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Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

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Das Fünffte Buch.
mehrentheils den Helm abgenommen hatten. End-
lich stieg Poliarchus auß dem Schiff in Sicilien.
So baldt er das Landt berührete/ als ob jhm der
Geist deß Landes eine sonderliche Zuneigung ein-
gebe/ in dem er nun der Hoffnung vnd Forchte nä-
her war/ erschütterte er vnd entfärbte sich. Deß Ar-
chombrotus wartete er am Strande/ der nicht eine
Stunde aussen war/ vnd auch abtratt. Meleander
hatte Rosse geschickt/ darauff sie gantz Königlich
angethan sassen. Poliarchus hatte nach seiner
Landsart einen Rock von vielen Farben/ vnd Ho-
sen mit Perlen gestickt. Vmb den Hals vnd lincken
Arm trug er eine güldene Ketten. Der Degen war
in einer Scheyden von Helffenbein mit Spangen
darinn Edelgesteine versetzet stunden. Vmb die halb
entblösseten Arme waren güldene Armbänder; auff
seinem Haupt/ welches ohne das wegen der schönen
Haare zierlich genug war/ stundt eine Kron von
Goldt vnd Purpur. Aber dieser gantze Schmuck
war nichts gegen der Anmutigkeit deß Gesichts
vnd dem lieblichen Ansehen/ welches alle feine Reg-
ung vnd Bewegung angenehm machte. Darumb
schawete jhn das Volck an/ viel frolockten/ vnd die
so jhn in seinem Privatstande gekandt hatten/ bekla-
geten sich/ daß sie nicht damaln schon weren jnnen
worden/ daß die Götter mit der Art einer solchen
Majestät nur einig Könige begabeten. Als hernach
auch Archombrotus sich auffgesetzet hatte/ war er
an Gestalt nicht geringer/ oder sahe schlechter auß

als
S s s iij

Das Fuͤnffte Buch.
mehrentheils den Helm abgenommen hatten. End-
lich ſtieg Poliarchus auß dem Schiff in Sicilien.
So baldt er das Landt beruͤhrete/ als ob jhm der
Geiſt deß Landes eine ſonderliche Zuneigung ein-
gebe/ in dem er nun der Hoffnung vnd Forchte naͤ-
her war/ erſchuͤtterte er vnd entfaͤrbte ſich. Deß Ar-
chombrotus wartete er am Strande/ der nicht eine
Stunde auſſen war/ vnd auch abtratt. Meleander
hatte Roſſe geſchickt/ darauff ſie gantz Koͤniglich
angethan ſaſſen. Poliarchus hatte nach ſeiner
Landsart einen Rock von vielen Farben/ vnd Ho-
ſen mit Perlen geſtickt. Vmb den Hals vnd lincken
Arm trug er eine guͤldene Ketten. Der Degen war
in einer Scheyden von Helffenbein mit Spangen
darinn Edelgeſteine verſetzet ſtunden. Vmb die halb
entbloͤſſeten Arme waren guͤldene Armbaͤnder; auff
ſeinem Haupt/ welches ohne das wegen der ſchoͤnen
Haare zierlich genug war/ ſtundt eine Kron von
Goldt vnd Purpur. Aber dieſer gantze Schmuck
war nichts gegen der Anmutigkeit deß Geſichts
vnd dem lieblichen Anſehen/ welches alle feine Reg-
ung vnd Bewegung angenehm machte. Darumb
ſchawete jhn das Volck an/ viel frolockten/ vnd die
ſo jhn in ſeinem Privatſtande gekandt hatten/ bekla-
geten ſich/ daß ſie nicht damaln ſchon weren jnnen
worden/ daß die Goͤtter mit der Art einer ſolchen
Majeſtaͤt nur einig Koͤnige begabeten. Als hernach
auch Archombrotus ſich auffgeſetzet hatte/ war er
an Geſtalt nicht geringer/ oder ſahe ſchlechter auß

als
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[1013/1057] Das Fuͤnffte Buch. mehrentheils den Helm abgenommen hatten. End- lich ſtieg Poliarchus auß dem Schiff in Sicilien. So baldt er das Landt beruͤhrete/ als ob jhm der Geiſt deß Landes eine ſonderliche Zuneigung ein- gebe/ in dem er nun der Hoffnung vnd Forchte naͤ- her war/ erſchuͤtterte er vnd entfaͤrbte ſich. Deß Ar- chombrotus wartete er am Strande/ der nicht eine Stunde auſſen war/ vnd auch abtratt. Meleander hatte Roſſe geſchickt/ darauff ſie gantz Koͤniglich angethan ſaſſen. Poliarchus hatte nach ſeiner Landsart einen Rock von vielen Farben/ vnd Ho- ſen mit Perlen geſtickt. Vmb den Hals vnd lincken Arm trug er eine guͤldene Ketten. Der Degen war in einer Scheyden von Helffenbein mit Spangen darinn Edelgeſteine verſetzet ſtunden. Vmb die halb entbloͤſſeten Arme waren guͤldene Armbaͤnder; auff ſeinem Haupt/ welches ohne das wegen der ſchoͤnen Haare zierlich genug war/ ſtundt eine Kron von Goldt vnd Purpur. Aber dieſer gantze Schmuck war nichts gegen der Anmutigkeit deß Geſichts vnd dem lieblichen Anſehen/ welches alle feine Reg- ung vnd Bewegung angenehm machte. Darumb ſchawete jhn das Volck an/ viel frolockten/ vnd die ſo jhn in ſeinem Privatſtande gekandt hatten/ bekla- geten ſich/ daß ſie nicht damaln ſchon weren jnnen worden/ daß die Goͤtter mit der Art einer ſolchen Majeſtaͤt nur einig Koͤnige begabeten. Als hernach auch Archombrotus ſich auffgeſetzet hatte/ war er an Geſtalt nicht geringer/ oder ſahe ſchlechter auß als S s s iij

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Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 1013. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/1057>, abgerufen am 23.11.2024.