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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 4. Leipzig, 1862.

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Jaunerisch.
Die Rawine wird hergekekelt und
an die Fenette geschlupft.
Wer holcht en'nr könig?
Der g'wand'ste.
Zwis schefte uf T'schmir, einer n'
Klasse, der ander n' Kehrum,
er scheft Rawine nuf, malocht
das Gefölk und S'feneter hosper.
Jezt molocht er 'n Jak und scheft
in dia Schrende der Gallach
und Gallächin josten in der
Mette, Tribis Köhlufe schefte
in der Schrende.
Der Kochem zupft 'n Lopper 'n
Mahlbosch, 'n Klemmerle 'n
dobrefemme, und holcht zum
Fenetter naus, die Kohlufe hent
lau zögernt.
Jezt maloch i' schiabes, es kohlert
mi' und schwächert mi'.
Went m'r ins Bais holche und
e' Mälterle Jajem schwäche, für
zwis t'rol Kächelterleam butte.
Zwis Kochem schefte e'me Bais,
wo grandige Sochter Z'leili
schefte.
Sie' schmusen auf Jenisch: Die
Sochter hent recht Kies, und
dofe Lapper, heut leile wehnt
m'rs b' Schornen.
Heimdig! schmußt der eine, der
Sochter herrle's am Kleppert,
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Deutsch.
Die Leiter wird hergetragen und
an die Fenster gestellt.
Wer steigt hinein?
Der beste von uns.
Zwey stehen auf die Wache, der
eine mit einem Pistol, der
andre mit einem Hirschfänger,
einer ersteigt die Leiter, macht
den Laden und das Fenster auf.
Jezt macht er ein Licht, steigt
in die Stube, der Pfarrer
und die Pfarrerin lagen da
im Bett, 3. Hunde sind in
der Stube.
Der Dieb nimmt eine Sakuhr,
einen Rok, ein Brusttuch, eine
Tabacbüchse, und steigt zum
Fenster hinaus, die Hunde
haben nicht gebollen.
Jezt gehe ich fort, es hungert
und dürstet mich.
Jezt wollen wir ins Wirthshauß
und wollen 1 Maß Wein trin-
ken, und um 2 Bazen weiß
Brod essen.
Zwey Diebe sind in einem
Wirthshauß, wo etliche Kauf-
leute logiren.
Sie reden auf ihre Sprache: Die
Krämer haben recht Geld, und
schöne Sakuhren; heut Nacht
wollen wir Sie bestehlen.
Sey still! Der Kaufmann der
am Tisch sizt, und uns so
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Jauneriſch.
Die Rawine wird hergekekelt und
an die Fenette geſchlupft.
Wer holcht en’nr könig?
Der g’wand’ſte.
Zwis ſchefte uf T’ſchmir, einer n’
Klaſſe, der ander n’ Kehrum,
er ſcheft Rawine nuf, malocht
das Gefölk und S’feneter hoſper.
Jezt molocht er ’n Jak und ſcheft
in dia Schrende der Gallach
und Gallächin joſten in der
Mette, Tribis Köhlufe ſchefte
in der Schrende.
Der Kochem zupft ’n Lopper ’n
Mahlboſch, ’n Klemmerle ’n
dobrefemme, und holcht zum
Fenetter naus, die Kohlufe hent
lau zögernt.
Jezt maloch i’ ſchiabes, es kohlert
mi’ und ſchwächert mi’.
Went m’r ins Bais holche und
e’ Mälterle Jajem ſchwäche, für
zwis t’rol Kächelterleam butte.
Zwis Kochem ſchefte e’me Bais,
wo grandige Sochter Z’leili
ſchefte.
Sie’ ſchmuſen auf Jeniſch: Die
Sochter hent recht Kies, und
dofe Lapper, heut leile wehnt
m’rs b’ Schornen.
Heimdig! ſchmußt der eine, der
Sochter herrle’s am Kleppert,
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Deutſch.
Die Leiter wird hergetragen und
an die Fenſter geſtellt.
Wer ſteigt hinein?
Der beſte von uns.
Zwey ſtehen auf die Wache, der
eine mit einem Piſtol, der
andre mit einem Hirſchfänger,
einer erſteigt die Leiter, macht
den Laden und das Fenſter auf.
Jezt macht er ein Licht, ſteigt
in die Stube, der Pfarrer
und die Pfarrerin lagen da
im Bett, 3. Hunde ſind in
der Stube.
Der Dieb nimmt eine Sakuhr,
einen Rok, ein Bruſttuch, eine
Tabacbüchſe, und ſteigt zum
Fenſter hinaus, die Hunde
haben nicht gebollen.
Jezt gehe ich fort, es hungert
und dürſtet mich.
Jezt wollen wir ins Wirthshauß
und wollen 1 Maß Wein trin-
ken, und um 2 Bazen weiß
Brod eſſen.
Zwey Diebe ſind in einem
Wirthshauß, wo etliche Kauf-
leute logiren.
Sie reden auf ihre Sprache: Die
Krämer haben recht Geld, und
ſchöne Sakuhren; heut Nacht
wollen wir Sie beſtehlen.
Sey ſtill! Der Kaufmann der
am Tiſch ſizt, und uns ſo
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[176/0188] Jauneriſch. Die Rawine wird hergekekelt und an die Fenette geſchlupft. Wer holcht en’nr könig? Der g’wand’ſte. Zwis ſchefte uf T’ſchmir, einer n’ Klaſſe, der ander n’ Kehrum, er ſcheft Rawine nuf, malocht das Gefölk und S’feneter hoſper. Jezt molocht er ’n Jak und ſcheft in dia Schrende der Gallach und Gallächin joſten in der Mette, Tribis Köhlufe ſchefte in der Schrende. Der Kochem zupft ’n Lopper ’n Mahlboſch, ’n Klemmerle ’n dobrefemme, und holcht zum Fenetter naus, die Kohlufe hent lau zögernt. Jezt maloch i’ ſchiabes, es kohlert mi’ und ſchwächert mi’. Went m’r ins Bais holche und e’ Mälterle Jajem ſchwäche, für zwis t’rol Kächelterleam butte. Zwis Kochem ſchefte e’me Bais, wo grandige Sochter Z’leili ſchefte. Sie’ ſchmuſen auf Jeniſch: Die Sochter hent recht Kies, und dofe Lapper, heut leile wehnt m’rs b’ Schornen. Heimdig! ſchmußt der eine, der Sochter herrle’s am Kleppert, Deutſch. Die Leiter wird hergetragen und an die Fenſter geſtellt. Wer ſteigt hinein? Der beſte von uns. Zwey ſtehen auf die Wache, der eine mit einem Piſtol, der andre mit einem Hirſchfänger, einer erſteigt die Leiter, macht den Laden und das Fenſter auf. Jezt macht er ein Licht, ſteigt in die Stube, der Pfarrer und die Pfarrerin lagen da im Bett, 3. Hunde ſind in der Stube. Der Dieb nimmt eine Sakuhr, einen Rok, ein Bruſttuch, eine Tabacbüchſe, und ſteigt zum Fenſter hinaus, die Hunde haben nicht gebollen. Jezt gehe ich fort, es hungert und dürſtet mich. Jezt wollen wir ins Wirthshauß und wollen 1 Maß Wein trin- ken, und um 2 Bazen weiß Brod eſſen. Zwey Diebe ſind in einem Wirthshauß, wo etliche Kauf- leute logiren. Sie reden auf ihre Sprache: Die Krämer haben recht Geld, und ſchöne Sakuhren; heut Nacht wollen wir Sie beſtehlen. Sey ſtill! Der Kaufmann der am Tiſch ſizt, und uns ſo

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Zitationshilfe: Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 4. Leipzig, 1862, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum04_1862/188>, abgerufen am 22.11.2024.