dend, auf der einen Seite bis zu den Kämmen der Rückenplatten und auf der an- dern Seite bis zu den äusseren Rändern der Bauchplatten reicht, eine Ausdehnung, welche auch die spätere Ausdehnung der Wurzelglieder der Extremitäten nach- weist. Hiernach würden die Extremitäten in der That zuvörderst eine äussere Fleischröhre bilden, welche beide Hauptröhren des Rumpfes einschliesst und selbst nur von der Haut eingeschlossen wird. Allein diese äussere Fleischröhre wird erst kenntlich, wenn die Rückenplatten sich vereint haben. Sie ist das Primitivorgan für die Extremitäten.
Diese äussere Fleischröhre kann hiernach eben so wie die Haut keine Cen- trallinie, sondern nur zwei Schlusslinien haben, denn mit einer Linie würde sie zwar an dem Schluss des Rückens und mit einer andern an dem Schluss des Bauches Theil haben, aber keine Linie wäre in ihr zu finden, welche der Axe des gesammten Kör- pers anläge und in dem Primitivstreifen mit enthalten gewesen seyn könnte. Wir brauchen bloss zu einer frühern Darstellung (dieser §. unter f.) zurückzukehren, um uns klar zu machen, worin das begründet liegt.
Legen wir in der vorliegenden Figur die Fleischschicht der Rückenplatten a b" und eben so die Fleischschicht der Bauchplatten a c" ganz flach aus einander, so erscheint sie uns in a b und a c. Dann werden die Extremitätenplatten b" c" die Lage von b c haben, da sie, im Queerdurchschnitte betrachtet, von der Schlusslinie des Rückens bis zur Schlusslinie des Bauches reichen.
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dend, auf der einen Seite bis zu den Kämmen der Rückenplatten und auf der an- dern Seite bis zu den äuſseren Rändern der Bauchplatten reicht, eine Ausdehnung, welche auch die spätere Ausdehnung der Wurzelglieder der Extremitäten nach- weist. Hiernach würden die Extremitäten in der That zuvörderst eine äuſsere Fleischröhre bilden, welche beide Hauptröhren des Rumpfes einschlieſst und selbst nur von der Haut eingeschlossen wird. Allein diese äuſsere Fleischröhre wird erst kenntlich, wenn die Rückenplatten sich vereint haben. Sie ist das Primitivorgan für die Extremitäten.
Diese äuſsere Fleischröhre kann hiernach eben so wie die Haut keine Cen- trallinie, sondern nur zwei Schluſslinien haben, denn mit einer Linie würde sie zwar an dem Schluſs des Rückens und mit einer andern an dem Schluſs des Bauches Theil haben, aber keine Linie wäre in ihr zu finden, welche der Axe des gesammten Kör- pers anläge und in dem Primitivstreifen mit enthalten gewesen seyn könnte. Wir brauchen bloſs zu einer frühern Darstellung (dieser §. unter f.) zurückzukehren, um uns klar zu machen, worin das begründet liegt.
Legen wir in der vorliegenden Figur die Fleischschicht der Rückenplatten a b″ und eben so die Fleischschicht der Bauchplatten a c″ ganz flach aus einander, so erscheint sie uns in a b und a c. Dann werden die Extremitätenplatten b″ c″ die Lage von b c haben, da sie, im Queerdurchschnitte betrachtet, von der Schluſslinie des Rückens bis zur Schluſslinie des Bauches reichen.
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dend, auf der einen Seite bis zu den Kämmen der Rückenplatten und auf der an-
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welche auch die spätere Ausdehnung der Wurzelglieder der Extremitäten nach-
weist. Hiernach würden die Extremitäten in der That zuvörderst eine äuſsere
Fleischröhre bilden, welche beide Hauptröhren des Rumpfes einschlieſst und
selbst nur von der Haut eingeschlossen wird. Allein diese äuſsere Fleischröhre
wird erst kenntlich, wenn die Rückenplatten sich vereint haben. Sie ist das
Primitivorgan für die Extremitäten.
Diese äuſsere Fleischröhre kann hiernach eben so wie die Haut keine Cen-
trallinie, sondern nur zwei Schluſslinien haben, denn mit einer Linie würde sie zwar
an dem Schluſs des Rückens und mit einer andern an dem Schluſs des Bauches Theil
haben, aber keine Linie wäre in ihr zu finden, welche der Axe des gesammten Kör-
pers anläge und in dem Primitivstreifen mit enthalten gewesen seyn könnte. Wir
brauchen bloſs zu einer frühern Darstellung (dieser §. unter f.) zurückzukehren,
um uns klar zu machen, worin das begründet liegt.
Legen wir in der vorliegenden Figur die Fleischschicht der Rückenplatten
a b″ und eben so die Fleischschicht der Bauchplatten a c″ ganz flach aus einander,
so erscheint sie uns in a b und a c. Dann werden die Extremitätenplatten b″ c″
die Lage von b c haben, da sie, im Queerdurchschnitte betrachtet, von der
Schluſslinie des Rückens bis zur Schluſslinie des Bauches reichen.
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Baer, Karl Ernst von: Über Entwicklungsgeschichte der Thiere. Bd. 2. Königsberg, 1837, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baer_thiere_1837/87>, abgerufen am 28.11.2024.
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