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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 1. Leipzig, 1858.

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Die baseler Bekanntmachung ist in drei verschiedenen Haupt-
drucken vorhanden. Der älteste Druck ist der bei Joh. Heumann
in seinen "Exercitationes juris universi praecipue Germanici
etc.
" (Altorff 1749) in der ziemlich dürren und unfruchtbaren
Abhandlung "De lingua occulta", Nr. 13, S. 174--180. Der
zweite befindet sich bei Daniel Brückner, a. a. O., Stück 8. Der
dritte ist in dem von Dr. Heinr. Schreiber herausgegebenen
"Taschenbuch für Geschichte und Alterthum in Süddeutschland"
(Freiburg im Breisgau 1839), S. 330--343, enthalten. Dieser
Druck bei Schreiber ist der erste Abdruck der Bekanntmachung, wie
solche in der auf der Stadt- und Universitätsbibliothek zu Basel
aufbewahrten handschriftlichen "Chronik" des Johannes Knebel,
Kaplan am Münster zu Basel, vom Jahre 1475, sich befindet. 1)
Brückner hat nicht angegeben, woher er die Bekanntmachung hat.
Er scheint sie mit dem Auftreten der Zigeuner in Basel 1422 in
Zusammenhang zu setzen 2), sodaß man nach ihm die Bekannt-
machung mindestens in das erste Viertel des 15. Jahrhunderts
setzen darf. Damit stimmt auch Heumann überein, der die Be-
kanntmachung, S. 173, mit den Worten einleitet: "Dabimus
specimina ex Codice quodam initio Seculi XV manu exa-
rato, nunc Illustr. D. Hieron. Guil. Ebeneri, primarii inclutae
reipublicae Noricae moderatoris, toti literatorum choro vene-
rabilis, bibliothecae magnificae addicto, quo inter alia, in
primis Argentoratensia, jus feudale Alemannicum continetur,
cui subnectuntur sequentia etc.
" Da der Heumann'sche (von
Hoffmann von Fallersleben der Ebener'sche genannte) Abdruck

1) Nach brieflicher Mittheilung des Dr. L. A. Burckhardt zu Basel,
welcher den bei Schreiber befindlichen Abdruck mit der Handschrift des Knebel
für mich zu vergleichen die Güte gehabt hat, ist der Abdruck diplomatisch genau
und vom Professor Jakob Burckhardt zu Zürich besorgt.
2) Mindestens fügt er, nachdem er S. 853 die obenangeführte Nachricht
von der Ankunft des Zigeunerherzogs Michael mitgetheilt hat, unmittelbar
hinzu: "die Stadt Basel ließ daher denen Jhren folgendes kund machen, dar-
mit weniger Almosen mochte gegeben und dardurch dises Gefind von denen
Grenzen abgehalten werde", worauf dann die Bekanntmachung folgt.

Die baſeler Bekanntmachung iſt in drei verſchiedenen Haupt-
drucken vorhanden. Der älteſte Druck iſt der bei Joh. Heumann
in ſeinen „Exercitationes juris universi praecipue Germanici
etc.
“ (Altorff 1749) in der ziemlich dürren und unfruchtbaren
Abhandlung „De lingua occulta“, Nr. 13, S. 174—180. Der
zweite befindet ſich bei Daniel Brückner, a. a. O., Stück 8. Der
dritte iſt in dem von Dr. Heinr. Schreiber herausgegebenen
„Taſchenbuch für Geſchichte und Alterthum in Süddeutſchland“
(Freiburg im Breisgau 1839), S. 330—343, enthalten. Dieſer
Druck bei Schreiber iſt der erſte Abdruck der Bekanntmachung, wie
ſolche in der auf der Stadt- und Univerſitätsbibliothek zu Baſel
aufbewahrten handſchriftlichen „Chronik“ des Johannes Knebel,
Kaplan am Münſter zu Baſel, vom Jahre 1475, ſich befindet. 1)
Brückner hat nicht angegeben, woher er die Bekanntmachung hat.
Er ſcheint ſie mit dem Auftreten der Zigeuner in Baſel 1422 in
Zuſammenhang zu ſetzen 2), ſodaß man nach ihm die Bekannt-
machung mindeſtens in das erſte Viertel des 15. Jahrhunderts
ſetzen darf. Damit ſtimmt auch Heumann überein, der die Be-
kanntmachung, S. 173, mit den Worten einleitet: „Dabimus
specimina ex Codice quodam initio Seculi XV manu exa-
rato, nunc Illustr. D. Hieron. Guil. Ebeneri, primarii inclutae
reipublicae Noricae moderatoris, toti literatorum choro vene-
rabilis, bibliothecae magnificae addicto, quo inter alia, in
primis Argentoratensia, jus feudale Alemannicum continetur,
cui subnectuntur sequentia etc.
“ Da der Heumann’ſche (von
Hoffmann von Fallersleben der Ebener’ſche genannte) Abdruck

1) Nach brieflicher Mittheilung des Dr. L. A. Burckhardt zu Baſel,
welcher den bei Schreiber befindlichen Abdruck mit der Handſchrift des Knebel
für mich zu vergleichen die Güte gehabt hat, iſt der Abdruck diplomatiſch genau
und vom Profeſſor Jakob Burckhardt zu Zürich beſorgt.
2) Mindeſtens fügt er, nachdem er S. 853 die obenangeführte Nachricht
von der Ankunft des Zigeunerherzogs Michael mitgetheilt hat, unmittelbar
hinzu: „die Stadt Baſel ließ daher denen Jhren folgendes kund machen, dar-
mit weniger Almoſen mochte gegeben und dardurch diſes Gefind von denen
Grenzen abgehalten werde“, worauf dann die Bekanntmachung folgt.
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[123/0139] Die baſeler Bekanntmachung iſt in drei verſchiedenen Haupt- drucken vorhanden. Der älteſte Druck iſt der bei Joh. Heumann in ſeinen „Exercitationes juris universi praecipue Germanici etc.“ (Altorff 1749) in der ziemlich dürren und unfruchtbaren Abhandlung „De lingua occulta“, Nr. 13, S. 174—180. Der zweite befindet ſich bei Daniel Brückner, a. a. O., Stück 8. Der dritte iſt in dem von Dr. Heinr. Schreiber herausgegebenen „Taſchenbuch für Geſchichte und Alterthum in Süddeutſchland“ (Freiburg im Breisgau 1839), S. 330—343, enthalten. Dieſer Druck bei Schreiber iſt der erſte Abdruck der Bekanntmachung, wie ſolche in der auf der Stadt- und Univerſitätsbibliothek zu Baſel aufbewahrten handſchriftlichen „Chronik“ des Johannes Knebel, Kaplan am Münſter zu Baſel, vom Jahre 1475, ſich befindet. 1) Brückner hat nicht angegeben, woher er die Bekanntmachung hat. Er ſcheint ſie mit dem Auftreten der Zigeuner in Baſel 1422 in Zuſammenhang zu ſetzen 2), ſodaß man nach ihm die Bekannt- machung mindeſtens in das erſte Viertel des 15. Jahrhunderts ſetzen darf. Damit ſtimmt auch Heumann überein, der die Be- kanntmachung, S. 173, mit den Worten einleitet: „Dabimus specimina ex Codice quodam initio Seculi XV manu exa- rato, nunc Illustr. D. Hieron. Guil. Ebeneri, primarii inclutae reipublicae Noricae moderatoris, toti literatorum choro vene- rabilis, bibliothecae magnificae addicto, quo inter alia, in primis Argentoratensia, jus feudale Alemannicum continetur, cui subnectuntur sequentia etc.“ Da der Heumann’ſche (von Hoffmann von Fallersleben der Ebener’ſche genannte) Abdruck 1) Nach brieflicher Mittheilung des Dr. L. A. Burckhardt zu Baſel, welcher den bei Schreiber befindlichen Abdruck mit der Handſchrift des Knebel für mich zu vergleichen die Güte gehabt hat, iſt der Abdruck diplomatiſch genau und vom Profeſſor Jakob Burckhardt zu Zürich beſorgt. 2) Mindeſtens fügt er, nachdem er S. 853 die obenangeführte Nachricht von der Ankunft des Zigeunerherzogs Michael mitgetheilt hat, unmittelbar hinzu: „die Stadt Baſel ließ daher denen Jhren folgendes kund machen, dar- mit weniger Almoſen mochte gegeben und dardurch diſes Gefind von denen Grenzen abgehalten werde“, worauf dann die Bekanntmachung folgt.

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Zitationshilfe: Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 1. Leipzig, 1858, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum01_1858/139>, abgerufen am 24.11.2024.