Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 3. Leipzig, 1862.daß er ihn bei seiner Flucht vor Absalom schändlich gelästert habe Themurah, anagrammische Versetzung, ist von verschiede- 1) Vgl. A. Pfeiffer, "Critica sacra" (1688), S. 207, woselbst die alpha- betischen Versetzungen aufgeführt sind; auch Th. II, S. 252, wo sich dieselben Alphabete befinden. 2) Die Stelle ist Th. II, S. 252, Note 1, ausführlich angegeben und erklärt. 3) Wenn der Prophet Jesaias a. a. O. sagt: "Wir wollen wider Juda zu Felde ziehen u. s. w. und Tabel's Sohn ([fremdsprachliches Material]) zum König niedersetzen", so weiß man nicht, wer dieser Sohn Tabel's ist; versetzt man aber die Buch- staben nach der angeführten Art (al bam), so kommt anstatt Tabel das Wort Ramla, und dieser Ben Ramla war Pakach, der Sohn Ramalia's, nachmals König in Jsrael; 2. Kön. 15, 27 fg. 4) Gewöhnlich werden diese Buchstaben auf der Außenseite des Amulets
an den Thürpfosten, [fremdsprachliches Material], Mesusah genannt, geschrieben. Eine so geschriebene daß er ihn bei ſeiner Flucht vor Abſalom ſchändlich geläſtert habe Themurah, anagrammiſche Verſetzung, iſt von verſchiede- 1) Vgl. A. Pfeiffer, „Critica sacra“ (1688), S. 207, woſelbſt die alpha- betiſchen Verſetzungen aufgeführt ſind; auch Th. II, S. 252, wo ſich dieſelben Alphabete befinden. 2) Die Stelle iſt Th. II, S. 252, Note 1, ausführlich angegeben und erklärt. 3) Wenn der Prophet Jeſaias a. a. O. ſagt: „Wir wollen wider Juda zu Felde ziehen u. ſ. w. und Tabel’s Sohn ([fremdsprachliches Material]) zum König niederſetzen“, ſo weiß man nicht, wer dieſer Sohn Tabel’s iſt; verſetzt man aber die Buch- ſtaben nach der angeführten Art (al bam), ſo kommt anſtatt Tabel das Wort Ramla, und dieſer Ben Ramla war Pakach, der Sohn Ramalia’s, nachmals König in Jſrael; 2. Kön. 15, 27 fg. 4) Gewöhnlich werden dieſe Buchſtaben auf der Außenſeite des Amulets
an den Thürpfoſten, [fremdsprachliches Material], Mesusah genannt, geſchrieben. Eine ſo geſchriebene <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0428" n="394"/> daß er ihn bei ſeiner Flucht vor Abſalom ſchändlich geläſtert habe<lb/> (2. Sam. 16, 6. 7). Worin dieſe Läſterung beſtand, ſagte David<lb/> nicht. Die Kabbaliſten aber wiſſen es aus dem Worte <gap reason="fm"/>,<lb/> welches hier im Texte (1. Kön. 2, 8) vorkommt, zu deuten. Die-<lb/> ſes Wort nämlich, ſagen ſie, enthält die Anfangsbuchſtaben von<lb/> den Wörtern <gap reason="fm"/> (Ehebrecher), <gap reason="fm"/> (Moabiter, da Ruth, das<lb/> Weib ſeines Stammvaters Boas, eine Moabitin geweſen war),<lb/><gap reason="fm"/> (Mörder), <gap reason="fm"/> (Tyraun) und <gap reason="fm"/> (Scheuſal), welches<lb/> alles Schimeai dem David vorgeworfen haben ſoll.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Themurah,</hi> anagrammiſche Verſetzung, iſt von verſchiede-<lb/> ner Art. <note place="foot" n="1)">Vgl. A. Pfeiffer, „<hi rendition="#aq">Critica sacra</hi>“ (1688), S. 207, woſelbſt die alpha-<lb/> betiſchen Verſetzungen aufgeführt ſind; auch Th. <hi rendition="#aq">II,</hi> S. 252, wo ſich dieſelben<lb/> Alphabete befinden.</note> Entweder verſetzt man die Buchſtaben eines Worts<lb/> nach beliebiger Willkür, z. B. aus dem Worte <gap reason="fm"/>, Malachi,<lb/> wird <gap reason="fm"/>, Michael, u. dgl.; oder man ſetzt anſtatt des erſten<lb/> Buchſtaben des Alphabets den letzten, anſtatt des zweiten den vor-<lb/> letzten u. ſ. w., was <gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">ath basch,</hi> heißt, und formirt<lb/> auf dieſe Art Wörter daraus, z. B. anſtatt <gap reason="fm"/> [Jerem. 25,<lb/> 26 <note place="foot" n="2)">Die Stelle iſt Th. <hi rendition="#aq">II,</hi> S. 252, Note 1, ausführlich angegeben und<lb/> erklärt.</note>] <gap reason="fm"/>, anſtatt <gap reason="fm"/> wird <gap reason="fm"/>; oder man theilt die 22<lb/> Buchſtaben des Alphabets in zwei gleiche Theile und verwechſelt<lb/> den erſten Buchſtaben <gap reason="fm"/> mit dem zwölften <gap reason="fm"/>, den zweiten <gap reason="fm"/> mit<lb/> dem dreizehnten <gap reason="fm"/>, welches <gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">al bam</hi> heißt. So z. B.<lb/> wird aus dem Worte <gap reason="fm"/> (Jeſ. 7, 6) das Wort <gap reason="fm"/>. <note place="foot" n="3)">Wenn der Prophet Jeſaias a. a. O. ſagt: „Wir wollen wider Juda<lb/> zu Felde ziehen u. ſ. w. und Tabel’s Sohn (<gap reason="fm"/>) zum König niederſetzen“,<lb/> ſo weiß man nicht, wer dieſer Sohn Tabel’s iſt; verſetzt man aber die Buch-<lb/> ſtaben nach der angeführten Art (<hi rendition="#aq">al bam</hi>), ſo kommt anſtatt Tabel das Wort<lb/> Ramla, und dieſer Ben Ramla war Pakach, der Sohn Ramalia’s, nachmals<lb/> König in Jſrael; 2. Kön. 15, 27 fg.</note><lb/> Oder man ſetzt anſtatt des einen Buchſtaben den ihm in der<lb/> Ordnung des Alphabets folgenden, z. B. anſtatt der Wörter<lb/><gap reason="fm"/> (5. Moſ. 6, 4) <gap reason="fm"/> <note xml:id="seg2pn_38_1" next="#seg2pn_38_2" place="foot" n="4)">Gewöhnlich werden dieſe Buchſtaben auf der Außenſeite des Amulets<lb/> an den Thürpfoſten, <gap reason="fm"/>, <hi rendition="#aq">Mesusah</hi> genannt, geſchrieben. Eine ſo geſchriebene</note>, wobei<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [394/0428]
daß er ihn bei ſeiner Flucht vor Abſalom ſchändlich geläſtert habe
(2. Sam. 16, 6. 7). Worin dieſe Läſterung beſtand, ſagte David
nicht. Die Kabbaliſten aber wiſſen es aus dem Worte _ ,
welches hier im Texte (1. Kön. 2, 8) vorkommt, zu deuten. Die-
ſes Wort nämlich, ſagen ſie, enthält die Anfangsbuchſtaben von
den Wörtern _ (Ehebrecher), _ (Moabiter, da Ruth, das
Weib ſeines Stammvaters Boas, eine Moabitin geweſen war),
_ (Mörder), _ (Tyraun) und _ (Scheuſal), welches
alles Schimeai dem David vorgeworfen haben ſoll.
Themurah, anagrammiſche Verſetzung, iſt von verſchiede-
ner Art. 1) Entweder verſetzt man die Buchſtaben eines Worts
nach beliebiger Willkür, z. B. aus dem Worte _ , Malachi,
wird _ , Michael, u. dgl.; oder man ſetzt anſtatt des erſten
Buchſtaben des Alphabets den letzten, anſtatt des zweiten den vor-
letzten u. ſ. w., was _ , ath basch, heißt, und formirt
auf dieſe Art Wörter daraus, z. B. anſtatt _ [Jerem. 25,
26 2)] _ , anſtatt _ wird _ ; oder man theilt die 22
Buchſtaben des Alphabets in zwei gleiche Theile und verwechſelt
den erſten Buchſtaben _ mit dem zwölften _ , den zweiten _ mit
dem dreizehnten _ , welches _ , al bam heißt. So z. B.
wird aus dem Worte _ (Jeſ. 7, 6) das Wort _ . 3)
Oder man ſetzt anſtatt des einen Buchſtaben den ihm in der
Ordnung des Alphabets folgenden, z. B. anſtatt der Wörter
_ (5. Moſ. 6, 4) _ 4), wobei
1) Vgl. A. Pfeiffer, „Critica sacra“ (1688), S. 207, woſelbſt die alpha-
betiſchen Verſetzungen aufgeführt ſind; auch Th. II, S. 252, wo ſich dieſelben
Alphabete befinden.
2) Die Stelle iſt Th. II, S. 252, Note 1, ausführlich angegeben und
erklärt.
3) Wenn der Prophet Jeſaias a. a. O. ſagt: „Wir wollen wider Juda
zu Felde ziehen u. ſ. w. und Tabel’s Sohn (_ ) zum König niederſetzen“,
ſo weiß man nicht, wer dieſer Sohn Tabel’s iſt; verſetzt man aber die Buch-
ſtaben nach der angeführten Art (al bam), ſo kommt anſtatt Tabel das Wort
Ramla, und dieſer Ben Ramla war Pakach, der Sohn Ramalia’s, nachmals
König in Jſrael; 2. Kön. 15, 27 fg.
4) Gewöhnlich werden dieſe Buchſtaben auf der Außenſeite des Amulets
an den Thürpfoſten, _ , Mesusah genannt, geſchrieben. Eine ſo geſchriebene
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