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Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

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Joh. Barclayens Argenis/
Fohrwerck hiessen. Daselbst hin pflag die Königin
zu spatzieren/ wann sie mit Geschäfften beladen
war; damit sie durch solch Rhue zu jhrer schweren
Angelegenheit desto frewdiger würde: wie sie dann
damals gleich darinnen war. Welches als Poliar-
chus von etlichen gemeinen Schiffen so vorbey
giengen erfahren/ ließ er zu nechst darbey Ancker
werffen. Daß aber die Ruderer in seinem Abwesen
nicht etwan Händel anfiengen/ oder gar auß dem
Hafen entwichen/ befragte er sich bey den Africa-
nern/ ob keine Portwache oder Amptleute vorhan-
den weren/ die den Fluß zu verwahren hetten. Baldt
kamen etliche Scher ganten/ vnd ich weiß nicht was
für ein Zollmeister deß Hafens; zu welchem Poli-
archus sagte: Ich gebe euch dieses Schiff in ewere
Auff acht/ an dessen Sicherheit dem gantzen Africa
gelegen ist; so lange biß ich die Königin von einer
wichtigen Sache berichten kan. Zugleich ließ er
auch die Seerauber herfür tretten/ vnd jhnen die
Ketten von den Füssen an den Halß legen; vnd gab
dem Schiffpatron das Bandt an welches die Ket-
ten gefasset waren in die Hand/ daß sie für jhm auff
den Hügel vorher gehen musten.

Poliarchus folgete mit dem Gelanor hernach/
vnd besahe mit begierigen Augen die Gestalt deß
Ortes/ welcher jhm von wegen erst vberstandenen
rauhen Meeres sonderlich anmuhtig zu seyn be-
dauchte. Es bestundt nicht in Menschen Kunst/
was allhier fürnemblich schöne war. Der Natur

war

Joh. Barclayens Argenis/
Fohrwerck hieſſen. Daſelbſt hin pflag die Koͤnigin
zu ſpatzieren/ wann ſie mit Geſchaͤfften beladen
war; damit ſie durch ſolch Rhue zu jhrer ſchweren
Angelegenheit deſto frewdiger wuͤrde: wie ſie dann
damals gleich darinnen war. Welches als Poliar-
chus von etlichen gemeinen Schiffen ſo vorbey
giengen erfahren/ ließ er zu nechſt darbey Ancker
werffen. Daß aber die Ruderer in ſeinem Abweſen
nicht etwan Haͤndel anfiengen/ oder gar auß dem
Hafen entwichen/ befragte er ſich bey den Africa-
nern/ ob keine Portwache oder Amptleute vorhan-
den weren/ die den Fluß zu verwahren hetten. Baldt
kamen etliche Scher ganten/ vnd ich weiß nicht was
fuͤr ein Zollmeiſter deß Hafens; zu welchem Poli-
archus ſagte: Ich gebe euch dieſes Schiff in ewere
Auff acht/ an deſſen Sicherheit dem gantzen Africa
gelegen iſt; ſo lange biß ich die Koͤnigin von einer
wichtigen Sache berichten kan. Zugleich ließ er
auch die Seerauber herfuͤr tretten/ vnd jhnen die
Ketten von den Fuͤſſen an den Halß legen; vnd gab
dem Schiffpatron das Bandt an welches die Ket-
ten gefaſſet waren in die Hand/ daß ſie fuͤr jhm auff
den Huͤgel vorher gehen muſten.

Poliarchus folgete mit dem Gelanor hernach/
vnd beſahe mit begierigen Augen die Geſtalt deß
Ortes/ welcher jhm von wegen erſt vberſtandenen
rauhen Meeres ſonderlich anmuhtig zu ſeyn be-
dauchte. Es beſtundt nicht in Menſchen Kunſt/
was allhier fuͤrnemblich ſchoͤne war. Der Natur

war
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[268/0312] Joh. Barclayens Argenis/ Fohrwerck hieſſen. Daſelbſt hin pflag die Koͤnigin zu ſpatzieren/ wann ſie mit Geſchaͤfften beladen war; damit ſie durch ſolch Rhue zu jhrer ſchweren Angelegenheit deſto frewdiger wuͤrde: wie ſie dann damals gleich darinnen war. Welches als Poliar- chus von etlichen gemeinen Schiffen ſo vorbey giengen erfahren/ ließ er zu nechſt darbey Ancker werffen. Daß aber die Ruderer in ſeinem Abweſen nicht etwan Haͤndel anfiengen/ oder gar auß dem Hafen entwichen/ befragte er ſich bey den Africa- nern/ ob keine Portwache oder Amptleute vorhan- den weren/ die den Fluß zu verwahren hetten. Baldt kamen etliche Scher ganten/ vnd ich weiß nicht was fuͤr ein Zollmeiſter deß Hafens; zu welchem Poli- archus ſagte: Ich gebe euch dieſes Schiff in ewere Auff acht/ an deſſen Sicherheit dem gantzen Africa gelegen iſt; ſo lange biß ich die Koͤnigin von einer wichtigen Sache berichten kan. Zugleich ließ er auch die Seerauber herfuͤr tretten/ vnd jhnen die Ketten von den Fuͤſſen an den Halß legen; vnd gab dem Schiffpatron das Bandt an welches die Ket- ten gefaſſet waren in die Hand/ daß ſie fuͤr jhm auff den Huͤgel vorher gehen muſten. Poliarchus folgete mit dem Gelanor hernach/ vnd beſahe mit begierigen Augen die Geſtalt deß Ortes/ welcher jhm von wegen erſt vberſtandenen rauhen Meeres ſonderlich anmuhtig zu ſeyn be- dauchte. Es beſtundt nicht in Menſchen Kunſt/ was allhier fuͤrnemblich ſchoͤne war. Der Natur war

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Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/312>, abgerufen am 24.11.2024.