Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.Das Ander Buch. ge an. Zu diesen deß Cleobulus Worten satzte Eu-rimedes dieses/ er wolte wetten daß sechs Tausent zu Fuß vnd funffhundert zu Roß auffgebracht kön- ten werden; weil man sie schon theils in der König- lichen Leibguardie/ theils in der Besatzung zu E- peirete hette: theils legen sie auch zu Palermo vnd Epipolis. Ein solcher geringer Hauffen alter Sol- daten würde besser seyn als alle die so Lycogenes auff den Fuß zubringen vermöchte: wann man auch die Königlichen Fahnen nur ein mal würde schwingen/ so würden ohne zweifel viel auff die gerechte Seite fallen. Als Archombrotus vom Kriege reden hörete/ wirdt N iiij
Das Ander Buch. ge an. Zu dieſen deß Cleobulus Worten ſatzte Eu-rimedes dieſes/ er wolte wetten daß ſechs Tauſent zu Fuß vnd funffhundert zu Roß auffgebracht koͤn- ten werden; weil man ſie ſchon theils in der Koͤnig- lichen Leibguardie/ theils in der Beſatzung zu E- peirete hette: theils legen ſie auch zu Palermo vnd Epipolis. Ein ſolcher geringer Hauffen alter Sol- daten wuͤrde beſſer ſeyn als alle die ſo Lycogenes auff den Fuß zubringen vermoͤchte: wann man auch die Koͤniglichen Fahnen nur ein mal wuͤrde ſchwingen/ ſo wuͤrden ohne zweifel viel auff die gerechte Seite fallen. Als Archombrotus vom Kriege reden hoͤrete/ wirdt N iiij
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Das Ander Buch.
ge an. Zu dieſen deß Cleobulus Worten ſatzte Eu-
rimedes dieſes/ er wolte wetten daß ſechs Tauſent zu
Fuß vnd funffhundert zu Roß auffgebracht koͤn-
ten werden; weil man ſie ſchon theils in der Koͤnig-
lichen Leibguardie/ theils in der Beſatzung zu E-
peirete hette: theils legen ſie auch zu Palermo vnd
Epipolis. Ein ſolcher geringer Hauffen alter Sol-
daten wuͤrde beſſer ſeyn als alle die ſo Lycogenes auff
den Fuß zubringen vermoͤchte: wann man auch die
Koͤniglichen Fahnen nur ein mal wuͤrde ſchwingen/
ſo wuͤrden ohne zweifel viel auff die gerechte Seite
fallen.
Als Archombrotus vom Kriege reden hoͤrete/
wardt er gantz erfrewet/ vnd hielte dafuͤr daß er gele-
genheit hette deß Poliarchus halben ſich etwas zu
vnterfangen. Mich belangent/ ſagte er/ der ich ein
Außlender vnd junger Menſch bin/ ich menge mich
nicht hier zwiſchen/ von ſo hohen Sachen zureden.
Wann euch aber Krieg zufuͤhren geliebet/ warumb
verſtoſſet jhr die Huͤlffe? warumb ſchwaͤchet jhr ewe-
re Kraͤfften vor der Gefahr? Es iſt kein Soldat im
Hauffen der nicht wuͤndtſche daß Poliarchus/ wel-
chen deß Lycogenes Neidt vertrieben hat/ moͤge zu
ruͤck geruffen werden. Ohn daß er mannhafftig vnd
in Kriegesſachen geuͤbet iſt/ von den Feinden auch
ſonderlich gefuͤrchtet wirdt/ ſo wiſſet daß vber ſei-
ner Widerkuntfft vnd anſchawen/ gleichſam als
vber einem gewiſſen Zeichen des Sieges das gan-
tze Volck williger vnd zum Schlagen muhtiger
wirdt
N iiij
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Zitationshilfe: | Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/243>, abgerufen am 24.07.2024. |