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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 1. Leipzig, 1858.

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auszeichneten. 1) Eine bei weitem größere und wenn möglich ge-
fährlichere Räubermasse bildete die Bande auf dem Vogelsberg,
deren Hauptmitglieder Jonas Hoos, der lange Friedrich (Friedr.
Adam Thomas), der jüngste Feldscher Jung (Joh. Heinr. Ritter),
der schwarze Balser (Joh. Balth. Pfeiffer), das getaufte Jüdchen
(Abraham Moses), Pohlengängers Michel (Michael Borgener),
Weisbrods Hann Görg (Johann Georg Pfeiffer), der tolle Hann
Adam oder ältester Feldscher Jung (Joh. Adam Frank) u. A.
waren; sowie die große Bande in der Wetterau, in welcher sich
der Pohlengänger Hannes (Joh. Borgener), der alte Jakob Hein-
rich (Jakob Heinrich Vielmetter), der schwarze Christel oder Löffel-
hannes (Joh. Val. Christ. Oberländer), der schwarze Jung oder
Veltens Heinrich (Joh. Georg Gottschalck), der Selnröder Ludwig
(Ludwig Funk), Konrad Anschuh, der Lumpen-Jost (Johann
Justus Dietz), der Heidenpeter (Peter Görzel oder Gärtner)
u. A. auszeichneten. 2) Jn Niedersachsen, namentlich an den
Elbufern, trieb Theodor Unger (der schöne, der große oder Magde-
burger Karl) mit seiner Bande umher, im Braunschweigischen
Heinrich Zacharias Erdmann mit seiner Bande, sowie Joseph
Rammelsberg und Jakob Lehmann (Jakob Bockenheim); im Nieder-

1) Vgl. L. Pfister, "Actenmäßige Geschichte der Räuberbanden an den
beiden Ufern des Main, im Spessart und im Odenwalde" (Heidelberg 1812).
2) Vgl. Grolman, "Actenmäßige Geschichte der Wetterauer und Vogels-
berger Räuberbanden", mit den Bildnissen von 16 Haupträubern (Gießen
1813), und Schwencken, "Actenmäßige Nachrichten von dem Gauner- und
Vagabundengesindel u. s. w. zwischen dem Rhein und der Elbe" (Kassel
1822). Als ergänzende Fortsetzung der angeführten Darstellungen von Pfister
und Grolmann ist von Wichtigkeit: Brill, "Actenmäßige Nachrichten von dem
Raubgesindel in den Maingegenden, dem Odenwald und den angrenzenden
Ländern, besonders in Bezug auf die in Darmstadt befindlichen Glieder
desselben" (Darmstadt 1814). Diesem Werke sind die Bildnisse von den acht
Haupträubern Heusner, Grasmann, Rupprecht, Kintzinger, Erbeldinger, Tascher,
Wehner und Lehn beigegeben, wie man bei Grolman und Pfister ebenfalls
solche Porträts findet. Vgl. auch noch "Anklageurkunde gegen einen Theil
der großen Räuberbande, welche bei dem Königl. Criminalgerichtshof des
Werradepartements in Untersuchung gewesen ist" (Marburg 1812).

auszeichneten. 1) Eine bei weitem größere und wenn möglich ge-
fährlichere Räubermaſſe bildete die Bande auf dem Vogelsberg,
deren Hauptmitglieder Jonas Hoos, der lange Friedrich (Friedr.
Adam Thomas), der jüngſte Feldſcher Jung (Joh. Heinr. Ritter),
der ſchwarze Balſer (Joh. Balth. Pfeiffer), das getaufte Jüdchen
(Abraham Moſes), Pohlengängers Michel (Michael Borgener),
Weisbrods Hann Görg (Johann Georg Pfeiffer), der tolle Hann
Adam oder älteſter Feldſcher Jung (Joh. Adam Frank) u. A.
waren; ſowie die große Bande in der Wetterau, in welcher ſich
der Pohlengänger Hannes (Joh. Borgener), der alte Jakob Hein-
rich (Jakob Heinrich Vielmetter), der ſchwarze Chriſtel oder Löffel-
hannes (Joh. Val. Chriſt. Oberländer), der ſchwarze Jung oder
Veltens Heinrich (Joh. Georg Gottſchalck), der Selnröder Ludwig
(Ludwig Funk), Konrad Anſchuh, der Lumpen-Joſt (Johann
Juſtus Dietz), der Heidenpeter (Peter Görzel oder Gärtner)
u. A. auszeichneten. 2) Jn Niederſachſen, namentlich an den
Elbufern, trieb Theodor Unger (der ſchöne, der große oder Magde-
burger Karl) mit ſeiner Bande umher, im Braunſchweigiſchen
Heinrich Zacharias Erdmann mit ſeiner Bande, ſowie Joſeph
Rammelsberg und Jakob Lehmann (Jakob Bockenheim); im Nieder-

1) Vgl. L. Pfiſter, „Actenmäßige Geſchichte der Räuberbanden an den
beiden Ufern des Main, im Speſſart und im Odenwalde“ (Heidelberg 1812).
2) Vgl. Grolman, „Actenmäßige Geſchichte der Wetterauer und Vogels-
berger Räuberbanden“, mit den Bildniſſen von 16 Haupträubern (Gießen
1813), und Schwencken, „Actenmäßige Nachrichten von dem Gauner- und
Vagabundengeſindel u. ſ. w. zwiſchen dem Rhein und der Elbe“ (Kaſſel
1822). Als ergänzende Fortſetzung der angeführten Darſtellungen von Pfiſter
und Grolmann iſt von Wichtigkeit: Brill, „Actenmäßige Nachrichten von dem
Raubgeſindel in den Maingegenden, dem Odenwald und den angrenzenden
Ländern, beſonders in Bezug auf die in Darmſtadt befindlichen Glieder
deſſelben“ (Darmſtadt 1814). Dieſem Werke ſind die Bildniſſe von den acht
Haupträubern Heusner, Grasmann, Rupprecht, Kintzinger, Erbeldinger, Taſcher,
Wehner und Lehn beigegeben, wie man bei Grolman und Pfiſter ebenfalls
ſolche Porträts findet. Vgl. auch noch „Anklageurkunde gegen einen Theil
der großen Räuberbande, welche bei dem Königl. Criminalgerichtshof des
Werradepartements in Unterſuchung geweſen iſt“ (Marburg 1812).
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[111/0127] auszeichneten. 1) Eine bei weitem größere und wenn möglich ge- fährlichere Räubermaſſe bildete die Bande auf dem Vogelsberg, deren Hauptmitglieder Jonas Hoos, der lange Friedrich (Friedr. Adam Thomas), der jüngſte Feldſcher Jung (Joh. Heinr. Ritter), der ſchwarze Balſer (Joh. Balth. Pfeiffer), das getaufte Jüdchen (Abraham Moſes), Pohlengängers Michel (Michael Borgener), Weisbrods Hann Görg (Johann Georg Pfeiffer), der tolle Hann Adam oder älteſter Feldſcher Jung (Joh. Adam Frank) u. A. waren; ſowie die große Bande in der Wetterau, in welcher ſich der Pohlengänger Hannes (Joh. Borgener), der alte Jakob Hein- rich (Jakob Heinrich Vielmetter), der ſchwarze Chriſtel oder Löffel- hannes (Joh. Val. Chriſt. Oberländer), der ſchwarze Jung oder Veltens Heinrich (Joh. Georg Gottſchalck), der Selnröder Ludwig (Ludwig Funk), Konrad Anſchuh, der Lumpen-Joſt (Johann Juſtus Dietz), der Heidenpeter (Peter Görzel oder Gärtner) u. A. auszeichneten. 2) Jn Niederſachſen, namentlich an den Elbufern, trieb Theodor Unger (der ſchöne, der große oder Magde- burger Karl) mit ſeiner Bande umher, im Braunſchweigiſchen Heinrich Zacharias Erdmann mit ſeiner Bande, ſowie Joſeph Rammelsberg und Jakob Lehmann (Jakob Bockenheim); im Nieder- 1) Vgl. L. Pfiſter, „Actenmäßige Geſchichte der Räuberbanden an den beiden Ufern des Main, im Speſſart und im Odenwalde“ (Heidelberg 1812). 2) Vgl. Grolman, „Actenmäßige Geſchichte der Wetterauer und Vogels- berger Räuberbanden“, mit den Bildniſſen von 16 Haupträubern (Gießen 1813), und Schwencken, „Actenmäßige Nachrichten von dem Gauner- und Vagabundengeſindel u. ſ. w. zwiſchen dem Rhein und der Elbe“ (Kaſſel 1822). Als ergänzende Fortſetzung der angeführten Darſtellungen von Pfiſter und Grolmann iſt von Wichtigkeit: Brill, „Actenmäßige Nachrichten von dem Raubgeſindel in den Maingegenden, dem Odenwald und den angrenzenden Ländern, beſonders in Bezug auf die in Darmſtadt befindlichen Glieder deſſelben“ (Darmſtadt 1814). Dieſem Werke ſind die Bildniſſe von den acht Haupträubern Heusner, Grasmann, Rupprecht, Kintzinger, Erbeldinger, Taſcher, Wehner und Lehn beigegeben, wie man bei Grolman und Pfiſter ebenfalls ſolche Porträts findet. Vgl. auch noch „Anklageurkunde gegen einen Theil der großen Räuberbande, welche bei dem Königl. Criminalgerichtshof des Werradepartements in Unterſuchung geweſen iſt“ (Marburg 1812).

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Zitationshilfe: Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 1. Leipzig, 1858, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum01_1858/127>, abgerufen am 25.11.2024.