Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 1. Leipzig, 1858."Rotwelschen Grammatik" vorhanden. Die "Rotwelsche Gramma- Die älteste Ausgabe der "Rotwelschen Grammatik" ist: "Die Rotwelsch Gram/ matic, vnnd barlen der Wanderschaft. „Rotwelſchen Grammatik“ vorhanden. Die „Rotwelſche Gramma- Die älteſte Ausgabe der „Rotwelſchen Grammatik“ iſt: „Die Rotwelſch Gram/ matic, vnnd barlen der Wanderſchaft. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0174" n="158"/> „Rotwelſchen Grammatik“ vorhanden. Die „Rotwelſche Gramma-<lb/> tik“ iſt weiter nichts als ein dreiſtes Plagiat des <hi rendition="#aq">Liber Vagatorum</hi>,<lb/> in welchem der „Vocabular“ deſſelben vorangeſtellt, dann der zweite<lb/> Theil deſſelben (die „Notabilien“) angefügt und zuletzt der erſte<lb/> Theil deſſelben (die achtundzwanzig Kapitel) abgedruckt wird, durch<lb/> welche Umſtellung die freilich ſehr rohe Andeutung zu einer gram-<lb/> matiſchen Anordnung gegeben wird. Jn der letzten Ausgabe der<lb/> „Rotwelſchen Grammatik“ von 1755 erſcheint der eigentliche <hi rendition="#aq">Liber<lb/> Vagatorum</hi> (S. 67) nur noch als ein dürftiger Anhang in ver-<lb/> kümmerter, jedoch noch deutlich kennbarer, Geſtalt, während der<lb/> vorangeſtellte „Vocabular“ durch eine Menge neuhinzugefügter<lb/> Vocabeln bereichert und auch als Doppellexikon bearbeitet iſt.</p><lb/> <p>Die älteſte Ausgabe der „Rotwelſchen Grammatik“ iſt:</p><lb/> <p>„Die Rotwelſch Gram/ matic, vnnd barlen der Wanderſchaft.<lb/> Dardurch den Weißhulmen geuopt, die/ Hautzin beſefelt, vnnd<lb/> die horcken vermonet, Damit/ mann ſtettinger vnd ſpeltling vber-<lb/> kompt, im/ Schrefenboß Joham zu ſchöcheren,/ vn̄ mit Riblin-<lb/> gen zu rürn hab./ Der Cameſierer an die Gleicher./ Verkneiſtets<lb/> alſo, das jrs recht vermenckelt, es gibt/ ſunnſt lang hans walter,<lb/> ſo es die bſchiderich vnnd Jltis/ verlunſchen, da volgte den lins-<lb/> marckt an dolmanſchni/ eren, oder im rantz ins floſſart megen./<lb/> Das wolt der loe Ganhart, da alch dich übern glentz.“ Ohne<lb/> Jahr, Druckort, Drucker und Druckzeichen. Unten auf dem Titel<lb/> ein Holzſchnitt ohne Rand, ein ſchreitender Bettler mit einem<lb/> ſchreitenden Bettelweibe, beide mit Pilgerhüten und kurzen Män-<lb/> teln bekleidet, mit gefaltenen Händen, und lange Pilgerſtöcke in<lb/> den Armen haltend. Derſelbe Holzſchnitt findet ſich auf Blatt<lb/> 6 <hi rendition="#aq">a</hi>, unter der Ueberſchrift des dritten Theils (der achtundzwanzig<lb/> Kapitel) wieder. Sie iſt auf 14 Quartblättern gedruckt, von<lb/> denen jedoch das Titelblatt und das letzte Blatt nur auf der<lb/> erſten Seite bedruckt iſt. Auf der erſten Seite des zweiten Blattes<lb/> beginnt: „Erſt theyl diſes Buchs/ Jnnhaltende das Elemental<lb/> vnd Voca/ bulari der Rotwelſchen Gram̄atic vnd ſprach, Von/<lb/> den Hochelerten Cammeſierern in der Wander/ ſchafft beſchribenn,<lb/> Das nit ein ieder Hautz/ verlunſchen vnd barlen mög./ Ja ein<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [158/0174]
„Rotwelſchen Grammatik“ vorhanden. Die „Rotwelſche Gramma-
tik“ iſt weiter nichts als ein dreiſtes Plagiat des Liber Vagatorum,
in welchem der „Vocabular“ deſſelben vorangeſtellt, dann der zweite
Theil deſſelben (die „Notabilien“) angefügt und zuletzt der erſte
Theil deſſelben (die achtundzwanzig Kapitel) abgedruckt wird, durch
welche Umſtellung die freilich ſehr rohe Andeutung zu einer gram-
matiſchen Anordnung gegeben wird. Jn der letzten Ausgabe der
„Rotwelſchen Grammatik“ von 1755 erſcheint der eigentliche Liber
Vagatorum (S. 67) nur noch als ein dürftiger Anhang in ver-
kümmerter, jedoch noch deutlich kennbarer, Geſtalt, während der
vorangeſtellte „Vocabular“ durch eine Menge neuhinzugefügter
Vocabeln bereichert und auch als Doppellexikon bearbeitet iſt.
Die älteſte Ausgabe der „Rotwelſchen Grammatik“ iſt:
„Die Rotwelſch Gram/ matic, vnnd barlen der Wanderſchaft.
Dardurch den Weißhulmen geuopt, die/ Hautzin beſefelt, vnnd
die horcken vermonet, Damit/ mann ſtettinger vnd ſpeltling vber-
kompt, im/ Schrefenboß Joham zu ſchöcheren,/ vn̄ mit Riblin-
gen zu rürn hab./ Der Cameſierer an die Gleicher./ Verkneiſtets
alſo, das jrs recht vermenckelt, es gibt/ ſunnſt lang hans walter,
ſo es die bſchiderich vnnd Jltis/ verlunſchen, da volgte den lins-
marckt an dolmanſchni/ eren, oder im rantz ins floſſart megen./
Das wolt der loe Ganhart, da alch dich übern glentz.“ Ohne
Jahr, Druckort, Drucker und Druckzeichen. Unten auf dem Titel
ein Holzſchnitt ohne Rand, ein ſchreitender Bettler mit einem
ſchreitenden Bettelweibe, beide mit Pilgerhüten und kurzen Män-
teln bekleidet, mit gefaltenen Händen, und lange Pilgerſtöcke in
den Armen haltend. Derſelbe Holzſchnitt findet ſich auf Blatt
6 a, unter der Ueberſchrift des dritten Theils (der achtundzwanzig
Kapitel) wieder. Sie iſt auf 14 Quartblättern gedruckt, von
denen jedoch das Titelblatt und das letzte Blatt nur auf der
erſten Seite bedruckt iſt. Auf der erſten Seite des zweiten Blattes
beginnt: „Erſt theyl diſes Buchs/ Jnnhaltende das Elemental
vnd Voca/ bulari der Rotwelſchen Gram̄atic vnd ſprach, Von/
den Hochelerten Cammeſierern in der Wander/ ſchafft beſchribenn,
Das nit ein ieder Hautz/ verlunſchen vnd barlen mög./ Ja ein
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