Allgemeine Zeitung. Nr. 166. Augsburg, 14. Juni 1840.einen Act erklärter Feindseligkeit gegen die Regierung Ihrer allergetreuesten Maj." und fügte hinzu, daß Capitän Smith berücksichtigen möge, wie wenig Engländer es seyen und wie viele Portugiesen - 5000 -, zwischen deren Beeinträchtigung und wahrscheinlicher Vertreibung man die Wahl habe. - Den Gedanken, eine Flotte aus englischen Schiffen zu bilden, scheinen die Chinesen wieder aufgegeben zu haben; wenigstens ist der von Hong-Kaufleuten gemachte Ankauf des dänischen Schiffes Norden für 45,000 Dollars von chinesischen Beamten, die das Schiff in Augenschein genommen und nicht passend befunden hatten, für null und nichtig erklärt worden. Ein Calcutta-Blatt versichert jedoch, daß viele Yankees und namentlich drei für 1000 Dollars monatlich als Schiffscapitäne angestellte bei der zu bildenden chinesischen Flotte in Dienst gegangen seyen, und daß letztere drei, als sie der amerikanische Consul in Canton von diesem schmählichen Engagement abzubringen suchte, geantwortet hätten, sie würden es nur bei Ausbezahlung eines Aequivalents wieder aufgeben. Der neue Gouverneur von Canton, Lin, hat an der Barriere von Canton eine Batterie von 16 Kanonen errichten lassen; auch am andern Theile der Küste, namentlich bei Hong-Kong, wurden Befestigungen errichtet. Ein anderer energischer Act des neuen Gouverneurs ist das Schließen aller Spielhäuser. Der Preis des Opiums ist auf 380 Dollars gesunken. Nach Nachrichten aus Madras war daselbst ein Theil der Expedition gegen China am 16 April auf zwei Schiffen bereits unter Segel gegangen. Keinen Glauben verdient, aber bezeichnend ist folgende letzte, vom 30 April datirte Nachricht aus Bombay: "Sir Alexander Burnes hat, wie man uns versichert, Briefe erhalten, in denen ihm die Ankunft einer russischen Armee von 24,000 Mann mit 70 Stück Geschütz in Chiwa gemeldet wird, so wie die Absicht dieser Armee, sich alsobald nach Bochara in Marsch zu setzen." einen Act erklärter Feindseligkeit gegen die Regierung Ihrer allergetreuesten Maj.“ und fügte hinzu, daß Capitän Smith berücksichtigen möge, wie wenig Engländer es seyen und wie viele Portugiesen – 5000 –, zwischen deren Beeinträchtigung und wahrscheinlicher Vertreibung man die Wahl habe. – Den Gedanken, eine Flotte aus englischen Schiffen zu bilden, scheinen die Chinesen wieder aufgegeben zu haben; wenigstens ist der von Hong-Kaufleuten gemachte Ankauf des dänischen Schiffes Norden für 45,000 Dollars von chinesischen Beamten, die das Schiff in Augenschein genommen und nicht passend befunden hatten, für null und nichtig erklärt worden. Ein Calcutta-Blatt versichert jedoch, daß viele Yankees und namentlich drei für 1000 Dollars monatlich als Schiffscapitäne angestellte bei der zu bildenden chinesischen Flotte in Dienst gegangen seyen, und daß letztere drei, als sie der amerikanische Consul in Canton von diesem schmählichen Engagement abzubringen suchte, geantwortet hätten, sie würden es nur bei Ausbezahlung eines Aequivalents wieder aufgeben. Der neue Gouverneur von Canton, Lin, hat an der Barrière von Canton eine Batterie von 16 Kanonen errichten lassen; auch am andern Theile der Küste, namentlich bei Hong-Kong, wurden Befestigungen errichtet. Ein anderer energischer Act des neuen Gouverneurs ist das Schließen aller Spielhäuser. Der Preis des Opiums ist auf 380 Dollars gesunken. Nach Nachrichten aus Madras war daselbst ein Theil der Expedition gegen China am 16 April auf zwei Schiffen bereits unter Segel gegangen. Keinen Glauben verdient, aber bezeichnend ist folgende letzte, vom 30 April datirte Nachricht aus Bombay: „Sir Alexander Burnes hat, wie man uns versichert, Briefe erhalten, in denen ihm die Ankunft einer russischen Armee von 24,000 Mann mit 70 Stück Geschütz in Chiwa gemeldet wird, so wie die Absicht dieser Armee, sich alsobald nach Bochara in Marsch zu setzen.“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0008" n="1328"/> einen Act erklärter Feindseligkeit gegen die Regierung Ihrer allergetreuesten Maj.“ und fügte hinzu, daß Capitän Smith berücksichtigen möge, wie wenig Engländer es seyen und wie viele Portugiesen – 5000 –, zwischen deren Beeinträchtigung und wahrscheinlicher Vertreibung man die Wahl habe. – Den Gedanken, eine Flotte aus englischen Schiffen zu bilden, scheinen die Chinesen wieder aufgegeben zu haben; wenigstens ist der von Hong-Kaufleuten gemachte Ankauf des dänischen Schiffes <hi rendition="#g">Norden</hi> für 45,000 Dollars von chinesischen Beamten, die das Schiff in Augenschein genommen und nicht passend befunden hatten, für null und nichtig erklärt worden. Ein Calcutta-Blatt versichert jedoch, daß viele Yankees und namentlich drei für 1000 Dollars monatlich als Schiffscapitäne angestellte bei der zu bildenden chinesischen Flotte in Dienst gegangen seyen, und daß letztere drei, als sie der amerikanische Consul in Canton von diesem schmählichen Engagement abzubringen suchte, geantwortet hätten, sie würden es nur bei Ausbezahlung eines Aequivalents wieder aufgeben. Der neue Gouverneur von Canton, Lin, hat an der Barrière von Canton eine Batterie von 16 Kanonen errichten lassen; auch am andern Theile der Küste, namentlich bei Hong-Kong, wurden Befestigungen errichtet. Ein anderer energischer Act des neuen Gouverneurs ist das Schließen aller Spielhäuser. Der Preis des Opiums ist auf 380 Dollars gesunken. Nach Nachrichten aus Madras war daselbst ein Theil der Expedition gegen China am 16 April auf zwei Schiffen bereits unter Segel gegangen. Keinen Glauben verdient, aber bezeichnend ist folgende letzte, vom 30 April datirte Nachricht aus Bombay: „Sir Alexander Burnes hat, wie man uns versichert, Briefe erhalten, in denen ihm die Ankunft einer russischen Armee von 24,000 Mann mit 70 Stück Geschütz in Chiwa gemeldet wird, so wie die Absicht dieser Armee, sich alsobald nach Bochara in Marsch zu setzen.“</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [1328/0008]
einen Act erklärter Feindseligkeit gegen die Regierung Ihrer allergetreuesten Maj.“ und fügte hinzu, daß Capitän Smith berücksichtigen möge, wie wenig Engländer es seyen und wie viele Portugiesen – 5000 –, zwischen deren Beeinträchtigung und wahrscheinlicher Vertreibung man die Wahl habe. – Den Gedanken, eine Flotte aus englischen Schiffen zu bilden, scheinen die Chinesen wieder aufgegeben zu haben; wenigstens ist der von Hong-Kaufleuten gemachte Ankauf des dänischen Schiffes Norden für 45,000 Dollars von chinesischen Beamten, die das Schiff in Augenschein genommen und nicht passend befunden hatten, für null und nichtig erklärt worden. Ein Calcutta-Blatt versichert jedoch, daß viele Yankees und namentlich drei für 1000 Dollars monatlich als Schiffscapitäne angestellte bei der zu bildenden chinesischen Flotte in Dienst gegangen seyen, und daß letztere drei, als sie der amerikanische Consul in Canton von diesem schmählichen Engagement abzubringen suchte, geantwortet hätten, sie würden es nur bei Ausbezahlung eines Aequivalents wieder aufgeben. Der neue Gouverneur von Canton, Lin, hat an der Barrière von Canton eine Batterie von 16 Kanonen errichten lassen; auch am andern Theile der Küste, namentlich bei Hong-Kong, wurden Befestigungen errichtet. Ein anderer energischer Act des neuen Gouverneurs ist das Schließen aller Spielhäuser. Der Preis des Opiums ist auf 380 Dollars gesunken. Nach Nachrichten aus Madras war daselbst ein Theil der Expedition gegen China am 16 April auf zwei Schiffen bereits unter Segel gegangen. Keinen Glauben verdient, aber bezeichnend ist folgende letzte, vom 30 April datirte Nachricht aus Bombay: „Sir Alexander Burnes hat, wie man uns versichert, Briefe erhalten, in denen ihm die Ankunft einer russischen Armee von 24,000 Mann mit 70 Stück Geschütz in Chiwa gemeldet wird, so wie die Absicht dieser Armee, sich alsobald nach Bochara in Marsch zu setzen.“
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