Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 1. Leipzig, 1858.Wie das sie führen in dem Sack, Das Heuw das tieff vergraben lag, Vnder der Krippen zu Bethleheim, Das sey von Balams Eselbein, Ein Feder von Sant Michaels Flügel Auch von Sant Jörgen Rosß ein zügel, Oder die Bundschuh von Sant klaren, Manicher thut bettlen bey den jaren, So er wol wercken möcht vnd kundt, Vnd er jung, stark ist vnd gesund, Wenn das er sich nicht wol mag bucken, Jm steckt ein Schelmenbein im rucken, Sein Kind die müssend jung daran, On vnderlaß zum bettel gan, Vnd lehren wol des Bettel gschrey, Er brech jn eh ein arm entzwey, Oder letzt jn viel bletzer beulen, Damit sie kündten schreyen vnd heulen, Der sitzen vier vnd zwentzig noch Zu Straßburg in dem Dummenloch, On die man setzt in weisen Kasten, Aber Bettler thun selten fasten, Zu Basel auff dem Kolenberg Da treiben sie viel Bubenwerck, Jr Rothwelsch sie im brauch hand, Jr gfüge narung durch die Land, Jeder steblein hörn Leuten hat, Die Foppen, Ferben, Ditzend, gaht Wie sie dem Prediger gelt gewinn, Der lug, wo sey der Johan Grimm, Durch alle schechel bloß er lauff, Mit Rübling jnen ist sein kauff, Biß er beseuelt hie vnd do, So schwentz er sich denn anders wo, Verlachend vber den breithar, Stilet er all breitfüß vnd Flughart, Der sie flößelt, vnd lüßling abschnitt, Grantner, Klant, Fetzer, führen mit, Ein wilt beganschafft der Welt Jst, wie man stelt jetzt auff das gelt, Herolden, sprecher, Partzifan, Die strafften etwann öfflich schand, Vnd hetten dardurch ehren viel, Ein jeder Narr jetzt sprechen wil, Wie das ſie führen in dem Sack, Das Heuw das tieff vergraben lag, Vnder der Krippen zu Bethleheim, Das ſey von Balams Eſelbein, Ein Feder von Sant Michaels Flügel Auch von Sant Jörgen Roſß ein zügel, Oder die Bundſchuh von Sant klaren, Manicher thut bettlen bey den jaren, So er wol wercken möcht vnd kundt, Vnd er jung, ſtark iſt vnd geſund, Wenn das er ſich nicht wol mag bucken, Jm ſteckt ein Schelmenbein im rucken, Sein Kind die müſſend jung daran, On vnderlaß zum bettel gan, Vnd lehren wol des Bettel gſchrey, Er brech jn eh ein arm entzwey, Oder letzt jn viel bletzer beulen, Damit ſie kündten ſchreyen vnd heulen, Der ſitzen vier vnd zwentzig noch Zu Straßburg in dem Dummenloch, On die man ſetzt in weiſen Kaſten, Aber Bettler thun ſelten faſten, Zu Baſel auff dem Kolenberg Da treiben ſie viel Bubenwerck, Jr Rothwelſch ſie im brauch hand, Jr gfüge narung durch die Land, Jeder ſteblein hörn Leuten hat, Die Foppen, Ferben, Ditzend, gaht Wie ſie dem Prediger gelt gewinn, Der lug, wo ſey der Johan Grimm, Durch alle ſchechel bloß er lauff, Mit Rübling jnen iſt ſein kauff, Biß er beſeuelt hie vnd do, So ſchwentz er ſich denn anders wo, Verlachend vber den breithar, Stilet er all breitfüß vnd Flughart, Der ſie flößelt, vnd lüßling abſchnitt, Grantner, Klant, Fetzer, führen mit, Ein wilt beganſchafft der Welt Jſt, wie man ſtelt jetzt auff das gelt, Herolden, ſprecher, Partzifan, Die ſtrafften etwann öfflich ſchand, Vnd hetten dardurch ehren viel, Ein jeder Narr jetzt 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Das Heuw das tieff vergraben lag,
Vnder der Krippen zu Bethleheim,
Das ſey von Balams Eſelbein,
Ein Feder von Sant Michaels Flügel
Auch von Sant Jörgen Roſß ein zügel,
Oder die Bundſchuh von Sant klaren,
Manicher thut bettlen bey den jaren,
So er wol wercken möcht vnd kundt,
Vnd er jung, ſtark iſt vnd geſund,
Wenn das er ſich nicht wol mag bucken,
Jm ſteckt ein Schelmenbein im rucken,
Sein Kind die müſſend jung daran,
On vnderlaß zum bettel gan,
Vnd lehren wol des Bettel gſchrey,
Er brech jn eh ein arm entzwey,
Oder letzt jn viel bletzer beulen,
Damit ſie kündten ſchreyen vnd heulen,
Der ſitzen vier vnd zwentzig noch
Zu Straßburg in dem Dummenloch,
On die man ſetzt in weiſen Kaſten,
Aber Bettler thun ſelten faſten,
Zu Baſel auff dem Kolenberg
Da treiben ſie viel Bubenwerck,
Jr Rothwelſch ſie im brauch hand,
Jr gfüge narung durch die Land,
Jeder ſteblein hörn Leuten hat,
Die Foppen, Ferben, Ditzend, gaht
Wie ſie dem Prediger gelt gewinn,
Der lug, wo ſey der Johan Grimm,
Durch alle ſchechel bloß er lauff,
Mit Rübling jnen iſt ſein kauff,
Biß er beſeuelt hie vnd do,
So ſchwentz er ſich denn anders wo,
Verlachend vber den breithar,
Stilet er all breitfüß vnd Flughart,
Der ſie flößelt, vnd lüßling abſchnitt,
Grantner, Klant, Fetzer, führen mit,
Ein wilt beganſchafft der Welt
Jſt, wie man ſtelt jetzt auff das gelt,
Herolden, ſprecher, Partzifan,
Die ſtrafften etwann öfflich ſchand,
Vnd hetten dardurch ehren viel,
Ein jeder Narr jetzt ſprechen wil,
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Zitationshilfe: | Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 1. Leipzig, 1858, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum01_1858/150>, abgerufen am 01.08.2024. |