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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 4. Leipzig, 1862.

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Abschefften Aggeln
Abschefften (schefften), entfliehen, fortlaufen.
Abschnurren (mhd. snurren, schnurren, Schnurrant, Bettelmusikant), abbet-
teln, eine Gasse, Stadt, Provinz durchbetteln, weggehen, sich davon machen.
Abschränken (Schranke), ausbrechen, entspringen. Waldh.
Abstappeln (stappeln, Stabuler), besuchen, heimsuchen, frequentiren, z. B.:
er stappelt alle Serafbais ab, er besucht alle Schnapskneipen.
Abstecher, Spitzbohrer, Pfriemen, Tabacksräumer, schmales Stecheisen, Diet-
rich, zum Aufheben der Zuhaltung oder zum Wegschieben des Schließbolzens
im Schlosse. Th. II, S. 157.
Abtarchenen (vgl. tarchenen), davongehen, sich abwenden von etwas, abstehen.
Abtippeln (vgl. tippeln), sich heimlich, hurtig, behend davonmachen, davon-
laufen, davonfliehen.
Abzinken (zig. sung, Th. II, S. 53), abriechen, abmerken, abspüren, erken-
nen, kenntlich machen, beschreiben, signalisiren, photographiren; abgezinkt
werden,
beobachtet, notirt, beschrieben, gestört werden.
Achbrosch, Achberosch, Achperosch, Achprosch, Approsch, nicht sowol
vom chaldäischen Achbero, Maus, mit Rosch, Kopf (Mausekopf), als, wie
Tendlau, Nr. 296, treffend anführt, von dem Spruche Jer. Baba Mez. 8, b:
Achberi reschii,
die Mäuse sind Nichtswürdige ([irrelevantes Material - Zeichen fehlt]). Achprosch ist daher
der verruchte Dieb und Räuber, wird aber allgemein als Dieb, Spitzbube,
Gauner gebraucht, obschon der ganze Ausdruck seit den rheinischen Räuber-
banden in Abgang gerathen ist.
Acheln (ochal), ocheln, aucheln, achel, auchel, ochel sein, essen, speisen.
Achile, Achelinchen, Acheliniken, Essen, Speise, Mahlzeit; nach der
Achile,
nach Tische, nach Mittag. Achlan, Ochlan, der Fresser, Schlem-
mer. Achilebajis, das Speisehaus, Restauration. Achelkeß (Cheß),
Achelkäs (hannov.), Achelpeter, der faule, unthätige, abgelebte Gauner,
der nichts mehr zum Besten der Genossenschaft thut und gibt, sondern sich
ernähren läßt, Mitesser. Achelputz (nd. putzen, vom ahd. bizan, pizzan,
essen), Essen, Speise. Fsl. hat die Aspiration Hacheln u. s. w.
Acherponim (achar-ponim), das Hintergesicht, der Hintere.
Achtundzwanziger, Th. Uebersetzung von Kofcheß, [irrelevantes Material - Zeichen fehlt], Abbreviatur wahr-
scheinlich von Krummkopf und Chaßne, Hochzeit mit dem Krummkopf, der
laute, offene Ueberfall, Sturm, Einbruch. S. Kofcheß und Chaßne.
Aette, ahd. atto, goth. atta, schweiz. Aetti, jüdischd. Ette, Tate (zig. dad),
der Vater.
Aerntemakkener (s. Macke), Diebe, welche auf dem Lande, besonders mit
Schlüsseln stehlen, während die Hausbewohner (vorzüglich zur Erntezeit) auf
dem Felde sich befinden und die Behausung ohne gehörige Obhut lassen.
Affen saugen, sich einen Affen kaufen, sich betrinken (aus der Schiffer-
sprache). Die Bumbotsführer in den tropischen Gegenden dürfen gewöhnlich
keinen Branntwein an die Matrosen einlaufender Schiffe verkaufen und füllen
daher denselben auf Kokosnüsse, aus welchen die Matrosen heimlich "wie die
Affen saugen".
Affenkasten, das Farospiel.
Aggeln (ogal, rollen, walzen), agolen, golen, fahren, karren; Agler,
Aglon,
der Fuhrmann, Kutscher. Agole, Gole, allgemeiner Ausdruck
Abſchefften Aggeln
Abſchefften (ſchefften), entfliehen, fortlaufen.
Abſchnurren (mhd. snurren, ſchnurren, Schnurrant, Bettelmuſikant), abbet-
teln, eine Gaſſe, Stadt, Provinz durchbetteln, weggehen, ſich davon machen.
Abſchränken (Schranke), ausbrechen, entſpringen. Waldh.
Abſtappeln (ſtappeln, Stabuler), beſuchen, heimſuchen, frequentiren, z. B.:
er ſtappelt alle Serafbais ab, er beſucht alle Schnapskneipen.
Abſtecher, Spitzbohrer, Pfriemen, Tabacksräumer, ſchmales Stecheiſen, Diet-
rich, zum Aufheben der Zuhaltung oder zum Wegſchieben des Schließbolzens
im Schloſſe. Th. II, S. 157.
Abtarchenen (vgl. tarchenen), davongehen, ſich abwenden von etwas, abſtehen.
Abtippeln (vgl. tippeln), ſich heimlich, hurtig, behend davonmachen, davon-
laufen, davonfliehen.
Abzinken (zig. sung, Th. II, S. 53), abriechen, abmerken, abſpüren, erken-
nen, kenntlich machen, beſchreiben, ſignaliſiren, photographiren; abgezinkt
werden,
beobachtet, notirt, beſchrieben, geſtört werden.
Achbroſch, Achberoſch, Achperoſch, Achproſch, Approſch, nicht ſowol
vom chaldäiſchen Achbero, Maus, mit Rosch, Kopf (Mauſekopf), als, wie
Tendlau, Nr. 296, treffend anführt, von dem Spruche Jer. Baba Mez. 8, b:
Achberi reschii,
die Mäuſe ſind Nichtswürdige ([irrelevantes Material – Zeichen fehlt]). Achproſch iſt daher
der verruchte Dieb und Räuber, wird aber allgemein als Dieb, Spitzbube,
Gauner gebraucht, obſchon der ganze Ausdruck ſeit den rheiniſchen Räuber-
banden in Abgang gerathen iſt.
Acheln (ochal), ocheln, aucheln, achel, auchel, ochel ſein, eſſen, ſpeiſen.
Achile, Achelinchen, Acheliniken, Eſſen, Speiſe, Mahlzeit; nach der
Achile,
nach Tiſche, nach Mittag. Achlan, Ochlan, der Freſſer, Schlem-
mer. Achilebajis, das Speiſehaus, Reſtauration. Achelkeß (Cheß),
Achelkäs (hannov.), Achelpeter, der faule, unthätige, abgelebte Gauner,
der nichts mehr zum Beſten der Genoſſenſchaft thut und gibt, ſondern ſich
ernähren läßt, Miteſſer. Achelputz (nd. putzen, vom ahd. bizan, pizzan,
eſſen), Eſſen, Speiſe. Fſl. hat die Aſpiration Hacheln u. ſ. w.
Acherponim (achar-ponim), das Hintergeſicht, der Hintere.
Achtundzwanziger, Th. Ueberſetzung von Kofcheß, [irrelevantes Material – Zeichen fehlt], Abbreviatur wahr-
ſcheinlich von Krummkopf und Chaßne, Hochzeit mit dem Krummkopf, der
laute, offene Ueberfall, Sturm, Einbruch. S. Kofcheß und Chaßne.
Aette, ahd. atto, goth. atta, ſchweiz. Aetti, jüdiſchd. Ette, Tate (zig. dad),
der Vater.
Aerntemakkener (ſ. Macke), Diebe, welche auf dem Lande, beſonders mit
Schlüſſeln ſtehlen, während die Hausbewohner (vorzüglich zur Erntezeit) auf
dem Felde ſich befinden und die Behauſung ohne gehörige Obhut laſſen.
Affen ſaugen, ſich einen Affen kaufen, ſich betrinken (aus der Schiffer-
ſprache). Die Bumbotsführer in den tropiſchen Gegenden dürfen gewöhnlich
keinen Branntwein an die Matroſen einlaufender Schiffe verkaufen und füllen
daher denſelben auf Kokosnüſſe, aus welchen die Matroſen heimlich „wie die
Affen ſaugen“.
Affenkaſten, das Faroſpiel.
Aggeln (ogal, rollen, walzen), agolen, golen, fahren, karren; Agler,
Aglon,
der Fuhrmann, Kutſcher. Agole, Gole, allgemeiner Ausdruck
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[516/0528] Abſchefften Aggeln Abſchefften (ſchefften), entfliehen, fortlaufen. Abſchnurren (mhd. snurren, ſchnurren, Schnurrant, Bettelmuſikant), abbet- teln, eine Gaſſe, Stadt, Provinz durchbetteln, weggehen, ſich davon machen. Abſchränken (Schranke), ausbrechen, entſpringen. Waldh. Abſtappeln (ſtappeln, Stabuler), beſuchen, heimſuchen, frequentiren, z. B.: er ſtappelt alle Serafbais ab, er beſucht alle Schnapskneipen. Abſtecher, Spitzbohrer, Pfriemen, Tabacksräumer, ſchmales Stecheiſen, Diet- rich, zum Aufheben der Zuhaltung oder zum Wegſchieben des Schließbolzens im Schloſſe. Th. II, S. 157. Abtarchenen (vgl. tarchenen), davongehen, ſich abwenden von etwas, abſtehen. Abtippeln (vgl. tippeln), ſich heimlich, hurtig, behend davonmachen, davon- laufen, davonfliehen. Abzinken (zig. sung, Th. II, S. 53), abriechen, abmerken, abſpüren, erken- nen, kenntlich machen, beſchreiben, ſignaliſiren, photographiren; abgezinkt werden, beobachtet, notirt, beſchrieben, geſtört werden. Achbroſch, Achberoſch, Achperoſch, Achproſch, Approſch, nicht ſowol vom chaldäiſchen Achbero, Maus, mit Rosch, Kopf (Mauſekopf), als, wie Tendlau, Nr. 296, treffend anführt, von dem Spruche Jer. Baba Mez. 8, b: Achberi reschii, die Mäuſe ſind Nichtswürdige (_ ). Achproſch iſt daher der verruchte Dieb und Räuber, wird aber allgemein als Dieb, Spitzbube, Gauner gebraucht, obſchon der ganze Ausdruck ſeit den rheiniſchen Räuber- banden in Abgang gerathen iſt. Acheln (ochal), ocheln, aucheln, achel, auchel, ochel ſein, eſſen, ſpeiſen. Achile, Achelinchen, Acheliniken, Eſſen, Speiſe, Mahlzeit; nach der Achile, nach Tiſche, nach Mittag. Achlan, Ochlan, der Freſſer, Schlem- mer. Achilebajis, das Speiſehaus, Reſtauration. Achelkeß (Cheß), Achelkäs (hannov.), Achelpeter, der faule, unthätige, abgelebte Gauner, der nichts mehr zum Beſten der Genoſſenſchaft thut und gibt, ſondern ſich ernähren läßt, Miteſſer. Achelputz (nd. putzen, vom ahd. bizan, pizzan, eſſen), Eſſen, Speiſe. Fſl. hat die Aſpiration Hacheln u. ſ. w. Acherponim (achar-ponim), das Hintergeſicht, der Hintere. Achtundzwanziger, Th. Ueberſetzung von Kofcheß, _ , Abbreviatur wahr- ſcheinlich von Krummkopf und Chaßne, Hochzeit mit dem Krummkopf, der laute, offene Ueberfall, Sturm, Einbruch. S. Kofcheß und Chaßne. Aette, ahd. atto, goth. atta, ſchweiz. Aetti, jüdiſchd. Ette, Tate (zig. dad), der Vater. Aerntemakkener (ſ. Macke), Diebe, welche auf dem Lande, beſonders mit Schlüſſeln ſtehlen, während die Hausbewohner (vorzüglich zur Erntezeit) auf dem Felde ſich befinden und die Behauſung ohne gehörige Obhut laſſen. Affen ſaugen, ſich einen Affen kaufen, ſich betrinken (aus der Schiffer- ſprache). Die Bumbotsführer in den tropiſchen Gegenden dürfen gewöhnlich keinen Branntwein an die Matroſen einlaufender Schiffe verkaufen und füllen daher denſelben auf Kokosnüſſe, aus welchen die Matroſen heimlich „wie die Affen ſaugen“. Affenkaſten, das Faroſpiel. Aggeln (ogal, rollen, walzen), agolen, golen, fahren, karren; Agler, Aglon, der Fuhrmann, Kutſcher. Agole, Gole, allgemeiner Ausdruck

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Zitationshilfe: Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 4. Leipzig, 1862, S. 516. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum04_1862/528>, abgerufen am 24.11.2024.