Die Leber ist sehr ansehnlich. Beide Lappen sind dicker geworden, undk. Leber. scheinen im Innern eine schwammige Textur zu haben. Eine genauere Unter- suchung zeigt, dass die Venen sich überall mit weiten Aesten zwischen die Gallen- gänge verzweigt haben. Die Gallengänge haben einen gemeinschaftlichen Stamm.
Das Pankreas tritt aus der Gefässschicht hervor und hebt einen Theil der-l. Pankreas. Erste Darm- windung. selben vom Speisekanal ab. Um die Stelle, wo das Pankreas hervortritt, bildet der Darm eine starke Windung. So entsteht eine erste Umbeugung oder Schlinge, die dem Zwölffingerdarm eigen ist, und am nächsten Tage deutlicher wird. In- dem sich der Magen zu wölben anfing, hatte sich die Gefässschicht dieser Gegend sehr verdickt. Da nun die stärkste Wölbung des Magens ursprünglich nach oben und zuweilen etwas nach rechts lag (§. 6. g.), am fünften Tage aber der Magen sich so dreht, dass die Wölbung sich nach links stellt, so wird die äusserste Lage der Gefässschicht, indem sie an der Drehung keinen Antheil nimmt, vom Magen getrennt, und wandelt sich später in ein gesondertes Blatt, das Netz, um. Inm. Netz. Milz diesem Blatte sieht man zuerst am fünften Tage ein blutrothes Körperchen, die Milz.
Die Blinddärme haben noch die Form von stumpfen Kegeln. Der weiten. Blind- därme. Wei- ter Darm. Darm ist ganz kurz. Der After erscheint in Form einer einfachen Queerspalte. Dadurch wird der Schwanz für immer abgegrenzt.
Die Wolffischen Körper haben an Höhe und Breite sehr zugenommen, undo. Wolffi- sche Körper. sind überaus blutreich. An ihrer innern Fläche erscheint ein rundlicher Streifen von Bildungsgewebe, der Hoden oder Eierstock. Nach oben und aussen ein an- derer blattförmiger Theil, der vom Wolffischen Körper in die Wand der Bauch- höhle übergeht. Die hohlen Queergänge im Wolffischen Körper verzweigen sich und winden sich. Man sieht im Wolffischen Körper nach dem Absterben des Embryo einzelne Blutströpfchen, und es schien mir deutlich, dass diese Blut- ansammlungen im Innern der erwähnten Gänge liegen, und ich kann daher nicht umhin, die schon früher ausgesprochene Ansicht (§. 5. x.) hier noch zu bestäti- gen, dass die Wolffischen Körper ursprünglich aus Verzweigungen eines Gefäss- stammes sich bilden, welches mit Sicherheit zu bestimmen mir nicht gelungen ist, wie im nächsten Abschnitte näher untersucht werden soll. Am 5ten Tage sieht man deutlich den Stamm der Hohlvenen mit vielen kleinen Wurzeln aus der innern Seite der vordern Enden beider Wolffischen Körper hervortreten und hin- ter der Leber hinaufsteigen.
Das Herz ist noch mehr zusammengezogen, als früher, so dass die Vorkam-p. Herz. mer an die Aortenwurzel angrenzt. Zwar liegt immer noch jene links und etwas nach hinten, diese rechts und etwas nach vorn, allein das linke Herzohr ist so
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Die Leber ist sehr ansehnlich. Beide Lappen sind dicker geworden, undk. Leber. scheinen im Innern eine schwammige Textur zu haben. Eine genauere Unter- suchung zeigt, daſs die Venen sich überall mit weiten Aesten zwischen die Gallen- gänge verzweigt haben. Die Gallengänge haben einen gemeinschaftlichen Stamm.
Das Pankreas tritt aus der Gefäſsschicht hervor und hebt einen Theil der-l. Pankreas. Erste Darm- windung. selben vom Speisekanal ab. Um die Stelle, wo das Pankreas hervortritt, bildet der Darm eine starke Windung. So entsteht eine erste Umbeugung oder Schlinge, die dem Zwölffingerdarm eigen ist, und am nächsten Tage deutlicher wird. In- dem sich der Magen zu wölben anfing, hatte sich die Gefäſsschicht dieser Gegend sehr verdickt. Da nun die stärkste Wölbung des Magens ursprünglich nach oben und zuweilen etwas nach rechts lag (§. 6. g.), am fünften Tage aber der Magen sich so dreht, daſs die Wölbung sich nach links stellt, so wird die äuſserste Lage der Gefäſsschicht, indem sie an der Drehung keinen Antheil nimmt, vom Magen getrennt, und wandelt sich später in ein gesondertes Blatt, das Netz, um. Inm. Netz. Milz diesem Blatte sieht man zuerst am fünften Tage ein blutrothes Körperchen, die Milz.
Die Blinddärme haben noch die Form von stumpfen Kegeln. Der weiten. Blind- därme. Wei- ter Darm. Darm ist ganz kurz. Der After erscheint in Form einer einfachen Queerspalte. Dadurch wird der Schwanz für immer abgegrenzt.
Die Wolffischen Körper haben an Höhe und Breite sehr zugenommen, undo. Wolffi- sche Körper. sind überaus blutreich. An ihrer innern Fläche erscheint ein rundlicher Streifen von Bildungsgewebe, der Hoden oder Eierstock. Nach oben und auſsen ein an- derer blattförmiger Theil, der vom Wolffischen Körper in die Wand der Bauch- höhle übergeht. Die hohlen Queergänge im Wolffischen Körper verzweigen sich und winden sich. Man sieht im Wolffischen Körper nach dem Absterben des Embryo einzelne Blutströpfchen, und es schien mir deutlich, daſs diese Blut- ansammlungen im Innern der erwähnten Gänge liegen, und ich kann daher nicht umhin, die schon früher ausgesprochene Ansicht (§. 5. x.) hier noch zu bestäti- gen, daſs die Wolffischen Körper ursprünglich aus Verzweigungen eines Gefäſs- stammes sich bilden, welches mit Sicherheit zu bestimmen mir nicht gelungen ist, wie im nächsten Abschnitte näher untersucht werden soll. Am 5ten Tage sieht man deutlich den Stamm der Hohlvenen mit vielen kleinen Wurzeln aus der innern Seite der vordern Enden beider Wolffischen Körper hervortreten und hin- ter der Leber hinaufsteigen.
Das Herz ist noch mehr zusammengezogen, als früher, so daſs die Vorkam-p. Herz. mer an die Aortenwurzel angrenzt. Zwar liegt immer noch jene links und etwas nach hinten, diese rechts und etwas nach vorn, allein das linke Herzohr ist so
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Die Leber ist sehr ansehnlich. Beide Lappen sind dicker geworden, und
scheinen im Innern eine schwammige Textur zu haben. Eine genauere Unter-
suchung zeigt, daſs die Venen sich überall mit weiten Aesten zwischen die Gallen-
gänge verzweigt haben. Die Gallengänge haben einen gemeinschaftlichen Stamm.
k. Leber.
Das Pankreas tritt aus der Gefäſsschicht hervor und hebt einen Theil der-
selben vom Speisekanal ab. Um die Stelle, wo das Pankreas hervortritt, bildet
der Darm eine starke Windung. So entsteht eine erste Umbeugung oder Schlinge,
die dem Zwölffingerdarm eigen ist, und am nächsten Tage deutlicher wird. In-
dem sich der Magen zu wölben anfing, hatte sich die Gefäſsschicht dieser Gegend
sehr verdickt. Da nun die stärkste Wölbung des Magens ursprünglich nach oben
und zuweilen etwas nach rechts lag (§. 6. g.), am fünften Tage aber der Magen
sich so dreht, daſs die Wölbung sich nach links stellt, so wird die äuſserste Lage
der Gefäſsschicht, indem sie an der Drehung keinen Antheil nimmt, vom Magen
getrennt, und wandelt sich später in ein gesondertes Blatt, das Netz, um. In
diesem Blatte sieht man zuerst am fünften Tage ein blutrothes Körperchen, die
Milz.
l. Pankreas.
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Die Blinddärme haben noch die Form von stumpfen Kegeln. Der weite
Darm ist ganz kurz. Der After erscheint in Form einer einfachen Queerspalte.
Dadurch wird der Schwanz für immer abgegrenzt.
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därme. Wei-
ter Darm.
Die Wolffischen Körper haben an Höhe und Breite sehr zugenommen, und
sind überaus blutreich. An ihrer innern Fläche erscheint ein rundlicher Streifen
von Bildungsgewebe, der Hoden oder Eierstock. Nach oben und auſsen ein an-
derer blattförmiger Theil, der vom Wolffischen Körper in die Wand der Bauch-
höhle übergeht. Die hohlen Queergänge im Wolffischen Körper verzweigen sich
und winden sich. Man sieht im Wolffischen Körper nach dem Absterben des
Embryo einzelne Blutströpfchen, und es schien mir deutlich, daſs diese Blut-
ansammlungen im Innern der erwähnten Gänge liegen, und ich kann daher nicht
umhin, die schon früher ausgesprochene Ansicht (§. 5. x.) hier noch zu bestäti-
gen, daſs die Wolffischen Körper ursprünglich aus Verzweigungen eines Gefäſs-
stammes sich bilden, welches mit Sicherheit zu bestimmen mir nicht gelungen
ist, wie im nächsten Abschnitte näher untersucht werden soll. Am 5ten Tage
sieht man deutlich den Stamm der Hohlvenen mit vielen kleinen Wurzeln aus der
innern Seite der vordern Enden beider Wolffischen Körper hervortreten und hin-
ter der Leber hinaufsteigen.
o. Wolffi-
sche Körper.
Das Herz ist noch mehr zusammengezogen, als früher, so daſs die Vorkam-
mer an die Aortenwurzel angrenzt. Zwar liegt immer noch jene links und etwas
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Baer, Karl Ernst von: Über Entwicklungsgeschichte der Thiere. Bd. 1. Königsberg, 1828, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baer_thiere_1828/111>, abgerufen am 20.07.2024.
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