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Bahr, Hermann: Das Phantom. Berlin, 1913.

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hört's auch nicht mehr auf, dann -- (Hält plötzlich ein und
sieht ihn triumphierend an; nach einer kleinen Pause, ganz ruhig,
mit heller Schadenfreude, leichthin.)
Na du siehst ja jetzt.
Fidelis (ruhig vor dem Diwan links mit gekreuzten Armen
stehend, ihr zuhörend, lacht jetzt belustigt auf).
Justine (trocken). Ach du lachst noch? (Zuckt die Achseln.)
Fidelis (nach einer kleinen Pause; die Arme jetzt nicht mehr
gekreuzt; trocken).
Mamchen, ich hätt dich für gescheiter
gehalten.
Justine. Wieso?
Fidelis. Ist ja kein Wort wahr.
Justine (mißtrauisch). Was ist nicht wahr?
Fidelis. Nichts ist wahr. Glaubst du denn im Ernst,
ich könnte Luz aufgeben?
Justine. Du hast doch ausdrücklich --
Fidelis (sie auslachend). Mamchen!
Justine. Ausdrücklich erklärt, daß du ihr entsagst?
Fidelis (kurz). Das hätt ich doch billiger haben
können.
Justine (von neuem wieder in Wut geratend). Und du
hast dir doch noch eigens diesen -- (verschluckt ein Wort)
als Zeugen --?
Fidelis (einfallend). Alles Schwindel.
Justine (fassungslos vor Erstaunen). Fidl!?
Fidelis (setzt sich aufs Sofa zu Justine; vergnügt). Ja,
Mamchen.
Justine. Aber wozu?
Fidelis. Du hast einen Schwiegersohn, da könnte sogar
dein seliger Mann noch gelb vor Neid werden!
Justine (ärgerlich). Sag mir lieber --
hört's auch nicht mehr auf, dann — (Haͤlt ploͤtzlich ein und
ſieht ihn triumphierend an; nach einer kleinen Pauſe, ganz ruhig,
mit heller Schadenfreude, leichthin.)
Na du ſiehſt ja jetzt.
Fidelis (ruhig vor dem Diwan links mit gekreuzten Armen
ſtehend, ihr zuhoͤrend, lacht jetzt beluſtigt auf).
Juſtine (trocken). Ach du lachſt noch? (Zuckt die Achſeln.)
Fidelis (nach einer kleinen Pauſe; die Arme jetzt nicht mehr
gekreuzt; trocken).
Mamchen, ich hätt dich für geſcheiter
gehalten.
Juſtine. Wieſo?
Fidelis. Iſt ja kein Wort wahr.
Juſtine (mißtrauiſch). Was iſt nicht wahr?
Fidelis. Nichts iſt wahr. Glaubſt du denn im Ernſt,
ich könnte Luz aufgeben?
Juſtine. Du haſt doch ausdrücklich —
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Fidelis (kurz). Das hätt ich doch billiger haben
können.
Juſtine (von neuem wieder in Wut geratend). Und du
haſt dir doch noch eigens dieſen — (verſchluckt ein Wort)
als Zeugen —?
Fidelis (einfallend). Alles Schwindel.
Juſtine (faſſungslos vor Erſtaunen). Fidl!?
Fidelis (ſetzt ſich aufs Sofa zu Juſtine; vergnuͤgt). Ja,
Mamchen.
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[122/0131] hört's auch nicht mehr auf, dann — (Haͤlt ploͤtzlich ein und ſieht ihn triumphierend an; nach einer kleinen Pauſe, ganz ruhig, mit heller Schadenfreude, leichthin.) Na du ſiehſt ja jetzt. Fidelis (ruhig vor dem Diwan links mit gekreuzten Armen ſtehend, ihr zuhoͤrend, lacht jetzt beluſtigt auf). Juſtine (trocken). Ach du lachſt noch? (Zuckt die Achſeln.) Fidelis (nach einer kleinen Pauſe; die Arme jetzt nicht mehr gekreuzt; trocken). Mamchen, ich hätt dich für geſcheiter gehalten. Juſtine. Wieſo? Fidelis. Iſt ja kein Wort wahr. Juſtine (mißtrauiſch). Was iſt nicht wahr? Fidelis. Nichts iſt wahr. Glaubſt du denn im Ernſt, ich könnte Luz aufgeben? Juſtine. Du haſt doch ausdrücklich — Fidelis (ſie auslachend). Mamchen! Juſtine. Ausdrücklich erklärt, daß du ihr entſagſt? Fidelis (kurz). Das hätt ich doch billiger haben können. Juſtine (von neuem wieder in Wut geratend). Und du haſt dir doch noch eigens dieſen — (verſchluckt ein Wort) als Zeugen —? Fidelis (einfallend). Alles Schwindel. Juſtine (faſſungslos vor Erſtaunen). Fidl!? Fidelis (ſetzt ſich aufs Sofa zu Juſtine; vergnuͤgt). Ja, Mamchen. Juſtine. Aber wozu? Fidelis. Du haſt einen Schwiegerſohn, da könnte ſogar dein ſeliger Mann noch gelb vor Neid werden! Juſtine (aͤrgerlich). Sag mir lieber —

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Zitationshilfe: Bahr, Hermann: Das Phantom. Berlin, 1913, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bahr_phantom_1913/131>, abgerufen am 04.12.2024.