Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 2. Leipzig, 1858.Taltel, [fremdsprachliches Material - fehlt] (taltal), hin- und herbewegen (davon Plural Ein Zeitwort von Taltel gibt es nicht; dafür ist, nach der Echoder, Echeder -- von [fremdsprachliches Material - fehlt] (echod), Eins, der Eine -- ist Dalmer und Dalme, allgemeiner Ausdruck für Schlüssel, Mafteach, [fremdsprachliches Material - fehlt], specifisch hebräischer und jüdisch-deutscher den orur Haman uboruch Mordchai (den verfluchten Haman vom gebenedei-
ten Mardochai) nicht unterscheiden können. Taltel, [fremdsprachliches Material – fehlt] (taltal), hin- und herbewegen (davon Plural Ein Zeitwort von Taltel gibt es nicht; dafür iſt, nach der Echoder, Echeder — von [fremdsprachliches Material – fehlt] (echod), Eins, der Eine — iſt Dalmer und Dalme, allgemeiner Ausdruck für Schlüſſel, Mafteach, [fremdsprachliches Material – fehlt], ſpecifiſch hebräiſcher und jüdiſch-deutſcher den orur Haman uboruch Mordchai (den verfluchten Haman vom gebenedei-
ten Mardochai) nicht unterſcheiden können. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0168" n="156"/> <p><hi rendition="#g">Taltel,</hi><gap reason="fm" unit="words"/> (<hi rendition="#aq">taltal</hi>), hin- und herbewegen (davon Plural<lb/><gap reason="fm" unit="words"/> [<hi rendition="#aq">taltalim</hi>], die ſchwankenden Palmenzweige, z. B. im<lb/> Hohenliede, 5, 11) allgemeiner Ausdruck für Nachſchlüſſel. <hi rendition="#g">Tal-<lb/> talmiſch</hi> (<gap reason="fm" unit="words"/> [<hi rendition="#aq">isch</hi>], der Mann), der Nachſchlüſſeldieb, Makke-<lb/> ner. <hi rendition="#g">Taltel-Nekef</hi> (<gap reason="fm" unit="words"/> [<hi rendition="#aq">nekef</hi>], Loch), das Schlüſſelloch.</p><lb/> <p>Ein Zeitwort von Taltel gibt es nicht; dafür iſt, nach der<lb/> treffenden Ueberſetzung des Taltel mit <hi rendition="#g">Drehrum,</hi> der Ausdruck:<lb/><hi rendition="#g">auf Drehrum handeln,</hi> mit Nachſchlüſſeln ſtehlen; <hi rendition="#g">auf Dreh-<lb/> rum bei Schwarz handeln,</hi> mit Nachſchlüſſeln bei Nachtzeit<lb/> ſtehlen. Dem Taltel entſpricht das zigeuneriſche <hi rendition="#aq">Glitsch,</hi> Schlüſſel,<lb/> Riegel; <hi rendition="#aq">glitschinèskero cheȃchhéw,</hi> Schlüſſelloch, wovon <hi rendition="#g">Glit-<lb/> ſcher,</hi> Nachſchlüſſeldieb, <hi rendition="#g">Glitſchen,</hi> ſchließen, mit Nachſchlüſſeln<lb/> ſtehlen.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Echoder, Echeder</hi> — von <gap reason="fm" unit="words"/> (<hi rendition="#aq">echod</hi>), Eins, der Eine — iſt<lb/> der am Rohrende ſtatt des Bartes mit einem einfachen Stifte<lb/> oder Haken verſehene Schlüſſel, <hi rendition="#g">Dietrich; Deutſch-Echeder,</hi><lb/> auch <hi rendition="#g">Aſchkenas-Echeder,</hi> der Dietrich mit hohlem Rohr;<lb/><hi rendition="#g">Welſch-Echeder,</hi> auch <hi rendition="#g">Zarfeſſ-Echeder,</hi> der Dietrich mit<lb/> vollem Rohr zu franzöſiſchen Schlöſſern. Je nachdem der Stift<lb/> in eckigem Winkel nach vorn oder nach hinten gebogen iſt, wird<lb/> er <hi rendition="#g">Vorderſchieber</hi> oder <hi rendition="#g">Hinterſchieber</hi> genannt, mit dem<lb/> Zuſatz <hi rendition="#g">Welſch</hi> oder <hi rendition="#g">Deutſch,</hi> je nachdem das Rohr voll oder<lb/> hohl iſt. Ebenſo, wenn der Stift in <hi rendition="#g">rundem</hi> Haken gebogen<lb/> iſt, <hi rendition="#g">Hinterbogen, Vorderbogen, Deutſch-Vorderbogen,<lb/> Welſch-Hinterbogen.</hi></p><lb/> <p><hi rendition="#g">Dalmer</hi> und <hi rendition="#g">Dalme,</hi> allgemeiner Ausdruck für Schlüſſel,<lb/> Nachſchlüſſel; <hi rendition="#g">Dalmerei,</hi> das Schloß; <hi rendition="#g">Dalmernekef,</hi> das<lb/> Schlüſſelloch. Dalme iſt weder deutſchen noch jüdiſch-deutſchen<lb/> Urſprungs, ſcheint aber doch mit dem hebräiſchen <gap reason="fm" unit="words"/> (<hi rendition="#aq">tolo</hi>), hän-<lb/> gen, oder <gap reason="fm" unit="words"/> (<hi rendition="#aq">dolo</hi>), oder <gap reason="fm" unit="words"/> (<hi rendition="#aq">deless</hi>), Thür, zuſammenzu-<lb/> hängen.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Mafteach,</hi><gap reason="fm" unit="words"/>, ſpecifiſch hebräiſcher und jüdiſch-deutſcher<lb/><note xml:id="seg2pn_19_2" prev="#seg2pn_19_1" place="foot" n="2)">den <hi rendition="#aq">orur Haman uboruch Mordchai</hi> (den verfluchten Haman vom gebenedei-<lb/> ten Mardochai) nicht unterſcheiden können.</note><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [156/0168]
Taltel, _ (taltal), hin- und herbewegen (davon Plural
_ [taltalim], die ſchwankenden Palmenzweige, z. B. im
Hohenliede, 5, 11) allgemeiner Ausdruck für Nachſchlüſſel. Tal-
talmiſch (_ [isch], der Mann), der Nachſchlüſſeldieb, Makke-
ner. Taltel-Nekef (_ [nekef], Loch), das Schlüſſelloch.
Ein Zeitwort von Taltel gibt es nicht; dafür iſt, nach der
treffenden Ueberſetzung des Taltel mit Drehrum, der Ausdruck:
auf Drehrum handeln, mit Nachſchlüſſeln ſtehlen; auf Dreh-
rum bei Schwarz handeln, mit Nachſchlüſſeln bei Nachtzeit
ſtehlen. Dem Taltel entſpricht das zigeuneriſche Glitsch, Schlüſſel,
Riegel; glitschinèskero cheȃchhéw, Schlüſſelloch, wovon Glit-
ſcher, Nachſchlüſſeldieb, Glitſchen, ſchließen, mit Nachſchlüſſeln
ſtehlen.
Echoder, Echeder — von _ (echod), Eins, der Eine — iſt
der am Rohrende ſtatt des Bartes mit einem einfachen Stifte
oder Haken verſehene Schlüſſel, Dietrich; Deutſch-Echeder,
auch Aſchkenas-Echeder, der Dietrich mit hohlem Rohr;
Welſch-Echeder, auch Zarfeſſ-Echeder, der Dietrich mit
vollem Rohr zu franzöſiſchen Schlöſſern. Je nachdem der Stift
in eckigem Winkel nach vorn oder nach hinten gebogen iſt, wird
er Vorderſchieber oder Hinterſchieber genannt, mit dem
Zuſatz Welſch oder Deutſch, je nachdem das Rohr voll oder
hohl iſt. Ebenſo, wenn der Stift in rundem Haken gebogen
iſt, Hinterbogen, Vorderbogen, Deutſch-Vorderbogen,
Welſch-Hinterbogen.
Dalmer und Dalme, allgemeiner Ausdruck für Schlüſſel,
Nachſchlüſſel; Dalmerei, das Schloß; Dalmernekef, das
Schlüſſelloch. Dalme iſt weder deutſchen noch jüdiſch-deutſchen
Urſprungs, ſcheint aber doch mit dem hebräiſchen _ (tolo), hän-
gen, oder _ (dolo), oder _ (deless), Thür, zuſammenzu-
hängen.
Mafteach, _ , ſpecifiſch hebräiſcher und jüdiſch-deutſcher
2)
2) den orur Haman uboruch Mordchai (den verfluchten Haman vom gebenedei-
ten Mardochai) nicht unterſcheiden können.
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