Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 1. Leipzig, 1858.hessischen, Paderbornschen und Lippeschen Jtzig Muck (der alte Mit einem beinahe verzweifelten Eifer wurde der Kampf 1) Vgl. die in der vorige Note citirte "Anklageurkunde u. s. w." 2) Vgl. Bauer, "Strafrechtsfälle", I, 459 fg. 3) Fünfundvierzig Städte und Dörfer wurden von Horst mit Brand-
stiftung heimgesucht; zehn Menschen büßten dabei ihr Leben ein. Vgl. Her- mann, "Kurze Geschichte des Criminalprocesses wider den Brandstifter J. Ch. P. Horst und dessen Geliebte, die unverehelichte Friederike Luise Christiane Delitz" (Berlin 1818). heſſiſchen, Paderbornſchen und Lippeſchen Jtzig Muck (der alte Mit einem beinahe verzweifelten Eifer wurde der Kampf 1) Vgl. die in der vorige Note citirte „Anklageurkunde u. ſ. w.“ 2) Vgl. Bauer, „Strafrechtsfälle“, I, 459 fg. 3) Fünfundvierzig Städte und Dörfer wurden von Horſt mit Brand-
ſtiftung heimgeſucht; zehn Menſchen büßten dabei ihr Leben ein. Vgl. Her- mann, „Kurze Geſchichte des Criminalproceſſes wider den Brandſtifter J. Ch. P. Horſt und deſſen Geliebte, die unverehelichte Friederike Luiſe Chriſtiane Delitz“ (Berlin 1818). <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0128" n="112"/> heſſiſchen, Paderbornſchen und Lippeſchen Jtzig Muck (der alte<lb/> Muck, auch Jtzig Schnut) und Leyſer Polack, beide alte Nieder-<lb/> länder und Neuwieder; ebenfalls im Heſſiſchen Mendel Polack,<lb/> im Hanauiſchen und Fuldaiſchen Süskind Bockenheim, der ſchon<lb/> bei den Niederländern eine große Rolle ſpielte; in Oberheſſen und<lb/> Niederheſſen, Schwarzburgiſchen, Sachſen, Baiern, Fuldaiſchen,<lb/> Hannöveriſchen die große Bande unter den Gebrüdern Nikolaus<lb/> und Georg Harting; im Braunſchweigiſchen, Paderborniſchen<lb/> und Fuldaiſchen, in Kurheſſen, im Darmſtädtiſchen und Weſt-<lb/> fäliſchen die <hi rendition="#g">Diemelbande,</hi> gewöhnlich die Niederheſſiſche ge-<lb/> nannt, unter Liborius Pollmann <note place="foot" n="1)">Vgl. die in der vorige Note citirte „Anklageurkunde u. ſ. w.“</note>; im Heſſiſchen und Waldecki-<lb/> ſchen die Bande des Konrad Koch (Eyer Heinrichs Konrad, auch<lb/> Schinderhannes genannt); ebendaſelbſt die <hi rendition="#g">Lumpenſammler-<lb/> bande</hi> unter Anton Röttcher und Bartel von der Velde; im Han-<lb/> növeriſchen die kleine, aber furchtbare Bande des Joh. Konrad<lb/> Dominicus Klapproth, und die <hi rendition="#g">Hadeler Bande</hi> unter den<lb/> Gebrüdern Heinrich und Dietrich Hilgen und Joh. Heinr. Köſter <note place="foot" n="2)">Vgl. Bauer, „Strafrechtsfälle“, <hi rendition="#aq">I</hi>, 459 fg.</note>;<lb/> in der Kurmark hauſte die Räuber- und Mordbrennerbande des<lb/> Johann Chriſtoph Peter Horſt. <note place="foot" n="3)">Fünfundvierzig Städte und Dörfer wurden von Horſt mit Brand-<lb/> ſtiftung heimgeſucht; zehn Menſchen büßten dabei ihr Leben ein. Vgl. Her-<lb/> mann, „Kurze Geſchichte des Criminalproceſſes wider den Brandſtifter J. Ch. P.<lb/> Horſt und deſſen Geliebte, die unverehelichte Friederike Luiſe Chriſtiane Delitz“<lb/> (Berlin 1818).</note></p><lb/> <p>Mit einem beinahe verzweifelten Eifer wurde der Kampf<lb/> gegen das freche Räubergeſindel aufgenommen, und der Energie<lb/> und Ausdauer, welche die Behörden bewieſen, gelang es, dem Un-<lb/> weſen einigermaßen Einhalt zu thun. Vor allem waren die Ge-<lb/> richtshöfe zu Marburg, woſelbſt innerhalb ſechs Jahren die<lb/> Hauptführer von fünf großen Räuberbanden verurtheilt wurden,<lb/> ſowie die zu Kaſſel, Heiligenſtadt, Hannover, Darmſtadt, Gießen,<lb/> Heidelberg und in den ehemaligen franzöſiſchen Rheindepartements<lb/> thätig, wo unter anderm in Mainz die Unterſuchungen gegen<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [112/0128]
heſſiſchen, Paderbornſchen und Lippeſchen Jtzig Muck (der alte
Muck, auch Jtzig Schnut) und Leyſer Polack, beide alte Nieder-
länder und Neuwieder; ebenfalls im Heſſiſchen Mendel Polack,
im Hanauiſchen und Fuldaiſchen Süskind Bockenheim, der ſchon
bei den Niederländern eine große Rolle ſpielte; in Oberheſſen und
Niederheſſen, Schwarzburgiſchen, Sachſen, Baiern, Fuldaiſchen,
Hannöveriſchen die große Bande unter den Gebrüdern Nikolaus
und Georg Harting; im Braunſchweigiſchen, Paderborniſchen
und Fuldaiſchen, in Kurheſſen, im Darmſtädtiſchen und Weſt-
fäliſchen die Diemelbande, gewöhnlich die Niederheſſiſche ge-
nannt, unter Liborius Pollmann 1); im Heſſiſchen und Waldecki-
ſchen die Bande des Konrad Koch (Eyer Heinrichs Konrad, auch
Schinderhannes genannt); ebendaſelbſt die Lumpenſammler-
bande unter Anton Röttcher und Bartel von der Velde; im Han-
növeriſchen die kleine, aber furchtbare Bande des Joh. Konrad
Dominicus Klapproth, und die Hadeler Bande unter den
Gebrüdern Heinrich und Dietrich Hilgen und Joh. Heinr. Köſter 2);
in der Kurmark hauſte die Räuber- und Mordbrennerbande des
Johann Chriſtoph Peter Horſt. 3)
Mit einem beinahe verzweifelten Eifer wurde der Kampf
gegen das freche Räubergeſindel aufgenommen, und der Energie
und Ausdauer, welche die Behörden bewieſen, gelang es, dem Un-
weſen einigermaßen Einhalt zu thun. Vor allem waren die Ge-
richtshöfe zu Marburg, woſelbſt innerhalb ſechs Jahren die
Hauptführer von fünf großen Räuberbanden verurtheilt wurden,
ſowie die zu Kaſſel, Heiligenſtadt, Hannover, Darmſtadt, Gießen,
Heidelberg und in den ehemaligen franzöſiſchen Rheindepartements
thätig, wo unter anderm in Mainz die Unterſuchungen gegen
1) Vgl. die in der vorige Note citirte „Anklageurkunde u. ſ. w.“
2) Vgl. Bauer, „Strafrechtsfälle“, I, 459 fg.
3) Fünfundvierzig Städte und Dörfer wurden von Horſt mit Brand-
ſtiftung heimgeſucht; zehn Menſchen büßten dabei ihr Leben ein. Vgl. Her-
mann, „Kurze Geſchichte des Criminalproceſſes wider den Brandſtifter J. Ch. P.
Horſt und deſſen Geliebte, die unverehelichte Friederike Luiſe Chriſtiane Delitz“
(Berlin 1818).
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