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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 4. Leipzig, 1862.

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Mare Massern
triebener Mensch, geschulter Gauner; in die Merchez kommen, in die
Wäsche, d. h. ins Unglück, in eine schlimme Untersuchung gerathen; Mer-
chez haben,
Wäsche haben, d. h. in der Wäsche sitzen, in einer Untersuchung
schwer gravirt sein.
Mare (roo), die Gestalt, Erscheinung, der Spiegel, das Register, Anzeiger.
Maremokum, der Hinweis auf einen Ort, Ortsanzeiger, der falsche be-
trügliche Beweis des Alibi, der falsche Alibizeuge selbst; ein Maremokum
stellen, dafnen, osenen, geben, thun, machen,
ein falsches Alibi ein-
zeugen, falsche Zeugen stellen. Vgl. Th. II, S. 83.
Maro (zig.), das Brot.
Maroche (orach), die festgestellte Reihe, Grenze.
Marpe, s. Rofe.
Marschirer, die stillen Marschirer, Filz- oder Gewandläuse; Fslspr.
Martine, s. Medine.
Marzea (roza), der Pfriemen, Bohrer.
Mas, Fleisch; Masengro, der Fleischer (zig.).
Maschke (schoko), der Trank, das Getränk aller Art. Maschke Jisrael,
der Kaffee, da von streng rabbinischen Juden in christlichen Wirthshäusern
fast nur Kaffee genossen wird.
Maschkon (schochan), das Pfand, Faustpfand; maschkenen, das Pfand an-
nehmen, auf Pfand Geld darleihen, auspfänden; vermaschkenen, versetzen;
Maschkonbajis, das Pfandhaus, Leihhaus, Lombard; Maschkonkaim,
der jüdische Pfandleiher.
Maschur und Meschores, der im Dienst befindliche Abdeckerknecht; s. schoras.
Masel (masol), Massel, der Planet, Stern, Glücksstern, Glück, Verhäng-
niß, Fatum. Mafel tow, guter Stern, Geld, viel Geld, Glück, auch als
Gruß: Glück auf! viel Glück! Masseltig, masseldick, glücklich, reich,
in Hülle und Fülle, gesegnet. Schlammassel, Schlimmassel (schlimm
Masol), schlimmer Stern, Unstern, Unglück, Schaden, Nachtheil; schlam-
maseltig, schlammasseldick,
unglücklich, nachtheilig, schlimm, arm.
Schlammassen, Gelegenheitsdiebstähle.
Masger, s. Sogern.
Masik, der Beschädiger, der Teufel, scharf, beißend.
Massel (schwäb. die liederliche Dirne), die Tabackspfeife; masseln, Taback
rauchen.
Massematten (noso, erhalten, nosan, geben, Nehmen und Geben; Credit,
Debet), der Handel, das Handelsgeschäft im guten Sinne, allgemein die
gaunerische Thätigkeit, das Gaunergeschäft, Betrug, Diebstahl, Gegenstand
des Diebstahls, Diebstahlsobject, Diebsbeute. Einen M. baldowern, eine
Diebstahlsgelegenheit auskundschaften, angeben; einen M. stehen haben,
die Diebsgelegenheit ausgekundschaftet und vorbereitet haben; einen M.
handeln,
einen Diebstahl ausführen. Massematten bekoach (perkoch),
gewaltsamer Diebstahl mit Einbruch und Ueberfall, Raubanfall. Zierlicher
M., s. Schränken
und Zierlich. Ausgekochter M., s. Auskochen.
Vgl. Th. II, S. 107, 119, 140; Th. IV, S. 126, 134.
Massern (mosar), mosern, vermosern, moser sein, vermaßren, ver-
rathen, verschwärzen, angeben, denunciren, heimlich correspondiren in den Ge-
Mare Maſſern
triebener Menſch, geſchulter Gauner; in die Merchez kommen, in die
Wäſche, d. h. ins Unglück, in eine ſchlimme Unterſuchung gerathen; Mer-
chez haben,
Wäſche haben, d. h. in der Wäſche ſitzen, in einer Unterſuchung
ſchwer gravirt ſein.
Mare (roo), die Geſtalt, Erſcheinung, der Spiegel, das Regiſter, Anzeiger.
Maremokum, der Hinweis auf einen Ort, Ortsanzeiger, der falſche be-
trügliche Beweis des Alibi, der falſche Alibizeuge ſelbſt; ein Maremokum
ſtellen, dafnen, oſenen, geben, thun, machen,
ein falſches Alibi ein-
zeugen, falſche Zeugen ſtellen. Vgl. Th. II, S. 83.
Maro (zig.), das Brot.
Maroche (orach), die feſtgeſtellte Reihe, Grenze.
Marpe, ſ. Rofe.
Marſchirer, die ſtillen Marſchirer, Filz- oder Gewandläuſe; Fſlſpr.
Martine, ſ. Medine.
Marzea (roza), der Pfriemen, Bohrer.
Mas, Fleiſch; Maſengro, der Fleiſcher (zig.).
Maſchke (schoko), der Trank, das Getränk aller Art. Maſchke Jisrael,
der Kaffee, da von ſtreng rabbiniſchen Juden in chriſtlichen Wirthshäuſern
faſt nur Kaffee genoſſen wird.
Maſchkon (schochan), das Pfand, Fauſtpfand; maſchkenen, das Pfand an-
nehmen, auf Pfand Geld darleihen, auspfänden; vermaſchkenen, verſetzen;
Maſchkonbajis, das Pfandhaus, Leihhaus, Lombard; Maſchkonkaim,
der jüdiſche Pfandleiher.
Maſchur und Meſchores, der im Dienſt befindliche Abdeckerknecht; ſ. schoras.
Maſel (masol), Maſſel, der Planet, Stern, Glücksſtern, Glück, Verhäng-
niß, Fatum. Mafel tow, guter Stern, Geld, viel Geld, Glück, auch als
Gruß: Glück auf! viel Glück! Maſſeltig, maſſeldick, glücklich, reich,
in Hülle und Fülle, geſegnet. Schlammaſſel, Schlimmaſſel (ſchlimm
Maſol), ſchlimmer Stern, Unſtern, Unglück, Schaden, Nachtheil; ſchlam-
maſeltig, ſchlammaſſeldick,
unglücklich, nachtheilig, ſchlimm, arm.
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Masger, ſ. Sogern.
Maſik, der Beſchädiger, der Teufel, ſcharf, beißend.
Maſſel (ſchwäb. die liederliche Dirne), die Tabackspfeife; maſſeln, Taback
rauchen.
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Debet), der Handel, das Handelsgeſchäft im guten Sinne, allgemein die
gauneriſche Thätigkeit, das Gaunergeſchäft, Betrug, Diebſtahl, Gegenſtand
des Diebſtahls, Diebſtahlsobject, Diebsbeute. Einen M. baldowern, eine
Diebſtahlsgelegenheit auskundſchaften, angeben; einen M. ſtehen haben,
die Diebsgelegenheit ausgekundſchaftet und vorbereitet haben; einen M.
handeln,
einen Diebſtahl ausführen. Maſſematten bekoach (perkoch),
gewaltſamer Diebſtahl mit Einbruch und Ueberfall, Raubanfall. Zierlicher
M., ſ. Schränken
und Zierlich. Ausgekochter M., ſ. Auskochen.
Vgl. Th. II, S. 107, 119, 140; Th. IV, S. 126, 134.
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[571/0583] Mare Maſſern triebener Menſch, geſchulter Gauner; in die Merchez kommen, in die Wäſche, d. h. ins Unglück, in eine ſchlimme Unterſuchung gerathen; Mer- chez haben, Wäſche haben, d. h. in der Wäſche ſitzen, in einer Unterſuchung ſchwer gravirt ſein. Mare (roo), die Geſtalt, Erſcheinung, der Spiegel, das Regiſter, Anzeiger. Maremokum, der Hinweis auf einen Ort, Ortsanzeiger, der falſche be- trügliche Beweis des Alibi, der falſche Alibizeuge ſelbſt; ein Maremokum ſtellen, dafnen, oſenen, geben, thun, machen, ein falſches Alibi ein- zeugen, falſche Zeugen ſtellen. Vgl. Th. II, S. 83. Maro (zig.), das Brot. Maroche (orach), die feſtgeſtellte Reihe, Grenze. Marpe, ſ. Rofe. Marſchirer, die ſtillen Marſchirer, Filz- oder Gewandläuſe; Fſlſpr. Martine, ſ. Medine. Marzea (roza), der Pfriemen, Bohrer. Mas, Fleiſch; Maſengro, der Fleiſcher (zig.). Maſchke (schoko), der Trank, das Getränk aller Art. Maſchke Jisrael, der Kaffee, da von ſtreng rabbiniſchen Juden in chriſtlichen Wirthshäuſern faſt nur Kaffee genoſſen wird. Maſchkon (schochan), das Pfand, Fauſtpfand; maſchkenen, das Pfand an- nehmen, auf Pfand Geld darleihen, auspfänden; vermaſchkenen, verſetzen; Maſchkonbajis, das Pfandhaus, Leihhaus, Lombard; Maſchkonkaim, der jüdiſche Pfandleiher. Maſchur und Meſchores, der im Dienſt befindliche Abdeckerknecht; ſ. schoras. Maſel (masol), Maſſel, der Planet, Stern, Glücksſtern, Glück, Verhäng- niß, Fatum. Mafel tow, guter Stern, Geld, viel Geld, Glück, auch als Gruß: Glück auf! viel Glück! Maſſeltig, maſſeldick, glücklich, reich, in Hülle und Fülle, geſegnet. Schlammaſſel, Schlimmaſſel (ſchlimm Maſol), ſchlimmer Stern, Unſtern, Unglück, Schaden, Nachtheil; ſchlam- maſeltig, ſchlammaſſeldick, unglücklich, nachtheilig, ſchlimm, arm. Schlammaſſen, Gelegenheitsdiebſtähle. Masger, ſ. Sogern. Maſik, der Beſchädiger, der Teufel, ſcharf, beißend. Maſſel (ſchwäb. die liederliche Dirne), die Tabackspfeife; maſſeln, Taback rauchen. Maſſematten (noso, erhalten, nosan, geben, Nehmen und Geben; Credit, Debet), der Handel, das Handelsgeſchäft im guten Sinne, allgemein die gauneriſche Thätigkeit, das Gaunergeſchäft, Betrug, Diebſtahl, Gegenſtand des Diebſtahls, Diebſtahlsobject, Diebsbeute. Einen M. baldowern, eine Diebſtahlsgelegenheit auskundſchaften, angeben; einen M. ſtehen haben, die Diebsgelegenheit ausgekundſchaftet und vorbereitet haben; einen M. handeln, einen Diebſtahl ausführen. Maſſematten bekoach (perkoch), gewaltſamer Diebſtahl mit Einbruch und Ueberfall, Raubanfall. Zierlicher M., ſ. Schränken und Zierlich. Ausgekochter M., ſ. Auskochen. Vgl. Th. II, S. 107, 119, 140; Th. IV, S. 126, 134. Maſſern (mosar), moſern, vermoſern, moſer ſein, vermaßren, ver- rathen, verſchwärzen, angeben, denunciren, heimlich correſpondiren in den Ge-

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 4. Leipzig, 1862, S. 571. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum04_1862/583>, abgerufen am 24.11.2024.