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Allgemeine Zeitung. Nr. 139. Augsburg, 18. Mai 1840.

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das Grab sie einschließen werde, welches die Asche Napoleons aufnehmen wird." (Lebhafte Bewegung. Bravo! Bravo!) England hat Recht! Diese edle Zurückerstattung knüpft die Bande, die uns vereinigen, noch enger zusammen; sie macht die Schmerzen der Vergangenheit vollends verschwinden. Die Zeit ist gekommen, wo die beiden Nationen sich nur noch ihres Ruhmes erinnern dürfen. .. Für das Grab, welches die sterblichen Reste Napoleons bedecken soll, wäre es unpassend, wenn es auf öffentlichem Platze inmitten eines lärmenden und zerstreuten Haufens stünde. Für ein solches Grab bedarf es eines stillen, geheiligten Ortes, wo alle, welche den Geist und den Ruhm, die Größe und das Unglück achten, es besuchen können mit gesammeltem Gemüthe. (Tiefe Bewegung.) Napoleon war Kaiser und König; er war der gesetzliche Herrscher unsres Landes. (Beifall.) Unter diesem Titel könnte er in St. Denis beigesetzt werden. Aber der gewöhnliche Begräbnißplatz der Könige paßt nicht für Napoleon. Er soll auch künftighin noch herrschen und befehlen in den Hallen, wo die Krieger des Vaterlandes der Ruhe pflegen und alle jene sich begeistern, die zu Frankreichs Vertheidigung berufen sind. Sein Degen soll auf sein Grab niedergelegt werden. Die Kunst wird unter der Kuppel, inmitten des Tempels, der dem Gott der Heere geweiht ist, ein Grab errichten des Namens würdig - wenn dieß möglich ist - der darauf gegraben werden soll. Das Monument soll von einfacher Schönheit und großartigen Formen seyn; es soll jenen Anblick unerschütterlicher Festigkeit gewähren, welche der Wirkung der Zeit zu trotzen scheint. Für Napoleon bedürfte es eines Monuments so dauernd wie die Erinnerung an ihn. (Beifall.) Künftighin wird Frankreich, Frankreich allein, Alles besitzen, was von Napoleon geblieben. Sein Grab wie sein Ruhm werden nur seinem Lande angehören. Die Monarchie von 1830 ist in der That die einzige gesetzliche Erbin aller Erinnerungen, auf welche Frankreich stolz ist. Dieser Monarchie, welche zuerst alle Kräfte und alle Wünsche der französischen Revolution vereinigt hat, kam es auch zu, ohne Furcht die Bildsäule und das Grab eines volksthümlichen Helden aufzurichten und zu ehren. Denn es gibt etwas, das den Vergleich mit dem Ruhme nicht zu fürchten hat: es ist die Freiheit!" (Bravo! Bravo! Langandauernde Bewegung des Enthusiasmus auf allen Bänken.)

Die Kammer kam in derselben Sitzung mit der Discussion über den Zuckergesetzesentwurf zum Schluß. Die Nachsteuer auf ausländischen Zucker wurde auf 20 Fr. festgesetzt. Der Art. 3, der die Zurückerstattung des Zolles bei der Ausfuhr von raffinirtem Zucker bestimmt, wurde nach dem Vorschlag der Commission angenommen, so daß also für 70 Kilogr Meliszucker oder für 73 Kilogr. Candis künftighin der Zoll von 100 Kilogr. Rohzucker bei der Exportation zurückerstattet wird, wenn nachgewiesen werden kann, daß der Zoll auf rohen, durch französische Schiffe eingeführten Zucker längstens vier Monate zuvor entrichtet worden. Der ganze Entwurf des Zuckergesetzes wurde hierauf mit 230 gegen 67 Stimmen angenommen.

Unterm 5 Mai, also mehrere Tage ehe die Regierung ihren Entschluß wegen der Asche Napoleons kund that, äußerte der Courrier francais: "Die Furcht, dieses schwachen Regierungen anklebende Gebrechen, hat sich der Vollziehung einer öffentlichen Pflicht widersetzt. Vergeblich wird alljährlich die Kammer und die Staatsgewalt in zahlreichen Petitionen daran erinnert: jeder solche Wunsch wird als eine Verschwörung betrachtet. Man verbannt die Familie Napoleons wegen ihres Namens, und will seinen Manen keinen Versöhnungsaltar errichten, als wenn aus seiner Asche ein Prätendent hervorgehen müßte, als wenn der Ruhm Erben hätte! Man sagt, daß die Anhänger des jungen Ludwig Napoleon conspiriren, und behauptet, die Verschwörer würden durch die Anwesenheit der Ueberreste des großen Mannes ermuthigt werden. Uns scheint gerade das Gegentheil wahr. Gewiß wird das Andenken Napoleons die Versuche seines unruhigen Neffen nicht begünstigen. Dieser kann sich durch Vergleichung mit seinem Oheim nur zu Boden gedrückt fühlen. Sollen wir aber unsere Meinung ganz sagen, so müssen wir bemerken, daß weder Ludwig Napoleon, noch irgend ein Mitglied der kaiserlichen Familie daran gedacht haben würde, gegen die in Frankreich durch den Willen der Nation festgesetzte Ordnung der Dinge zu protestiren, wenn nicht eine unselige Maaßregel die Männer außer dem Gesetze erklärt hätte, welche wenigstens das Recht haben, als Franzosen angesehen und behandelt zu werden. Es ist die Kleinmüthigkeit des Hrn. v. Mole, die aus Ludwig Napoleon einen Parteichef gemacht hat. Die Regierung darf nur den Muth zur Unternehmung populärer Dinge haben, sie darf nur aufhören, Demonstrationen, die einen nationalen Charakter an sich tragen, zu fürchten, dann werden auch alle jene Dämpfe des menschlichen Stolzes, welche die Parteien berauschen, sich von selbst, wie durch Zauber, verflüchtigen. .. Die Statue Napoleons aufrichten, und seine Asche unbegraben oder zur Verfügung der Fremden lassen, war ein bedauernswürdiger Widerspruch. Es ist, als hätte man das öffentliche Gefühl mißbrauchen und für einen Schatten erhitzen wollen, während man ihm doch die Wirklichkeit hätte geben können. .. Wenn wir für Frankreich die Asche Napoleons verlangen, so sprechen wir nicht unter dem Eindruck irgend eines Volksaberglaubens. Wir sehen in diesen glorreichen Resten nicht ein anderes Palladium, das die Eroberungsideen wieder auffrische, und dessen Kraft so mächtig wäre, uns von der Erniedrigung von 1815 wieder aufzurichten. Das wahre Palladium einer Nation ist die Ausdauer in ihren Absichten, die Energie des Willens, die Besonnenheit des Handelns. Uns beseelt bei dieser Forderung nur ein Gefühl des Danks; wir sehen in dem Manne, der 15 Jahre lang dem Geschicke Frankreichs vorstand, den Genius der Nation. Wir verdanken Napoleon Alles, die Ordnung, die bürgerliche Gleichheit, die Gesetzgebung, unser Verwaltungssystem, unsere Armee, unsere Finanzen, die Erziehung des Landes. Innerhalb und außerhalb unserer Gränzen, allwärts treffen wir die Denkmale seines Ruhms. Er hat ein Jahrhundert geschlossen und die Zukunft für neue Generationen eröffnet. Er hat die Herrschaft der Demokratie vorbereitet, und sie die Kunst der Schlachten und die Wissenschaft der Regierung gelehrt. Was wir sind, sind wir durch ihn. Das heidnische Griechenland errichtete den Gründern der Civilisation Altäre. Wir verlangen nicht so viel für den Mann, dem Frankreich seine Wiedergeburt verdankt; wir wollen ihm nur ein Grab setzen."

Die France entgegnet: "Wir können nicht begreifen, wie die Freunde der "Napoleon'schen Ideen" die Versetzung der Gebeine ihres Helden wünschen mögen. Ein Grab an einen Felsen gekettet macht eine ganz andere Wirkung auf die Einbildungskraft, als eine gewöhnliche Ruhestätte. Hr. v. Chateaubriand sagte bei Anlaß des Gerüchts, der Gefangene von St. Helena sey entwischt. "In die Mitte des Oceans geschleudert, dorthin, wo Camoens den Gott der Stürme versetzte, kann Bonaparte sich auf seinem Felsen nicht rühren, ohne daß wir eine Erschütterung empfänden. Jeden Schritt dieses Mannes auf dem einen Pole spürt man auf dem andern." Mit dieser Metapher, welche mehr poetisch als wahr ist, gab Chateaubriand eine übertriebene Idee von einer Macht, die nicht mehr existirt; aber diese Idee hat wenigstens eine gewisse Erhabenheit, welche zur Bewunderung paßt, die man dem großen

das Grab sie einschließen werde, welches die Asche Napoleons aufnehmen wird.“ (Lebhafte Bewegung. Bravo! Bravo!) England hat Recht! Diese edle Zurückerstattung knüpft die Bande, die uns vereinigen, noch enger zusammen; sie macht die Schmerzen der Vergangenheit vollends verschwinden. Die Zeit ist gekommen, wo die beiden Nationen sich nur noch ihres Ruhmes erinnern dürfen. .. Für das Grab, welches die sterblichen Reste Napoleons bedecken soll, wäre es unpassend, wenn es auf öffentlichem Platze inmitten eines lärmenden und zerstreuten Haufens stünde. Für ein solches Grab bedarf es eines stillen, geheiligten Ortes, wo alle, welche den Geist und den Ruhm, die Größe und das Unglück achten, es besuchen können mit gesammeltem Gemüthe. (Tiefe Bewegung.) Napoleon war Kaiser und König; er war der gesetzliche Herrscher unsres Landes. (Beifall.) Unter diesem Titel könnte er in St. Denis beigesetzt werden. Aber der gewöhnliche Begräbnißplatz der Könige paßt nicht für Napoleon. Er soll auch künftighin noch herrschen und befehlen in den Hallen, wo die Krieger des Vaterlandes der Ruhe pflegen und alle jene sich begeistern, die zu Frankreichs Vertheidigung berufen sind. Sein Degen soll auf sein Grab niedergelegt werden. Die Kunst wird unter der Kuppel, inmitten des Tempels, der dem Gott der Heere geweiht ist, ein Grab errichten des Namens würdig – wenn dieß möglich ist – der darauf gegraben werden soll. Das Monument soll von einfacher Schönheit und großartigen Formen seyn; es soll jenen Anblick unerschütterlicher Festigkeit gewähren, welche der Wirkung der Zeit zu trotzen scheint. Für Napoleon bedürfte es eines Monuments so dauernd wie die Erinnerung an ihn. (Beifall.) Künftighin wird Frankreich, Frankreich allein, Alles besitzen, was von Napoleon geblieben. Sein Grab wie sein Ruhm werden nur seinem Lande angehören. Die Monarchie von 1830 ist in der That die einzige gesetzliche Erbin aller Erinnerungen, auf welche Frankreich stolz ist. Dieser Monarchie, welche zuerst alle Kräfte und alle Wünsche der französischen Revolution vereinigt hat, kam es auch zu, ohne Furcht die Bildsäule und das Grab eines volksthümlichen Helden aufzurichten und zu ehren. Denn es gibt etwas, das den Vergleich mit dem Ruhme nicht zu fürchten hat: es ist die Freiheit!“ (Bravo! Bravo! Langandauernde Bewegung des Enthusiasmus auf allen Bänken.)

Die Kammer kam in derselben Sitzung mit der Discussion über den Zuckergesetzesentwurf zum Schluß. Die Nachsteuer auf ausländischen Zucker wurde auf 20 Fr. festgesetzt. Der Art. 3, der die Zurückerstattung des Zolles bei der Ausfuhr von raffinirtem Zucker bestimmt, wurde nach dem Vorschlag der Commission angenommen, so daß also für 70 Kilogr Meliszucker oder für 73 Kilogr. Candis künftighin der Zoll von 100 Kilogr. Rohzucker bei der Exportation zurückerstattet wird, wenn nachgewiesen werden kann, daß der Zoll auf rohen, durch französische Schiffe eingeführten Zucker längstens vier Monate zuvor entrichtet worden. Der ganze Entwurf des Zuckergesetzes wurde hierauf mit 230 gegen 67 Stimmen angenommen.

Unterm 5 Mai, also mehrere Tage ehe die Regierung ihren Entschluß wegen der Asche Napoleons kund that, äußerte der Courrier français: „Die Furcht, dieses schwachen Regierungen anklebende Gebrechen, hat sich der Vollziehung einer öffentlichen Pflicht widersetzt. Vergeblich wird alljährlich die Kammer und die Staatsgewalt in zahlreichen Petitionen daran erinnert: jeder solche Wunsch wird als eine Verschwörung betrachtet. Man verbannt die Familie Napoleons wegen ihres Namens, und will seinen Manen keinen Versöhnungsaltar errichten, als wenn aus seiner Asche ein Prätendent hervorgehen müßte, als wenn der Ruhm Erben hätte! Man sagt, daß die Anhänger des jungen Ludwig Napoleon conspiriren, und behauptet, die Verschwörer würden durch die Anwesenheit der Ueberreste des großen Mannes ermuthigt werden. Uns scheint gerade das Gegentheil wahr. Gewiß wird das Andenken Napoleons die Versuche seines unruhigen Neffen nicht begünstigen. Dieser kann sich durch Vergleichung mit seinem Oheim nur zu Boden gedrückt fühlen. Sollen wir aber unsere Meinung ganz sagen, so müssen wir bemerken, daß weder Ludwig Napoleon, noch irgend ein Mitglied der kaiserlichen Familie daran gedacht haben würde, gegen die in Frankreich durch den Willen der Nation festgesetzte Ordnung der Dinge zu protestiren, wenn nicht eine unselige Maaßregel die Männer außer dem Gesetze erklärt hätte, welche wenigstens das Recht haben, als Franzosen angesehen und behandelt zu werden. Es ist die Kleinmüthigkeit des Hrn. v. Molé, die aus Ludwig Napoleon einen Parteichef gemacht hat. Die Regierung darf nur den Muth zur Unternehmung populärer Dinge haben, sie darf nur aufhören, Demonstrationen, die einen nationalen Charakter an sich tragen, zu fürchten, dann werden auch alle jene Dämpfe des menschlichen Stolzes, welche die Parteien berauschen, sich von selbst, wie durch Zauber, verflüchtigen. .. Die Statue Napoleons aufrichten, und seine Asche unbegraben oder zur Verfügung der Fremden lassen, war ein bedauernswürdiger Widerspruch. Es ist, als hätte man das öffentliche Gefühl mißbrauchen und für einen Schatten erhitzen wollen, während man ihm doch die Wirklichkeit hätte geben können. .. Wenn wir für Frankreich die Asche Napoleons verlangen, so sprechen wir nicht unter dem Eindruck irgend eines Volksaberglaubens. Wir sehen in diesen glorreichen Resten nicht ein anderes Palladium, das die Eroberungsideen wieder auffrische, und dessen Kraft so mächtig wäre, uns von der Erniedrigung von 1815 wieder aufzurichten. Das wahre Palladium einer Nation ist die Ausdauer in ihren Absichten, die Energie des Willens, die Besonnenheit des Handelns. Uns beseelt bei dieser Forderung nur ein Gefühl des Danks; wir sehen in dem Manne, der 15 Jahre lang dem Geschicke Frankreichs vorstand, den Genius der Nation. Wir verdanken Napoleon Alles, die Ordnung, die bürgerliche Gleichheit, die Gesetzgebung, unser Verwaltungssystem, unsere Armee, unsere Finanzen, die Erziehung des Landes. Innerhalb und außerhalb unserer Gränzen, allwärts treffen wir die Denkmale seines Ruhms. Er hat ein Jahrhundert geschlossen und die Zukunft für neue Generationen eröffnet. Er hat die Herrschaft der Demokratie vorbereitet, und sie die Kunst der Schlachten und die Wissenschaft der Regierung gelehrt. Was wir sind, sind wir durch ihn. Das heidnische Griechenland errichtete den Gründern der Civilisation Altäre. Wir verlangen nicht so viel für den Mann, dem Frankreich seine Wiedergeburt verdankt; wir wollen ihm nur ein Grab setzen.“

Die France entgegnet: „Wir können nicht begreifen, wie die Freunde der „Napoleon'schen Ideen“ die Versetzung der Gebeine ihres Helden wünschen mögen. Ein Grab an einen Felsen gekettet macht eine ganz andere Wirkung auf die Einbildungskraft, als eine gewöhnliche Ruhestätte. Hr. v. Chateaubriand sagte bei Anlaß des Gerüchts, der Gefangene von St. Helena sey entwischt. „In die Mitte des Oceans geschleudert, dorthin, wo Camoens den Gott der Stürme versetzte, kann Bonaparte sich auf seinem Felsen nicht rühren, ohne daß wir eine Erschütterung empfänden. Jeden Schritt dieses Mannes auf dem einen Pole spürt man auf dem andern.“ Mit dieser Metapher, welche mehr poetisch als wahr ist, gab Chateaubriand eine übertriebene Idee von einer Macht, die nicht mehr existirt; aber diese Idee hat wenigstens eine gewisse Erhabenheit, welche zur Bewunderung paßt, die man dem großen

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[1108/0004] das Grab sie einschließen werde, welches die Asche Napoleons aufnehmen wird.“ (Lebhafte Bewegung. Bravo! Bravo!) England hat Recht! Diese edle Zurückerstattung knüpft die Bande, die uns vereinigen, noch enger zusammen; sie macht die Schmerzen der Vergangenheit vollends verschwinden. Die Zeit ist gekommen, wo die beiden Nationen sich nur noch ihres Ruhmes erinnern dürfen. .. Für das Grab, welches die sterblichen Reste Napoleons bedecken soll, wäre es unpassend, wenn es auf öffentlichem Platze inmitten eines lärmenden und zerstreuten Haufens stünde. Für ein solches Grab bedarf es eines stillen, geheiligten Ortes, wo alle, welche den Geist und den Ruhm, die Größe und das Unglück achten, es besuchen können mit gesammeltem Gemüthe. (Tiefe Bewegung.) Napoleon war Kaiser und König; er war der gesetzliche Herrscher unsres Landes. (Beifall.) Unter diesem Titel könnte er in St. Denis beigesetzt werden. Aber der gewöhnliche Begräbnißplatz der Könige paßt nicht für Napoleon. Er soll auch künftighin noch herrschen und befehlen in den Hallen, wo die Krieger des Vaterlandes der Ruhe pflegen und alle jene sich begeistern, die zu Frankreichs Vertheidigung berufen sind. Sein Degen soll auf sein Grab niedergelegt werden. Die Kunst wird unter der Kuppel, inmitten des Tempels, der dem Gott der Heere geweiht ist, ein Grab errichten des Namens würdig – wenn dieß möglich ist – der darauf gegraben werden soll. Das Monument soll von einfacher Schönheit und großartigen Formen seyn; es soll jenen Anblick unerschütterlicher Festigkeit gewähren, welche der Wirkung der Zeit zu trotzen scheint. Für Napoleon bedürfte es eines Monuments so dauernd wie die Erinnerung an ihn. (Beifall.) Künftighin wird Frankreich, Frankreich allein, Alles besitzen, was von Napoleon geblieben. Sein Grab wie sein Ruhm werden nur seinem Lande angehören. Die Monarchie von 1830 ist in der That die einzige gesetzliche Erbin aller Erinnerungen, auf welche Frankreich stolz ist. Dieser Monarchie, welche zuerst alle Kräfte und alle Wünsche der französischen Revolution vereinigt hat, kam es auch zu, ohne Furcht die Bildsäule und das Grab eines volksthümlichen Helden aufzurichten und zu ehren. Denn es gibt etwas, das den Vergleich mit dem Ruhme nicht zu fürchten hat: es ist die Freiheit!“ (Bravo! Bravo! Langandauernde Bewegung des Enthusiasmus auf allen Bänken.) Die Kammer kam in derselben Sitzung mit der Discussion über den Zuckergesetzesentwurf zum Schluß. Die Nachsteuer auf ausländischen Zucker wurde auf 20 Fr. festgesetzt. Der Art. 3, der die Zurückerstattung des Zolles bei der Ausfuhr von raffinirtem Zucker bestimmt, wurde nach dem Vorschlag der Commission angenommen, so daß also für 70 Kilogr Meliszucker oder für 73 Kilogr. Candis künftighin der Zoll von 100 Kilogr. Rohzucker bei der Exportation zurückerstattet wird, wenn nachgewiesen werden kann, daß der Zoll auf rohen, durch französische Schiffe eingeführten Zucker längstens vier Monate zuvor entrichtet worden. Der ganze Entwurf des Zuckergesetzes wurde hierauf mit 230 gegen 67 Stimmen angenommen. Unterm 5 Mai, also mehrere Tage ehe die Regierung ihren Entschluß wegen der Asche Napoleons kund that, äußerte der Courrier français: „Die Furcht, dieses schwachen Regierungen anklebende Gebrechen, hat sich der Vollziehung einer öffentlichen Pflicht widersetzt. Vergeblich wird alljährlich die Kammer und die Staatsgewalt in zahlreichen Petitionen daran erinnert: jeder solche Wunsch wird als eine Verschwörung betrachtet. Man verbannt die Familie Napoleons wegen ihres Namens, und will seinen Manen keinen Versöhnungsaltar errichten, als wenn aus seiner Asche ein Prätendent hervorgehen müßte, als wenn der Ruhm Erben hätte! Man sagt, daß die Anhänger des jungen Ludwig Napoleon conspiriren, und behauptet, die Verschwörer würden durch die Anwesenheit der Ueberreste des großen Mannes ermuthigt werden. Uns scheint gerade das Gegentheil wahr. Gewiß wird das Andenken Napoleons die Versuche seines unruhigen Neffen nicht begünstigen. Dieser kann sich durch Vergleichung mit seinem Oheim nur zu Boden gedrückt fühlen. Sollen wir aber unsere Meinung ganz sagen, so müssen wir bemerken, daß weder Ludwig Napoleon, noch irgend ein Mitglied der kaiserlichen Familie daran gedacht haben würde, gegen die in Frankreich durch den Willen der Nation festgesetzte Ordnung der Dinge zu protestiren, wenn nicht eine unselige Maaßregel die Männer außer dem Gesetze erklärt hätte, welche wenigstens das Recht haben, als Franzosen angesehen und behandelt zu werden. Es ist die Kleinmüthigkeit des Hrn. v. Molé, die aus Ludwig Napoleon einen Parteichef gemacht hat. Die Regierung darf nur den Muth zur Unternehmung populärer Dinge haben, sie darf nur aufhören, Demonstrationen, die einen nationalen Charakter an sich tragen, zu fürchten, dann werden auch alle jene Dämpfe des menschlichen Stolzes, welche die Parteien berauschen, sich von selbst, wie durch Zauber, verflüchtigen. .. Die Statue Napoleons aufrichten, und seine Asche unbegraben oder zur Verfügung der Fremden lassen, war ein bedauernswürdiger Widerspruch. Es ist, als hätte man das öffentliche Gefühl mißbrauchen und für einen Schatten erhitzen wollen, während man ihm doch die Wirklichkeit hätte geben können. .. Wenn wir für Frankreich die Asche Napoleons verlangen, so sprechen wir nicht unter dem Eindruck irgend eines Volksaberglaubens. Wir sehen in diesen glorreichen Resten nicht ein anderes Palladium, das die Eroberungsideen wieder auffrische, und dessen Kraft so mächtig wäre, uns von der Erniedrigung von 1815 wieder aufzurichten. Das wahre Palladium einer Nation ist die Ausdauer in ihren Absichten, die Energie des Willens, die Besonnenheit des Handelns. Uns beseelt bei dieser Forderung nur ein Gefühl des Danks; wir sehen in dem Manne, der 15 Jahre lang dem Geschicke Frankreichs vorstand, den Genius der Nation. Wir verdanken Napoleon Alles, die Ordnung, die bürgerliche Gleichheit, die Gesetzgebung, unser Verwaltungssystem, unsere Armee, unsere Finanzen, die Erziehung des Landes. Innerhalb und außerhalb unserer Gränzen, allwärts treffen wir die Denkmale seines Ruhms. Er hat ein Jahrhundert geschlossen und die Zukunft für neue Generationen eröffnet. Er hat die Herrschaft der Demokratie vorbereitet, und sie die Kunst der Schlachten und die Wissenschaft der Regierung gelehrt. Was wir sind, sind wir durch ihn. Das heidnische Griechenland errichtete den Gründern der Civilisation Altäre. Wir verlangen nicht so viel für den Mann, dem Frankreich seine Wiedergeburt verdankt; wir wollen ihm nur ein Grab setzen.“ Die France entgegnet: „Wir können nicht begreifen, wie die Freunde der „Napoleon'schen Ideen“ die Versetzung der Gebeine ihres Helden wünschen mögen. Ein Grab an einen Felsen gekettet macht eine ganz andere Wirkung auf die Einbildungskraft, als eine gewöhnliche Ruhestätte. Hr. v. Chateaubriand sagte bei Anlaß des Gerüchts, der Gefangene von St. Helena sey entwischt. „In die Mitte des Oceans geschleudert, dorthin, wo Camoens den Gott der Stürme versetzte, kann Bonaparte sich auf seinem Felsen nicht rühren, ohne daß wir eine Erschütterung empfänden. Jeden Schritt dieses Mannes auf dem einen Pole spürt man auf dem andern.“ Mit dieser Metapher, welche mehr poetisch als wahr ist, gab Chateaubriand eine übertriebene Idee von einer Macht, die nicht mehr existirt; aber diese Idee hat wenigstens eine gewisse Erhabenheit, welche zur Bewunderung paßt, die man dem großen

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Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-06-28T11:37:15Z)

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 139. Augsburg, 18. Mai 1840, S. 1108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_139_18400518/4>, abgerufen am 21.11.2024.