ausnehmend endigen könne. Es ist eben so unrecht, wenn beyde zugleich lärmen, als wenn sie beyde zugleich einschlafen wol- len. Beyde dürfen also weder unwissend noch boshaft seyn. Im erstern Falle wird einer dem andern ohne böse Absicht, im zwey- ten aber mit Fleiß das Seinige verderben.
§. 5.
Wenn der Clavierist mehrere Bässe bey sich hat, so muß er mit seinen Veränderungen zurück halten, wenn er nicht gewiß weiß, daß ihm die andern zugleich nachfolgen werden.
§. 6.
Zuweilen erlauben gewisse Sätze, welche mit blossen Terzen begleitet werden, daß die Mittelstimme die veränderte Nach- ahmung mit dem Basse zugleich in Terzen nachmachet (a). Wenn die Hauptstimme, statt des einfachen Satzes bey (b), die Ver- änderung von (c) anbringet: so kann weder der Baß noch die Mittelstimme just in derselben Fortschreitung nachfolgen; man be- gnüget sich alsdenn eine Nachahmung zu erfinden, welche diesel- ben Figuren hat und die simplen Grundnoten beybehält, ob sie gleich etwas weniges verändert ist.
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Von der Nachahmung.
ausnehmend endigen könne. Es iſt eben ſo unrecht, wenn beyde zugleich lärmen, als wenn ſie beyde zugleich einſchlafen wol- len. Beyde dürfen alſo weder unwiſſend noch boshaft ſeyn. Im erſtern Falle wird einer dem andern ohne böſe Abſicht, im zwey- ten aber mit Fleiß das Seinige verderben.
§. 5.
Wenn der Clavieriſt mehrere Bäſſe bey ſich hat, ſo muß er mit ſeinen Veränderungen zurück halten, wenn er nicht gewiß weiß, daß ihm die andern zugleich nachfolgen werden.
§. 6.
Zuweilen erlauben gewiſſe Sätze, welche mit bloſſen Terzen begleitet werden, daß die Mittelſtimme die veränderte Nach- ahmung mit dem Baſſe zugleich in Terzen nachmachet (a). Wenn die Hauptſtimme, ſtatt des einfachen Satzes bey (b), die Ver- änderung von (c) anbringet: ſo kann weder der Baß noch die Mittelſtimme juſt in derſelben Fortſchreitung nachfolgen; man be- gnüget ſich alsdenn eine Nachahmung zu erfinden, welche dieſel- ben Figuren hat und die ſimplen Grundnoten beybehält, ob ſie gleich etwas weniges verändert iſt.
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Von der Nachahmung.
ausnehmend endigen könne. Es iſt eben ſo unrecht, wenn
beyde zugleich lärmen, als wenn ſie beyde zugleich einſchlafen wol-
len. Beyde dürfen alſo weder unwiſſend noch boshaft ſeyn. Im
erſtern Falle wird einer dem andern ohne böſe Abſicht, im zwey-
ten aber mit Fleiß das Seinige verderben.
§. 5. Wenn der Clavieriſt mehrere Bäſſe bey ſich hat, ſo
muß er mit ſeinen Veränderungen zurück halten, wenn er nicht
gewiß weiß, daß ihm die andern zugleich nachfolgen werden.
§. 6. Zuweilen erlauben gewiſſe Sätze, welche mit bloſſen
Terzen begleitet werden, daß die Mittelſtimme die veränderte Nach-
ahmung mit dem Baſſe zugleich in Terzen nachmachet (a). Wenn
die Hauptſtimme, ſtatt des einfachen Satzes bey (b), die Ver-
änderung von (c) anbringet: ſo kann weder der Baß noch die
Mittelſtimme juſt in derſelben Fortſchreitung nachfolgen; man be-
gnüget ſich alsdenn eine Nachahmung zu erfinden, welche dieſel-
ben Figuren hat und die ſimplen Grundnoten beybehält, ob ſie
gleich etwas weniges verändert iſt.
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Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch02_1762/303>, abgerufen am 22.07.2024.
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