehlshaber ſaͤm- ptlich anbefohlen ſeyn. Wiewol aber den Soldaten ſicher zuſeyn verbotten war/ ſo wachten ſie dennoch alſo/ daß ſie gleichwol deß Weines vnnd der Froͤlig- keit die Na[ch]t vber nicht vergaſſen. Den folgenden Morgen hielten die Koͤnige mit Berges
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Joh. Barclayens Argenis/
Amptes gleichwol nicht vergeſſen. Eben dieſes ließ
jhm Eurimedes/ vnd die andern Befehlshaber ſaͤm-
ptlich anbefohlen ſeyn. Wiewol aber den Soldaten
ſicher zuſeyn verbotten war/ ſo wachten ſie dennoch
alſo/ daß ſie gleichwol deß Weines vnnd der Froͤlig-
keit die Nacht vber nicht vergaſſen.
Den folgenden Morgen hielten die Koͤnige mit
jhren fuͤrnembſten Leuten Kriegesraht. Deß Radi-
robanes Volck war noch in den Schiffen. Weil er
aber wuſte/ daß es ſich verdaͤchtig machte/ wann er
eine ſolche Heereskrafft in die Stadt fuͤhren wolte;
ſo entledigte er den Meleander/ welcher außgab/ als
ob er ſich nichts beſorgete/ von ſeiner Furchte mit
ſolchen worten; In dieſer Flotte/ ſagte er/ welche an
jetz zu Ancker lieget/ Allerliebſter Bruder/ habe ich
Acht tauſendt Soldaten mit ſchwerer Ruͤſtung/
vnd bey Vier tauſendt ſo Schleudern vnd Bogen
fuͤhren anher gebracht. Ich habe auch eine ritterliche
Jugendt von Reyſigen bey mir/ der ſchwere aber vnd
weiten Weges halben habe ich viel Roß einzuneh-
men bedencken gehabt. Koͤnnen wir jhrer habhafft
werden/ ſo wollen wir ſie ſchon beritten machen. Im
vbrigen/ damit man dem Lycogenes nicht lenger
Ruhe laſſe/ ſo woͤllen wir das Volck/ wann es euch
geliebet/ ans Land ſetzen. Weil aber das Vfer felſicht
iſt/ vnd der weg durch die Stadt gehet/ ſo wollen wir
ſie Faͤnlinweiſe herein nehmen. Wann ſie hernach
durch das andere Thor zur Feſtung hienauß ſindt/
vnd ſich in das Laͤger/ welches wir an dem Fuſſe deß
Berges
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Zitationshilfe: | Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 362. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/406>, abgerufen am 16.02.2025. |