Deutschrabbinische oder currentschriftliche Zahlbuchstaben wer- den immer nur zum Ausdruck einzelner Zahlen und Summen gebraucht, nicht aber zu arithmetischen Berechnungen, obschon solche Rechenerempel als leere Spielerei hier und da vorkommen mögen.
Eigene Rechenbücher in jüdischdeutscher Sprache sind sehr selten geworden und es hat, bis auf das schon erwähnte Chanoch lanaar, mir nie gelingen wollen, eins derselben zu erlangen. Schudt ("Jüdische Merkwürdigkeiten", II, 289) erwähnt eines sol- chen Rechenbuchs und sagt darüber: "Es hat ein Hamburger Jud Moses Ben Manoach Doctoris Joseph Heida allhier zu Frankfurt An. 1711 ein vollständiges Rechen-Buch in 8 drucken lassen: [fremdsprachliches Material](sepher maase choresch we- choschef) genannt, in Juden-Teutsch, ist fast ein Alphabet dick, da er ausführlich lehret [fremdsprachliches Material] und [fremdsprachliches Material] und [fremdsprachliches Material] und [fremdsprachliches Material] und [fremdsprachliches Material] und solches sowohl in [fremdsprachliches Material] als [fremdsprachliches Material]. Da kommt vor [fremdsprachliches Material] und [fremdsprachliches Material] und [fremdsprachliches Material]1) und die- selbe auch [fremdsprachliches Material] und was weiter dazu gehört. Dergleichen Art Bücher jetzo, da aller solcher Vorrath Bücher in dem großen Brande Ao. 1711 verzehret, auch so leicht nicht wieder auffgeleget werden, so viel rarer zu werden beginnen."
Ueber die Anwendung der Zahlbuchstaben bei der Gematria u. s. w. wird noch in Kap. 84 bei Erörterung der kabbalistischen
1)Regula conversa und regula quinque.
u. ſ. w. 4 [fremdsprachliches Material] 2 [fremdsprachliches Material]
Deutſchrabbiniſche oder currentſchriftliche Zahlbuchſtaben wer- den immer nur zum Ausdruck einzelner Zahlen und Summen gebraucht, nicht aber zu arithmetiſchen Berechnungen, obſchon ſolche Rechenerempel als leere Spielerei hier und da vorkommen mögen.
Eigene Rechenbücher in jüdiſchdeutſcher Sprache ſind ſehr ſelten geworden und es hat, bis auf das ſchon erwähnte Chanoch lanaar, mir nie gelingen wollen, eins derſelben zu erlangen. Schudt („Jüdiſche Merkwürdigkeiten“, II, 289) erwähnt eines ſol- chen Rechenbuchs und ſagt darüber: „Es hat ein Hamburger Jud Moses Ben Manoach Doctoris Joseph Heida allhier zu Frankfurt An. 1711 ein vollſtändiges Rechen-Buch in 8 drucken laſſen: [fremdsprachliches Material](sepher maase choresch we- choschef) genannt, in Juden-Teutſch, iſt faſt ein Alphabet dick, da er ausführlich lehret [fremdsprachliches Material] und [fremdsprachliches Material] und [fremdsprachliches Material] und [fremdsprachliches Material] und [fremdsprachliches Material] und ſolches ſowohl in [fremdsprachliches Material] als [fremdsprachliches Material]. Da kommt vor [fremdsprachliches Material] und [fremdsprachliches Material] und [fremdsprachliches Material]1) und die- ſelbe auch [fremdsprachliches Material] und was weiter dazu gehört. Dergleichen Art Bücher jetzo, da aller ſolcher Vorrath Bücher in dem großen Brande Ao. 1711 verzehret, auch ſo leicht nicht wieder auffgeleget werden, ſo viel rarer zu werden beginnen.“
Ueber die Anwendung der Zahlbuchſtaben bei der Gematria u. ſ. w. wird noch in Kap. 84 bei Erörterung der kabbaliſtiſchen
1)Regula conversa und regula quinque.
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Deutſchrabbiniſche oder currentſchriftliche Zahlbuchſtaben wer-
den immer nur zum Ausdruck einzelner Zahlen und Summen
gebraucht, nicht aber zu arithmetiſchen Berechnungen, obſchon
ſolche Rechenerempel als leere Spielerei hier und da vorkommen
mögen.
Eigene Rechenbücher in jüdiſchdeutſcher Sprache ſind ſehr
ſelten geworden und es hat, bis auf das ſchon erwähnte Chanoch
lanaar, mir nie gelingen wollen, eins derſelben zu erlangen.
Schudt („Jüdiſche Merkwürdigkeiten“, II, 289) erwähnt eines ſol-
chen Rechenbuchs und ſagt darüber: „Es hat ein Hamburger
Jud Moses Ben Manoach Doctoris Joseph Heida allhier zu
Frankfurt An. 1711 ein vollſtändiges Rechen-Buch in 8 drucken
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Art Bücher jetzo, da aller ſolcher Vorrath Bücher in dem großen
Brande Ao. 1711 verzehret, auch ſo leicht nicht wieder auffgeleget
werden, ſo viel rarer zu werden beginnen.“
Ueber die Anwendung der Zahlbuchſtaben bei der Gematria
u. ſ. w. wird noch in Kap. 84 bei Erörterung der kabbaliſtiſchen
1) Regula conversa und regula quinque.
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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 3. Leipzig, 1862, S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum03_1862/416>, abgerufen am 22.11.2024.
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