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Allgemeine Zeitung. Nr. 167. Augsburg, 15. Juni 1840.

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bestimmen - einer Methode, die schon um dessen willen, was er selbst geleistet, große Hoffnungen gewährt. Sollten diese Versuche des Wiederanziehens der Kleider, des mittelbaren Contacts, in großem Maaßstabe gemacht, beständig günstig ausfallen, so würden die Wahrscheinlichkeiten zu Gunsten der Wärme einen hohen Grad von Gewißheit gewinnen, und Europa dadurch vielleicht veranlaßt werden, einen Sanitätscongreß zu berufen, dem man unendlich viel zu verdanken haben dürfte."

Statistische Angaben über die Juden im Orient.

Unter den gegenwärtigen, vielfach besprochenen Angelegenheiten der Juden in Damaskus werden wohl die nachfolgenden statistischen Angaben nicht ohne Interesse gelesen werden. Sie rühren von einem Staatsmann her, der im Orient sich aufhält, und wurden dem Herausgeber der israelitischen Annalen, Dr. Jost, vom Verfasser zugesandt (Annalen, Jahrgang 1839, S. 218). I. Anzahl der Juden in Syrien. In Damaskus wohnen 400-500 Familien, in Aleppo 840, in Kilis 50, in Aintab 40, in Antiochien 25, in Latakia 15, in Hama 4. II. In Phönicien. In Tripoli wohnen 25 Familien, in Sidon 30, in Sue 12, in Beyrut 25, in Acre 10, in Kaifa 25. Es wohnen überdieß viele Juden vereinzelt auf dem Libanon. III. In Palästina. In Samee wohnen 15 Familien, in Kaisarie 15, in Begscheri 30, in Jaffa 10, in Saphet 210, in Tabaria 75, in Naplus 25 und 20 Familien Samaritaner, in Jerusalem 3000 Seelen, 150 Familien, die sich des Studiums wegen hier aufhalten, 9 Familien Karaiten; in Hebron 100 Familien. IV. In Aegypten. In Alexandrien wohnen 202 Familien, in Rosette 25, in Damiata 30, in Kaffr-Schich 5, in Kahira 7-800 und 90-100 Familien Karaiten. In Syrien, Phönicien und Aegypten beschäftigen sich die Juden ausschließlich mit dem Handel; in Palästina finden sich aber auch Hirten und Bauern dieses Volkes.

Die Eisenbahnen in den Vereinigten Staaten.

Ich übersende Ihnen die Karte der amerikanischen Eisenbahnen mit dem Wunsche, daß die europäischen Eisenbahnen ein warnendes Beispiel an Amerika nehmen mögen, denn dieß Land hat sich auf die tollste Weise geeisenbahnt, weil man nicht nach einem zusammenhängenden System gearbeitet hat. Schulden und Anleihen wurden gemacht auf Garantie der Staaten, die Gesetzgebungen wurden bestochen um darein zu willigen, und Partei-Einfluß hat die Richtungen derselben so bestimmt, daß die Hälfte davon in Wildnisse führt, wo keine Communication, die das Ganze nutzbar machte, hinkommen kann. Sie sehen jetzt dieß Land mit einer Schuldenlast von beinahe 200 Mill. D. belastet, welche die allgemeine Regierung nicht übernehmen will. Darum haben die Staaten keinen Credit, die angefangenen Werke zu vollenden. Die wichtigste Eisenbahn, welche gebaut worden, ist die, welche von Richmond in Virginien bis Wilmington in Nord-Carolina führt. Sie wurde in diesen Tagen beendigt, und wird am 15 April d. J. festlich eingeweiht werden. Die Post zwischen hier und New-York wird mittelst dieser Eisenbahn und den nördlichen damit zusammenhängenden Bahnen in der unglaublich schnellen Zeit von 60 Stunden überbracht, indem das Ende der Linie tägliche Dampfboote zwischen hier und Wilmington bilden, die zehnstündige Fahrten machen. Von hier geht nun die Eisenbahn 236 Meilen ins Land bis Corington.

Die Handels- und Gewerbsverhältnisse von Belgien.

Ich sprach schon vorübergehend von dem auf den Antrag des Abbe de Foere eingesetzten Ausschusse der Repräsentantenkammer zur Untersuchung der Lage des Handels und der Gewerbe, und der Mittel ihnen zu Hülfe zu kommen. Der Gegenstand verdient eine nähere Beleuchtung. Die Aufgabe dieses Ausschusses lautet nämlich, nach den Worten des von der Kammer gefaßten Beschlusses, dahin: erstens die gegenwärtige Lage des auswärtigen Handels in seinen Beziehungen zur Industrie und zum Ackerbau des Landes zu untersuchen; zweitens sich darüber auszusprechen, ob die bestehende Gesetzgebung hierüber unzulänglich sey; drittens in diesem Falle die Grundlage eines den Interessen der Nation entsprechenden Handels- und Schifffahrtsystems in Vorschlag zu bringen. Man sieht, diese Aufgabe ist so umfassend, daß sie, gewissenhaft eingeleitet und durchgeführt, sich ins Gränzenlose zu verlieren droht. Das vorige Ministerium hatte für den bloßen Zweig der Leinenindustrie eine specielle Commission ein esetzt, die nun schon viele Monate thätig ist, immerfort hin- und herreist, schon über 800 Folioseiten zusammengeschrieben hat, und sich noch lange nicht am Ziele ihrer Untersuchungen sieht, und daraus ein sicheres Resultat zu ziehen vermöchte. Wie nun gar, wenn man die gesammte Industrie, Handel und Ackerbau, und die dahin einschlagende Gesetzgebung umfassen will? Der nächste Einwurf gegen den Antrag des Hrn. de Foere wurde daher auch aus der Unmöglichkeit entnommen, eine so weitaussehende Untersuchung bei Zeiten zu Ende zu bringen; es könnten darüber Jahre vergehen, und unterdessen Alles anders geworden seyn; überdieß sey nur die Regierung, welche allein die Verhältnisse zu den auswärtigen Regierungen genau kenne, und beurtheilen könne, was man sich von denselben zu versprechen habe, im Stande, die Grundlagen eines Handels- und Schifffahrtsystems richtig zu beurtheilen, so wie auch ihr die meisten Mittel zu Gebote stehen, über inländischen Handel und Gewerbe die zuverlässigsten Angaben einzuholen. Neben diesen allgemeinen Einwürfen brachte das Ministerium auch noch specielle, auf Thatsachen gegründete, vor. Hr. de Foere hält nämlich die fast zur fixen Idee gewordene Ansicht fest, man müsse das gegenwärtige, dem Princip einer allgemeinen Handelsfreiheit gewogene System gegen ein anderes vertauschen, das durch stärkere Schutzzölle der inländischen Industrie den inländischen Markt gegen die Concurrenz fremder Fabricate sichere, und durch größere Begünstigung der belgischen Schiffe vor den fremden, und solcher, die direct aus den Productionsländern kommen, vor denen, die schon in einem andern europäischen Hafen gelandet, die nationale Handelsmarine, die noch sehr unbedeutend ist, heben, und den Absatz der belgischen Erzeugnisse jenseits des Weltmeeres erleichtern. Das Ministerium dagegen will von einer solchen Isolirung Belgiens, die nur zu seinem Nachtheile ausfallen könne, nichts wissen. Hier ist natürlich vor allen andern die Frage zu erörtern: ob unter dem gegenwärtigen Systeme Belgiens Handel mit dem Ausland und die innern Gewerbe, die ihm ihre Nahrung verdanken, zurück oder vorwärts gehen? - Aber selbst diese Frage wird auf die widersprechendste Weise beantwortet. Während Hr. de Foere und seine Anhänger sich auf die allgemein laut werdenden Klagen berufen, erwiedert das Ministerium, diese Klagen höre man auch, und noch lauter als hier, in den Ländern, die mehr oder weniger das de Foere'sche System seit Jahrhunderten befolgen, namentlich in Frankreich. Die unbeschränkte Concurrenz und die über alle Gränzen der Bedürfnisse hinausgehende Production, verbunden mit der auf ganz Europa rückwirkenden nordamerikanischen Krisis, seyen hieran Schuld. In Belgien habe noch die vorigjährige politische Krisis, die den Fall der "belgischen Bank" herbeigeführt, und alle Capitalisten eingeschüchtert, dazu mitgewirkt. Mit Unrecht aber klage man das System selber an, da ungeachtet aller Klagen der Handel mit dem Auslande und die Ausfuhr inländischer Producte von Jahr zu Jahr zunehme.

bestimmen – einer Methode, die schon um dessen willen, was er selbst geleistet, große Hoffnungen gewährt. Sollten diese Versuche des Wiederanziehens der Kleider, des mittelbaren Contacts, in großem Maaßstabe gemacht, beständig günstig ausfallen, so würden die Wahrscheinlichkeiten zu Gunsten der Wärme einen hohen Grad von Gewißheit gewinnen, und Europa dadurch vielleicht veranlaßt werden, einen Sanitätscongreß zu berufen, dem man unendlich viel zu verdanken haben dürfte.“

Statistische Angaben über die Juden im Orient.

Unter den gegenwärtigen, vielfach besprochenen Angelegenheiten der Juden in Damaskus werden wohl die nachfolgenden statistischen Angaben nicht ohne Interesse gelesen werden. Sie rühren von einem Staatsmann her, der im Orient sich aufhält, und wurden dem Herausgeber der israelitischen Annalen, Dr. Jost, vom Verfasser zugesandt (Annalen, Jahrgang 1839, S. 218). I. Anzahl der Juden in Syrien. In Damaskus wohnen 400-500 Familien, in Aleppo 840, in Kilis 50, in Aintab 40, in Antiochien 25, in Latakia 15, in Hama 4. II. In Phönicien. In Tripoli wohnen 25 Familien, in Sidon 30, in Sue 12, in Beyrut 25, in Acre 10, in Kaifa 25. Es wohnen überdieß viele Juden vereinzelt auf dem Libanon. III. In Palästina. In Samee wohnen 15 Familien, in Kaisarie 15, in Begscheri 30, in Jaffa 10, in Saphet 210, in Tabaria 75, in Naplus 25 und 20 Familien Samaritaner, in Jerusalem 3000 Seelen, 150 Familien, die sich des Studiums wegen hier aufhalten, 9 Familien Karaiten; in Hebron 100 Familien. IV. In Aegypten. In Alexandrien wohnen 202 Familien, in Rosette 25, in Damiata 30, in Kaffr-Schich 5, in Kahira 7-800 und 90-100 Familien Karaiten. In Syrien, Phönicien und Aegypten beschäftigen sich die Juden ausschließlich mit dem Handel; in Palästina finden sich aber auch Hirten und Bauern dieses Volkes.

Die Eisenbahnen in den Vereinigten Staaten.

Ich übersende Ihnen die Karte der amerikanischen Eisenbahnen mit dem Wunsche, daß die europäischen Eisenbahnen ein warnendes Beispiel an Amerika nehmen mögen, denn dieß Land hat sich auf die tollste Weise geeisenbahnt, weil man nicht nach einem zusammenhängenden System gearbeitet hat. Schulden und Anleihen wurden gemacht auf Garantie der Staaten, die Gesetzgebungen wurden bestochen um darein zu willigen, und Partei-Einfluß hat die Richtungen derselben so bestimmt, daß die Hälfte davon in Wildnisse führt, wo keine Communication, die das Ganze nutzbar machte, hinkommen kann. Sie sehen jetzt dieß Land mit einer Schuldenlast von beinahe 200 Mill. D. belastet, welche die allgemeine Regierung nicht übernehmen will. Darum haben die Staaten keinen Credit, die angefangenen Werke zu vollenden. Die wichtigste Eisenbahn, welche gebaut worden, ist die, welche von Richmond in Virginien bis Wilmington in Nord-Carolina führt. Sie wurde in diesen Tagen beendigt, und wird am 15 April d. J. festlich eingeweiht werden. Die Post zwischen hier und New-York wird mittelst dieser Eisenbahn und den nördlichen damit zusammenhängenden Bahnen in der unglaublich schnellen Zeit von 60 Stunden überbracht, indem das Ende der Linie tägliche Dampfboote zwischen hier und Wilmington bilden, die zehnstündige Fahrten machen. Von hier geht nun die Eisenbahn 236 Meilen ins Land bis Corington.

Die Handels- und Gewerbsverhältnisse von Belgien.

Ich sprach schon vorübergehend von dem auf den Antrag des Abbé de Foere eingesetzten Ausschusse der Repräsentantenkammer zur Untersuchung der Lage des Handels und der Gewerbe, und der Mittel ihnen zu Hülfe zu kommen. Der Gegenstand verdient eine nähere Beleuchtung. Die Aufgabe dieses Ausschusses lautet nämlich, nach den Worten des von der Kammer gefaßten Beschlusses, dahin: erstens die gegenwärtige Lage des auswärtigen Handels in seinen Beziehungen zur Industrie und zum Ackerbau des Landes zu untersuchen; zweitens sich darüber auszusprechen, ob die bestehende Gesetzgebung hierüber unzulänglich sey; drittens in diesem Falle die Grundlage eines den Interessen der Nation entsprechenden Handels- und Schifffahrtsystems in Vorschlag zu bringen. Man sieht, diese Aufgabe ist so umfassend, daß sie, gewissenhaft eingeleitet und durchgeführt, sich ins Gränzenlose zu verlieren droht. Das vorige Ministerium hatte für den bloßen Zweig der Leinenindustrie eine specielle Commission ein esetzt, die nun schon viele Monate thätig ist, immerfort hin- und herreist, schon über 800 Folioseiten zusammengeschrieben hat, und sich noch lange nicht am Ziele ihrer Untersuchungen sieht, und daraus ein sicheres Resultat zu ziehen vermöchte. Wie nun gar, wenn man die gesammte Industrie, Handel und Ackerbau, und die dahin einschlagende Gesetzgebung umfassen will? Der nächste Einwurf gegen den Antrag des Hrn. de Foere wurde daher auch aus der Unmöglichkeit entnommen, eine so weitaussehende Untersuchung bei Zeiten zu Ende zu bringen; es könnten darüber Jahre vergehen, und unterdessen Alles anders geworden seyn; überdieß sey nur die Regierung, welche allein die Verhältnisse zu den auswärtigen Regierungen genau kenne, und beurtheilen könne, was man sich von denselben zu versprechen habe, im Stande, die Grundlagen eines Handels- und Schifffahrtsystems richtig zu beurtheilen, so wie auch ihr die meisten Mittel zu Gebote stehen, über inländischen Handel und Gewerbe die zuverlässigsten Angaben einzuholen. Neben diesen allgemeinen Einwürfen brachte das Ministerium auch noch specielle, auf Thatsachen gegründete, vor. Hr. de Foere hält nämlich die fast zur fixen Idee gewordene Ansicht fest, man müsse das gegenwärtige, dem Princip einer allgemeinen Handelsfreiheit gewogene System gegen ein anderes vertauschen, das durch stärkere Schutzzölle der inländischen Industrie den inländischen Markt gegen die Concurrenz fremder Fabricate sichere, und durch größere Begünstigung der belgischen Schiffe vor den fremden, und solcher, die direct aus den Productionsländern kommen, vor denen, die schon in einem andern europäischen Hafen gelandet, die nationale Handelsmarine, die noch sehr unbedeutend ist, heben, und den Absatz der belgischen Erzeugnisse jenseits des Weltmeeres erleichtern. Das Ministerium dagegen will von einer solchen Isolirung Belgiens, die nur zu seinem Nachtheile ausfallen könne, nichts wissen. Hier ist natürlich vor allen andern die Frage zu erörtern: ob unter dem gegenwärtigen Systeme Belgiens Handel mit dem Ausland und die innern Gewerbe, die ihm ihre Nahrung verdanken, zurück oder vorwärts gehen? – Aber selbst diese Frage wird auf die widersprechendste Weise beantwortet. Während Hr. de Foere und seine Anhänger sich auf die allgemein laut werdenden Klagen berufen, erwiedert das Ministerium, diese Klagen höre man auch, und noch lauter als hier, in den Ländern, die mehr oder weniger das de Foere'sche System seit Jahrhunderten befolgen, namentlich in Frankreich. Die unbeschränkte Concurrenz und die über alle Gränzen der Bedürfnisse hinausgehende Production, verbunden mit der auf ganz Europa rückwirkenden nordamerikanischen Krisis, seyen hieran Schuld. In Belgien habe noch die vorigjährige politische Krisis, die den Fall der „belgischen Bank“ herbeigeführt, und alle Capitalisten eingeschüchtert, dazu mitgewirkt. Mit Unrecht aber klage man das System selber an, da ungeachtet aller Klagen der Handel mit dem Auslande und die Ausfuhr inländischer Producte von Jahr zu Jahr zunehme.

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[1331/0011] bestimmen – einer Methode, die schon um dessen willen, was er selbst geleistet, große Hoffnungen gewährt. Sollten diese Versuche des Wiederanziehens der Kleider, des mittelbaren Contacts, in großem Maaßstabe gemacht, beständig günstig ausfallen, so würden die Wahrscheinlichkeiten zu Gunsten der Wärme einen hohen Grad von Gewißheit gewinnen, und Europa dadurch vielleicht veranlaßt werden, einen Sanitätscongreß zu berufen, dem man unendlich viel zu verdanken haben dürfte.“ Statistische Angaben über die Juden im Orient. Unter den gegenwärtigen, vielfach besprochenen Angelegenheiten der Juden in Damaskus werden wohl die nachfolgenden statistischen Angaben nicht ohne Interesse gelesen werden. Sie rühren von einem Staatsmann her, der im Orient sich aufhält, und wurden dem Herausgeber der israelitischen Annalen, Dr. Jost, vom Verfasser zugesandt (Annalen, Jahrgang 1839, S. 218). I. Anzahl der Juden in Syrien. In Damaskus wohnen 400-500 Familien, in Aleppo 840, in Kilis 50, in Aintab 40, in Antiochien 25, in Latakia 15, in Hama 4. II. In Phönicien. In Tripoli wohnen 25 Familien, in Sidon 30, in Sue 12, in Beyrut 25, in Acre 10, in Kaifa 25. Es wohnen überdieß viele Juden vereinzelt auf dem Libanon. III. In Palästina. In Samee wohnen 15 Familien, in Kaisarie 15, in Begscheri 30, in Jaffa 10, in Saphet 210, in Tabaria 75, in Naplus 25 und 20 Familien Samaritaner, in Jerusalem 3000 Seelen, 150 Familien, die sich des Studiums wegen hier aufhalten, 9 Familien Karaiten; in Hebron 100 Familien. IV. In Aegypten. In Alexandrien wohnen 202 Familien, in Rosette 25, in Damiata 30, in Kaffr-Schich 5, in Kahira 7-800 und 90-100 Familien Karaiten. In Syrien, Phönicien und Aegypten beschäftigen sich die Juden ausschließlich mit dem Handel; in Palästina finden sich aber auch Hirten und Bauern dieses Volkes. Die Eisenbahnen in den Vereinigten Staaten. _ Charleston, 10 April. Ich übersende Ihnen die Karte der amerikanischen Eisenbahnen mit dem Wunsche, daß die europäischen Eisenbahnen ein warnendes Beispiel an Amerika nehmen mögen, denn dieß Land hat sich auf die tollste Weise geeisenbahnt, weil man nicht nach einem zusammenhängenden System gearbeitet hat. Schulden und Anleihen wurden gemacht auf Garantie der Staaten, die Gesetzgebungen wurden bestochen um darein zu willigen, und Partei-Einfluß hat die Richtungen derselben so bestimmt, daß die Hälfte davon in Wildnisse führt, wo keine Communication, die das Ganze nutzbar machte, hinkommen kann. Sie sehen jetzt dieß Land mit einer Schuldenlast von beinahe 200 Mill. D. belastet, welche die allgemeine Regierung nicht übernehmen will. Darum haben die Staaten keinen Credit, die angefangenen Werke zu vollenden. Die wichtigste Eisenbahn, welche gebaut worden, ist die, welche von Richmond in Virginien bis Wilmington in Nord-Carolina führt. Sie wurde in diesen Tagen beendigt, und wird am 15 April d. J. festlich eingeweiht werden. Die Post zwischen hier und New-York wird mittelst dieser Eisenbahn und den nördlichen damit zusammenhängenden Bahnen in der unglaublich schnellen Zeit von 60 Stunden überbracht, indem das Ende der Linie tägliche Dampfboote zwischen hier und Wilmington bilden, die zehnstündige Fahrten machen. Von hier geht nun die Eisenbahn 236 Meilen ins Land bis Corington. Die Handels- und Gewerbsverhältnisse von Belgien. _ Brüssel, 2 Jun. Ich sprach schon vorübergehend von dem auf den Antrag des Abbé de Foere eingesetzten Ausschusse der Repräsentantenkammer zur Untersuchung der Lage des Handels und der Gewerbe, und der Mittel ihnen zu Hülfe zu kommen. Der Gegenstand verdient eine nähere Beleuchtung. Die Aufgabe dieses Ausschusses lautet nämlich, nach den Worten des von der Kammer gefaßten Beschlusses, dahin: erstens die gegenwärtige Lage des auswärtigen Handels in seinen Beziehungen zur Industrie und zum Ackerbau des Landes zu untersuchen; zweitens sich darüber auszusprechen, ob die bestehende Gesetzgebung hierüber unzulänglich sey; drittens in diesem Falle die Grundlage eines den Interessen der Nation entsprechenden Handels- und Schifffahrtsystems in Vorschlag zu bringen. Man sieht, diese Aufgabe ist so umfassend, daß sie, gewissenhaft eingeleitet und durchgeführt, sich ins Gränzenlose zu verlieren droht. Das vorige Ministerium hatte für den bloßen Zweig der Leinenindustrie eine specielle Commission ein esetzt, die nun schon viele Monate thätig ist, immerfort hin- und herreist, schon über 800 Folioseiten zusammengeschrieben hat, und sich noch lange nicht am Ziele ihrer Untersuchungen sieht, und daraus ein sicheres Resultat zu ziehen vermöchte. Wie nun gar, wenn man die gesammte Industrie, Handel und Ackerbau, und die dahin einschlagende Gesetzgebung umfassen will? Der nächste Einwurf gegen den Antrag des Hrn. de Foere wurde daher auch aus der Unmöglichkeit entnommen, eine so weitaussehende Untersuchung bei Zeiten zu Ende zu bringen; es könnten darüber Jahre vergehen, und unterdessen Alles anders geworden seyn; überdieß sey nur die Regierung, welche allein die Verhältnisse zu den auswärtigen Regierungen genau kenne, und beurtheilen könne, was man sich von denselben zu versprechen habe, im Stande, die Grundlagen eines Handels- und Schifffahrtsystems richtig zu beurtheilen, so wie auch ihr die meisten Mittel zu Gebote stehen, über inländischen Handel und Gewerbe die zuverlässigsten Angaben einzuholen. Neben diesen allgemeinen Einwürfen brachte das Ministerium auch noch specielle, auf Thatsachen gegründete, vor. Hr. de Foere hält nämlich die fast zur fixen Idee gewordene Ansicht fest, man müsse das gegenwärtige, dem Princip einer allgemeinen Handelsfreiheit gewogene System gegen ein anderes vertauschen, das durch stärkere Schutzzölle der inländischen Industrie den inländischen Markt gegen die Concurrenz fremder Fabricate sichere, und durch größere Begünstigung der belgischen Schiffe vor den fremden, und solcher, die direct aus den Productionsländern kommen, vor denen, die schon in einem andern europäischen Hafen gelandet, die nationale Handelsmarine, die noch sehr unbedeutend ist, heben, und den Absatz der belgischen Erzeugnisse jenseits des Weltmeeres erleichtern. Das Ministerium dagegen will von einer solchen Isolirung Belgiens, die nur zu seinem Nachtheile ausfallen könne, nichts wissen. Hier ist natürlich vor allen andern die Frage zu erörtern: ob unter dem gegenwärtigen Systeme Belgiens Handel mit dem Ausland und die innern Gewerbe, die ihm ihre Nahrung verdanken, zurück oder vorwärts gehen? – Aber selbst diese Frage wird auf die widersprechendste Weise beantwortet. Während Hr. de Foere und seine Anhänger sich auf die allgemein laut werdenden Klagen berufen, erwiedert das Ministerium, diese Klagen höre man auch, und noch lauter als hier, in den Ländern, die mehr oder weniger das de Foere'sche System seit Jahrhunderten befolgen, namentlich in Frankreich. Die unbeschränkte Concurrenz und die über alle Gränzen der Bedürfnisse hinausgehende Production, verbunden mit der auf ganz Europa rückwirkenden nordamerikanischen Krisis, seyen hieran Schuld. In Belgien habe noch die vorigjährige politische Krisis, die den Fall der „belgischen Bank“ herbeigeführt, und alle Capitalisten eingeschüchtert, dazu mitgewirkt. Mit Unrecht aber klage man das System selber an, da ungeachtet aller Klagen der Handel mit dem Auslande und die Ausfuhr inländischer Producte von Jahr zu Jahr zunehme.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 167. Augsburg, 15. Juni 1840, S. 1331. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_167_18400615/11>, abgerufen am 25.11.2024.