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Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

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Joh. Barclayens Argenis/
sprang er hienein/ eilete auff den Wagen zu/ vnd er-
wüschte den Meleander zu seinem Glück eben da-
mals/ als Wagen vnd Pferd von einer tieffe der See
zugleich verschlungen worden. Die schwere deß Kö-
nigs/ welcher auß dem Wagen auff den Archom-
brotus gefallen war/ hatte jhn vbel getroffem so war
auch der feiste Schlam sehr schlüffrig/ vnd die Macht
deß reissenden Wassers reichete jhm biß an die Ach-
seln. Der König hatte nicht weniger zu schaffen/ da-
mit er möchte stehen bleiben. Also hieng einer an dem
andern wie zwene Ringer; in dem sie das Wasser
bald vmbgerissen hette/ wann die geschwindesten von
jhren Freunden nicht weren zur Rettung kommen.

Als Meleander an das Vfer gelanget/ stalte er
vnd jederman jhm die schreckliche Gefahr erstrecht
für Augen. Dieses vermehrete aber jhre Entsetzung
sonderlich daß er als der nicht schwimmen kundte
ohn allen Zweifel ersauffen müssen/ wann nicht Ar-
chombrotus/ hindan gesetzt sein Leben/ die Gefahr
auff sich gewendet hette; vnd als man erfuhr/ daß er
gleichfals keinen Schwimmer gebe/ fiengen sie an
sich noch hefftiger zu verwundern/ daß er zu rettung
des Königes sich so geringe gehalten; ein junger
Mensch/ ein Frembder/ vnd der weder durch Gut-
that noch Vnterthänigkeit hierzu verbunden gewe-
sen: da so viel andere Angesessene vnd verpflichtete
Leute solchen Spott auff sich ersitzen/ vnd den Kö-
nig in Gefahr gelassen. Der König wardt durch
solche Wolthat/ wie es auch seyn solte/ hertzlich bewe-

get/

Joh. Barclayens Argenis/
ſprang er hienein/ eilete auff den Wagen zu/ vnd er-
wuͤſchte den Meleander zu ſeinem Gluͤck eben da-
mals/ als Wagen vnd Pferd von einer tieffe der See
zugleich verſchlungen worden. Die ſchwere deß Koͤ-
nigs/ welcher auß dem Wagen auff den Archom-
brotus gefallen war/ hatte jhn vbel getroffem ſo war
auch der feiſte Schlam ſehꝛ ſchluͤffrig/ vñ die Macht
deß reiſſenden Waſſers reichete jhm biß an die Ach-
ſeln. Der Koͤnig hatte nicht weniger zu ſchaffen/ da-
mit er moͤchte ſtehen bleiben. Alſo hieng einer an dem
andern wie zwene Ringer; in dem ſie das Waſſer
bald vmbgeriſſen hette/ wañ die geſchwindeſten von
jhren Freunden nicht weren zur Rettung kommen.

Als Meleander an das Vfer gelanget/ ſtalte er
vnd jederman jhm die ſchreckliche Gefahr erſtrecht
fuͤr Augen. Dieſes vermehrete aber jhre Entſetzung
ſonderlich daß er als der nicht ſchwimmen kundte
ohn allen Zweifel erſauffen muͤſſen/ wann nicht Ar-
chombrotus/ hindan geſetzt ſein Leben/ die Gefahr
auff ſich gewendet hette; vnd als man erfuhr/ daß er
gleichfals keinen Schwimmer gebe/ fiengen ſie an
ſich noch hefftiger zu verwundern/ daß er zu rettung
des Koͤniges ſich ſo geringe gehalten; ein junger
Menſch/ ein Frembder/ vnd der weder durch Gut-
that noch Vnterthaͤnigkeit hierzu verbunden gewe-
ſen: da ſo viel andere Angeſeſſene vnd verpflichtete
Leute ſolchen Spott auff ſich erſitzen/ vnd den Koͤ-
nig in Gefahr gelaſſen. Der Koͤnig wardt durch
ſolche Wolthat/ wie es auch ſeyn ſolte/ hertzlich bewe-

get/
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[194/0238] Joh. Barclayens Argenis/ ſprang er hienein/ eilete auff den Wagen zu/ vnd er- wuͤſchte den Meleander zu ſeinem Gluͤck eben da- mals/ als Wagen vnd Pferd von einer tieffe der See zugleich verſchlungen worden. Die ſchwere deß Koͤ- nigs/ welcher auß dem Wagen auff den Archom- brotus gefallen war/ hatte jhn vbel getroffem ſo war auch der feiſte Schlam ſehꝛ ſchluͤffrig/ vñ die Macht deß reiſſenden Waſſers reichete jhm biß an die Ach- ſeln. Der Koͤnig hatte nicht weniger zu ſchaffen/ da- mit er moͤchte ſtehen bleiben. Alſo hieng einer an dem andern wie zwene Ringer; in dem ſie das Waſſer bald vmbgeriſſen hette/ wañ die geſchwindeſten von jhren Freunden nicht weren zur Rettung kommen. Als Meleander an das Vfer gelanget/ ſtalte er vnd jederman jhm die ſchreckliche Gefahr erſtrecht fuͤr Augen. Dieſes vermehrete aber jhre Entſetzung ſonderlich daß er als der nicht ſchwimmen kundte ohn allen Zweifel erſauffen muͤſſen/ wann nicht Ar- chombrotus/ hindan geſetzt ſein Leben/ die Gefahr auff ſich gewendet hette; vnd als man erfuhr/ daß er gleichfals keinen Schwimmer gebe/ fiengen ſie an ſich noch hefftiger zu verwundern/ daß er zu rettung des Koͤniges ſich ſo geringe gehalten; ein junger Menſch/ ein Frembder/ vnd der weder durch Gut- that noch Vnterthaͤnigkeit hierzu verbunden gewe- ſen: da ſo viel andere Angeſeſſene vnd verpflichtete Leute ſolchen Spott auff ſich erſitzen/ vnd den Koͤ- nig in Gefahr gelaſſen. Der Koͤnig wardt durch ſolche Wolthat/ wie es auch ſeyn ſolte/ hertzlich bewe- get/

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Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/238>, abgerufen am 24.11.2024.