Allgemeine Zeitung. Nr. 146. Augsburg, 25. Mai 1840.sind, errichtete Kioske. Die persischen Malereien sind sehr merkwürdig; man bemerkt schon eine gewisse Aehnlichkeit mit chinesischen Malereien daran. Die von mir copirten Gemälde stellen Schah-Abbas, von seinem Hofe umgeben, in einer großen Gruppe von etwa zwanzig Figuren dar, so wie Thamasp Kuli-Chan mit dem indischen Botschafter, und Feth-Ali-Schah auf seinem Throne, von seinen Ministern umgeben." Die Tagesneuigkeit zu Ispahan scheint seit einiger Zeit der Verdruß des Imams von Mascat zu seyn, dem seine unmäßige Liebhaberei für eine Art Sauerkraut, Türchi genannt, das die meisten Perser vorzüglich gern genießen, eine abschlägige Antwort bei einem Heirathsgesuch mit einer Nichte des Schahs zugezogen hat. Der Bruder dieses Souveräns hat, nach Empfang des Heirathsguts, das in jenem Lande dem Schwiegervater durch den künftigen Tochtermann eingehändigt wird, die Ablieferung seiner Tochter unter unzähligen Vorwänden verzögert, die der Imam bei dem häufigen Zusenden des trefflichen Turchi's sich gefallen ließ. Am Ende ward aber der Imam durch das allgemeine Gerücht, daß die Prinzessin, statt sich an Sauerkraut zu laben, einen ihrer Vettern zum Tröster angenommen habe, aus seiner Apathie gerissen, und er macht jetzt Zurüstungen, um die von ihm im voraus bezahlte Gemahlin zu erobern. "Die Behörden von Ispahan, sagt Hr. Texier, haben uns Empfehlungsschreiben für alle Orte, durch die wir von Ispahan bis Bagdad kommen werden, mitgegeben. Wir werden uns über zehn Tage in Persepolis und kurze Zeit in Schiras aufhalten; von da werden wir Schapur besuchen, und dann nach der Gegend von Schuster gehen, um die in dem Werke des Hrn. Rawlinson als die Stelle der Ruinen des ehemaligen Susa's angegebene Gegend zu besuchen. Es sollen dort kostbare archäologische Schätze befindlich seyn, die noch zu heben sind." (Moniteur.) Das letzte Paketboot der Levante hat Nachrichten von unserer persischen Gesandtschaft aus Teheran vom 21 März gebracht. Wir erhalten über die unsern Landsleuten gewordene glänzende Aufnahme fortwährend gleichlautende Details. Graf Sercey hatte ein Schreiben des Schahs erhalten, das ihm einer der höchsten Würdeträger des Reichs überbrachte. Der Schah lud den Grafen ein, sich so bald als möglich nach Ispahan zu begeben. Das Schreiben ist in den wohlwollendsten und schmeichelhaftesten Ausdrücken abgefaßt, und Alles deutet an, daß unser Gesandter am Hofe des Schahs einen Empfang, würdig eines Repräsentanten Frankreichs, finden werde. Der Constitutionnel schreibt: "Die französische Gesandtschaft unter Graf Sercey ist am 23 März von Teheran nach Ispahan abgegangen. Sie braucht zu dieser Reise zwei Monate. - Es scheint, daß es dem Schah gelungen ist, die aufrührerischen Unterthanen in seiner alten Hauptstadt zum Gehorsam zurückzubringen. Er ist entschlossen, auch die südlichen Provinzen zu unterwerfen, welche seit seiner Thronbesteigung im Aufruhrstand sind. - Allen Briefen zufolge ist die Stadt Teheran düster und schmutzig. Die Prinzen und die Großen sind dem Schah ins Lager gefolgt. Weder Truppen noch Beamte sind in Teheran. - Die zahlreichen Kriege der persischen Schahs gegen die Russen und Afghanen, wie gegen ihre eigenen Unterthanen, haben die Hülfsquellen des Landes gänzlich erschöpft. Persien hat keinerlei Manufacturen, und jährlich geht mehr von dem wenigen noch übrigen Gold für fremde Waaren ins Ausland. - Der Fanatismus geht so weit, daß, als eine alte Dame, Frau de la M..., die einzige Französin, die zu Teheran wohnt, auf der Gesandtschaft erschien, um ihre Landsleute zu besuchen, die persischen Soldaten die Bajonnette vor ihr kreuzten, obgleich sie in ihr Yasmah gehüllt war." [1905-7] Bekanntmachung. Das Bad Brückenau - seiner vortrefflichen Heilquellen, dann seiner schönen Anlagen und Umgebungen wegen hinlänglich bekannt, wird Durch eine gute Curtafel, dann durch gute rein gehaltene Weine zu billigen Preisen wird den Anforderungen der verehrlichen Gäste genügt werden. Ein affigirtes Tax-Reglement zeigt die fixen Preise sämmtlicher Bedürfnisse, aus welchen auf Verlangen auch Auszüge mitgetheilt werden. Wegen der Logis-Bestellungen beliebe man sich in frankirten Briefen an die unterfertigte königliche Bad-Inspection zu wenden. Bemerkt muß hier werden, daß vom Tage der Logis-Bestellung an die Reservirung, und daher auch wie billig die Zahlung derselben beginnt. - Bad Brückenau, den 9 Mai 1840. Königlich bayerische Bad-Inspection. J. Fuchs. Bergauer. [1890-92] Wildbad im Königreich Würtemberg. Die dießjährige Badsaison beginnt am 15 Mai. Ein königl. Regierungscommissär wird während derselben in Wildbad verweilen; die Briefpost- und Eilwagenverbindungen mit Stuttgart über Calw, anfänglich zweimal in der Woche, später täglich hin und zurück, so wie mit Karlsruhe über Pforzheim viermal wöchentlich, werden am 16 Mai, beziehungsweise im Laufe des Monats Junius ihren Anfang nehmen. Die erste Hälfte der neu zu erbauenden Kunststraße zwischen Calw und Wildbad, welche vom Kloster Hirsau an durch ein Seitenthal in unbedeutender Ansteigung auf die Höhe führt, und wodurch die steile Hirsauer Steige umgangen wird, kann von der Mitte des nächsten Monats an befahren werden. Für Aufnahme der Fremden ist sowohl durch Verbesserungen in Gasthöfen und Privatwohnungen als durch Neubauten, unter welchen insbesondere ein großes Hotel mit Nebengebäuden für Restauration, Stallungen und Remisen am Eingange der Anlagen Erwähnung verdient, hinreichend gesorgt, so daß auch den Ansprüchen und größern Bedürfnissen vornehmer Gäste völlig genügt werden kann. Für Gelegenheit, die zum Vermiethen bestimmten disponibeln Privatwohnungen zu erfahren, wird gesorgt werden. Neben dem Badarzte Dr. Friker wird sich der ausübende Arzt Dr. Fallati aus Hamburg während der Saison wieder in Wildbad aufhalten. Uebrigens bleibt außer der eigentlichen Saison die Benützung der durch ihre Badwärme bevorzugten und von jeher den Bädern Gastein, Pfäfers und Leuk an die Seite gestellten Quellen, deren Wassermasse durch die bisherigen, immer noch fortgesetzten Bohrversuche um die Hälfte vermehrt ist, uneingeschränkt, und hat auch im verflossenen Winter stattgehabt. - Den 12 Mai 1840. Der Vorstand der königlichen Badaufsichtsbehörde und abgeordnete Regierungscommissär Freiherr von Linden, Regierungsrath. sind, errichtete Kioske. Die persischen Malereien sind sehr merkwürdig; man bemerkt schon eine gewisse Aehnlichkeit mit chinesischen Malereien daran. Die von mir copirten Gemälde stellen Schah-Abbas, von seinem Hofe umgeben, in einer großen Gruppe von etwa zwanzig Figuren dar, so wie Thamasp Kuli-Chan mit dem indischen Botschafter, und Feth-Ali-Schah auf seinem Throne, von seinen Ministern umgeben.“ Die Tagesneuigkeit zu Ispahan scheint seit einiger Zeit der Verdruß des Imams von Mascat zu seyn, dem seine unmäßige Liebhaberei für eine Art Sauerkraut, Türchi genannt, das die meisten Perser vorzüglich gern genießen, eine abschlägige Antwort bei einem Heirathsgesuch mit einer Nichte des Schahs zugezogen hat. Der Bruder dieses Souveräns hat, nach Empfang des Heirathsguts, das in jenem Lande dem Schwiegervater durch den künftigen Tochtermann eingehändigt wird, die Ablieferung seiner Tochter unter unzähligen Vorwänden verzögert, die der Imam bei dem häufigen Zusenden des trefflichen Turchi's sich gefallen ließ. Am Ende ward aber der Imam durch das allgemeine Gerücht, daß die Prinzessin, statt sich an Sauerkraut zu laben, einen ihrer Vettern zum Tröster angenommen habe, aus seiner Apathie gerissen, und er macht jetzt Zurüstungen, um die von ihm im voraus bezahlte Gemahlin zu erobern. „Die Behörden von Ispahan, sagt Hr. Texier, haben uns Empfehlungsschreiben für alle Orte, durch die wir von Ispahan bis Bagdad kommen werden, mitgegeben. Wir werden uns über zehn Tage in Persepolis und kurze Zeit in Schiras aufhalten; von da werden wir Schapur besuchen, und dann nach der Gegend von Schuster gehen, um die in dem Werke des Hrn. Rawlinson als die Stelle der Ruinen des ehemaligen Susa's angegebene Gegend zu besuchen. Es sollen dort kostbare archäologische Schätze befindlich seyn, die noch zu heben sind.“ (Moniteur.) Das letzte Paketboot der Levante hat Nachrichten von unserer persischen Gesandtschaft aus Teheran vom 21 März gebracht. Wir erhalten über die unsern Landsleuten gewordene glänzende Aufnahme fortwährend gleichlautende Details. Graf Sercey hatte ein Schreiben des Schahs erhalten, das ihm einer der höchsten Würdeträger des Reichs überbrachte. Der Schah lud den Grafen ein, sich so bald als möglich nach Ispahan zu begeben. Das Schreiben ist in den wohlwollendsten und schmeichelhaftesten Ausdrücken abgefaßt, und Alles deutet an, daß unser Gesandter am Hofe des Schahs einen Empfang, würdig eines Repräsentanten Frankreichs, finden werde. Der Constitutionnel schreibt: „Die französische Gesandtschaft unter Graf Sercey ist am 23 März von Teheran nach Ispahan abgegangen. Sie braucht zu dieser Reise zwei Monate. – Es scheint, daß es dem Schah gelungen ist, die aufrührerischen Unterthanen in seiner alten Hauptstadt zum Gehorsam zurückzubringen. Er ist entschlossen, auch die südlichen Provinzen zu unterwerfen, welche seit seiner Thronbesteigung im Aufruhrstand sind. – Allen Briefen zufolge ist die Stadt Teheran düster und schmutzig. Die Prinzen und die Großen sind dem Schah ins Lager gefolgt. Weder Truppen noch Beamte sind in Teheran. – Die zahlreichen Kriege der persischen Schahs gegen die Russen und Afghanen, wie gegen ihre eigenen Unterthanen, haben die Hülfsquellen des Landes gänzlich erschöpft. Persien hat keinerlei Manufacturen, und jährlich geht mehr von dem wenigen noch übrigen Gold für fremde Waaren ins Ausland. – Der Fanatismus geht so weit, daß, als eine alte Dame, Frau de la M..., die einzige Französin, die zu Teheran wohnt, auf der Gesandtschaft erschien, um ihre Landsleute zu besuchen, die persischen Soldaten die Bajonnette vor ihr kreuzten, obgleich sie in ihr Yasmah gehüllt war.“ [1905-7] Bekanntmachung. Das Bad Brückenau – seiner vortrefflichen Heilquellen, dann seiner schönen Anlagen und Umgebungen wegen hinlänglich bekannt, wird Durch eine gute Curtafel, dann durch gute rein gehaltene Weine zu billigen Preisen wird den Anforderungen der verehrlichen Gäste genügt werden. Ein affigirtes Tax-Reglement zeigt die fixen Preise sämmtlicher Bedürfnisse, aus welchen auf Verlangen auch Auszüge mitgetheilt werden. Wegen der Logis-Bestellungen beliebe man sich in frankirten Briefen an die unterfertigte königliche Bad-Inspection zu wenden. Bemerkt muß hier werden, daß vom Tage der Logis-Bestellung an die Reservirung, und daher auch wie billig die Zahlung derselben beginnt. – Bad Brückenau, den 9 Mai 1840. Königlich bayerische Bad-Inspection. J. Fuchs. Bergauer. [1890-92] Wildbad im Königreich Würtemberg. Die dießjährige Badsaison beginnt am 15 Mai. Ein königl. Regierungscommissär wird während derselben in Wildbad verweilen; die Briefpost- und Eilwagenverbindungen mit Stuttgart über Calw, anfänglich zweimal in der Woche, später täglich hin und zurück, so wie mit Karlsruhe über Pforzheim viermal wöchentlich, werden am 16 Mai, beziehungsweise im Laufe des Monats Junius ihren Anfang nehmen. Die erste Hälfte der neu zu erbauenden Kunststraße zwischen Calw und Wildbad, welche vom Kloster Hirsau an durch ein Seitenthal in unbedeutender Ansteigung auf die Höhe führt, und wodurch die steile Hirsauer Steige umgangen wird, kann von der Mitte des nächsten Monats an befahren werden. Für Aufnahme der Fremden ist sowohl durch Verbesserungen in Gasthöfen und Privatwohnungen als durch Neubauten, unter welchen insbesondere ein großes Hotel mit Nebengebäuden für Restauration, Stallungen und Remisen am Eingange der Anlagen Erwähnung verdient, hinreichend gesorgt, so daß auch den Ansprüchen und größern Bedürfnissen vornehmer Gäste völlig genügt werden kann. Für Gelegenheit, die zum Vermiethen bestimmten disponibeln Privatwohnungen zu erfahren, wird gesorgt werden. Neben dem Badarzte Dr. Friker wird sich der ausübende Arzt Dr. Fallati aus Hamburg während der Saison wieder in Wildbad aufhalten. Uebrigens bleibt außer der eigentlichen Saison die Benützung der durch ihre Badwärme bevorzugten und von jeher den Bädern Gastein, Pfäfers und Leuk an die Seite gestellten Quellen, deren Wassermasse durch die bisherigen, immer noch fortgesetzten Bohrversuche um die Hälfte vermehrt ist, uneingeschränkt, und hat auch im verflossenen Winter stattgehabt. – Den 12 Mai 1840. Der Vorstand der königlichen Badaufsichtsbehörde und abgeordnete Regierungscommissär Freiherr von Linden, Regierungsrath. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0013" n="1165"/> sind, errichtete Kioske. Die persischen Malereien sind sehr merkwürdig; man bemerkt schon eine gewisse Aehnlichkeit mit chinesischen Malereien daran. Die von mir copirten Gemälde stellen Schah-Abbas, von seinem Hofe umgeben, in einer großen Gruppe von etwa zwanzig Figuren dar, so wie Thamasp Kuli-Chan mit dem indischen Botschafter, und Feth-Ali-Schah auf seinem Throne, von seinen Ministern umgeben.“ Die Tagesneuigkeit zu Ispahan scheint seit einiger Zeit der Verdruß des Imams von Mascat zu seyn, dem seine unmäßige Liebhaberei für eine Art Sauerkraut, <hi rendition="#g">Türchi</hi> genannt, das die meisten Perser vorzüglich gern genießen, eine abschlägige Antwort bei einem Heirathsgesuch mit einer Nichte des Schahs zugezogen hat. Der Bruder dieses Souveräns hat, nach Empfang des Heirathsguts, das in jenem Lande dem Schwiegervater durch den künftigen Tochtermann eingehändigt wird, die Ablieferung seiner Tochter unter unzähligen Vorwänden verzögert, die der Imam bei dem häufigen Zusenden des trefflichen Turchi's sich gefallen ließ. Am Ende ward aber der Imam durch das allgemeine Gerücht, daß die Prinzessin, statt sich an Sauerkraut zu laben, einen ihrer Vettern zum Tröster angenommen habe, aus seiner Apathie gerissen, und er macht jetzt Zurüstungen, um die von ihm im voraus bezahlte Gemahlin zu erobern. „Die Behörden von Ispahan, sagt Hr. Texier, haben uns Empfehlungsschreiben für alle Orte, durch die wir von Ispahan bis Bagdad kommen werden, mitgegeben. Wir werden uns über zehn Tage in Persepolis und kurze Zeit in Schiras aufhalten; von da werden wir Schapur besuchen, und dann nach der Gegend von Schuster gehen, um die in dem Werke des Hrn. Rawlinson als die Stelle der Ruinen des ehemaligen Susa's angegebene Gegend zu besuchen. Es sollen dort kostbare archäologische Schätze befindlich seyn, die noch zu heben sind.“</p><lb/> <p>(<hi rendition="#g">Moniteur</hi>.) Das letzte Paketboot der Levante hat Nachrichten von unserer persischen Gesandtschaft aus Teheran vom 21 März gebracht. Wir erhalten über die unsern Landsleuten gewordene glänzende Aufnahme fortwährend gleichlautende Details. Graf Sercey hatte ein Schreiben des Schahs erhalten, das ihm einer der höchsten Würdeträger des Reichs überbrachte. Der Schah lud den Grafen ein, sich so bald als möglich nach Ispahan zu begeben. Das Schreiben ist in den wohlwollendsten und schmeichelhaftesten Ausdrücken abgefaßt, und Alles deutet an, daß unser Gesandter am Hofe des Schahs einen Empfang, würdig eines Repräsentanten Frankreichs, finden werde.</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">Constitutionnel</hi> schreibt: „Die französische Gesandtschaft unter Graf Sercey ist am 23 März von Teheran nach Ispahan abgegangen. Sie braucht zu dieser Reise zwei Monate. – Es scheint, daß es dem Schah gelungen ist, die aufrührerischen Unterthanen in seiner alten Hauptstadt zum Gehorsam zurückzubringen. Er ist entschlossen, auch die südlichen Provinzen zu unterwerfen, welche seit seiner Thronbesteigung im Aufruhrstand sind. – Allen Briefen zufolge ist die Stadt Teheran düster und schmutzig. Die Prinzen und die Großen sind dem Schah ins Lager gefolgt. Weder Truppen noch Beamte sind in Teheran. – Die zahlreichen Kriege der persischen Schahs gegen die Russen und Afghanen, wie gegen ihre eigenen Unterthanen, haben die Hülfsquellen des Landes gänzlich erschöpft. Persien hat keinerlei Manufacturen, und jährlich geht mehr von dem wenigen noch übrigen Gold für fremde Waaren ins Ausland. – Der Fanatismus geht so weit, daß, als eine alte Dame, Frau de la M..., die einzige Französin, die zu Teheran wohnt, auf der Gesandtschaft erschien, um ihre Landsleute zu besuchen, die persischen Soldaten die Bajonnette vor ihr kreuzten, obgleich sie in ihr Yasmah gehüllt war.“</p> </div><lb/> <div type="jAnnouncements"> <div xml:id="jAn1905-7" type="jAn" n="2"> <head>[1905-7]</head><lb/> <p>Bekanntmachung.</p><lb/> <p>Das Bad Brückenau – seiner vortrefflichen Heilquellen, dann seiner schönen Anlagen und Umgebungen wegen hinlänglich bekannt, wird<lb/> am 15 Junius l. J.<lb/> eröffnet.</p><lb/> <p>Durch eine gute Curtafel, dann durch gute rein gehaltene Weine zu billigen Preisen wird den Anforderungen der verehrlichen Gäste genügt werden.</p><lb/> <p>Ein affigirtes Tax-Reglement zeigt die fixen Preise sämmtlicher Bedürfnisse, aus welchen auf Verlangen auch Auszüge mitgetheilt werden.</p><lb/> <p>Wegen der Logis-Bestellungen beliebe man sich in frankirten Briefen an die unterfertigte königliche Bad-Inspection zu wenden.</p><lb/> <p>Bemerkt muß hier werden, daß vom Tage der Logis-Bestellung an die Reservirung, und daher auch wie billig die Zahlung derselben beginnt. – Bad Brückenau, den 9 Mai 1840.</p><lb/> <p>Königlich bayerische Bad-Inspection.</p><lb/> <p>J. Fuchs.</p><lb/> <p>Bergauer.</p> </div><lb/> <div xml:id="jAn1890-92" type="jAn" n="2"> <head>[1890-92]</head><lb/> <p>Wildbad im Königreich Würtemberg.</p><lb/> <p>Die dießjährige Badsaison beginnt am 15 Mai. Ein königl. Regierungscommissär wird während derselben in Wildbad verweilen; die Briefpost- und Eilwagenverbindungen mit Stuttgart über Calw, anfänglich zweimal in der Woche, später täglich hin und zurück, so wie mit Karlsruhe über Pforzheim viermal wöchentlich, werden am 16 Mai, beziehungsweise im Laufe des Monats Junius ihren Anfang nehmen. Die erste Hälfte der neu zu erbauenden Kunststraße zwischen Calw und Wildbad, welche vom Kloster Hirsau an durch ein Seitenthal in unbedeutender Ansteigung auf die Höhe führt, und wodurch die steile Hirsauer Steige umgangen wird, kann von der Mitte des nächsten Monats an befahren werden. Für Aufnahme der Fremden ist sowohl durch Verbesserungen in Gasthöfen und Privatwohnungen als durch Neubauten, unter welchen insbesondere ein großes Hotel mit Nebengebäuden für Restauration, Stallungen und Remisen am Eingange der Anlagen Erwähnung verdient, hinreichend gesorgt, so daß auch den Ansprüchen und größern Bedürfnissen vornehmer Gäste völlig genügt werden kann. Für Gelegenheit, die zum Vermiethen bestimmten disponibeln Privatwohnungen zu erfahren, wird gesorgt werden. Neben dem Badarzte Dr. Friker wird sich der ausübende Arzt Dr. Fallati aus Hamburg während der Saison wieder in Wildbad aufhalten. Uebrigens bleibt außer der eigentlichen Saison die Benützung der durch ihre Badwärme bevorzugten und von jeher den Bädern Gastein, Pfäfers und Leuk an die Seite gestellten Quellen, deren Wassermasse durch die bisherigen, immer noch fortgesetzten Bohrversuche um die Hälfte vermehrt ist, uneingeschränkt, und hat auch im verflossenen Winter stattgehabt. – Den 12 Mai 1840.</p><lb/> <p>Der Vorstand der königlichen Badaufsichtsbehörde und abgeordnete Regierungscommissär Freiherr von Linden, Regierungsrath.</p> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [1165/0013]
sind, errichtete Kioske. Die persischen Malereien sind sehr merkwürdig; man bemerkt schon eine gewisse Aehnlichkeit mit chinesischen Malereien daran. Die von mir copirten Gemälde stellen Schah-Abbas, von seinem Hofe umgeben, in einer großen Gruppe von etwa zwanzig Figuren dar, so wie Thamasp Kuli-Chan mit dem indischen Botschafter, und Feth-Ali-Schah auf seinem Throne, von seinen Ministern umgeben.“ Die Tagesneuigkeit zu Ispahan scheint seit einiger Zeit der Verdruß des Imams von Mascat zu seyn, dem seine unmäßige Liebhaberei für eine Art Sauerkraut, Türchi genannt, das die meisten Perser vorzüglich gern genießen, eine abschlägige Antwort bei einem Heirathsgesuch mit einer Nichte des Schahs zugezogen hat. Der Bruder dieses Souveräns hat, nach Empfang des Heirathsguts, das in jenem Lande dem Schwiegervater durch den künftigen Tochtermann eingehändigt wird, die Ablieferung seiner Tochter unter unzähligen Vorwänden verzögert, die der Imam bei dem häufigen Zusenden des trefflichen Turchi's sich gefallen ließ. Am Ende ward aber der Imam durch das allgemeine Gerücht, daß die Prinzessin, statt sich an Sauerkraut zu laben, einen ihrer Vettern zum Tröster angenommen habe, aus seiner Apathie gerissen, und er macht jetzt Zurüstungen, um die von ihm im voraus bezahlte Gemahlin zu erobern. „Die Behörden von Ispahan, sagt Hr. Texier, haben uns Empfehlungsschreiben für alle Orte, durch die wir von Ispahan bis Bagdad kommen werden, mitgegeben. Wir werden uns über zehn Tage in Persepolis und kurze Zeit in Schiras aufhalten; von da werden wir Schapur besuchen, und dann nach der Gegend von Schuster gehen, um die in dem Werke des Hrn. Rawlinson als die Stelle der Ruinen des ehemaligen Susa's angegebene Gegend zu besuchen. Es sollen dort kostbare archäologische Schätze befindlich seyn, die noch zu heben sind.“
(Moniteur.) Das letzte Paketboot der Levante hat Nachrichten von unserer persischen Gesandtschaft aus Teheran vom 21 März gebracht. Wir erhalten über die unsern Landsleuten gewordene glänzende Aufnahme fortwährend gleichlautende Details. Graf Sercey hatte ein Schreiben des Schahs erhalten, das ihm einer der höchsten Würdeträger des Reichs überbrachte. Der Schah lud den Grafen ein, sich so bald als möglich nach Ispahan zu begeben. Das Schreiben ist in den wohlwollendsten und schmeichelhaftesten Ausdrücken abgefaßt, und Alles deutet an, daß unser Gesandter am Hofe des Schahs einen Empfang, würdig eines Repräsentanten Frankreichs, finden werde.
Der Constitutionnel schreibt: „Die französische Gesandtschaft unter Graf Sercey ist am 23 März von Teheran nach Ispahan abgegangen. Sie braucht zu dieser Reise zwei Monate. – Es scheint, daß es dem Schah gelungen ist, die aufrührerischen Unterthanen in seiner alten Hauptstadt zum Gehorsam zurückzubringen. Er ist entschlossen, auch die südlichen Provinzen zu unterwerfen, welche seit seiner Thronbesteigung im Aufruhrstand sind. – Allen Briefen zufolge ist die Stadt Teheran düster und schmutzig. Die Prinzen und die Großen sind dem Schah ins Lager gefolgt. Weder Truppen noch Beamte sind in Teheran. – Die zahlreichen Kriege der persischen Schahs gegen die Russen und Afghanen, wie gegen ihre eigenen Unterthanen, haben die Hülfsquellen des Landes gänzlich erschöpft. Persien hat keinerlei Manufacturen, und jährlich geht mehr von dem wenigen noch übrigen Gold für fremde Waaren ins Ausland. – Der Fanatismus geht so weit, daß, als eine alte Dame, Frau de la M..., die einzige Französin, die zu Teheran wohnt, auf der Gesandtschaft erschien, um ihre Landsleute zu besuchen, die persischen Soldaten die Bajonnette vor ihr kreuzten, obgleich sie in ihr Yasmah gehüllt war.“
[1905-7]
Bekanntmachung.
Das Bad Brückenau – seiner vortrefflichen Heilquellen, dann seiner schönen Anlagen und Umgebungen wegen hinlänglich bekannt, wird
am 15 Junius l. J.
eröffnet.
Durch eine gute Curtafel, dann durch gute rein gehaltene Weine zu billigen Preisen wird den Anforderungen der verehrlichen Gäste genügt werden.
Ein affigirtes Tax-Reglement zeigt die fixen Preise sämmtlicher Bedürfnisse, aus welchen auf Verlangen auch Auszüge mitgetheilt werden.
Wegen der Logis-Bestellungen beliebe man sich in frankirten Briefen an die unterfertigte königliche Bad-Inspection zu wenden.
Bemerkt muß hier werden, daß vom Tage der Logis-Bestellung an die Reservirung, und daher auch wie billig die Zahlung derselben beginnt. – Bad Brückenau, den 9 Mai 1840.
Königlich bayerische Bad-Inspection.
J. Fuchs.
Bergauer.
[1890-92]
Wildbad im Königreich Würtemberg.
Die dießjährige Badsaison beginnt am 15 Mai. Ein königl. Regierungscommissär wird während derselben in Wildbad verweilen; die Briefpost- und Eilwagenverbindungen mit Stuttgart über Calw, anfänglich zweimal in der Woche, später täglich hin und zurück, so wie mit Karlsruhe über Pforzheim viermal wöchentlich, werden am 16 Mai, beziehungsweise im Laufe des Monats Junius ihren Anfang nehmen. Die erste Hälfte der neu zu erbauenden Kunststraße zwischen Calw und Wildbad, welche vom Kloster Hirsau an durch ein Seitenthal in unbedeutender Ansteigung auf die Höhe führt, und wodurch die steile Hirsauer Steige umgangen wird, kann von der Mitte des nächsten Monats an befahren werden. Für Aufnahme der Fremden ist sowohl durch Verbesserungen in Gasthöfen und Privatwohnungen als durch Neubauten, unter welchen insbesondere ein großes Hotel mit Nebengebäuden für Restauration, Stallungen und Remisen am Eingange der Anlagen Erwähnung verdient, hinreichend gesorgt, so daß auch den Ansprüchen und größern Bedürfnissen vornehmer Gäste völlig genügt werden kann. Für Gelegenheit, die zum Vermiethen bestimmten disponibeln Privatwohnungen zu erfahren, wird gesorgt werden. Neben dem Badarzte Dr. Friker wird sich der ausübende Arzt Dr. Fallati aus Hamburg während der Saison wieder in Wildbad aufhalten. Uebrigens bleibt außer der eigentlichen Saison die Benützung der durch ihre Badwärme bevorzugten und von jeher den Bädern Gastein, Pfäfers und Leuk an die Seite gestellten Quellen, deren Wassermasse durch die bisherigen, immer noch fortgesetzten Bohrversuche um die Hälfte vermehrt ist, uneingeschränkt, und hat auch im verflossenen Winter stattgehabt. – Den 12 Mai 1840.
Der Vorstand der königlichen Badaufsichtsbehörde und abgeordnete Regierungscommissär Freiherr von Linden, Regierungsrath.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Deutsches Textarchiv: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-06-28T11:37:15Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-06-28T11:37:15Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: Lautwert transkribiert; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (?): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: teilweise erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |