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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 4. Leipzig, 1862.

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Jannerisch.
se' holche bey Ratte und Jamm
do' kan ma' lau schefte se' b'stie-
bet ein'n.
Der Schiankel z' Sulz hot mit
seun ausfebere g'malocht, daß
weit in der Märtine, Grillisch
und Wahnisch, sich kein Kochem
Geis lau jalcher derfe lense
lassen.
Des scheft schofel! Jn die Mär-
tine holch i' lau.
T'schi freylich schefts schofel, schon
einige Jann scheftet z' Sulz et'
Leka voll Kranke, ma hot 4.
G'schürt, und grandig in d'
Schofelkitt g'rodelt.
Wann der Schiankel z' Sulz so
schofel scheft und d' Kochem geis
so Krank schorne läßt so sott
män Kaporn.
T'schi di Sente übr'm Maium hent
scho' einige Jane ihm schmußen
lasse: se' well'ne schofel Kapore.
Ka m'n lau b'stiebe?
Lau sein Kitt scheft im Mogum,
do ists lau z'malochet.
Holcht er am Jam lau aus'm
Mogum auf Balar in der Mär-
tine?
T'schi wann er fürs Mogum holcht,
so scheft sein schofler Schoderer,
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Deutsch.
böser; sie lauffen bey Tag und
Nacht, da kan man nicht durch-
kommen, sie bekommen einen
gewis.
Der Oberamtmann zu Sulz hat
durch sein vieles Aus-Schrei-
ben gemacht, daß sich weit
und breit, im Lutherisch und
Catholischen kein Diebsgesin-
del mehr darf sehen lassen.
Das ist bös! Jn dieses Land
gehe ich nicht.
Ja freylich ist es schlimm, schon
einige Jahre sind die Gefäng-
nisse in Sulz voll Gefangene
gewesen, 4. hat man gehängt
und viele in das Zuchthauß
gesperrt.
Wenn der Oberamtmann zu
Sulz so schlimm ist, so solte
man ihn umbringen.
Ja die Zigeuner über dem Rhein
haben ihm schon lange sagen
lassen, sie wollen ihn auf eine
schrökliche Art ermorden.
Kan man ihn nicht bekommen?
Nein sein Hauß steht mitten in
der Stadt.
Geht er am Tage nicht aus der
Stadt auf die Dörfer im Land?
Ja wenn er aus der Stadt ver-
reiset so ist sein böser Amts-
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Janneriſch.
ſe’ holche bey Ratte und Jamm
do’ kan ma’ lau ſchefte ſe’ b’ſtie-
bet ein’n.
Der Schiankel z’ Sulz hot mit
ſeun ausfebere g’malocht, daß
weit in der Märtine, Grilliſch
und Wahniſch, ſich kein Kochem
Geis lau jalcher derfe lenſe
laſſen.
Des ſcheft ſchofel! Jn die Mär-
tine holch i’ lau.
T’ſchi freylich ſchefts ſchofel, ſchon
einige Jann ſcheftet z’ Sulz et’
Leka voll Kranke, ma hot 4.
G’ſchürt, und grandig in d’
Schofelkitt g’rodelt.
Wann der Schiankel z’ Sulz ſo
ſchofel ſcheft und d’ Kochem geis
ſo Krank ſchorne läßt ſo ſott
män Kaporn.
T’ſchi di Sente übr’m Maium hent
ſcho’ einige Jane ihm ſchmußen
laſſe: ſe’ well’ne ſchofel Kapore.
Ka m’n lau b’ſtiebe?
Lau ſein Kitt ſcheft im Mogum,
do iſts lau z’malochet.
Holcht er am Jam lau aus’m
Mogum auf Balar in der Mär-
tine?
T’ſchi wann er fürs Mogum holcht,
ſo ſcheft ſein ſchofler Schoderer,
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Deutſch.
böſer; ſie lauffen bey Tag und
Nacht, da kan man nicht durch-
kommen, ſie bekommen einen
gewis.
Der Oberamtmann zu Sulz hat
durch ſein vieles Aus-Schrei-
ben gemacht, daß ſich weit
und breit, im Lutheriſch und
Catholiſchen kein Diebsgeſin-
del mehr darf ſehen laſſen.
Das iſt bös! Jn dieſes Land
gehe ich nicht.
Ja freylich iſt es ſchlimm, ſchon
einige Jahre ſind die Gefäng-
niſſe in Sulz voll Gefangene
geweſen, 4. hat man gehängt
und viele in das Zuchthauß
geſperrt.
Wenn der Oberamtmann zu
Sulz ſo ſchlimm iſt, ſo ſolte
man ihn umbringen.
Ja die Zigeuner über dem Rhein
haben ihm ſchon lange ſagen
laſſen, ſie wollen ihn auf eine
ſchrökliche Art ermorden.
Kan man ihn nicht bekommen?
Nein ſein Hauß ſteht mitten in
der Stadt.
Geht er am Tage nicht aus der
Stadt auf die Dörfer im Land?
Ja wenn er aus der Stadt ver-
reiſet ſo iſt ſein böſer Amts-
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[174/0186] Janneriſch. ſe’ holche bey Ratte und Jamm do’ kan ma’ lau ſchefte ſe’ b’ſtie- bet ein’n. Der Schiankel z’ Sulz hot mit ſeun ausfebere g’malocht, daß weit in der Märtine, Grilliſch und Wahniſch, ſich kein Kochem Geis lau jalcher derfe lenſe laſſen. Des ſcheft ſchofel! Jn die Mär- tine holch i’ lau. T’ſchi freylich ſchefts ſchofel, ſchon einige Jann ſcheftet z’ Sulz et’ Leka voll Kranke, ma hot 4. G’ſchürt, und grandig in d’ Schofelkitt g’rodelt. Wann der Schiankel z’ Sulz ſo ſchofel ſcheft und d’ Kochem geis ſo Krank ſchorne läßt ſo ſott män Kaporn. T’ſchi di Sente übr’m Maium hent ſcho’ einige Jane ihm ſchmußen laſſe: ſe’ well’ne ſchofel Kapore. Ka m’n lau b’ſtiebe? Lau ſein Kitt ſcheft im Mogum, do iſts lau z’malochet. Holcht er am Jam lau aus’m Mogum auf Balar in der Mär- tine? T’ſchi wann er fürs Mogum holcht, ſo ſcheft ſein ſchofler Schoderer, Deutſch. böſer; ſie lauffen bey Tag und Nacht, da kan man nicht durch- kommen, ſie bekommen einen gewis. Der Oberamtmann zu Sulz hat durch ſein vieles Aus-Schrei- ben gemacht, daß ſich weit und breit, im Lutheriſch und Catholiſchen kein Diebsgeſin- del mehr darf ſehen laſſen. Das iſt bös! Jn dieſes Land gehe ich nicht. Ja freylich iſt es ſchlimm, ſchon einige Jahre ſind die Gefäng- niſſe in Sulz voll Gefangene geweſen, 4. hat man gehängt und viele in das Zuchthauß geſperrt. Wenn der Oberamtmann zu Sulz ſo ſchlimm iſt, ſo ſolte man ihn umbringen. Ja die Zigeuner über dem Rhein haben ihm ſchon lange ſagen laſſen, ſie wollen ihn auf eine ſchrökliche Art ermorden. Kan man ihn nicht bekommen? Nein ſein Hauß ſteht mitten in der Stadt. Geht er am Tage nicht aus der Stadt auf die Dörfer im Land? Ja wenn er aus der Stadt ver- reiſet ſo iſt ſein böſer Amts-

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Zitationshilfe: Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 4. Leipzig, 1862, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum04_1862/186>, abgerufen am 22.11.2024.