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Allgemeine Zeitung. Nr. 167. Augsburg, 15. Juni 1840.

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Im Jahr 1831 betrug nach den officiellen Tabellen die Ausfuhr in Allem nur 96 Millionen; 1837 belief sie sich auf 127, 1838 auf 166 Millionen. Was speciell den Handel zu Lande betrifft, so wurden zur Zeit des vereinigten Königreichs der Niederlande in den letzten, d. h. den besten Jahren, nach Frankreich im Durchschnitt jährlich für 81 Millionen ausgeführt; von 1835 bis 1838 beträgt dagegen die bloße Ausfuhr Belgiens nach Frankreich jährlich im Durchschnitte 78 Millionen, also ungefähr so viel als früher die des gesammten Königsreichs der Niederlande. Zur See wurden im Jahr 1831 nur für 22 Mill., im Jahr 1837 dagegen schon für 44, im Jahr 1838 für 53 M. ausgeführt. Nach der viel gepriesenen Colonie Java führte Belgien vor der Revolution nie für mehr als 5 1/2 Mill. jährlich aus; der bloße Zuwachs von 1837 auf 1838 beträgt also beinahe schon das Doppelte dieser Ausfuhr. Ein System, das solche Früchte bringe, erklärt das Ministerium nicht ohne reifliche Erwägung ändern zu wollen. Ein Redner der Regierung führte auch noch, in Beziehung auf die Absicht einer stärkeren Begünstigung der inländischen Schiffe in den belgischen Häfen, was natürlich die Entfernung der ausländischen Schiffe, und namentlich ihre Verweisung in die holländischen Häfen, zur Folge haben würde, die Berechnung an, daß die in Antwerpen und Ostende jährlich ein- und auslaufenden Schiffe, etwa 2000 an der Zahl, in Allem 4 bis 500,000 Tonnen fassen; die Capacität der 150 bis 160 Schiffe, die Belgien besitze, dagegen nur 32 bis 36,000 Tonnen betrage; ob es nicht Unsinn sey, unter solchen Umständen die ausländischen Schiffe den belgischen Häfen abgeneigt machen zu wollen? In allen diesen Argumenten wurden die Minister von den Repräsentanten Antwerpens, denen es vor Allem um Handelsfreiheit zu thun ist, unterstützt; auch von andern Seiten erhoben sich Stimmen gegen die de Foere'sche Motion. Die Anhänger derselben waren aber in viel größerer Zahl. Obgleich unter sich selbst wenig einig über die Art, wie der Zweck der vorgeschlagenen Commission zu erreichen sey, und sogar über diesen Zweck selbst, schien es ihnen doch, die Kammer müsse eine Untersuchung einleiten. Die Minister sprachen ihr das Recht hiezu nicht ab, verwahrten sich aber auch gegen jede Consequenz, die man etwa aus den Arbeiten dieser Commission werde ziehen wollen - ein Verfahren, das um so mehr auffiel, als sie früher erklärt, sie würden die Ernennung der Commission, wenn eine solche beliebt würde, für die Regierung in Anspruch nehmen. Es wollen daher auch Viele den Ausgang dieser Debatten als eine Niederlage des neuen Cabinets ansehen. So viel ist gewiß, daß seine Stellung dadurch nicht verstärkt worden. Auch ist es in Beziehung auf Handel und Gewerbe in dasselbe Verhältniß zur Kammer getreten, wie das vorige Cabinet, und hat die Aufgabe übernommen, in dieser Hinsicht letzteres zu rechtfertigen. Während nun der aus neun Mitgliedern bestehende Ausschuß seine Arbeiten begonnen, ist das Ministerium seinerseits thätig, für die nächste Session einen ausführlichen Bericht über Handel und Gewerbe vorzubereiten. Zugleich soll die Errichtung einer Linie von Dampfschiffen zwischen Antwerpen und Amerika den überseeischen Handel begründen helfen, und demjenigen, was Hr. de Foere durch sein System der Begünstigung inländischer Schiffe und solcher, die direct aus den Productionsländern in die belgischen Häfen einlaufen, zu erreichen glaubt, zuvorkommen. Die bevorstehende Discussion über das Gesetz wegen Errichtung dieser Linie wird auf diese Weise unmittelbar in die Frage wegen des zu befolgenden Handelssystems eingreifen.

Skizzen aus Tyrol.

IV. Der Curort Obladis im Oberinnthal.

Der Mai hat sich heuer in Tyrol nicht besonders gut ausgenommen. Die Winde stürmten, nach langer Dürre folgte der Regen im Thal, der Schnee auf den Bergen. Endlich trat der Scirocco ein. Dieser zudringliche Afrikaner ist eine Plage für viele Menschen, denen er Kopfweh, Schwindel und gastrische Beschwerden verursacht. Dagegen ist er aber auch ein trefflicher Behelf für Grillen-, Murr-, und Schwachköpfe. Jede Wunderlichkeit, jeder brutale Paroxysmus, jede Dummheit wird freigebig auf Rechnung des "warmen Windes" geschrieben. "Er spürt den Wind," oder: "es geht halt der warme Wind" ist die allgemeine Entschuldigungsformel. Zuweilen merkt man den Störefried noch gar nicht im Thal oder in der Stadt, und dennoch fallen schon Scirocco-Stückchen vor. Dann heißt es: "der Wind geht schon in der Höhe;" und somit ist's wieder gut. Des warmen Windes beste Eigenschaft ist jedoch, daß er den Schnee von den Gebirgen wäscht und das türkische Korn lustig grünen macht. Die Zeit ist nun da, von dem hellen und freundlichen Innsbruck Abschied zu nehmen und die Sommerfrische zu suchen, entweder in einem stillen Dorfe des Mittelgebirges, oder in einer der hundert Badeanstalten, mit denen Tyrol gesegnet ist. Es gibt ihrer wirklich 101 im Lande. In der Nähe von Innsbruck sind deren freilich schon viele, unter denen nur bezeichnet werden mögen: Ferneck, die Naturheilanstalt (Kaltwassercur) von Mühlau, Mieders, Heiligkreuz bei Hall, Valderthal etc. Der Freund der kräftigern Gebirgsnatur sucht jedoch im nördlichen Tyrol vorzugsweise das Bad von Obladis auf, um einige Wochen in freundlicher Bergeinsamkeit an einem der wirksamsten Sauerbrunnen des Landes zuzubringen. Die Quellen von Rabbi und Pejo in Südtyrol sollen später besprochen werden. Der Weg nach Obladis führt zuvörderst an dem berühmten Kloster Stams, der Grabstätte so mancher Herrscher Tyrols, vorüber nach Silz, wo das gräflich Wolkenstein'sche Schloß Petersberg des Reisenden Aufmerksamkeit verdient. Der Sage nach soll die bekannte "Maultasche" dort eine Zeitlang auf Befehl ihres ersten Gemahls gefangen gehalten worden seyn. Die Straße verfolgend, berührt man den Kreisort Imst, in dessen Nähe eine bedeutende Papierfabrik die Neugierde in Anspruch nimmt. Von Imst zieht der Weg nach Landeck, das eine beträchtliche Poststation ist, die jeder Reisende, der über den Arlberg kommt, zu passiren hat. Dort mündet sich die Straße nach Vintschgau und Meran ein. In Landeck ist vorzüglich das Gasthaus des Hrn. Urich zu empfehlen, eines der allerbesten in Tyrol, mit angenehm und modern eingerichteten Gemächern, mit guter Tafel und trefflichen Weinen. Wenige Stunden von Landeck, an der Straße nach Vintschgau, findet man das Pfarrdorf Prutz.

Sehr hoch über der Thalsohle bei dem genannten Dorfe liegt der Sauerbrunnen und die Schwefelquelle, die Brunnen- und Badeanstalt Obladis oder Oberladis. Dieser Name wurde ihr schon in sehr frühen Zeiten gegeben, in Beziehung auf das zu ihren Füßen liegende Dörfchen Ladis. Auch das letztere berühmt sich eines Schwefelwassers, dessen Kraft nicht gering seyn soll. Es wird jedoch der Erfolg seines Gebrauchs für Kranke von Manchen in Zweifel gestellt, wegen der unzweckmäßigen und allen Elementen preisgegebenen Bade-Einrichtung im Wirthshause des Dorfs. Gewöhnlich besuchen nur Kranke niedern Standes den ungünstig verwalteten Ort, und es steht somit das Schwefelwasser von Ladis im Verhältniß zu der Quelle von Obladis, wie zu dem Sauerbrunnen des letztern Orts der schwache Säuerling, der gleich neben dem Dorfe Prutz an der Landstraße dem Berge entspringt. - Die Schwefelquelle von Obladis, am Ende eines sehr angenehmen Waldwegs, nicht sehr entfernt von dem Badhause gelegen, ist vor einigen Jahren erst gefunden, oder vielleicht wieder entdeckt worden. Der Sauerbrunnen behauptet schon seit manchem Jahrhundert seinen wohlerworbenen Namen und Ruhm. Im Jahr 1212 entdeckt, vom ritterlichen Kaiser Max auf seinen Jagden oft besucht, geprüft auf seinen Befehl, galt er bald als einer der heilsamsten im deutschen Lande. Des genannten Kaisers Urenkel, der Erzherzog Ferdinand, ließ den Brunnen neu fassen, ein Badhaus herstellen. Erzherzog Leopold befahl, den Säuerling von Obladis mit 32 andern aus der Nähe und Ferne herbeigeschafften Sauerbrunnenproben zu vergleichen, und der von Oberladis erhielt den Preis. Es konnte nicht fehlen, daß der Zudrang der Hülfesuchenden

Im Jahr 1831 betrug nach den officiellen Tabellen die Ausfuhr in Allem nur 96 Millionen; 1837 belief sie sich auf 127, 1838 auf 166 Millionen. Was speciell den Handel zu Lande betrifft, so wurden zur Zeit des vereinigten Königreichs der Niederlande in den letzten, d. h. den besten Jahren, nach Frankreich im Durchschnitt jährlich für 81 Millionen ausgeführt; von 1835 bis 1838 beträgt dagegen die bloße Ausfuhr Belgiens nach Frankreich jährlich im Durchschnitte 78 Millionen, also ungefähr so viel als früher die des gesammten Königsreichs der Niederlande. Zur See wurden im Jahr 1831 nur für 22 Mill., im Jahr 1837 dagegen schon für 44, im Jahr 1838 für 53 M. ausgeführt. Nach der viel gepriesenen Colonie Java führte Belgien vor der Revolution nie für mehr als 5 1/2 Mill. jährlich aus; der bloße Zuwachs von 1837 auf 1838 beträgt also beinahe schon das Doppelte dieser Ausfuhr. Ein System, das solche Früchte bringe, erklärt das Ministerium nicht ohne reifliche Erwägung ändern zu wollen. Ein Redner der Regierung führte auch noch, in Beziehung auf die Absicht einer stärkeren Begünstigung der inländischen Schiffe in den belgischen Häfen, was natürlich die Entfernung der ausländischen Schiffe, und namentlich ihre Verweisung in die holländischen Häfen, zur Folge haben würde, die Berechnung an, daß die in Antwerpen und Ostende jährlich ein- und auslaufenden Schiffe, etwa 2000 an der Zahl, in Allem 4 bis 500,000 Tonnen fassen; die Capacität der 150 bis 160 Schiffe, die Belgien besitze, dagegen nur 32 bis 36,000 Tonnen betrage; ob es nicht Unsinn sey, unter solchen Umständen die ausländischen Schiffe den belgischen Häfen abgeneigt machen zu wollen? In allen diesen Argumenten wurden die Minister von den Repräsentanten Antwerpens, denen es vor Allem um Handelsfreiheit zu thun ist, unterstützt; auch von andern Seiten erhoben sich Stimmen gegen die de Foere'sche Motion. Die Anhänger derselben waren aber in viel größerer Zahl. Obgleich unter sich selbst wenig einig über die Art, wie der Zweck der vorgeschlagenen Commission zu erreichen sey, und sogar über diesen Zweck selbst, schien es ihnen doch, die Kammer müsse eine Untersuchung einleiten. Die Minister sprachen ihr das Recht hiezu nicht ab, verwahrten sich aber auch gegen jede Consequenz, die man etwa aus den Arbeiten dieser Commission werde ziehen wollen – ein Verfahren, das um so mehr auffiel, als sie früher erklärt, sie würden die Ernennung der Commission, wenn eine solche beliebt würde, für die Regierung in Anspruch nehmen. Es wollen daher auch Viele den Ausgang dieser Debatten als eine Niederlage des neuen Cabinets ansehen. So viel ist gewiß, daß seine Stellung dadurch nicht verstärkt worden. Auch ist es in Beziehung auf Handel und Gewerbe in dasselbe Verhältniß zur Kammer getreten, wie das vorige Cabinet, und hat die Aufgabe übernommen, in dieser Hinsicht letzteres zu rechtfertigen. Während nun der aus neun Mitgliedern bestehende Ausschuß seine Arbeiten begonnen, ist das Ministerium seinerseits thätig, für die nächste Session einen ausführlichen Bericht über Handel und Gewerbe vorzubereiten. Zugleich soll die Errichtung einer Linie von Dampfschiffen zwischen Antwerpen und Amerika den überseeischen Handel begründen helfen, und demjenigen, was Hr. de Foere durch sein System der Begünstigung inländischer Schiffe und solcher, die direct aus den Productionsländern in die belgischen Häfen einlaufen, zu erreichen glaubt, zuvorkommen. Die bevorstehende Discussion über das Gesetz wegen Errichtung dieser Linie wird auf diese Weise unmittelbar in die Frage wegen des zu befolgenden Handelssystems eingreifen.

Skizzen aus Tyrol.

IV. Der Curort Obladis im Oberinnthal.

Der Mai hat sich heuer in Tyrol nicht besonders gut ausgenommen. Die Winde stürmten, nach langer Dürre folgte der Regen im Thal, der Schnee auf den Bergen. Endlich trat der Scirocco ein. Dieser zudringliche Afrikaner ist eine Plage für viele Menschen, denen er Kopfweh, Schwindel und gastrische Beschwerden verursacht. Dagegen ist er aber auch ein trefflicher Behelf für Grillen-, Murr-, und Schwachköpfe. Jede Wunderlichkeit, jeder brutale Paroxysmus, jede Dummheit wird freigebig auf Rechnung des „warmen Windes“ geschrieben. „Er spürt den Wind,“ oder: „es geht halt der warme Wind“ ist die allgemeine Entschuldigungsformel. Zuweilen merkt man den Störefried noch gar nicht im Thal oder in der Stadt, und dennoch fallen schon Scirocco-Stückchen vor. Dann heißt es: „der Wind geht schon in der Höhe;“ und somit ist's wieder gut. Des warmen Windes beste Eigenschaft ist jedoch, daß er den Schnee von den Gebirgen wäscht und das türkische Korn lustig grünen macht. Die Zeit ist nun da, von dem hellen und freundlichen Innsbruck Abschied zu nehmen und die Sommerfrische zu suchen, entweder in einem stillen Dorfe des Mittelgebirges, oder in einer der hundert Badeanstalten, mit denen Tyrol gesegnet ist. Es gibt ihrer wirklich 101 im Lande. In der Nähe von Innsbruck sind deren freilich schon viele, unter denen nur bezeichnet werden mögen: Ferneck, die Naturheilanstalt (Kaltwassercur) von Mühlau, Mieders, Heiligkreuz bei Hall, Valderthal etc. Der Freund der kräftigern Gebirgsnatur sucht jedoch im nördlichen Tyrol vorzugsweise das Bad von Obladis auf, um einige Wochen in freundlicher Bergeinsamkeit an einem der wirksamsten Sauerbrunnen des Landes zuzubringen. Die Quellen von Rabbi und Pejo in Südtyrol sollen später besprochen werden. Der Weg nach Obladis führt zuvörderst an dem berühmten Kloster Stams, der Grabstätte so mancher Herrscher Tyrols, vorüber nach Silz, wo das gräflich Wolkenstein'sche Schloß Petersberg des Reisenden Aufmerksamkeit verdient. Der Sage nach soll die bekannte „Maultasche“ dort eine Zeitlang auf Befehl ihres ersten Gemahls gefangen gehalten worden seyn. Die Straße verfolgend, berührt man den Kreisort Imst, in dessen Nähe eine bedeutende Papierfabrik die Neugierde in Anspruch nimmt. Von Imst zieht der Weg nach Landeck, das eine beträchtliche Poststation ist, die jeder Reisende, der über den Arlberg kommt, zu passiren hat. Dort mündet sich die Straße nach Vintschgau und Meran ein. In Landeck ist vorzüglich das Gasthaus des Hrn. Urich zu empfehlen, eines der allerbesten in Tyrol, mit angenehm und modern eingerichteten Gemächern, mit guter Tafel und trefflichen Weinen. Wenige Stunden von Landeck, an der Straße nach Vintschgau, findet man das Pfarrdorf Prutz.

Sehr hoch über der Thalsohle bei dem genannten Dorfe liegt der Sauerbrunnen und die Schwefelquelle, die Brunnen- und Badeanstalt Obladis oder Oberladis. Dieser Name wurde ihr schon in sehr frühen Zeiten gegeben, in Beziehung auf das zu ihren Füßen liegende Dörfchen Ladis. Auch das letztere berühmt sich eines Schwefelwassers, dessen Kraft nicht gering seyn soll. Es wird jedoch der Erfolg seines Gebrauchs für Kranke von Manchen in Zweifel gestellt, wegen der unzweckmäßigen und allen Elementen preisgegebenen Bade-Einrichtung im Wirthshause des Dorfs. Gewöhnlich besuchen nur Kranke niedern Standes den ungünstig verwalteten Ort, und es steht somit das Schwefelwasser von Ladis im Verhältniß zu der Quelle von Obladis, wie zu dem Sauerbrunnen des letztern Orts der schwache Säuerling, der gleich neben dem Dorfe Prutz an der Landstraße dem Berge entspringt. – Die Schwefelquelle von Obladis, am Ende eines sehr angenehmen Waldwegs, nicht sehr entfernt von dem Badhause gelegen, ist vor einigen Jahren erst gefunden, oder vielleicht wieder entdeckt worden. Der Sauerbrunnen behauptet schon seit manchem Jahrhundert seinen wohlerworbenen Namen und Ruhm. Im Jahr 1212 entdeckt, vom ritterlichen Kaiser Max auf seinen Jagden oft besucht, geprüft auf seinen Befehl, galt er bald als einer der heilsamsten im deutschen Lande. Des genannten Kaisers Urenkel, der Erzherzog Ferdinand, ließ den Brunnen neu fassen, ein Badhaus herstellen. Erzherzog Leopold befahl, den Säuerling von Obladis mit 32 andern aus der Nähe und Ferne herbeigeschafften Sauerbrunnenproben zu vergleichen, und der von Oberladis erhielt den Preis. Es konnte nicht fehlen, daß der Zudrang der Hülfesuchenden

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Im Jahr 1831 betrug nach den officiellen Tabellen die Ausfuhr in Allem nur 96 Millionen; 1837 belief sie sich auf 127, 1838 auf 166 Millionen. Was speciell den Handel zu Lande betrifft, so wurden zur Zeit des vereinigten Königreichs der Niederlande in den letzten, d. h. den besten Jahren, nach Frankreich im Durchschnitt jährlich für 81 Millionen ausgeführt; von 1835 bis 1838 beträgt dagegen die bloße Ausfuhr Belgiens nach Frankreich jährlich im Durchschnitte 78 Millionen, also ungefähr so viel als früher die des gesammten Königsreichs der Niederlande. Zur See wurden im Jahr 1831 nur für 22 Mill., im Jahr 1837 dagegen schon für 44, im Jahr 1838 für 53 M. ausgeführt. Nach der viel gepriesenen Colonie Java führte Belgien vor der Revolution nie für mehr als 5 1/2 Mill. jährlich aus; der bloße Zuwachs von 1837 auf 1838 beträgt also beinahe schon das Doppelte dieser Ausfuhr. Ein System, das solche Früchte bringe, erklärt das Ministerium nicht ohne reifliche Erwägung ändern zu wollen. Ein Redner der Regierung führte auch noch, in Beziehung auf die Absicht einer stärkeren Begünstigung der inländischen Schiffe in den belgischen Häfen, was natürlich die Entfernung der ausländischen Schiffe, und namentlich ihre Verweisung in die holländischen Häfen, zur Folge haben würde, die Berechnung an, daß die in Antwerpen und Ostende jährlich ein- und auslaufenden Schiffe, etwa 2000 an der Zahl, in Allem 4 bis 500,000 Tonnen fassen; die Capacität der 150 bis 160 Schiffe, die Belgien besitze, dagegen nur 32 bis 36,000 Tonnen betrage; ob es nicht Unsinn sey, unter solchen Umständen die ausländischen Schiffe den belgischen Häfen abgeneigt machen zu wollen? In allen diesen Argumenten wurden die Minister von den Repräsentanten Antwerpens, denen es vor Allem um Handelsfreiheit zu thun ist, unterstützt; auch von andern Seiten erhoben sich Stimmen gegen die de Foere'sche Motion. Die Anhänger derselben waren aber in viel größerer Zahl. Obgleich unter sich selbst wenig einig über die Art, wie der Zweck der vorgeschlagenen Commission zu erreichen sey, und sogar über diesen Zweck selbst, schien es ihnen doch, die Kammer müsse eine Untersuchung einleiten. Die Minister sprachen ihr das Recht hiezu nicht ab, verwahrten sich aber auch gegen jede Consequenz, die man etwa aus den Arbeiten dieser Commission werde ziehen wollen &#x2013; ein Verfahren, das um so mehr auffiel, als sie früher erklärt, sie würden die Ernennung der Commission, wenn eine solche beliebt würde, für die Regierung in Anspruch nehmen. Es wollen daher auch Viele den Ausgang dieser Debatten als eine Niederlage des neuen Cabinets ansehen. So viel ist gewiß, daß seine Stellung dadurch nicht verstärkt worden. Auch ist es in Beziehung auf Handel und Gewerbe in dasselbe Verhältniß zur Kammer getreten, wie das vorige Cabinet, und hat die Aufgabe übernommen, in dieser Hinsicht letzteres zu rechtfertigen. Während nun der aus neun Mitgliedern bestehende Ausschuß seine Arbeiten begonnen, ist das Ministerium seinerseits thätig, für die nächste Session einen ausführlichen Bericht über Handel und Gewerbe vorzubereiten. Zugleich soll die Errichtung einer Linie von Dampfschiffen zwischen Antwerpen und Amerika den überseeischen Handel begründen helfen, und demjenigen, was Hr. de Foere durch sein System der Begünstigung inländischer Schiffe und solcher, die direct aus den Productionsländern in die belgischen Häfen einlaufen, zu erreichen glaubt, zuvorkommen. Die bevorstehende Discussion über das Gesetz wegen Errichtung dieser Linie wird auf diese Weise unmittelbar in die Frage wegen des zu befolgenden Handelssystems eingreifen.</p><lb/>
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[1332/0012] Im Jahr 1831 betrug nach den officiellen Tabellen die Ausfuhr in Allem nur 96 Millionen; 1837 belief sie sich auf 127, 1838 auf 166 Millionen. Was speciell den Handel zu Lande betrifft, so wurden zur Zeit des vereinigten Königreichs der Niederlande in den letzten, d. h. den besten Jahren, nach Frankreich im Durchschnitt jährlich für 81 Millionen ausgeführt; von 1835 bis 1838 beträgt dagegen die bloße Ausfuhr Belgiens nach Frankreich jährlich im Durchschnitte 78 Millionen, also ungefähr so viel als früher die des gesammten Königsreichs der Niederlande. Zur See wurden im Jahr 1831 nur für 22 Mill., im Jahr 1837 dagegen schon für 44, im Jahr 1838 für 53 M. ausgeführt. Nach der viel gepriesenen Colonie Java führte Belgien vor der Revolution nie für mehr als 5 1/2 Mill. jährlich aus; der bloße Zuwachs von 1837 auf 1838 beträgt also beinahe schon das Doppelte dieser Ausfuhr. Ein System, das solche Früchte bringe, erklärt das Ministerium nicht ohne reifliche Erwägung ändern zu wollen. Ein Redner der Regierung führte auch noch, in Beziehung auf die Absicht einer stärkeren Begünstigung der inländischen Schiffe in den belgischen Häfen, was natürlich die Entfernung der ausländischen Schiffe, und namentlich ihre Verweisung in die holländischen Häfen, zur Folge haben würde, die Berechnung an, daß die in Antwerpen und Ostende jährlich ein- und auslaufenden Schiffe, etwa 2000 an der Zahl, in Allem 4 bis 500,000 Tonnen fassen; die Capacität der 150 bis 160 Schiffe, die Belgien besitze, dagegen nur 32 bis 36,000 Tonnen betrage; ob es nicht Unsinn sey, unter solchen Umständen die ausländischen Schiffe den belgischen Häfen abgeneigt machen zu wollen? In allen diesen Argumenten wurden die Minister von den Repräsentanten Antwerpens, denen es vor Allem um Handelsfreiheit zu thun ist, unterstützt; auch von andern Seiten erhoben sich Stimmen gegen die de Foere'sche Motion. Die Anhänger derselben waren aber in viel größerer Zahl. Obgleich unter sich selbst wenig einig über die Art, wie der Zweck der vorgeschlagenen Commission zu erreichen sey, und sogar über diesen Zweck selbst, schien es ihnen doch, die Kammer müsse eine Untersuchung einleiten. Die Minister sprachen ihr das Recht hiezu nicht ab, verwahrten sich aber auch gegen jede Consequenz, die man etwa aus den Arbeiten dieser Commission werde ziehen wollen – ein Verfahren, das um so mehr auffiel, als sie früher erklärt, sie würden die Ernennung der Commission, wenn eine solche beliebt würde, für die Regierung in Anspruch nehmen. Es wollen daher auch Viele den Ausgang dieser Debatten als eine Niederlage des neuen Cabinets ansehen. So viel ist gewiß, daß seine Stellung dadurch nicht verstärkt worden. Auch ist es in Beziehung auf Handel und Gewerbe in dasselbe Verhältniß zur Kammer getreten, wie das vorige Cabinet, und hat die Aufgabe übernommen, in dieser Hinsicht letzteres zu rechtfertigen. Während nun der aus neun Mitgliedern bestehende Ausschuß seine Arbeiten begonnen, ist das Ministerium seinerseits thätig, für die nächste Session einen ausführlichen Bericht über Handel und Gewerbe vorzubereiten. Zugleich soll die Errichtung einer Linie von Dampfschiffen zwischen Antwerpen und Amerika den überseeischen Handel begründen helfen, und demjenigen, was Hr. de Foere durch sein System der Begünstigung inländischer Schiffe und solcher, die direct aus den Productionsländern in die belgischen Häfen einlaufen, zu erreichen glaubt, zuvorkommen. Die bevorstehende Discussion über das Gesetz wegen Errichtung dieser Linie wird auf diese Weise unmittelbar in die Frage wegen des zu befolgenden Handelssystems eingreifen. Skizzen aus Tyrol. IV. Der Curort Obladis im Oberinnthal. Der Mai hat sich heuer in Tyrol nicht besonders gut ausgenommen. Die Winde stürmten, nach langer Dürre folgte der Regen im Thal, der Schnee auf den Bergen. Endlich trat der Scirocco ein. Dieser zudringliche Afrikaner ist eine Plage für viele Menschen, denen er Kopfweh, Schwindel und gastrische Beschwerden verursacht. Dagegen ist er aber auch ein trefflicher Behelf für Grillen-, Murr-, und Schwachköpfe. Jede Wunderlichkeit, jeder brutale Paroxysmus, jede Dummheit wird freigebig auf Rechnung des „warmen Windes“ geschrieben. „Er spürt den Wind,“ oder: „es geht halt der warme Wind“ ist die allgemeine Entschuldigungsformel. Zuweilen merkt man den Störefried noch gar nicht im Thal oder in der Stadt, und dennoch fallen schon Scirocco-Stückchen vor. Dann heißt es: „der Wind geht schon in der Höhe;“ und somit ist's wieder gut. Des warmen Windes beste Eigenschaft ist jedoch, daß er den Schnee von den Gebirgen wäscht und das türkische Korn lustig grünen macht. Die Zeit ist nun da, von dem hellen und freundlichen Innsbruck Abschied zu nehmen und die Sommerfrische zu suchen, entweder in einem stillen Dorfe des Mittelgebirges, oder in einer der hundert Badeanstalten, mit denen Tyrol gesegnet ist. Es gibt ihrer wirklich 101 im Lande. In der Nähe von Innsbruck sind deren freilich schon viele, unter denen nur bezeichnet werden mögen: Ferneck, die Naturheilanstalt (Kaltwassercur) von Mühlau, Mieders, Heiligkreuz bei Hall, Valderthal etc. Der Freund der kräftigern Gebirgsnatur sucht jedoch im nördlichen Tyrol vorzugsweise das Bad von Obladis auf, um einige Wochen in freundlicher Bergeinsamkeit an einem der wirksamsten Sauerbrunnen des Landes zuzubringen. Die Quellen von Rabbi und Pejo in Südtyrol sollen später besprochen werden. Der Weg nach Obladis führt zuvörderst an dem berühmten Kloster Stams, der Grabstätte so mancher Herrscher Tyrols, vorüber nach Silz, wo das gräflich Wolkenstein'sche Schloß Petersberg des Reisenden Aufmerksamkeit verdient. Der Sage nach soll die bekannte „Maultasche“ dort eine Zeitlang auf Befehl ihres ersten Gemahls gefangen gehalten worden seyn. Die Straße verfolgend, berührt man den Kreisort Imst, in dessen Nähe eine bedeutende Papierfabrik die Neugierde in Anspruch nimmt. Von Imst zieht der Weg nach Landeck, das eine beträchtliche Poststation ist, die jeder Reisende, der über den Arlberg kommt, zu passiren hat. Dort mündet sich die Straße nach Vintschgau und Meran ein. In Landeck ist vorzüglich das Gasthaus des Hrn. Urich zu empfehlen, eines der allerbesten in Tyrol, mit angenehm und modern eingerichteten Gemächern, mit guter Tafel und trefflichen Weinen. Wenige Stunden von Landeck, an der Straße nach Vintschgau, findet man das Pfarrdorf Prutz. Sehr hoch über der Thalsohle bei dem genannten Dorfe liegt der Sauerbrunnen und die Schwefelquelle, die Brunnen- und Badeanstalt Obladis oder Oberladis. Dieser Name wurde ihr schon in sehr frühen Zeiten gegeben, in Beziehung auf das zu ihren Füßen liegende Dörfchen Ladis. Auch das letztere berühmt sich eines Schwefelwassers, dessen Kraft nicht gering seyn soll. Es wird jedoch der Erfolg seines Gebrauchs für Kranke von Manchen in Zweifel gestellt, wegen der unzweckmäßigen und allen Elementen preisgegebenen Bade-Einrichtung im Wirthshause des Dorfs. Gewöhnlich besuchen nur Kranke niedern Standes den ungünstig verwalteten Ort, und es steht somit das Schwefelwasser von Ladis im Verhältniß zu der Quelle von Obladis, wie zu dem Sauerbrunnen des letztern Orts der schwache Säuerling, der gleich neben dem Dorfe Prutz an der Landstraße dem Berge entspringt. – Die Schwefelquelle von Obladis, am Ende eines sehr angenehmen Waldwegs, nicht sehr entfernt von dem Badhause gelegen, ist vor einigen Jahren erst gefunden, oder vielleicht wieder entdeckt worden. Der Sauerbrunnen behauptet schon seit manchem Jahrhundert seinen wohlerworbenen Namen und Ruhm. Im Jahr 1212 entdeckt, vom ritterlichen Kaiser Max auf seinen Jagden oft besucht, geprüft auf seinen Befehl, galt er bald als einer der heilsamsten im deutschen Lande. Des genannten Kaisers Urenkel, der Erzherzog Ferdinand, ließ den Brunnen neu fassen, ein Badhaus herstellen. Erzherzog Leopold befahl, den Säuerling von Obladis mit 32 andern aus der Nähe und Ferne herbeigeschafften Sauerbrunnenproben zu vergleichen, und der von Oberladis erhielt den Preis. Es konnte nicht fehlen, daß der Zudrang der Hülfesuchenden

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

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Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-06-28T11:37:15Z)

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 167. Augsburg, 15. Juni 1840, S. 1332. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_167_18400615/12>, abgerufen am 27.11.2024.