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Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

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Das Erste Buch.
schweren/ vnd rufften einhellig/ man solte fortma-
chen. Archombrotus/ wiewol er Griechisch kund-
te/ vernam doch auß der Bawren Sprache nichts/
als daß man jhn gefänglich zunemmen begehrte.
Er hatte in bevorstehender Gefahr nicht Zeit sich
zuverwundern/ oder zu fragen was er verschuldet
hette. Allein er war auß Hitze der Jugendt geson-
nen sich zu wehren/ vnd zu sterben. Aber Arsidas/
der in Sicilien geboren/ vnd der Dorffsprache kün-
dig war/ lieff jhm ein/ vnd sagte: Haltet jnne/ Ar-
chombrotus; ich bitt/ haltet jnne. Was versuchet
jhr ewere Stärcke in einem so vngleichen vnd vn-
nötigen Streitte? Sollen die euch vberwinden/
die nicht werth sind von euch vberwunden zu wer-
den? wöller jhr entweder ewern Todt oder Sieg
mit einem so verächtlichen Fechten beflecken? Es
gehen ja diese Betrohungen nicht auff euch: dann
sie suchen den Poliarchus. Darauff kehrte er sich
zu demselben den das Volck zu seinem Haupte
auffgeworffen/ vnd sagte jhm auß trewer War-
nung/ daß sich die Sache mit solchem Sturm
nicht thun liesse. Warumb wolte doch dieser
Hauffen so grimmig verfahren/ ehe jhm wissendt
were/ ob er vnnd der König verachtet worden?
Gabe auch darneben gute Wort; nämblich er
zweifelte nicht/ daß alles bey jhme/ mit dem er
Spraach hielte/ stünde. Wann jhme beliebe-
te sie nur ein wenig ruhig zu seyn zu ver-

mahnen/

Das Erſte Buch.
ſchweren/ vnd rufften einhellig/ man ſolte fortma-
chen. Archombrotus/ wiewol er Griechiſch kund-
te/ vernam doch auß der Bawren Sprache nichts/
als daß man jhn gefaͤnglich zunemmen begehrte.
Er hatte in bevorſtehender Gefahr nicht Zeit ſich
zuverwundern/ oder zu fragen was er verſchuldet
hette. Allein er war auß Hitze der Jugendt geſon-
nen ſich zu wehren/ vnd zu ſterben. Aber Arſidas/
der in Sicilien geboren/ vnd der Dorffſprache kuͤn-
dig war/ lieff jhm ein/ vnd ſagte: Haltet jnne/ Ar-
chombrotus; ich bitt/ haltet jnne. Was verſuchet
jhr ewere Staͤrcke in einem ſo vngleichen vnd vn-
noͤtigen Streitte? Sollen die euch vberwinden/
die nicht werth ſind von euch vberwunden zu wer-
den? woͤller jhr entweder ewern Todt oder Sieg
mit einem ſo veraͤchtlichen Fechten beflecken? Es
gehen ja dieſe Betrohungen nicht auff euch: dann
ſie ſuchen den Poliarchus. Darauff kehrte er ſich
zu demſelben den das Volck zu ſeinem Haupte
auffgeworffen/ vnd ſagte jhm auß trewer War-
nung/ daß ſich die Sache mit ſolchem Sturm
nicht thun lieſſe. Warumb wolte doch dieſer
Hauffen ſo grimmig verfahren/ ehe jhm wiſſendt
were/ ob er vnnd der Koͤnig verachtet worden?
Gabe auch darneben gute Wort; naͤmblich er
zweifelte nicht/ daß alles bey jhme/ mit dem er
Spraach hielte/ ſtuͤnde. Wann jhme beliebe-
te ſie nur ein wenig ruhig zu ſeyn zu ver-

mahnen/
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[107/0151] Das Erſte Buch. ſchweren/ vnd rufften einhellig/ man ſolte fortma- chen. Archombrotus/ wiewol er Griechiſch kund- te/ vernam doch auß der Bawren Sprache nichts/ als daß man jhn gefaͤnglich zunemmen begehrte. Er hatte in bevorſtehender Gefahr nicht Zeit ſich zuverwundern/ oder zu fragen was er verſchuldet hette. Allein er war auß Hitze der Jugendt geſon- nen ſich zu wehren/ vnd zu ſterben. Aber Arſidas/ der in Sicilien geboren/ vnd der Dorffſprache kuͤn- dig war/ lieff jhm ein/ vnd ſagte: Haltet jnne/ Ar- chombrotus; ich bitt/ haltet jnne. Was verſuchet jhr ewere Staͤrcke in einem ſo vngleichen vnd vn- noͤtigen Streitte? Sollen die euch vberwinden/ die nicht werth ſind von euch vberwunden zu wer- den? woͤller jhr entweder ewern Todt oder Sieg mit einem ſo veraͤchtlichen Fechten beflecken? Es gehen ja dieſe Betrohungen nicht auff euch: dann ſie ſuchen den Poliarchus. Darauff kehrte er ſich zu demſelben den das Volck zu ſeinem Haupte auffgeworffen/ vnd ſagte jhm auß trewer War- nung/ daß ſich die Sache mit ſolchem Sturm nicht thun lieſſe. Warumb wolte doch dieſer Hauffen ſo grimmig verfahren/ ehe jhm wiſſendt were/ ob er vnnd der Koͤnig verachtet worden? Gabe auch darneben gute Wort; naͤmblich er zweifelte nicht/ daß alles bey jhme/ mit dem er Spraach hielte/ ſtuͤnde. Wann jhme beliebe- te ſie nur ein wenig ruhig zu ſeyn zu ver- mahnen/

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Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/151>, abgerufen am 23.11.2024.