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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 4. Leipzig, 1862.

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du hin, und fäbers ab, (schneide es ab) darnach wollen wir es
schniffen.

Wenn die Weißkäuffer uff den Märkten gestohlen, so gehen
sie zu einen gescheiden Kober (in ein Wirths Hauß) und sprechen
unter einander: Du bist hie geknillt, schlag du an, und verpasse
es ihm, so und so viel laß dir davor stöhren, i. e. du bist hier
bekannt, biethe es ihm an, verkaufe es ihm, so und so viel laß dir
davor geben.

Wenn sie aber nicht können mit einander eines werden, so
fänget der gescheide Kober (der Wirth) an, je lasset es immer seyn,
bleibet heunte hier, ihr sollet kein Schlumperpicht stöhren, oder
Schlaff-Geld geben, wenn euch der Weg vorüberträgt, sprecht mir
zu, ob ihr schon kein Hellig (Geld) habt, ich will euch pompen
(oder borgen).

Wenn 2. Weißkäuffer zusammen kommen, und einer zu dem
andern spricht: Jch weiß ein küstig Geschäffte (einen guten Jahr-
marckt), so spricht der ander, wie viel Ellen (Meilen) sind es da-
hin? so antwortet der andere: Es sind irgend ohngefehr 6. 7. 8.
biß 10. Ellen, wohin kraut man aber zu, daß man auff die rechte
Strehle kömmt? (Es sind irgend 6. 7. 8. biß 10. Meilen, wo
gehet man aber zu, daß man auff die rechte Strasse kömmt?)
darnach geben sie einander Gescheide und lernen sich dardurch
kennen.

Wenn ein paar Trappert-Schniffer (Pferde-Diebe) zusammen
kommen, und etwa einen Anschlag uff ein paar Pferde haben, so
sagen sie: Da hegen ein paar Trapperte, wir wollen auff die
Schwärtze hin und sie zopffen, ich weiß auch schon einen guten
Paßmann, der hat mit mir gewahlet, daß er uns gut Hellig da-
vor stöhren wolle. i. e. Da stehen ein paar Pferde, wir wollen
dahin reiten, und sie stehlen, ich weiß auch schon einen guten
Käuffer, der hat mit mir geredet, daß er uns gut Geld dafür
geben wolte.

Wenn einer Ehebruchs oder Huhrerey halber geköpft wird,
sagen sie: Er ist wegen der Poltzerey oder Glonten gekobst.

Wenn sie wegen der Schniffer- oder Mauserey nicht können

du hin, und fäbers ab, (ſchneide es ab) darnach wollen wir es
ſchniffen.

Wenn die Weißkäuffer uff den Märkten geſtohlen, ſo gehen
ſie zu einen geſcheiden Kober (in ein Wirths Hauß) und ſprechen
unter einander: Du biſt hie geknillt, ſchlag du an, und verpaſſe
es ihm, ſo und ſo viel laß dir davor ſtöhren, i. e. du biſt hier
bekannt, biethe es ihm an, verkaufe es ihm, ſo und ſo viel laß dir
davor geben.

Wenn ſie aber nicht können mit einander eines werden, ſo
fänget der geſcheide Kober (der Wirth) an, je laſſet es immer ſeyn,
bleibet heunte hier, ihr ſollet kein Schlumperpicht ſtöhren, oder
Schlaff-Geld geben, wenn euch der Weg vorüberträgt, ſprecht mir
zu, ob ihr ſchon kein Hellig (Geld) habt, ich will euch pompen
(oder borgen).

Wenn 2. Weißkäuffer zuſammen kommen, und einer zu dem
andern ſpricht: Jch weiß ein küſtig Geſchäffte (einen guten Jahr-
marckt), ſo ſpricht der ander, wie viel Ellen (Meilen) ſind es da-
hin? ſo antwortet der andere: Es ſind irgend ohngefehr 6. 7. 8.
biß 10. Ellen, wohin kraut man aber zu, daß man auff die rechte
Strehle kömmt? (Es ſind irgend 6. 7. 8. biß 10. Meilen, wo
gehet man aber zu, daß man auff die rechte Straſſe kömmt?)
darnach geben ſie einander Geſcheide und lernen ſich dardurch
kennen.

Wenn ein paar Trappert-Schniffer (Pferde-Diebe) zuſammen
kommen, und etwa einen Anſchlag uff ein paar Pferde haben, ſo
ſagen ſie: Da hegen ein paar Trapperte, wir wollen auff die
Schwärtze hin und ſie zopffen, ich weiß auch ſchon einen guten
Paßmann, der hat mit mir gewahlet, daß er uns gut Hellig da-
vor ſtöhren wolle. i. e. Da ſtehen ein paar Pferde, wir wollen
dahin reiten, und ſie ſtehlen, ich weiß auch ſchon einen guten
Käuffer, der hat mit mir geredet, daß er uns gut Geld dafür
geben wolte.

Wenn einer Ehebruchs oder Huhrerey halber geköpft wird,
ſagen ſie: Er iſt wegen der Poltzerey oder Glonten gekobſt.

Wenn ſie wegen der Schniffer- oder Mauſerey nicht können

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[100/0112] du hin, und fäbers ab, (ſchneide es ab) darnach wollen wir es ſchniffen. Wenn die Weißkäuffer uff den Märkten geſtohlen, ſo gehen ſie zu einen geſcheiden Kober (in ein Wirths Hauß) und ſprechen unter einander: Du biſt hie geknillt, ſchlag du an, und verpaſſe es ihm, ſo und ſo viel laß dir davor ſtöhren, i. e. du biſt hier bekannt, biethe es ihm an, verkaufe es ihm, ſo und ſo viel laß dir davor geben. Wenn ſie aber nicht können mit einander eines werden, ſo fänget der geſcheide Kober (der Wirth) an, je laſſet es immer ſeyn, bleibet heunte hier, ihr ſollet kein Schlumperpicht ſtöhren, oder Schlaff-Geld geben, wenn euch der Weg vorüberträgt, ſprecht mir zu, ob ihr ſchon kein Hellig (Geld) habt, ich will euch pompen (oder borgen). Wenn 2. Weißkäuffer zuſammen kommen, und einer zu dem andern ſpricht: Jch weiß ein küſtig Geſchäffte (einen guten Jahr- marckt), ſo ſpricht der ander, wie viel Ellen (Meilen) ſind es da- hin? ſo antwortet der andere: Es ſind irgend ohngefehr 6. 7. 8. biß 10. Ellen, wohin kraut man aber zu, daß man auff die rechte Strehle kömmt? (Es ſind irgend 6. 7. 8. biß 10. Meilen, wo gehet man aber zu, daß man auff die rechte Straſſe kömmt?) darnach geben ſie einander Geſcheide und lernen ſich dardurch kennen. Wenn ein paar Trappert-Schniffer (Pferde-Diebe) zuſammen kommen, und etwa einen Anſchlag uff ein paar Pferde haben, ſo ſagen ſie: Da hegen ein paar Trapperte, wir wollen auff die Schwärtze hin und ſie zopffen, ich weiß auch ſchon einen guten Paßmann, der hat mit mir gewahlet, daß er uns gut Hellig da- vor ſtöhren wolle. i. e. Da ſtehen ein paar Pferde, wir wollen dahin reiten, und ſie ſtehlen, ich weiß auch ſchon einen guten Käuffer, der hat mit mir geredet, daß er uns gut Geld dafür geben wolte. Wenn einer Ehebruchs oder Huhrerey halber geköpft wird, ſagen ſie: Er iſt wegen der Poltzerey oder Glonten gekobſt. Wenn ſie wegen der Schniffer- oder Mauſerey nicht können

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 4. Leipzig, 1862, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum04_1862/112>, abgerufen am 24.11.2024.