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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 4. Leipzig, 1862.

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Schochad Schote
aufsicht allzu sehr beschränkten oder durch Krankheit und Alter zum Stehlen nicht
mehr befähigten Gauners (Kommistarchener, Hemdenschnurrer) gebraucht wird.
Schnorrerfiesel, Schnurrfiesel, der Bettelvogt. Vgl. Th. IV, S. 293.
Schochad, s. Schachad.
Schochen, Schochente, s. Schechune.
Schocher (schochor), schwarz; Schocherer, der (schwarz gekleidete) christ-
liche Geistliche; schochern, verschochern, verschwarzen, sterben, krepiren
(als Fluch); verschöchern, verrathen, angeben, schlechtmachen, ruiniren;
Schochermajim (Schwärzling, auch kurzweg Schocher), schwarzes
Wasser, d. h. Kaffee (gekocht und ungekocht, auch Kaffeebohnen); Schochers-
roll,
die Kaffeemühle; Schochersgordel, der Kaffeekessel; Schochers-
finchen,
die Kaffeetasse; Schochermischke, der Kaffeesatz;] vgl. Th. II,
S. 263, Note 1.
Schochet, s. Schächten.
Schöcher, schöchern, s. Schecher.
Schock, s. Schuck.
Schoder, kleines Geld, Scheidemünze (doch wol vom ahd. sceidan, scheiden).
Schofel (schophal), schlecht, niedrig, gemein, geringfügig, unglücklich; nach
den hebr. Buchstaben [irrelevantes Material - Zeichen fehlt] auch als Schinpelommet gebraucht, s. Schin.
Schofelbajis,
das Zuchthaus, Arbeitshaus, seltener Bordell.
Schofer, Schaufer ([irrelevantes Material - Zeichen fehlt]), das Horn, die Trompete, jedes lauttönende
Blasinstrument, daher auch die Dampfpfeife, besonders an Locomotiven; mit
dem Schofer aggeln,
auf der Eisenbahn fahren.
Schofet (schophat), Schaufet, der Richter, Schiedsrichter, Vogt, Amtsver-
walter, Bauervogt, Gräve; Schoftim, kein Schuftim, Richter sollen
keine Schufte sein; Wortspiel. Vgl. Tendlau, Nr. 910.
Schomer, s. Schammer.
Schono (schono), Schonum (Zimmermann hat sogar Schoof), das Jahr.
Meschanne, der Veränderliche, Unzuverlässige, Wortbrüchige; meschanne
sein,
verändern; meschunne, unversehens, jählings, wunderbar; Misso
meschunne,
ein plötzlicher Tod, als Fluch gebräuchlich: du sollst die
Misso meschunne kriegen!
du sollst auf der Stelle krepiren!
Schoo, s. Scheh.
Schorin, Schorie (hannov., zig. czuri), das Messer.
Schornen, Schoren (hannov.), Schuren, stehlen, zig. tschoraf; Schor,
Tschor
(zig. tschor), der Dieb; Lowenschurer, Weißkäufer, Schotten-
fäller; lowenschuren, schottenfällen; s. Schote.
Schorum, s. Schäkern.
Schosen (frz. chose), Lügen, Flausen, lügen, Flausen machen.
Schot (schot), Schoter, Schaut, Schauter, verdorben Schoder, Schau-
der,
der Büttel, der die Peitsche (schot) handhabt, der Schließer, Gerichts-
knecht, Polizeiknecht, Stadtknecht.
Schote, Schaute, Schotte (schoto), der Narr, Närrische, Einfaltspinsel,
der sich mit sehenden Augen betrügen und bestehlen läßt, besonders der Ver-
käufer oder Wechsler, welcher sich am Waaren- oder Wechseltisch bestehlen
läßt. Schotenfäller, Schottenfeller, Schautenfeller, Schauten-
picker (bicken, picken,
auflesen, essen), der Gauner, welcher Waaren,
Schochad Schote
aufſicht allzu ſehr beſchränkten oder durch Krankheit und Alter zum Stehlen nicht
mehr befähigten Gauners (Kommistarchener, Hemdenſchnurrer) gebraucht wird.
Schnorrerfieſel, Schnurrfieſel, der Bettelvogt. Vgl. Th. IV, S. 293.
Schochad, ſ. Schachad.
Schochen, Schochente, ſ. Schechune.
Schocher (schochor), ſchwarz; Schocherer, der (ſchwarz gekleidete) chriſt-
liche Geiſtliche; ſchochern, verſchochern, verſchwarzen, ſterben, krepiren
(als Fluch); verſchöchern, verrathen, angeben, ſchlechtmachen, ruiniren;
Schochermajim (Schwärzling, auch kurzweg Schocher), ſchwarzes
Waſſer, d. h. Kaffee (gekocht und ungekocht, auch Kaffeebohnen); Schochers-
roll,
die Kaffeemühle; Schochersgordel, der Kaffeekeſſel; Schochers-
finchen,
die Kaffeetaſſe; Schochermiſchke, der Kaffeeſatz;] vgl. Th. II,
S. 263, Note 1.
Schochet, ſ. Schächten.
Schöcher, ſchöchern, ſ. Schecher.
Schock, ſ. Schuck.
Schoder, kleines Geld, Scheidemünze (doch wol vom ahd. sceidan, ſcheiden).
Schofel (schophal), ſchlecht, niedrig, gemein, geringfügig, unglücklich; nach
den hebr. Buchſtaben [irrelevantes Material – Zeichen fehlt] auch als Schinpelommet gebraucht, ſ. Schin.
Schofelbajis,
das Zuchthaus, Arbeitshaus, ſeltener Bordell.
Schofer, Schaufer ([irrelevantes Material – Zeichen fehlt]), das Horn, die Trompete, jedes lauttönende
Blasinſtrument, daher auch die Dampfpfeife, beſonders an Locomotiven; mit
dem Schofer aggeln,
auf der Eiſenbahn fahren.
Schofet (schophat), Schaufet, der Richter, Schiedsrichter, Vogt, Amtsver-
walter, Bauervogt, Gräve; Schoftim, kein Schuftim, Richter ſollen
keine Schufte ſein; Wortſpiel. Vgl. Tendlau, Nr. 910.
Schomer, ſ. Schammer.
Schono (schono), Schonum (Zimmermann hat ſogar Schoof), das Jahr.
Meſchanne, der Veränderliche, Unzuverläſſige, Wortbrüchige; meſchanne
ſein,
verändern; meſchunne, unverſehens, jählings, wunderbar; Miſſo
meſchunne,
ein plötzlicher Tod, als Fluch gebräuchlich: du ſollſt die
Miſſo meſchunne kriegen!
du ſollſt auf der Stelle krepiren!
Schoo, ſ. Scheh.
Schorin, Schorie (hannov., zig. czuri), das Meſſer.
Schornen, Schoren (hannov.), Schuren, ſtehlen, zig. tschoraf; Schor,
Tſchor
(zig. tschor), der Dieb; Lowenſchurer, Weißkäufer, Schotten-
fäller; lowenſchuren, ſchottenfällen; ſ. Schote.
Schorum, ſ. Schäkern.
Schoſen (frz. chose), Lügen, Flauſen, lügen, Flauſen machen.
Schot (schot), Schoter, Schaut, Schauter, verdorben Schoder, Schau-
der,
der Büttel, der die Peitſche (schot) handhabt, der Schließer, Gerichts-
knecht, Polizeiknecht, Stadtknecht.
Schote, Schaute, Schotte (schoto), der Narr, Närriſche, Einfaltspinſel,
der ſich mit ſehenden Augen betrügen und beſtehlen läßt, beſonders der Ver-
käufer oder Wechsler, welcher ſich am Waaren- oder Wechſeltiſch beſtehlen
läßt. Schotenfäller, Schottenfeller, Schautenfeller, Schauten-
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[603/0615] Schochad Schote aufſicht allzu ſehr beſchränkten oder durch Krankheit und Alter zum Stehlen nicht mehr befähigten Gauners (Kommistarchener, Hemdenſchnurrer) gebraucht wird. Schnorrerfieſel, Schnurrfieſel, der Bettelvogt. Vgl. Th. IV, S. 293. Schochad, ſ. Schachad. Schochen, Schochente, ſ. Schechune. Schocher (schochor), ſchwarz; Schocherer, der (ſchwarz gekleidete) chriſt- liche Geiſtliche; ſchochern, verſchochern, verſchwarzen, ſterben, krepiren (als Fluch); verſchöchern, verrathen, angeben, ſchlechtmachen, ruiniren; Schochermajim (Schwärzling, auch kurzweg Schocher), ſchwarzes Waſſer, d. h. Kaffee (gekocht und ungekocht, auch Kaffeebohnen); Schochers- roll, die Kaffeemühle; Schochersgordel, der Kaffeekeſſel; Schochers- finchen, die Kaffeetaſſe; Schochermiſchke, der Kaffeeſatz;] vgl. Th. II, S. 263, Note 1. Schochet, ſ. Schächten. Schöcher, ſchöchern, ſ. Schecher. Schock, ſ. Schuck. Schoder, kleines Geld, Scheidemünze (doch wol vom ahd. sceidan, ſcheiden). Schofel (schophal), ſchlecht, niedrig, gemein, geringfügig, unglücklich; nach den hebr. Buchſtaben _ auch als Schinpelommet gebraucht, ſ. Schin. Schofelbajis, das Zuchthaus, Arbeitshaus, ſeltener Bordell. Schofer, Schaufer (_ ), das Horn, die Trompete, jedes lauttönende Blasinſtrument, daher auch die Dampfpfeife, beſonders an Locomotiven; mit dem Schofer aggeln, auf der Eiſenbahn fahren. Schofet (schophat), Schaufet, der Richter, Schiedsrichter, Vogt, Amtsver- walter, Bauervogt, Gräve; Schoftim, kein Schuftim, Richter ſollen keine Schufte ſein; Wortſpiel. Vgl. Tendlau, Nr. 910. Schomer, ſ. Schammer. Schono (schono), Schonum (Zimmermann hat ſogar Schoof), das Jahr. Meſchanne, der Veränderliche, Unzuverläſſige, Wortbrüchige; meſchanne ſein, verändern; meſchunne, unverſehens, jählings, wunderbar; Miſſo meſchunne, ein plötzlicher Tod, als Fluch gebräuchlich: du ſollſt die Miſſo meſchunne kriegen! du ſollſt auf der Stelle krepiren! Schoo, ſ. Scheh. Schorin, Schorie (hannov., zig. czuri), das Meſſer. Schornen, Schoren (hannov.), Schuren, ſtehlen, zig. tschoraf; Schor, Tſchor (zig. tschor), der Dieb; Lowenſchurer, Weißkäufer, Schotten- fäller; lowenſchuren, ſchottenfällen; ſ. Schote. Schorum, ſ. Schäkern. Schoſen (frz. chose), Lügen, Flauſen, lügen, Flauſen machen. Schot (schot), Schoter, Schaut, Schauter, verdorben Schoder, Schau- der, der Büttel, der die Peitſche (schot) handhabt, der Schließer, Gerichts- knecht, Polizeiknecht, Stadtknecht. Schote, Schaute, Schotte (schoto), der Narr, Närriſche, Einfaltspinſel, der ſich mit ſehenden Augen betrügen und beſtehlen läßt, beſonders der Ver- käufer oder Wechsler, welcher ſich am Waaren- oder Wechſeltiſch beſtehlen läßt. Schotenfäller, Schottenfeller, Schautenfeller, Schauten- picker (bicken, picken, aufleſen, eſſen), der Gauner, welcher Waaren,

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Zitationshilfe: Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 4. Leipzig, 1862, S. 603. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum04_1862/615>, abgerufen am 24.11.2024.