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Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

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Das Erste Buch.
gleichförmig; welches alles machte/ daß ein jeder
auff den Meleander sahe. Es bewegete auch diese
seine Gegenwart nicht allein seine getrewe Vnter-
thanen/ sondern auch viel der jenigen seiner Feinde/
von denen man sagen möchte/ daß sie mehr nur ge-
jrret als gesündiget hetten: so daß dieser Tag den
König nicht gerewen dörffen/ da diese sich beklag-
ten/ vnd die andern sich schämeten/ daß man jhn zu
solchem Verbündnüß gezwungen. Soll dann der
König dem Lycogenes schweren? soll er sich mit ei-
nem seiner Leute in Bund eynlassen? Vnd diß of-
fentlich/ für der gantzen Welt? gleichsam als es
rechtmässiger Weise ergienge. Was köndte ein
frembder Fürst/ einer der dem Könige gleich were/
was köndte ein Feindt durch einen billichen Krieg
mehr thun? Welche aber besseren Verstandes/ vnd
auß Furchte oder Hoffnung scharffsinniger waren/
kamen noch weiter mit jren Gedancken: Man muste
diesen Tag nicht ehren als einen solchen Tag der
den Frieden widerbrächte: es sey noch was ärgers zu
besorgen/ vnd köndte das vernehmen nicht Bestandt
haben/ welches der König gezwungen mit einem
von seinen Vnterthanen eyngienge. Dann was
von Fürsten mit Vnrecht abgedrungen worden/
das holeten sie offtmals hernach mit Vnrecht wi-
der. Würde derentwegen der König/ da es jhm mög-
lich/ sich rechen/ oder/ wann er solches nicht thete/
vom Lycogenes vntergedruckt werden. Es ward
ohngefehr ein alter Hoffeman von einem seiner

Freunde

Das Erſte Buch.
gleichfoͤrmig; welches alles machte/ daß ein jeder
auff den Meleander ſahe. Es bewegete auch dieſe
ſeine Gegenwart nicht allein ſeine getrewe Vnter-
thanen/ ſondern auch viel der jenigen ſeiner Feinde/
von denen man ſagen moͤchte/ daß ſie mehr nur ge-
jrret als geſuͤndiget hetten: ſo daß dieſer Tag den
Koͤnig nicht gerewen doͤrffen/ da dieſe ſich beklag-
ten/ vnd die andern ſich ſchaͤmeten/ daß man jhn zu
ſolchem Verbuͤndnuͤß gezwungen. Soll dann der
Koͤnig dem Lycogenes ſchweren? ſoll er ſich mit ei-
nem ſeiner Leute in Bund eynlaſſen? Vnd diß of-
fentlich/ fuͤr der gantzen Welt? gleichſam als es
rechtmaͤſſiger Weiſe ergienge. Was koͤndte ein
frembder Fuͤrſt/ einer der dem Koͤnige gleich were/
was koͤndte ein Feindt durch einen billichen Krieg
mehr thun? Welche aber beſſeren Verſtandes/ vnd
auß Furchte oder Hoffnung ſcharffſinniger waren/
kamen noch weiter mit jrẽ Gedancken: Man muſte
dieſen Tag nicht ehren als einen ſolchen Tag der
den Frieden widerbraͤchte: es ſey noch was aͤrgers zu
beſorgen/ vnd koͤndte das vernehmen nicht Beſtandt
haben/ welches der Koͤnig gezwungen mit einem
von ſeinen Vnterthanen eyngienge. Dann was
von Fuͤrſten mit Vnrecht abgedrungen worden/
das holeten ſie offtmals hernach mit Vnrecht wi-
der. Wuͤrde derentwegen der Koͤnig/ da es jhm moͤg-
lich/ ſich rechen/ oder/ wann er ſolches nicht thete/
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ohngefehr ein alter Hoffeman von einem ſeiner

Freunde
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[173/0217] Das Erſte Buch. gleichfoͤrmig; welches alles machte/ daß ein jeder auff den Meleander ſahe. Es bewegete auch dieſe ſeine Gegenwart nicht allein ſeine getrewe Vnter- thanen/ ſondern auch viel der jenigen ſeiner Feinde/ von denen man ſagen moͤchte/ daß ſie mehr nur ge- jrret als geſuͤndiget hetten: ſo daß dieſer Tag den Koͤnig nicht gerewen doͤrffen/ da dieſe ſich beklag- ten/ vnd die andern ſich ſchaͤmeten/ daß man jhn zu ſolchem Verbuͤndnuͤß gezwungen. Soll dann der Koͤnig dem Lycogenes ſchweren? ſoll er ſich mit ei- nem ſeiner Leute in Bund eynlaſſen? Vnd diß of- fentlich/ fuͤr der gantzen Welt? gleichſam als es rechtmaͤſſiger Weiſe ergienge. Was koͤndte ein frembder Fuͤrſt/ einer der dem Koͤnige gleich were/ was koͤndte ein Feindt durch einen billichen Krieg mehr thun? Welche aber beſſeren Verſtandes/ vnd auß Furchte oder Hoffnung ſcharffſinniger waren/ kamen noch weiter mit jrẽ Gedancken: Man muſte dieſen Tag nicht ehren als einen ſolchen Tag der den Frieden widerbraͤchte: es ſey noch was aͤrgers zu beſorgen/ vnd koͤndte das vernehmen nicht Beſtandt haben/ welches der Koͤnig gezwungen mit einem von ſeinen Vnterthanen eyngienge. Dann was von Fuͤrſten mit Vnrecht abgedrungen worden/ das holeten ſie offtmals hernach mit Vnrecht wi- der. Wuͤrde derentwegen der Koͤnig/ da es jhm moͤg- lich/ ſich rechen/ oder/ wann er ſolches nicht thete/ vom Lycogenes vntergedruckt werden. Es ward ohngefehr ein alter Hoffeman von einem ſeiner Freunde

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Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/217>, abgerufen am 21.11.2024.