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Allgemeine Zeitung. Nr. 144. Augsburg, 23. Mai 1840.

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(die der irischen Geistlichkeit zugestandenen 260,000 Pf. St. wurden gleich in neu ausgegebenen Schatzkammerscheinen bezahlt); das Deficit des vergangenen Jahrs reducirt sich also auf 197,000 Pf. St. Jenes Gesammtdeficit von 1,457,222 Pf. übrigens übersteigt allerdings das vom Lord Mounteagle vorläufig berechnete um 522,222 Pf. St. (Lord M. hatte es auf 935,000 Pf. berechnet); aber dieser Schätzungsfehler entsprang großentheils daraus, daß man früher den Ausfall des Postertrags, der sich in der That auf 250,000 Pf. beläuft, nicht in Anschlag bringen konnte. Denn diesen Ausfall, mit der eigentlich nicht auf dieß Jahr fallenden Summe von 260,000 Pf. addirt, beträgt der Unterschied zwischen dem berechneten und dem wirklichen Deficit nur 12,222 Pf.) Was nun das laufende Jahr betrifft, so ist der Betrag der zu bestreitenden Ausgaben folgender:

[Tabelle]
Dieß also die Ausgabenschätzung bis zum 5 April 1841. Uebrigens wird das Geld für die Unternehmung gegen China einstweilen von der ostindischen Regierung vorgeschossen werden; auch sind die verlangten 150,000 Pf. St. nur ein einstweiliger Abschlag; die vollen Kosten möchten sich auf 216,000 Pf. St. belaufen. Hinsichtlich der Einkünfte für das laufende Jahr, so würden sie nach Maaßstab der früheren Jahre betragen 47,034,000 Pf. St., davon müssen aber abgezogen werden 300,000 Pf. wegen gewisser Erniedrigungen der Zölle in Folge des mit Frankreich abzuschließenden Handelsvertrags und 34,000 Pf. für Erniedrigung der Abgabe von Lohn- und Postkutschen - eine nothwendige Maaßregel zu Gunsten der jetzt von den Eisenbahnen überaus gedrückten Postmeister - bleibt also übrig 46,700,000, und sonach ein Deficit von 2,732,000 Pf. St. Um dieses Deficit zu decken denkt der Lord-Schatzkanzler nicht - ausgenommen für die Rüstungen wegen China's und Canada's - seine Zuflucht zu temporären Auskunftsmitteln zu nehmen, sondern schlägt vor, die Einkünfte überhaupt zu vermehren durch eine Erhöhung der Zölle, Accisen und Taxen - nicht der Stempelabgaben: die Zölle und Accisen (customs and excsie duties) sollen um 5 Proc., die vereinigten Taxen (assessed taxes) um 10 Proc. erhöht werden; die Abgaben auf geistige Getränke - weil wegen der die verschiedenen Sorten treffenden Besteuerungsweisen eine Erhöhung nach Procenten nicht angeht - durchgängig um 4 Pence per Gallon. Korn und ebenso Eisenbahnen, Land- und Postkutschen sollen keiner erhöhten Steuer unterliegen. Die Erhöhung jener Abgaben zusammen würde das Deficit bis auf 400,000 Pf. decken, welche Summe, als bezüglich auf die Rüstung wegen China's und Canada's, durch eine außerordentliche Creditbewilligung geliefert werden könnte. Von diesen neuen Vorschlägen ward die Erhöhung der Zölle und Accise um 5 Procent und die um 4 Pence per Gallon vermehrte Abgabe auf geistige Getränke mit 111 gegen 15 Stimmen angenommen. Eine Motion des Hrn. Hume, der, statt der Vorschläge des Lord-Schatzkanzlers, eine Ausdehnung der Vermächtnißsteuer vom beweglichen Eigenthum auf das Grundeigenthum vorschlug, ward verworfen.

Die genauere polizeiliche Untersuchung des Mords an Lord William Russell hat nun am 14 (Bowstreet) begonnen, und sind zuerst die beiden weiblichen Dienstboten vernommen worden. Die Ergebnisse dieses Verhörs stimmen im Ganzen mit der bereits von uns zusammengestellten Geschichte des Mords, so weit sie schon nach früheren Aussagen bekannt war, überein; nur folgende Thatsachen verdienen einer nachträglichen Erwähnung. Außer den drei im Haus wohnenden Dienstboten hatte Lord William noch zwei außer Hauses, den Kutscher und dem Stallbuben. Der Kutscher kam um 9 Uhr durch das Hinterthor, um den Hund zu holen und nach dem Stall zu bringen; ehe er ging, bot ihm Courvoisier einen Trunk Bier an, was er ablehnte. Courvoisier beklagte sich öfter über die böse Laune seines Herrn und sagte, er werde nicht lang bei ihm aushalten. Er äußerte auch mehrmals, daß es ihm jetzt an Geld fehle, und noch am letzten Abend, daß er Schulden im Würfelspiel habe, für die er verhaftet werden würde. Die Schließerin fand am Morgen nach dem Mord das Vorderthor unverriegelt und unverschlossen. Courvoisier, der sonst gewöhnlich eine halbe bis eine Stunde brauchte, um aufzustehen und sich anzuziehen, war dießmal seit ihn die Schließerin unmittelbar, nachdem sie aufgestanden, rief, bis wo sie ihn, nachdem sie den Einbruch entdeckt hatte, zum zweitenmal rief, in weniger als zehn Minuten bis auf seinen Rock vollkommen angezogen. Als die Schließerin mit dem Kellner des gegenüberliegenden Hauses, den sie gerufen, zurückkam, fand sie Courvoisier im Eßzimmer beschäftigt, einen Brief zu schreiben, wie er sagte, an Hrn. Russell. Die Köchin fand ihn ebenso. Später sagte er zu dieser: O, Jesus, sie werden denken ich bin's, und ich werde nie wieder einen Platz bekommen. An den Schranken zeigte sich Courvoisier ruhig und gefaßt, und sein Advocat drang, in seinem Namen, auf umständliche Untersuchung. Die fehlenden Sachen sind, auch die Uhr des Lords, bis auf wenige unbedeutende Stücke, jetzt alle nach und nach gefunden worden. Das weitere Verhör ist auf den 22 ausgesetzt.

Man hört, daß bei fortgesetzter Durchsuchung des Hauses des ermordeten Lord Williams Russells sich einige mit Blut befleckte Kleidungsstücke Courvoisiers gefunden haben.

In der Jahreszusammenkunft der Londoner Missionsgesellschaft am 14 Mai in Exeterhall ward folgender Bericht über den jetzigen Stand der Missionsangelegenheiten vorgelegt: Anzahl der Missionäre 156, nebst 451 (theils eingebornen, theils englischen) Assistenten; Anzahl der Missionärstationen 361; der Kirchen 101; der Communicanten 9966; der Schüler 41,752. - Einnahme des letzten Jahrs 91,119 Pf., Ausgabe 82,197 Pf. Von einem anonymen Einwohner der manufacturtreibenden Districte ist neuerlich der Gesellschaft ein Capital von 10,000 Pf. anvertraut worden, und aus Lancashire der jährliche auf 200 Pf. sich belaufende Ertrag zweier Pachtungen.

Nach Briefen aus Neu-Seeland (Hobart-Town) hat sich daselbst im October vergangenen Jahrs, bei Ausbruch eines Aufstands einzelner Stämme, der Nottjarber Stamm, unter Anführung eines eingebornen Missionärs, gegen den Notorowkow-Stamm aufs tapferste und glücklichste vertheidigt, und dieser Umstand dem Ansehen der Missionäre einen neuen Schwung gegeben.

Lord John Russell, gewitzigt durch das Resultat der ersten Abstimmung am Montag, welche den Tories eine Mehrheit von eilfen gab, leistete gestern Abend den Vorschlägen, an Ludlow und Cambridge den Befehl zu neuen Wahlen ergehen zu lassen, keinen weitern Widerstand. Der Widerstand, welcher von den Radicalen allein geleistet wurde, blieb natürlich ohne Erfolg. Die Radicalen wollten sich nicht durch das Versprechen beruhigen lassen, daß er ein Gesetz vorschlagen wolle, wodurch das offene Tractiren der Wähler sowohl vor als einen Monat nach den Wahlen für strafbar erklärt, und die Untersuchungen zur Entdeckung von Bestechung der

(die der irischen Geistlichkeit zugestandenen 260,000 Pf. St. wurden gleich in neu ausgegebenen Schatzkammerscheinen bezahlt); das Deficit des vergangenen Jahrs reducirt sich also auf 197,000 Pf. St. Jenes Gesammtdeficit von 1,457,222 Pf. übrigens übersteigt allerdings das vom Lord Mounteagle vorläufig berechnete um 522,222 Pf. St. (Lord M. hatte es auf 935,000 Pf. berechnet); aber dieser Schätzungsfehler entsprang großentheils daraus, daß man früher den Ausfall des Postertrags, der sich in der That auf 250,000 Pf. beläuft, nicht in Anschlag bringen konnte. Denn diesen Ausfall, mit der eigentlich nicht auf dieß Jahr fallenden Summe von 260,000 Pf. addirt, beträgt der Unterschied zwischen dem berechneten und dem wirklichen Deficit nur 12,222 Pf.) Was nun das laufende Jahr betrifft, so ist der Betrag der zu bestreitenden Ausgaben folgender:

[Tabelle]
Dieß also die Ausgabenschätzung bis zum 5 April 1841. Uebrigens wird das Geld für die Unternehmung gegen China einstweilen von der ostindischen Regierung vorgeschossen werden; auch sind die verlangten 150,000 Pf. St. nur ein einstweiliger Abschlag; die vollen Kosten möchten sich auf 216,000 Pf. St. belaufen. Hinsichtlich der Einkünfte für das laufende Jahr, so würden sie nach Maaßstab der früheren Jahre betragen 47,034,000 Pf. St., davon müssen aber abgezogen werden 300,000 Pf. wegen gewisser Erniedrigungen der Zölle in Folge des mit Frankreich abzuschließenden Handelsvertrags und 34,000 Pf. für Erniedrigung der Abgabe von Lohn- und Postkutschen – eine nothwendige Maaßregel zu Gunsten der jetzt von den Eisenbahnen überaus gedrückten Postmeister – bleibt also übrig 46,700,000, und sonach ein Deficit von 2,732,000 Pf. St. Um dieses Deficit zu decken denkt der Lord-Schatzkanzler nicht – ausgenommen für die Rüstungen wegen China's und Canada's – seine Zuflucht zu temporären Auskunftsmitteln zu nehmen, sondern schlägt vor, die Einkünfte überhaupt zu vermehren durch eine Erhöhung der Zölle, Accisen und Taxen – nicht der Stempelabgaben: die Zölle und Accisen (customs and excsie duties) sollen um 5 Proc., die vereinigten Taxen (assessed taxes) um 10 Proc. erhöht werden; die Abgaben auf geistige Getränke – weil wegen der die verschiedenen Sorten treffenden Besteuerungsweisen eine Erhöhung nach Procenten nicht angeht – durchgängig um 4 Pence per Gallon. Korn und ebenso Eisenbahnen, Land- und Postkutschen sollen keiner erhöhten Steuer unterliegen. Die Erhöhung jener Abgaben zusammen würde das Deficit bis auf 400,000 Pf. decken, welche Summe, als bezüglich auf die Rüstung wegen China's und Canada's, durch eine außerordentliche Creditbewilligung geliefert werden könnte. Von diesen neuen Vorschlägen ward die Erhöhung der Zölle und Accise um 5 Procent und die um 4 Pence per Gallon vermehrte Abgabe auf geistige Getränke mit 111 gegen 15 Stimmen angenommen. Eine Motion des Hrn. Hume, der, statt der Vorschläge des Lord-Schatzkanzlers, eine Ausdehnung der Vermächtnißsteuer vom beweglichen Eigenthum auf das Grundeigenthum vorschlug, ward verworfen.

Die genauere polizeiliche Untersuchung des Mords an Lord William Russell hat nun am 14 (Bowstreet) begonnen, und sind zuerst die beiden weiblichen Dienstboten vernommen worden. Die Ergebnisse dieses Verhörs stimmen im Ganzen mit der bereits von uns zusammengestellten Geschichte des Mords, so weit sie schon nach früheren Aussagen bekannt war, überein; nur folgende Thatsachen verdienen einer nachträglichen Erwähnung. Außer den drei im Haus wohnenden Dienstboten hatte Lord William noch zwei außer Hauses, den Kutscher und dem Stallbuben. Der Kutscher kam um 9 Uhr durch das Hinterthor, um den Hund zu holen und nach dem Stall zu bringen; ehe er ging, bot ihm Courvoisier einen Trunk Bier an, was er ablehnte. Courvoisier beklagte sich öfter über die böse Laune seines Herrn und sagte, er werde nicht lang bei ihm aushalten. Er äußerte auch mehrmals, daß es ihm jetzt an Geld fehle, und noch am letzten Abend, daß er Schulden im Würfelspiel habe, für die er verhaftet werden würde. Die Schließerin fand am Morgen nach dem Mord das Vorderthor unverriegelt und unverschlossen. Courvoisier, der sonst gewöhnlich eine halbe bis eine Stunde brauchte, um aufzustehen und sich anzuziehen, war dießmal seit ihn die Schließerin unmittelbar, nachdem sie aufgestanden, rief, bis wo sie ihn, nachdem sie den Einbruch entdeckt hatte, zum zweitenmal rief, in weniger als zehn Minuten bis auf seinen Rock vollkommen angezogen. Als die Schließerin mit dem Kellner des gegenüberliegenden Hauses, den sie gerufen, zurückkam, fand sie Courvoisier im Eßzimmer beschäftigt, einen Brief zu schreiben, wie er sagte, an Hrn. Russell. Die Köchin fand ihn ebenso. Später sagte er zu dieser: O, Jesus, sie werden denken ich bin's, und ich werde nie wieder einen Platz bekommen. An den Schranken zeigte sich Courvoisier ruhig und gefaßt, und sein Advocat drang, in seinem Namen, auf umständliche Untersuchung. Die fehlenden Sachen sind, auch die Uhr des Lords, bis auf wenige unbedeutende Stücke, jetzt alle nach und nach gefunden worden. Das weitere Verhör ist auf den 22 ausgesetzt.

Man hört, daß bei fortgesetzter Durchsuchung des Hauses des ermordeten Lord Williams Russells sich einige mit Blut befleckte Kleidungsstücke Courvoisiers gefunden haben.

In der Jahreszusammenkunft der Londoner Missionsgesellschaft am 14 Mai in Exeterhall ward folgender Bericht über den jetzigen Stand der Missionsangelegenheiten vorgelegt: Anzahl der Missionäre 156, nebst 451 (theils eingebornen, theils englischen) Assistenten; Anzahl der Missionärstationen 361; der Kirchen 101; der Communicanten 9966; der Schüler 41,752. – Einnahme des letzten Jahrs 91,119 Pf., Ausgabe 82,197 Pf. Von einem anonymen Einwohner der manufacturtreibenden Districte ist neuerlich der Gesellschaft ein Capital von 10,000 Pf. anvertraut worden, und aus Lancashire der jährliche auf 200 Pf. sich belaufende Ertrag zweier Pachtungen.

Nach Briefen aus Neu-Seeland (Hobart-Town) hat sich daselbst im October vergangenen Jahrs, bei Ausbruch eines Aufstands einzelner Stämme, der Nottjarber Stamm, unter Anführung eines eingebornen Missionärs, gegen den Notorowkow-Stamm aufs tapferste und glücklichste vertheidigt, und dieser Umstand dem Ansehen der Missionäre einen neuen Schwung gegeben.

Lord John Russell, gewitzigt durch das Resultat der ersten Abstimmung am Montag, welche den Tories eine Mehrheit von eilfen gab, leistete gestern Abend den Vorschlägen, an Ludlow und Cambridge den Befehl zu neuen Wahlen ergehen zu lassen, keinen weitern Widerstand. Der Widerstand, welcher von den Radicalen allein geleistet wurde, blieb natürlich ohne Erfolg. Die Radicalen wollten sich nicht durch das Versprechen beruhigen lassen, daß er ein Gesetz vorschlagen wolle, wodurch das offene Tractiren der Wähler sowohl vor als einen Monat nach den Wahlen für strafbar erklärt, und die Untersuchungen zur Entdeckung von Bestechung der

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(die der irischen Geistlichkeit zugestandenen 260,000 Pf. St. wurden gleich in neu ausgegebenen Schatzkammerscheinen bezahlt); das Deficit des vergangenen Jahrs reducirt sich also auf 197,000 Pf. St. Jenes Gesammtdeficit von 1,457,222 Pf. übrigens übersteigt allerdings das vom Lord Mounteagle vorläufig berechnete um 522,222 Pf. St. (Lord M. hatte es auf 935,000 Pf. berechnet); aber dieser Schätzungsfehler entsprang großentheils daraus, daß man früher den Ausfall des Postertrags, der sich in der That auf 250,000 Pf. beläuft, nicht in Anschlag bringen konnte. Denn diesen Ausfall, mit der eigentlich nicht auf dieß Jahr fallenden Summe von 260,000 Pf. addirt, beträgt der Unterschied zwischen dem berechneten und dem wirklichen Deficit nur 12,222 Pf.) Was nun das laufende Jahr betrifft, so ist der Betrag der zu bestreitenden Ausgaben folgender:<lb/><table><row><cell/></row></table> Dieß also die Ausgabenschätzung bis zum 5 April 1841. Uebrigens wird das Geld für die Unternehmung gegen China einstweilen von der ostindischen Regierung vorgeschossen werden; auch sind die verlangten 150,000 Pf. St. nur ein einstweiliger Abschlag; die vollen Kosten möchten sich auf 216,000 Pf. St. belaufen. Hinsichtlich der Einkünfte für das laufende Jahr, so würden sie nach Maaßstab der früheren Jahre betragen 47,034,000 Pf. St., davon müssen aber abgezogen werden 300,000 Pf. wegen gewisser Erniedrigungen der Zölle in Folge des mit Frankreich abzuschließenden Handelsvertrags und 34,000 Pf. für Erniedrigung der Abgabe von Lohn- und Postkutschen &#x2013; eine nothwendige Maaßregel zu Gunsten der jetzt von den Eisenbahnen überaus gedrückten Postmeister &#x2013; bleibt also übrig 46,700,000, und sonach ein Deficit von 2,732,000 Pf. St. Um dieses Deficit zu decken denkt der Lord-Schatzkanzler nicht &#x2013; ausgenommen für die Rüstungen wegen China's und Canada's &#x2013; seine Zuflucht zu temporären Auskunftsmitteln zu nehmen, sondern schlägt vor, die Einkünfte überhaupt zu vermehren durch eine Erhöhung der Zölle, Accisen und Taxen &#x2013; nicht der Stempelabgaben: die Zölle und Accisen (customs and excsie duties) sollen um 5 Proc., die vereinigten Taxen (assessed taxes) um 10 Proc. erhöht werden; die Abgaben auf geistige Getränke &#x2013; weil wegen der die verschiedenen Sorten treffenden Besteuerungsweisen eine Erhöhung nach Procenten nicht angeht &#x2013; durchgängig um 4 Pence per Gallon. Korn und ebenso Eisenbahnen, Land- und Postkutschen sollen keiner erhöhten Steuer unterliegen. Die Erhöhung jener Abgaben zusammen würde das Deficit bis auf 400,000 Pf. decken, welche Summe, als bezüglich auf die Rüstung wegen China's und Canada's, durch eine außerordentliche Creditbewilligung geliefert werden könnte. Von diesen neuen Vorschlägen ward die Erhöhung der Zölle und Accise um 5 Procent und die um 4 Pence per Gallon vermehrte Abgabe auf geistige Getränke mit 111 gegen 15 Stimmen angenommen. Eine Motion des Hrn. Hume, der, statt der Vorschläge des Lord-Schatzkanzlers, eine Ausdehnung der Vermächtnißsteuer vom beweglichen Eigenthum auf das Grundeigenthum vorschlug, ward verworfen.</p><lb/>
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[1146/0002] (die der irischen Geistlichkeit zugestandenen 260,000 Pf. St. wurden gleich in neu ausgegebenen Schatzkammerscheinen bezahlt); das Deficit des vergangenen Jahrs reducirt sich also auf 197,000 Pf. St. Jenes Gesammtdeficit von 1,457,222 Pf. übrigens übersteigt allerdings das vom Lord Mounteagle vorläufig berechnete um 522,222 Pf. St. (Lord M. hatte es auf 935,000 Pf. berechnet); aber dieser Schätzungsfehler entsprang großentheils daraus, daß man früher den Ausfall des Postertrags, der sich in der That auf 250,000 Pf. beläuft, nicht in Anschlag bringen konnte. Denn diesen Ausfall, mit der eigentlich nicht auf dieß Jahr fallenden Summe von 260,000 Pf. addirt, beträgt der Unterschied zwischen dem berechneten und dem wirklichen Deficit nur 12,222 Pf.) Was nun das laufende Jahr betrifft, so ist der Betrag der zu bestreitenden Ausgaben folgender: Dieß also die Ausgabenschätzung bis zum 5 April 1841. Uebrigens wird das Geld für die Unternehmung gegen China einstweilen von der ostindischen Regierung vorgeschossen werden; auch sind die verlangten 150,000 Pf. St. nur ein einstweiliger Abschlag; die vollen Kosten möchten sich auf 216,000 Pf. St. belaufen. Hinsichtlich der Einkünfte für das laufende Jahr, so würden sie nach Maaßstab der früheren Jahre betragen 47,034,000 Pf. St., davon müssen aber abgezogen werden 300,000 Pf. wegen gewisser Erniedrigungen der Zölle in Folge des mit Frankreich abzuschließenden Handelsvertrags und 34,000 Pf. für Erniedrigung der Abgabe von Lohn- und Postkutschen – eine nothwendige Maaßregel zu Gunsten der jetzt von den Eisenbahnen überaus gedrückten Postmeister – bleibt also übrig 46,700,000, und sonach ein Deficit von 2,732,000 Pf. St. Um dieses Deficit zu decken denkt der Lord-Schatzkanzler nicht – ausgenommen für die Rüstungen wegen China's und Canada's – seine Zuflucht zu temporären Auskunftsmitteln zu nehmen, sondern schlägt vor, die Einkünfte überhaupt zu vermehren durch eine Erhöhung der Zölle, Accisen und Taxen – nicht der Stempelabgaben: die Zölle und Accisen (customs and excsie duties) sollen um 5 Proc., die vereinigten Taxen (assessed taxes) um 10 Proc. erhöht werden; die Abgaben auf geistige Getränke – weil wegen der die verschiedenen Sorten treffenden Besteuerungsweisen eine Erhöhung nach Procenten nicht angeht – durchgängig um 4 Pence per Gallon. Korn und ebenso Eisenbahnen, Land- und Postkutschen sollen keiner erhöhten Steuer unterliegen. Die Erhöhung jener Abgaben zusammen würde das Deficit bis auf 400,000 Pf. decken, welche Summe, als bezüglich auf die Rüstung wegen China's und Canada's, durch eine außerordentliche Creditbewilligung geliefert werden könnte. Von diesen neuen Vorschlägen ward die Erhöhung der Zölle und Accise um 5 Procent und die um 4 Pence per Gallon vermehrte Abgabe auf geistige Getränke mit 111 gegen 15 Stimmen angenommen. Eine Motion des Hrn. Hume, der, statt der Vorschläge des Lord-Schatzkanzlers, eine Ausdehnung der Vermächtnißsteuer vom beweglichen Eigenthum auf das Grundeigenthum vorschlug, ward verworfen. Die genauere polizeiliche Untersuchung des Mords an Lord William Russell hat nun am 14 (Bowstreet) begonnen, und sind zuerst die beiden weiblichen Dienstboten vernommen worden. Die Ergebnisse dieses Verhörs stimmen im Ganzen mit der bereits von uns zusammengestellten Geschichte des Mords, so weit sie schon nach früheren Aussagen bekannt war, überein; nur folgende Thatsachen verdienen einer nachträglichen Erwähnung. Außer den drei im Haus wohnenden Dienstboten hatte Lord William noch zwei außer Hauses, den Kutscher und dem Stallbuben. Der Kutscher kam um 9 Uhr durch das Hinterthor, um den Hund zu holen und nach dem Stall zu bringen; ehe er ging, bot ihm Courvoisier einen Trunk Bier an, was er ablehnte. Courvoisier beklagte sich öfter über die böse Laune seines Herrn und sagte, er werde nicht lang bei ihm aushalten. Er äußerte auch mehrmals, daß es ihm jetzt an Geld fehle, und noch am letzten Abend, daß er Schulden im Würfelspiel habe, für die er verhaftet werden würde. Die Schließerin fand am Morgen nach dem Mord das Vorderthor unverriegelt und unverschlossen. Courvoisier, der sonst gewöhnlich eine halbe bis eine Stunde brauchte, um aufzustehen und sich anzuziehen, war dießmal seit ihn die Schließerin unmittelbar, nachdem sie aufgestanden, rief, bis wo sie ihn, nachdem sie den Einbruch entdeckt hatte, zum zweitenmal rief, in weniger als zehn Minuten bis auf seinen Rock vollkommen angezogen. Als die Schließerin mit dem Kellner des gegenüberliegenden Hauses, den sie gerufen, zurückkam, fand sie Courvoisier im Eßzimmer beschäftigt, einen Brief zu schreiben, wie er sagte, an Hrn. Russell. Die Köchin fand ihn ebenso. Später sagte er zu dieser: O, Jesus, sie werden denken ich bin's, und ich werde nie wieder einen Platz bekommen. An den Schranken zeigte sich Courvoisier ruhig und gefaßt, und sein Advocat drang, in seinem Namen, auf umständliche Untersuchung. Die fehlenden Sachen sind, auch die Uhr des Lords, bis auf wenige unbedeutende Stücke, jetzt alle nach und nach gefunden worden. Das weitere Verhör ist auf den 22 ausgesetzt. Man hört, daß bei fortgesetzter Durchsuchung des Hauses des ermordeten Lord Williams Russells sich einige mit Blut befleckte Kleidungsstücke Courvoisiers gefunden haben. In der Jahreszusammenkunft der Londoner Missionsgesellschaft am 14 Mai in Exeterhall ward folgender Bericht über den jetzigen Stand der Missionsangelegenheiten vorgelegt: Anzahl der Missionäre 156, nebst 451 (theils eingebornen, theils englischen) Assistenten; Anzahl der Missionärstationen 361; der Kirchen 101; der Communicanten 9966; der Schüler 41,752. – Einnahme des letzten Jahrs 91,119 Pf., Ausgabe 82,197 Pf. Von einem anonymen Einwohner der manufacturtreibenden Districte ist neuerlich der Gesellschaft ein Capital von 10,000 Pf. anvertraut worden, und aus Lancashire der jährliche auf 200 Pf. sich belaufende Ertrag zweier Pachtungen. Nach Briefen aus Neu-Seeland (Hobart-Town) hat sich daselbst im October vergangenen Jahrs, bei Ausbruch eines Aufstands einzelner Stämme, der Nottjarber Stamm, unter Anführung eines eingebornen Missionärs, gegen den Notorowkow-Stamm aufs tapferste und glücklichste vertheidigt, und dieser Umstand dem Ansehen der Missionäre einen neuen Schwung gegeben. _ London, 15 Mai. Lord John Russell, gewitzigt durch das Resultat der ersten Abstimmung am Montag, welche den Tories eine Mehrheit von eilfen gab, leistete gestern Abend den Vorschlägen, an Ludlow und Cambridge den Befehl zu neuen Wahlen ergehen zu lassen, keinen weitern Widerstand. Der Widerstand, welcher von den Radicalen allein geleistet wurde, blieb natürlich ohne Erfolg. Die Radicalen wollten sich nicht durch das Versprechen beruhigen lassen, daß er ein Gesetz vorschlagen wolle, wodurch das offene Tractiren der Wähler sowohl vor als einen Monat nach den Wahlen für strafbar erklärt, und die Untersuchungen zur Entdeckung von Bestechung der

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Deutsches Textarchiv: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-06-28T11:37:15Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-06-28T11:37:15Z)

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 144. Augsburg, 23. Mai 1840, S. 1146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_144_18400523/2>, abgerufen am 24.11.2024.