Bachstrom, Johann Friedrich: Die Kunst zu Schwimmen. Berlin, 1742.Jnzwischen kan sie denen, welche ohne alle andere Was mich betrifft, so war mein Zweck, ein Zuweilen sahe ich zu meinem Verdruße, wie die Jch beklagte zuweilen unser Schicksal, wenn ich Was- B
Jnzwiſchen kan ſie denen, welche ohne alle andere Was mich betrifft, ſo war mein Zweck, ein Zuweilen ſahe ich zu meinem Verdruße, wie die Jch beklagte zuweilen unſer Schickſal, wenn ich Waſ- B
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0021" n="17[15]"/> <p>Jnzwiſchen kan ſie denen, welche ohne alle andere<lb/> Huͤlfe, als die Bewegung der Arme und Fuͤſſe,<lb/> ſchwimmen lernen gar nuͤtzlich ſeyn.</p><lb/> <p>Was mich betrifft, ſo war mein Zweck, ein<lb/> Mittel zufinden, wodurch der Leib uͤber dem Waſ-<lb/> ſer bleiben koͤnte, und zwar nach Art der Enten und<lb/> Gaͤnſe, welche nur die Fuͤſſe brauchen, ſich zu bewe-<lb/> gen und fortzuſchwimmen, dergeſtalt, daß ſie<lb/> auch flieſſend ſchlaffen koͤnnen. Jch beobachtete<lb/> daher alles das, was auf dem Waſſer flieſſen, oder<lb/> unter Waſſer ohne Lebens Gefahr fortkommen,<lb/> kan, mit unſaͤglicher Aufmerkſamkeit.</p><lb/> <p>Zuweilen ſahe ich zu meinem Verdruße, wie die<lb/> Froͤſche, ohne einiges andere <hi rendition="#aq">hydroſtati</hi>ſche Huͤlfs-<lb/> Mittel, als diejenigen, womit GOTT ſie verſehen<lb/> hat, aus ihren Kaͤhlen, zwei groſſe Blaſen hervor-<lb/> kommen machen, welche meinem Beduͤnken nach<lb/> unſerm Coͤrper an eben dem Orte zu fehlen ſchienen.</p><lb/> <p>Jch beklagte zuweilen unſer Schickſal, wenn ich<lb/> warnahm, daß eine ſo geringe und veraͤchtliche<lb/> Creatur, voraus in einer ſo gar noͤthigen Sache,<lb/> den Menſchen uͤbertrift, welcher doch das edelſte<lb/> Geſchoͤpfe der Welt ſeyn ſoll. Zuletzt aber ſagte<lb/> ich bey mir ſelbſt, daß man den Fehler nicht auf<lb/> den Werkmeiſter der Natur werfen, ſondern viel-<lb/> mehr unſerer Dummheit und Traͤgheit beymeſſen,<lb/> muͤßte, ſintemal die menſchliche Vernunft zu allen<lb/> Dingen faͤhig iſt, und vielleicht die Kinder, welche<lb/> wie das obgedachte Maͤgdgen beſchaffen ſind, ver-<lb/> moͤgend ſeyn wuͤrden, zuſchwimmen, und ſich unter<lb/> <fw place="bottom" type="sig">B</fw><fw place="bottom" type="catch">Waſ-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [17[15]/0021]
Jnzwiſchen kan ſie denen, welche ohne alle andere
Huͤlfe, als die Bewegung der Arme und Fuͤſſe,
ſchwimmen lernen gar nuͤtzlich ſeyn.
Was mich betrifft, ſo war mein Zweck, ein
Mittel zufinden, wodurch der Leib uͤber dem Waſ-
ſer bleiben koͤnte, und zwar nach Art der Enten und
Gaͤnſe, welche nur die Fuͤſſe brauchen, ſich zu bewe-
gen und fortzuſchwimmen, dergeſtalt, daß ſie
auch flieſſend ſchlaffen koͤnnen. Jch beobachtete
daher alles das, was auf dem Waſſer flieſſen, oder
unter Waſſer ohne Lebens Gefahr fortkommen,
kan, mit unſaͤglicher Aufmerkſamkeit.
Zuweilen ſahe ich zu meinem Verdruße, wie die
Froͤſche, ohne einiges andere hydroſtatiſche Huͤlfs-
Mittel, als diejenigen, womit GOTT ſie verſehen
hat, aus ihren Kaͤhlen, zwei groſſe Blaſen hervor-
kommen machen, welche meinem Beduͤnken nach
unſerm Coͤrper an eben dem Orte zu fehlen ſchienen.
Jch beklagte zuweilen unſer Schickſal, wenn ich
warnahm, daß eine ſo geringe und veraͤchtliche
Creatur, voraus in einer ſo gar noͤthigen Sache,
den Menſchen uͤbertrift, welcher doch das edelſte
Geſchoͤpfe der Welt ſeyn ſoll. Zuletzt aber ſagte
ich bey mir ſelbſt, daß man den Fehler nicht auf
den Werkmeiſter der Natur werfen, ſondern viel-
mehr unſerer Dummheit und Traͤgheit beymeſſen,
muͤßte, ſintemal die menſchliche Vernunft zu allen
Dingen faͤhig iſt, und vielleicht die Kinder, welche
wie das obgedachte Maͤgdgen beſchaffen ſind, ver-
moͤgend ſeyn wuͤrden, zuſchwimmen, und ſich unter
Waſ-
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