u. s. w. von dem Keuchen wohlbeleibter Personen nach der An- strengung des Gehens oder sonstiger Aufregung; ähnlich ist im Niederdeutschen wanken (als Folge angestrengten Gehens) für gehen, wie der Dörfler sagt: "Jck müt hüt na Lübeck wanken". Schmeller, a. a. O., I, 307, leitet es vom naturnachahmenden Laut pfuh! pfuch! ab. Heulen: Flößeln, von Floß, Wasser, fließen, und Danauseren vom jüdischdeutschen Dama ([irrelevantes Material - Zeichen fehlt]), weinen, und Dimo, Thräne, und Osenen, thun, machen u. s. w.
Fünsunddreißigstes Kapitel. cc)Die Kocheme Waldiwerei von Bischoff.
Nach Falkenberg, gleichzeitig mit Grolman, gab der großher- zoglich sächsische Criminalgerichtsassessor Dr. Bischoff in Weida ein Wörterbuch heraus, welchem er den apokryphen Namen: "Die Kocheme Waldiwerei in der Reußischen Märtine" gab. 1) Ueber die befremdliche Etymologie des Titels ist schon Th. III, S. 33, gesprochen worden. Jn der Literatur konnten die ersten Abschnitte nicht berücksichtigt werden, da Bischoff darin sehr flache und falsche Dinge zum Vorschein bringt und namentlich in der bis zur Leicht- fertigkeit seichten und flüchtigen Classification der Gauner und der Gaunerkunst im hohen Grade Tadel verdient. Das Beste ist noch der dritte Abschnitt, S. 19--23, der Nachweis einer Anzahl von Chessenpennen, welcher jedoch nur ein vorübergehendes und ört- liches Jnteresse hatte. Die drei ersten Abschnitte erscheinen ganz wie eine dürftige prologisirende Rechtfertigung des nachfolgenden Wörterbuchs, welches jedoch nur als bloße Vocabulatur gelten
1) Der vollständige Titel ist: "Die Kocheme Waldiwerei in der Reußischen Märtine, oder die Gauner und Gaunerarten im Reußischen Voigtlande und der Umgegend, ihre Tactik, ihre Aufenthaltsorte und ihre Sprache" u. s. w. (Neu- stadt 1822).
u. ſ. w. von dem Keuchen wohlbeleibter Perſonen nach der An- ſtrengung des Gehens oder ſonſtiger Aufregung; ähnlich iſt im Niederdeutſchen wanken (als Folge angeſtrengten Gehens) für gehen, wie der Dörfler ſagt: „Jck müt hüt na Lübeck wanken“. Schmeller, a. a. O., I, 307, leitet es vom naturnachahmenden Laut pfuh! pfuch! ab. Heulen: Flößeln, von Floß, Waſſer, fließen, und Danauſeren vom jüdiſchdeutſchen Dama ([irrelevantes Material – Zeichen fehlt]), weinen, und Dimo, Thräne, und Oſenen, thun, machen u. ſ. w.
Fünſunddreißigſtes Kapitel. cc)Die Kocheme Waldiwerei von Biſchoff.
Nach Falkenberg, gleichzeitig mit Grolman, gab der großher- zoglich ſächſiſche Criminalgerichtsaſſeſſor Dr. Biſchoff in Weida ein Wörterbuch heraus, welchem er den apokryphen Namen: „Die Kocheme Waldiwerei in der Reußiſchen Märtine“ gab. 1) Ueber die befremdliche Etymologie des Titels iſt ſchon Th. III, S. 33, geſprochen worden. Jn der Literatur konnten die erſten Abſchnitte nicht berückſichtigt werden, da Biſchoff darin ſehr flache und falſche Dinge zum Vorſchein bringt und namentlich in der bis zur Leicht- fertigkeit ſeichten und flüchtigen Claſſification der Gauner und der Gaunerkunſt im hohen Grade Tadel verdient. Das Beſte iſt noch der dritte Abſchnitt, S. 19—23, der Nachweis einer Anzahl von Cheſſenpennen, welcher jedoch nur ein vorübergehendes und ört- liches Jntereſſe hatte. Die drei erſten Abſchnitte erſcheinen ganz wie eine dürftige prologiſirende Rechtfertigung des nachfolgenden Wörterbuchs, welches jedoch nur als bloße Vocabulatur gelten
1) Der vollſtändige Titel iſt: „Die Kocheme Waldiwerei in der Reußiſchen Märtine, oder die Gauner und Gaunerarten im Reußiſchen Voigtlande und der Umgegend, ihre Tactik, ihre Aufenthaltsorte und ihre Sprache“ u. ſ. w. (Neu- ſtadt 1822).
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u. ſ. w. von dem Keuchen wohlbeleibter Perſonen nach der An-
ſtrengung des Gehens oder ſonſtiger Aufregung; ähnlich iſt im
Niederdeutſchen wanken (als Folge angeſtrengten Gehens) für
gehen, wie der Dörfler ſagt: „Jck müt hüt na Lübeck wanken“.
Schmeller, a. a. O., I, 307, leitet es vom naturnachahmenden
Laut pfuh! pfuch! ab. Heulen: Flößeln, von Floß, Waſſer,
fließen, und Danauſeren vom jüdiſchdeutſchen Dama (_ ),
weinen, und Dimo, Thräne, und Oſenen, thun, machen
u. ſ. w.
Fünſunddreißigſtes Kapitel.
cc) Die Kocheme Waldiwerei von Biſchoff.
Nach Falkenberg, gleichzeitig mit Grolman, gab der großher-
zoglich ſächſiſche Criminalgerichtsaſſeſſor Dr. Biſchoff in Weida ein
Wörterbuch heraus, welchem er den apokryphen Namen: „Die
Kocheme Waldiwerei in der Reußiſchen Märtine“ gab. 1) Ueber
die befremdliche Etymologie des Titels iſt ſchon Th. III, S. 33,
geſprochen worden. Jn der Literatur konnten die erſten Abſchnitte
nicht berückſichtigt werden, da Biſchoff darin ſehr flache und falſche
Dinge zum Vorſchein bringt und namentlich in der bis zur Leicht-
fertigkeit ſeichten und flüchtigen Claſſification der Gauner und der
Gaunerkunſt im hohen Grade Tadel verdient. Das Beſte iſt noch
der dritte Abſchnitt, S. 19—23, der Nachweis einer Anzahl von
Cheſſenpennen, welcher jedoch nur ein vorübergehendes und ört-
liches Jntereſſe hatte. Die drei erſten Abſchnitte erſcheinen ganz
wie eine dürftige prologiſirende Rechtfertigung des nachfolgenden
Wörterbuchs, welches jedoch nur als bloße Vocabulatur gelten
1) Der vollſtändige Titel iſt: „Die Kocheme Waldiwerei in der Reußiſchen
Märtine, oder die Gauner und Gaunerarten im Reußiſchen Voigtlande und der
Umgegend, ihre Tactik, ihre Aufenthaltsorte und ihre Sprache“ u. ſ. w. (Neu-
ſtadt 1822).
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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 4. Leipzig, 1862, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum04_1862/258>, abgerufen am 23.11.2024.
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