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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 3. Leipzig, 1862.

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Schalom leahuwathi immi maurathi hazenua wehachasida
hakazina maurath Esther tichjeh.

Friede meiner geliebten Mutter, meiner Herrin, der Ehrbaren,
Frommen, Hochangesehenen Herrin Esther. Sie lebe.

Der Schluß des Briefes an Vater (oder Mutter):
[fremdsprachliches Material]
Minai benech hamithpallel bead arichuth jamajich uscheno-
thajich.

Von mir deinem Sohne, welcher für die Verlängerung deiner
Tage und Jahre betet.

Eine sehr große Menge von Briefformularen findet sich im
[fremdsprachliches Material], Igeres Schelomo, Briefe Salamo's, einem im
Jahre 1732 von Salamo Salman Dessau, Bar Rabbi Jehuda
Löw zu Wandsbeck (bei Hamburg) in hebräischer und jüdischdeut-
scher Sprache herausgegebenen vollständigen Briefsteller (in mei-
nem Besitze), dessen erster Theil jüdischdeutsche Briefmuster, der
zweite hebräische Theil [fremdsprachliches Material], Schreiben Salamo's ent-
hält, welche beide gleichmäßig lediglich Briefstilübungen bezwecken.
Ebenso finden sich noch zahlreiche Briefmuster in dem schon mehr-
fach angeführten Chanoch lanaar.

Auf die Adresse eines jüdischdeutschen Briefes wird obenan
der Bestimmungsort gesetzt, darunter gewöhnlich das Wort [fremdsprachliches Material],
lejad, zur Hand, und darunter wieder der mit mancherlei Höflich-
keiten und Ehrentiteln versehene Name des Adressaten. Ganz un-
ten in der Mitte pflegt man noch eine von den verschiedenen Ab-
breviaturen zu setzen, welche eine Warnung oder Verwünschung
wider das Erbrechen des Briefes durch unbefugte Hand enthalten.
Die Adresse eines von einem Sohne von Lübeck nach Hamburg
an seinen Vater Meir Löb gerichteten Briefes wäre also etwa so
einzurichten:

Schalom leahuwathi immi maurathi hazenua wehachasida
hakazina maurath Esther tichjeh.

Friede meiner geliebten Mutter, meiner Herrin, der Ehrbaren,
Frommen, Hochangeſehenen Herrin Eſther. Sie lebe.

Der Schluß des Briefes an Vater (oder Mutter):
[fremdsprachliches Material]
Minai benech hamithpallel bead arichuth jamajich uscheno-
thajich.

Von mir deinem Sohne, welcher für die Verlängerung deiner
Tage und Jahre betet.

Eine ſehr große Menge von Briefformularen findet ſich im
[fremdsprachliches Material], Igeres Schelomo, Briefe Salamo’s, einem im
Jahre 1732 von Salamo Salman Deſſau, Bar Rabbi Jehuda
Löw zu Wandsbeck (bei Hamburg) in hebräiſcher und jüdiſchdeut-
ſcher Sprache herausgegebenen vollſtändigen Briefſteller (in mei-
nem Beſitze), deſſen erſter Theil jüdiſchdeutſche Briefmuſter, der
zweite hebräiſche Theil [fremdsprachliches Material], Schreiben Salamo’s ent-
hält, welche beide gleichmäßig lediglich Briefſtilübungen bezwecken.
Ebenſo finden ſich noch zahlreiche Briefmuſter in dem ſchon mehr-
fach angeführten Chanoch lanaar.

Auf die Adreſſe eines jüdiſchdeutſchen Briefes wird obenan
der Beſtimmungsort geſetzt, darunter gewöhnlich das Wort [fremdsprachliches Material],
lejad, zur Hand, und darunter wieder der mit mancherlei Höflich-
keiten und Ehrentiteln verſehene Name des Adreſſaten. Ganz un-
ten in der Mitte pflegt man noch eine von den verſchiedenen Ab-
breviaturen zu ſetzen, welche eine Warnung oder Verwünſchung
wider das Erbrechen des Briefes durch unbefugte Hand enthalten.
Die Adreſſe eines von einem Sohne von Lübeck nach Hamburg
an ſeinen Vater Meir Löb gerichteten Briefes wäre alſo etwa ſo
einzurichten:

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[425/0459] Schalom leahuwathi immi maurathi hazenua wehachasida hakazina maurath Esther tichjeh. Friede meiner geliebten Mutter, meiner Herrin, der Ehrbaren, Frommen, Hochangeſehenen Herrin Eſther. Sie lebe. Der Schluß des Briefes an Vater (oder Mutter): _ Minai benech hamithpallel bead arichuth jamajich uscheno- thajich. Von mir deinem Sohne, welcher für die Verlängerung deiner Tage und Jahre betet. Eine ſehr große Menge von Briefformularen findet ſich im _ , Igeres Schelomo, Briefe Salamo’s, einem im Jahre 1732 von Salamo Salman Deſſau, Bar Rabbi Jehuda Löw zu Wandsbeck (bei Hamburg) in hebräiſcher und jüdiſchdeut- ſcher Sprache herausgegebenen vollſtändigen Briefſteller (in mei- nem Beſitze), deſſen erſter Theil jüdiſchdeutſche Briefmuſter, der zweite hebräiſche Theil _ , Schreiben Salamo’s ent- hält, welche beide gleichmäßig lediglich Briefſtilübungen bezwecken. Ebenſo finden ſich noch zahlreiche Briefmuſter in dem ſchon mehr- fach angeführten Chanoch lanaar. Auf die Adreſſe eines jüdiſchdeutſchen Briefes wird obenan der Beſtimmungsort geſetzt, darunter gewöhnlich das Wort _ , lejad, zur Hand, und darunter wieder der mit mancherlei Höflich- keiten und Ehrentiteln verſehene Name des Adreſſaten. Ganz un- ten in der Mitte pflegt man noch eine von den verſchiedenen Ab- breviaturen zu ſetzen, welche eine Warnung oder Verwünſchung wider das Erbrechen des Briefes durch unbefugte Hand enthalten. Die Adreſſe eines von einem Sohne von Lübeck nach Hamburg an ſeinen Vater Meir Löb gerichteten Briefes wäre alſo etwa ſo einzurichten:

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Zitationshilfe: Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 3. Leipzig, 1862, S. 425. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum03_1862/459>, abgerufen am 23.11.2024.