Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 2. Berlin, 1762.

Bild:
<< vorherige Seite
Von den Schlußcadenzen.
[Abbildung]
§. 5.

Zuweilen fehlet es dem Ausführer der Hauptstimme
an der Disposition, sich bey der Cadenz aufzuhalten, ohngeacht
ein Ruhezeichen über der Grundnote stehet; er pfleget dieses als-
denn seinen Begleitern durch eine Bewegung mit dem Kopfe, oder
mit dem Leibe zu verstehen zu geben. Wenn der Accompagnist
dieses merket, so schläget er, statt einer auszuhaltenden Grund-
note lauter solche kurze Noten an, dergleichen vorhergegangen sind,
damit die gute Ordnung erhalten werde, und die übrigen Musi-
ker den Fortgang im Tempo ohne Aufhaltung deutlich hören:

[Abbildung]

§. 6.

Wenn im folgenden Exempel der Componist bey
der Schlußcadenz, ohne Rücksicht auf eine Verzierung derselben,
die Bewegung der Grundnoten fortgehen lässet: so hält der Accom-
pagnist bey dem ersten g gleich an, und wiederholet dieses Intervall
bey dem Triller, worauf er den folgenden Tact anfängt. Dieser
Fall kommt oft im Allegro vor, und erfordert alsdenn ein auf-
merksames Ohr:

[Abbildung]


§. 7.
Von den Schlußcadenzen.
[Abbildung]
§. 5.

Zuweilen fehlet es dem Ausführer der Hauptſtimme
an der Dispoſition, ſich bey der Cadenz aufzuhalten, ohngeacht
ein Ruhezeichen über der Grundnote ſtehet; er pfleget dieſes als-
denn ſeinen Begleitern durch eine Bewegung mit dem Kopfe, oder
mit dem Leibe zu verſtehen zu geben. Wenn der Accompagniſt
dieſes merket, ſo ſchläget er, ſtatt einer auszuhaltenden Grund-
note lauter ſolche kurze Noten an, dergleichen vorhergegangen ſind,
damit die gute Ordnung erhalten werde, und die übrigen Muſi-
ker den Fortgang im Tempo ohne Aufhaltung deutlich hören:

[Abbildung]

§. 6.

Wenn im folgenden Exempel der Componiſt bey
der Schlußcadenz, ohne Rückſicht auf eine Verzierung derſelben,
die Bewegung der Grundnoten fortgehen läſſet: ſo hält der Accom-
pagniſt bey dem erſten g gleich an, und wiederholet dieſes Intervall
bey dem Triller, worauf er den folgenden Tact anfängt. Dieſer
Fall kommt oft im Allegro vor, und erfordert alsdenn ein auf-
merkſames Ohr:

[Abbildung]


§. 7.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0271" n="361[261]"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Von den Schlußcadenzen.</hi> </fw><lb/>
          <figure/>
        </div>
        <div n="2">
          <head>§. 5.</head>
          <p>Zuweilen fehlet es dem Ausführer der Haupt&#x017F;timme<lb/>
an der Dispo&#x017F;ition, &#x017F;ich bey der Cadenz aufzuhalten, ohngeacht<lb/>
ein Ruhezeichen über der Grundnote &#x017F;tehet; er pfleget die&#x017F;es als-<lb/>
denn &#x017F;einen Begleitern durch eine Bewegung mit dem Kopfe, oder<lb/>
mit dem Leibe zu ver&#x017F;tehen zu geben. Wenn der Accompagni&#x017F;t<lb/>
die&#x017F;es merket, &#x017F;o &#x017F;chläget er, &#x017F;tatt einer auszuhaltenden Grund-<lb/>
note lauter &#x017F;olche kurze Noten an, dergleichen vorhergegangen &#x017F;ind,<lb/>
damit die gute Ordnung erhalten werde, und die übrigen Mu&#x017F;i-<lb/>
ker den Fortgang im Tempo ohne Aufhaltung deutlich hören:<lb/><figure/></p>
        </div>
        <div n="2">
          <head>§. 6.</head>
          <p>Wenn im folgenden Exempel der Componi&#x017F;t bey<lb/>
der Schlußcadenz, ohne Rück&#x017F;icht auf eine Verzierung der&#x017F;elben,<lb/>
die Bewegung der Grundnoten fortgehen lä&#x017F;&#x017F;et: &#x017F;o hält der Accom-<lb/>
pagni&#x017F;t bey dem er&#x017F;ten g gleich an, und wiederholet die&#x017F;es Intervall<lb/>
bey dem Triller, worauf er den folgenden Tact anfängt. Die&#x017F;er<lb/>
Fall kommt oft im Allegro vor, und erfordert alsdenn ein auf-<lb/>
merk&#x017F;ames Ohr:<lb/><figure/></p>
        </div>
        <fw place="bottom" type="catch">§. 7.</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[361[261]/0271] Von den Schlußcadenzen. [Abbildung] §. 5. Zuweilen fehlet es dem Ausführer der Hauptſtimme an der Dispoſition, ſich bey der Cadenz aufzuhalten, ohngeacht ein Ruhezeichen über der Grundnote ſtehet; er pfleget dieſes als- denn ſeinen Begleitern durch eine Bewegung mit dem Kopfe, oder mit dem Leibe zu verſtehen zu geben. Wenn der Accompagniſt dieſes merket, ſo ſchläget er, ſtatt einer auszuhaltenden Grund- note lauter ſolche kurze Noten an, dergleichen vorhergegangen ſind, damit die gute Ordnung erhalten werde, und die übrigen Muſi- ker den Fortgang im Tempo ohne Aufhaltung deutlich hören: [Abbildung] §. 6. Wenn im folgenden Exempel der Componiſt bey der Schlußcadenz, ohne Rückſicht auf eine Verzierung derſelben, die Bewegung der Grundnoten fortgehen läſſet: ſo hält der Accom- pagniſt bey dem erſten g gleich an, und wiederholet dieſes Intervall bey dem Triller, worauf er den folgenden Tact anfängt. Dieſer Fall kommt oft im Allegro vor, und erfordert alsdenn ein auf- merkſames Ohr: [Abbildung] §. 7.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch02_1762
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch02_1762/271
Zitationshilfe: Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 361[261]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch02_1762/271>, abgerufen am 23.11.2024.