Allgemeine Zeitung. Nr. 77. Augsburg, 17. März 1840.schwebt noch immer in Ungewißheit, welches Schicksal zu erwartende Reformen ihr bringen werde. Der König fährt indessen fort Verbesserungen vorzubereiten, und hat, dem Gerüchte zufolge, neuerdings dem Conferenzrath und Oberprocureur Oersted, unstreitig der ersten juridischen Notabilität Dänemarks, einem Mann, dessen Freisinnigkeit sein Wirken als Deputirter der dänischen Kanzlei und als königlicher Commissarius in den dänischen Ständeversammlungen genugsam beurkundet hat, den Auftrag ertheilt, ein neues Gesetzbuch für das Königreich zu entwerfen. Wir erwarten indessen, daß zu diesem Ende, wie in Schleswig und Holstein, eine Commission unser seinem Präsidium werde ernannt werden, und daß der Auftrag sich zunächst auf die Criminalgesetzgebung beziehe. - Ihr k. H. die Frau Herzogin Wilhelmine und Se. D. der Herzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg sind von hier wieder abgereist und am 26 v. M. in Kiel eingetroffen. - Thorwaldsens Museum hat das Privilegium erhalten ausschließend Gypsabgüsse von Thorwaldsens Arbeiten zu verkaufen. An dem Gebäude wird so eifrig gebaut, als die Witterung dieß gestatten will. - Die liberale Presse fährt fort auf Reformen zu dringen und die Handlungen der Regierung schroffer zu tadeln, als der gemäßigtere Theil der Nation billigen kann. Dieß hat eine Anklage wider die Redactionen des "Freisinnigen" und der "Fliegenden politischen Blätter" veranlaßt. Kopenhagen, 6 März. Gestern begab sich der König von den Prinzen und Ministern begleitet in Procession nach dem Christiansberger Schloß, um herkömmlicherweise die Sitzung des höchsten Gerichts zu eröffnen. Eine ungewöhnliche Menschenmenge hatte sich auf den Straßen versammelt, um Zeuge des ersten öffentlichen Auftretens Sr. Maj. zu seyn; die Massen aber verhielten sich in stummer Ruhe und legten durch keinerlei Ruf ihre Gesinnungen an Tag. Mittags war große Tafel auf dem Christiansberger Schloß. Als sich die Procession Abends wieder nach der Amalienburg zurück verfügte, war nur das Local des Studentenvereins beleuchtet. - Die gestrige Kjöbenhavnspost ist mit Beschlag belegt worden. - Vor einiger Zeit ging das Gerücht, daß der König den seit langer Zeit vacanten Oberjägermeisterposten zu besetzen beabsichtige; die Presse erhob ihre Stimme gegen diesen Plan, und und die Ausführung desselben unterblieb. Dagegen hat man jetzt ohne vorherige Gerüchte den zu jener Würde ausersehenen Grafen v. Danneskjold Samsö zum Oberstallmeister ernannt - ein Posten, den die vorige Regierung wahrscheinlich aus Sparsamkeitsgründen hatte eingehen lassen. Diese Ernennung scheint mit den beabsichtigten Reductionen im Stalletat im Widerspruch zu stehen. Manche ersparte Gage der Stallbedienten u. s. w. wird durch diese Ausgabe verschlungen werden. - Das neueste Kieler Korrespondenzblatt enthält einen Artikel über die administrativen Verhältnisse Dänemarks und debitirt mit großer Zuversicht, daß es die Absicht des Königs sey, das Land durch Minister zu verwalten und die collegiale Regierungsform aufzuheben. Wahrscheinlich wird dieser Artikel in andere Zeitungen übergehen; wir warnen daher, demselben Glauben zu schenken. Welche Vorzüge die ministerielle Verwaltungsform auch vor der collegialen haben mag, so müssen wir doch der Ansicht seyn, daß diese sich nur in einem wahrhaft constitutionellen Staat in ihrer ganzen Fülle entfalten können. Dänemark hat dem überwiegenden Einfluß eines so zu sagen allmächtigen Ministers nichts als das unzulängliche Gegengewicht seiner berathenden Stände entgegenzusetzen, und die Presse, die schon jetzt über angebliche Bureaukratie klagt, würde, wenn ein thätiger und kräftig einschreitender, deßwegen aber auch in manchen Fällen zu rascher und eigenwilliger Mann an die Spitze eines Verwaltungszweiges träte, wahrscheinlich Grund bekommen in dieser Beziehung noch mehr zu jammern. Wäre aber das Gegentheil der Fall, stünde eine kraftlose, unthätige Puppe einem Verwaltungszweige vor, so würden die Klagen über "Einschlafen" gewiß eben so laut erschallen. Die collegiale Form ist gegen beide Extreme durch die Grundbedingung ihres Daseyns ziemlich geschützt, und wir glauben daher, daß dieselbe vorläufig den dänischen Verhältnissen am angemessensten sey. Ist die weitaussehende Constitutionsfrage einmal entschieden, so wird es Zeit genug seyn, Ministerien zu errichten. Daß der König dieß zu thun ehestens beabsichtige, wagen wir gleichfalls in bescheidenen Zweifel zu ziehen, so lange uns nicht triftige Beweise vorliegen. - Die öffentlichen Blätter bestätigen das Gerücht, daß dem Kanzleideputirten Conferenzrath Oersted der Auftrag geworden sey, ein neues Criminalgesetzbuch für das Königreich zu entwerfen. Oesterreich. Wien, 10 März. Nachdem der vom Med. Dr. L. W. Mauthner in dieser Hauptstadt gegründeten und fortwährend kostenfrei von demselben unterhaltenen Kinderkrankenanstalt dieser Tage die Ehre des Besuchs Ihrer Maj. der Kaiserin-Mutter zu Theil geworden war, erfreute sie sich gestern auch jenes II. MM. des Kaisers und der Kaiserin. Die allerhöchsten Herrschaften geruhten bei längerem Verweilen in dieser gemeinnützigen Anstalt sich von der Einrichtung derselben genau unterrichten zu lassen, den Krankensaal zu besuchen und mit den kleinen Patienten sich zu besprechen. Dieses Institut ist dermalen sehr in Anspruch genommen, was einerseits für das Zutrauen des Volks, andrerseits aber für die noch immer fortwährende Steigerung der Krankheitsfälle spricht, wie folgende Ansätze der Krankenaufnahme im hiesigen allgemeinen Krankenhause ersichtlich machen. Es belief sich der Krankenstand desselben am 26 Febr. auf 2702; am 27 auf 2705; am 28 auf 2739; am 29 auf 2697; am 1 März auf 2709; am 2 auf 2693; am 3 auf 2709; am 4 auf 2716; am 5 auf 2734; am 6 auf 2801; am 7 auf 2767; am 8 auf 2772. Dabei ist übrigens zu bemerken, daß der früher ziemlich verbreitete Typhus seither bedeutend abgenommen hat, und dieser beträchtliche Höhenstand der Kranken im allgemeinen Krankenhause jetzt weniger mehr von endemischen Einflüssen als von den im Monate März gewöhnlich am stärksten sich ergebenden verschiedenartigen Krankheitsformen bedingt ist. - Der Wiener Correspondent der Leipziger Allg. Zeitung, welcher die Abtragung der Spitze des Stephansthurmes rasch vorwärts schreiten läßt und von Ergänzung derselben durch einen kupfernen Aufsatz spricht, mag wohl seit sechs Monaten nicht zur Spitze hinangeblickt haben, sonst würde er wissen, daß seither nicht eine Hand daran gerührt hat. Bauten der Art pflegt man nicht zur Winterszeit vorzunehmen; überdieß ist höhern Orts noch gar nicht entschieden, ob eine Abnahme oder bloß eine Ausbesserung zu geschehen habe. Türkei. Konstantinopel, 26 Febr. Das einzige Ereigniß, welches in der letztverflossenen Woche die Aufmerksamkeit des Publicums in Anspruch genommen, ist die Ernennung des Beylikdschi Schekib Effendi zum außerordentlichen Botschafter in London. Derselbe wurde in seinem bisherigen Amte durch den Secretär der Divanskanzlei Mumtaz Effendi ersetzt. - Im großen Reichsrathe finden fortwährend Versammlungen statt, welche die in Folge des Hatischeriffs von Gülhaneh vorzunehmenden Verwaltungsreformen bezwecken. - Das neueste Blatt der türkischen Zeitung macht die Liste der nach Abschaffung des Iltizam (Aemterverkaufs) für die vorzüglichsten Districte und Ortschaften schwebt noch immer in Ungewißheit, welches Schicksal zu erwartende Reformen ihr bringen werde. Der König fährt indessen fort Verbesserungen vorzubereiten, und hat, dem Gerüchte zufolge, neuerdings dem Conferenzrath und Oberprocureur Oersted, unstreitig der ersten juridischen Notabilität Dänemarks, einem Mann, dessen Freisinnigkeit sein Wirken als Deputirter der dänischen Kanzlei und als königlicher Commissarius in den dänischen Ständeversammlungen genugsam beurkundet hat, den Auftrag ertheilt, ein neues Gesetzbuch für das Königreich zu entwerfen. Wir erwarten indessen, daß zu diesem Ende, wie in Schleswig und Holstein, eine Commission unser seinem Präsidium werde ernannt werden, und daß der Auftrag sich zunächst auf die Criminalgesetzgebung beziehe. – Ihr k. H. die Frau Herzogin Wilhelmine und Se. D. der Herzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg sind von hier wieder abgereist und am 26 v. M. in Kiel eingetroffen. – Thorwaldsens Museum hat das Privilegium erhalten ausschließend Gypsabgüsse von Thorwaldsens Arbeiten zu verkaufen. An dem Gebäude wird so eifrig gebaut, als die Witterung dieß gestatten will. – Die liberale Presse fährt fort auf Reformen zu dringen und die Handlungen der Regierung schroffer zu tadeln, als der gemäßigtere Theil der Nation billigen kann. Dieß hat eine Anklage wider die Redactionen des „Freisinnigen“ und der „Fliegenden politischen Blätter“ veranlaßt. Kopenhagen, 6 März. Gestern begab sich der König von den Prinzen und Ministern begleitet in Procession nach dem Christiansberger Schloß, um herkömmlicherweise die Sitzung des höchsten Gerichts zu eröffnen. Eine ungewöhnliche Menschenmenge hatte sich auf den Straßen versammelt, um Zeuge des ersten öffentlichen Auftretens Sr. Maj. zu seyn; die Massen aber verhielten sich in stummer Ruhe und legten durch keinerlei Ruf ihre Gesinnungen an Tag. Mittags war große Tafel auf dem Christiansberger Schloß. Als sich die Procession Abends wieder nach der Amalienburg zurück verfügte, war nur das Local des Studentenvereins beleuchtet. – Die gestrige Kjöbenhavnspost ist mit Beschlag belegt worden. – Vor einiger Zeit ging das Gerücht, daß der König den seit langer Zeit vacanten Oberjägermeisterposten zu besetzen beabsichtige; die Presse erhob ihre Stimme gegen diesen Plan, und und die Ausführung desselben unterblieb. Dagegen hat man jetzt ohne vorherige Gerüchte den zu jener Würde ausersehenen Grafen v. Danneskjold Samsö zum Oberstallmeister ernannt – ein Posten, den die vorige Regierung wahrscheinlich aus Sparsamkeitsgründen hatte eingehen lassen. Diese Ernennung scheint mit den beabsichtigten Reductionen im Stalletat im Widerspruch zu stehen. Manche ersparte Gage der Stallbedienten u. s. w. wird durch diese Ausgabe verschlungen werden. – Das neueste Kieler Korrespondenzblatt enthält einen Artikel über die administrativen Verhältnisse Dänemarks und debitirt mit großer Zuversicht, daß es die Absicht des Königs sey, das Land durch Minister zu verwalten und die collegiale Regierungsform aufzuheben. Wahrscheinlich wird dieser Artikel in andere Zeitungen übergehen; wir warnen daher, demselben Glauben zu schenken. Welche Vorzüge die ministerielle Verwaltungsform auch vor der collegialen haben mag, so müssen wir doch der Ansicht seyn, daß diese sich nur in einem wahrhaft constitutionellen Staat in ihrer ganzen Fülle entfalten können. Dänemark hat dem überwiegenden Einfluß eines so zu sagen allmächtigen Ministers nichts als das unzulängliche Gegengewicht seiner berathenden Stände entgegenzusetzen, und die Presse, die schon jetzt über angebliche Bureaukratie klagt, würde, wenn ein thätiger und kräftig einschreitender, deßwegen aber auch in manchen Fällen zu rascher und eigenwilliger Mann an die Spitze eines Verwaltungszweiges träte, wahrscheinlich Grund bekommen in dieser Beziehung noch mehr zu jammern. Wäre aber das Gegentheil der Fall, stünde eine kraftlose, unthätige Puppe einem Verwaltungszweige vor, so würden die Klagen über „Einschlafen“ gewiß eben so laut erschallen. Die collegiale Form ist gegen beide Extreme durch die Grundbedingung ihres Daseyns ziemlich geschützt, und wir glauben daher, daß dieselbe vorläufig den dänischen Verhältnissen am angemessensten sey. Ist die weitaussehende Constitutionsfrage einmal entschieden, so wird es Zeit genug seyn, Ministerien zu errichten. Daß der König dieß zu thun ehestens beabsichtige, wagen wir gleichfalls in bescheidenen Zweifel zu ziehen, so lange uns nicht triftige Beweise vorliegen. – Die öffentlichen Blätter bestätigen das Gerücht, daß dem Kanzleideputirten Conferenzrath Oersted der Auftrag geworden sey, ein neues Criminalgesetzbuch für das Königreich zu entwerfen. Oesterreich. Wien, 10 März. Nachdem der vom Med. Dr. L. W. Mauthner in dieser Hauptstadt gegründeten und fortwährend kostenfrei von demselben unterhaltenen Kinderkrankenanstalt dieser Tage die Ehre des Besuchs Ihrer Maj. der Kaiserin-Mutter zu Theil geworden war, erfreute sie sich gestern auch jenes II. MM. des Kaisers und der Kaiserin. Die allerhöchsten Herrschaften geruhten bei längerem Verweilen in dieser gemeinnützigen Anstalt sich von der Einrichtung derselben genau unterrichten zu lassen, den Krankensaal zu besuchen und mit den kleinen Patienten sich zu besprechen. Dieses Institut ist dermalen sehr in Anspruch genommen, was einerseits für das Zutrauen des Volks, andrerseits aber für die noch immer fortwährende Steigerung der Krankheitsfälle spricht, wie folgende Ansätze der Krankenaufnahme im hiesigen allgemeinen Krankenhause ersichtlich machen. Es belief sich der Krankenstand desselben am 26 Febr. auf 2702; am 27 auf 2705; am 28 auf 2739; am 29 auf 2697; am 1 März auf 2709; am 2 auf 2693; am 3 auf 2709; am 4 auf 2716; am 5 auf 2734; am 6 auf 2801; am 7 auf 2767; am 8 auf 2772. Dabei ist übrigens zu bemerken, daß der früher ziemlich verbreitete Typhus seither bedeutend abgenommen hat, und dieser beträchtliche Höhenstand der Kranken im allgemeinen Krankenhause jetzt weniger mehr von endemischen Einflüssen als von den im Monate März gewöhnlich am stärksten sich ergebenden verschiedenartigen Krankheitsformen bedingt ist. – Der Wiener Correspondent der Leipziger Allg. Zeitung, welcher die Abtragung der Spitze des Stephansthurmes rasch vorwärts schreiten läßt und von Ergänzung derselben durch einen kupfernen Aufsatz spricht, mag wohl seit sechs Monaten nicht zur Spitze hinangeblickt haben, sonst würde er wissen, daß seither nicht eine Hand daran gerührt hat. Bauten der Art pflegt man nicht zur Winterszeit vorzunehmen; überdieß ist höhern Orts noch gar nicht entschieden, ob eine Abnahme oder bloß eine Ausbesserung zu geschehen habe. Türkei. Konstantinopel, 26 Febr. Das einzige Ereigniß, welches in der letztverflossenen Woche die Aufmerksamkeit des Publicums in Anspruch genommen, ist die Ernennung des Beylikdschi Schekib Effendi zum außerordentlichen Botschafter in London. Derselbe wurde in seinem bisherigen Amte durch den Secretär der Divanskanzlei Mumtaz Effendi ersetzt. – Im großen Reichsrathe finden fortwährend Versammlungen statt, welche die in Folge des Hatischeriffs von Gülhaneh vorzunehmenden Verwaltungsreformen bezwecken. – Das neueste Blatt der türkischen Zeitung macht die Liste der nach Abschaffung des Iltizam (Aemterverkaufs) für die vorzüglichsten Districte und Ortschaften <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0007" n="0615"/> schwebt noch immer in Ungewißheit, welches Schicksal zu erwartende Reformen ihr bringen werde. Der König fährt indessen fort Verbesserungen vorzubereiten, und hat, dem Gerüchte zufolge, neuerdings dem Conferenzrath und Oberprocureur Oersted, unstreitig der ersten juridischen Notabilität Dänemarks, einem Mann, dessen Freisinnigkeit sein Wirken als Deputirter der dänischen Kanzlei und als königlicher Commissarius in den dänischen Ständeversammlungen genugsam beurkundet hat, den Auftrag ertheilt, ein neues Gesetzbuch für das Königreich zu entwerfen. Wir erwarten indessen, daß zu diesem Ende, wie in Schleswig und Holstein, eine Commission unser seinem Präsidium werde ernannt werden, und daß der Auftrag sich zunächst auf die Criminalgesetzgebung beziehe. – Ihr k. H. die Frau Herzogin Wilhelmine und Se. D. der Herzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg sind von hier wieder abgereist und am 26 v. M. in Kiel eingetroffen. – Thorwaldsens Museum hat das Privilegium erhalten ausschließend Gypsabgüsse von Thorwaldsens Arbeiten zu verkaufen. An dem Gebäude wird so eifrig gebaut, als die Witterung dieß gestatten will. – Die liberale Presse fährt fort auf Reformen zu dringen und die Handlungen der Regierung schroffer zu tadeln, als der gemäßigtere Theil der Nation billigen kann. Dieß hat eine Anklage wider die Redactionen des „Freisinnigen“ und der „Fliegenden politischen Blätter“ veranlaßt.</p> </div><lb/> <div n="2"> <byline> <gap reason="insignificant" unit="chars" quantity="1"/> </byline> <dateline><hi rendition="#b">Kopenhagen,</hi> 6 März.</dateline> <p> Gestern begab sich der König von den Prinzen und Ministern begleitet in Procession nach dem Christiansberger Schloß, um herkömmlicherweise die Sitzung des höchsten Gerichts zu eröffnen. Eine ungewöhnliche Menschenmenge hatte sich auf den Straßen versammelt, um Zeuge des ersten öffentlichen Auftretens Sr. Maj. zu seyn; die Massen aber verhielten sich in stummer Ruhe und legten durch keinerlei Ruf ihre Gesinnungen an Tag. Mittags war große Tafel auf dem Christiansberger Schloß. Als sich die Procession Abends wieder nach der Amalienburg zurück verfügte, war nur das Local des Studentenvereins beleuchtet. – Die gestrige Kjöbenhavnspost ist mit Beschlag belegt worden. – Vor einiger Zeit ging das Gerücht, daß der König den seit langer Zeit vacanten Oberjägermeisterposten zu besetzen beabsichtige; die Presse erhob ihre Stimme gegen diesen Plan, und und die Ausführung desselben unterblieb. Dagegen hat man jetzt ohne vorherige Gerüchte den zu jener Würde ausersehenen Grafen v. Danneskjold Samsö zum Oberstallmeister ernannt – ein Posten, den die vorige Regierung wahrscheinlich aus Sparsamkeitsgründen hatte eingehen lassen. Diese Ernennung scheint mit den beabsichtigten Reductionen im Stalletat im Widerspruch zu stehen. Manche ersparte Gage der Stallbedienten u. s. w. wird durch diese Ausgabe verschlungen werden. – Das neueste Kieler Korrespondenzblatt enthält einen Artikel über die administrativen Verhältnisse Dänemarks und debitirt mit großer Zuversicht, daß es die Absicht des Königs sey, das Land durch Minister zu verwalten und die collegiale Regierungsform aufzuheben. Wahrscheinlich wird dieser Artikel in andere Zeitungen übergehen; wir warnen daher, demselben Glauben zu schenken. Welche Vorzüge die ministerielle Verwaltungsform auch vor der collegialen haben mag, so müssen wir doch der Ansicht seyn, daß diese sich nur in einem wahrhaft constitutionellen Staat in ihrer ganzen Fülle entfalten können. Dänemark hat dem überwiegenden Einfluß eines so zu sagen allmächtigen Ministers nichts als das unzulängliche Gegengewicht seiner <hi rendition="#g">berathenden</hi> Stände entgegenzusetzen, und die Presse, die schon jetzt über angebliche Bureaukratie klagt, würde, wenn ein thätiger und kräftig einschreitender, deßwegen aber auch in manchen Fällen zu rascher und eigenwilliger Mann an die Spitze eines Verwaltungszweiges träte, wahrscheinlich Grund bekommen in dieser Beziehung noch mehr zu jammern. Wäre aber das Gegentheil der Fall, stünde eine kraftlose, unthätige Puppe einem Verwaltungszweige vor, so würden die Klagen über „Einschlafen“ gewiß eben so laut erschallen. Die collegiale Form ist gegen beide Extreme durch die Grundbedingung ihres Daseyns ziemlich geschützt, und wir glauben daher, daß dieselbe vorläufig den dänischen Verhältnissen am angemessensten sey. Ist die weitaussehende Constitutionsfrage einmal entschieden, so wird es Zeit genug seyn, Ministerien zu errichten. Daß der König dieß zu thun ehestens beabsichtige, wagen wir gleichfalls in bescheidenen Zweifel zu ziehen, so lange uns nicht triftige Beweise vorliegen. – Die öffentlichen Blätter bestätigen das Gerücht, daß dem Kanzleideputirten Conferenzrath Oersted der Auftrag geworden sey, ein neues Criminalgesetzbuch für das Königreich zu entwerfen.</p><lb/> </div> </div> <div type="jArticle" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Oesterreich.</hi> </head><lb/> <div n="2"> <byline> <docAuthor> <gap reason="insignificant"/> </docAuthor> </byline> <dateline><hi rendition="#b">Wien,</hi> 10 März.</dateline> <p> Nachdem der vom Med. Dr. L. W. Mauthner in dieser Hauptstadt gegründeten und fortwährend kostenfrei von demselben unterhaltenen Kinderkrankenanstalt dieser Tage die Ehre des Besuchs Ihrer Maj. der Kaiserin-Mutter zu Theil geworden war, erfreute sie sich gestern auch jenes II. MM. des Kaisers und der Kaiserin. Die allerhöchsten Herrschaften geruhten bei längerem Verweilen in dieser gemeinnützigen Anstalt sich von der Einrichtung derselben genau unterrichten zu lassen, den Krankensaal zu besuchen und mit den kleinen Patienten sich zu besprechen. Dieses Institut ist dermalen sehr in Anspruch genommen, was einerseits für das Zutrauen des Volks, andrerseits aber für die noch immer fortwährende Steigerung der Krankheitsfälle spricht, wie folgende Ansätze der Krankenaufnahme im hiesigen allgemeinen Krankenhause ersichtlich machen. Es belief sich der Krankenstand desselben am 26 Febr. auf 2702; am 27 auf 2705; am 28 auf 2739; am 29 auf 2697; am 1 März auf 2709; am 2 auf 2693; am 3 auf 2709; am 4 auf 2716; am 5 auf 2734; am 6 auf 2801; am 7 auf 2767; am 8 auf 2772. Dabei ist übrigens zu bemerken, daß der früher ziemlich verbreitete Typhus seither bedeutend abgenommen hat, und dieser beträchtliche Höhenstand der Kranken im allgemeinen Krankenhause jetzt weniger mehr von endemischen Einflüssen als von den im Monate März gewöhnlich am stärksten sich ergebenden verschiedenartigen Krankheitsformen bedingt ist. – Der Wiener Correspondent der Leipziger Allg. Zeitung, welcher die Abtragung der Spitze des Stephansthurmes rasch vorwärts schreiten läßt und von Ergänzung derselben durch einen kupfernen Aufsatz spricht, mag wohl seit sechs Monaten nicht zur Spitze hinangeblickt haben, sonst würde er wissen, daß seither nicht eine Hand daran gerührt hat. Bauten der Art pflegt man nicht zur Winterszeit vorzunehmen; überdieß ist höhern Orts noch gar nicht entschieden, ob eine Abnahme oder bloß eine Ausbesserung zu geschehen habe.</p><lb/> </div> </div> <div type="jArticle" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Türkei.</hi> </head><lb/> <div n="2"> <byline> <docAuthor> <gap reason="insignificant"/> </docAuthor> </byline> <dateline><hi rendition="#b">Konstantinopel,</hi> 26 Febr.</dateline> <p> Das einzige Ereigniß, welches in der letztverflossenen Woche die Aufmerksamkeit des Publicums in Anspruch genommen, ist die Ernennung des Beylikdschi Schekib Effendi zum außerordentlichen Botschafter in London. Derselbe wurde in seinem bisherigen Amte durch den Secretär der Divanskanzlei Mumtaz Effendi ersetzt. – Im großen Reichsrathe finden fortwährend Versammlungen statt, welche die in Folge des Hatischeriffs von Gülhaneh vorzunehmenden Verwaltungsreformen bezwecken. – Das neueste Blatt der türkischen Zeitung macht die Liste der nach Abschaffung des Iltizam (Aemterverkaufs) für die vorzüglichsten Districte und Ortschaften<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0615/0007]
schwebt noch immer in Ungewißheit, welches Schicksal zu erwartende Reformen ihr bringen werde. Der König fährt indessen fort Verbesserungen vorzubereiten, und hat, dem Gerüchte zufolge, neuerdings dem Conferenzrath und Oberprocureur Oersted, unstreitig der ersten juridischen Notabilität Dänemarks, einem Mann, dessen Freisinnigkeit sein Wirken als Deputirter der dänischen Kanzlei und als königlicher Commissarius in den dänischen Ständeversammlungen genugsam beurkundet hat, den Auftrag ertheilt, ein neues Gesetzbuch für das Königreich zu entwerfen. Wir erwarten indessen, daß zu diesem Ende, wie in Schleswig und Holstein, eine Commission unser seinem Präsidium werde ernannt werden, und daß der Auftrag sich zunächst auf die Criminalgesetzgebung beziehe. – Ihr k. H. die Frau Herzogin Wilhelmine und Se. D. der Herzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg sind von hier wieder abgereist und am 26 v. M. in Kiel eingetroffen. – Thorwaldsens Museum hat das Privilegium erhalten ausschließend Gypsabgüsse von Thorwaldsens Arbeiten zu verkaufen. An dem Gebäude wird so eifrig gebaut, als die Witterung dieß gestatten will. – Die liberale Presse fährt fort auf Reformen zu dringen und die Handlungen der Regierung schroffer zu tadeln, als der gemäßigtere Theil der Nation billigen kann. Dieß hat eine Anklage wider die Redactionen des „Freisinnigen“ und der „Fliegenden politischen Blätter“ veranlaßt.
_ Kopenhagen, 6 März. Gestern begab sich der König von den Prinzen und Ministern begleitet in Procession nach dem Christiansberger Schloß, um herkömmlicherweise die Sitzung des höchsten Gerichts zu eröffnen. Eine ungewöhnliche Menschenmenge hatte sich auf den Straßen versammelt, um Zeuge des ersten öffentlichen Auftretens Sr. Maj. zu seyn; die Massen aber verhielten sich in stummer Ruhe und legten durch keinerlei Ruf ihre Gesinnungen an Tag. Mittags war große Tafel auf dem Christiansberger Schloß. Als sich die Procession Abends wieder nach der Amalienburg zurück verfügte, war nur das Local des Studentenvereins beleuchtet. – Die gestrige Kjöbenhavnspost ist mit Beschlag belegt worden. – Vor einiger Zeit ging das Gerücht, daß der König den seit langer Zeit vacanten Oberjägermeisterposten zu besetzen beabsichtige; die Presse erhob ihre Stimme gegen diesen Plan, und und die Ausführung desselben unterblieb. Dagegen hat man jetzt ohne vorherige Gerüchte den zu jener Würde ausersehenen Grafen v. Danneskjold Samsö zum Oberstallmeister ernannt – ein Posten, den die vorige Regierung wahrscheinlich aus Sparsamkeitsgründen hatte eingehen lassen. Diese Ernennung scheint mit den beabsichtigten Reductionen im Stalletat im Widerspruch zu stehen. Manche ersparte Gage der Stallbedienten u. s. w. wird durch diese Ausgabe verschlungen werden. – Das neueste Kieler Korrespondenzblatt enthält einen Artikel über die administrativen Verhältnisse Dänemarks und debitirt mit großer Zuversicht, daß es die Absicht des Königs sey, das Land durch Minister zu verwalten und die collegiale Regierungsform aufzuheben. Wahrscheinlich wird dieser Artikel in andere Zeitungen übergehen; wir warnen daher, demselben Glauben zu schenken. Welche Vorzüge die ministerielle Verwaltungsform auch vor der collegialen haben mag, so müssen wir doch der Ansicht seyn, daß diese sich nur in einem wahrhaft constitutionellen Staat in ihrer ganzen Fülle entfalten können. Dänemark hat dem überwiegenden Einfluß eines so zu sagen allmächtigen Ministers nichts als das unzulängliche Gegengewicht seiner berathenden Stände entgegenzusetzen, und die Presse, die schon jetzt über angebliche Bureaukratie klagt, würde, wenn ein thätiger und kräftig einschreitender, deßwegen aber auch in manchen Fällen zu rascher und eigenwilliger Mann an die Spitze eines Verwaltungszweiges träte, wahrscheinlich Grund bekommen in dieser Beziehung noch mehr zu jammern. Wäre aber das Gegentheil der Fall, stünde eine kraftlose, unthätige Puppe einem Verwaltungszweige vor, so würden die Klagen über „Einschlafen“ gewiß eben so laut erschallen. Die collegiale Form ist gegen beide Extreme durch die Grundbedingung ihres Daseyns ziemlich geschützt, und wir glauben daher, daß dieselbe vorläufig den dänischen Verhältnissen am angemessensten sey. Ist die weitaussehende Constitutionsfrage einmal entschieden, so wird es Zeit genug seyn, Ministerien zu errichten. Daß der König dieß zu thun ehestens beabsichtige, wagen wir gleichfalls in bescheidenen Zweifel zu ziehen, so lange uns nicht triftige Beweise vorliegen. – Die öffentlichen Blätter bestätigen das Gerücht, daß dem Kanzleideputirten Conferenzrath Oersted der Auftrag geworden sey, ein neues Criminalgesetzbuch für das Königreich zu entwerfen.
Oesterreich.
_ Wien, 10 März. Nachdem der vom Med. Dr. L. W. Mauthner in dieser Hauptstadt gegründeten und fortwährend kostenfrei von demselben unterhaltenen Kinderkrankenanstalt dieser Tage die Ehre des Besuchs Ihrer Maj. der Kaiserin-Mutter zu Theil geworden war, erfreute sie sich gestern auch jenes II. MM. des Kaisers und der Kaiserin. Die allerhöchsten Herrschaften geruhten bei längerem Verweilen in dieser gemeinnützigen Anstalt sich von der Einrichtung derselben genau unterrichten zu lassen, den Krankensaal zu besuchen und mit den kleinen Patienten sich zu besprechen. Dieses Institut ist dermalen sehr in Anspruch genommen, was einerseits für das Zutrauen des Volks, andrerseits aber für die noch immer fortwährende Steigerung der Krankheitsfälle spricht, wie folgende Ansätze der Krankenaufnahme im hiesigen allgemeinen Krankenhause ersichtlich machen. Es belief sich der Krankenstand desselben am 26 Febr. auf 2702; am 27 auf 2705; am 28 auf 2739; am 29 auf 2697; am 1 März auf 2709; am 2 auf 2693; am 3 auf 2709; am 4 auf 2716; am 5 auf 2734; am 6 auf 2801; am 7 auf 2767; am 8 auf 2772. Dabei ist übrigens zu bemerken, daß der früher ziemlich verbreitete Typhus seither bedeutend abgenommen hat, und dieser beträchtliche Höhenstand der Kranken im allgemeinen Krankenhause jetzt weniger mehr von endemischen Einflüssen als von den im Monate März gewöhnlich am stärksten sich ergebenden verschiedenartigen Krankheitsformen bedingt ist. – Der Wiener Correspondent der Leipziger Allg. Zeitung, welcher die Abtragung der Spitze des Stephansthurmes rasch vorwärts schreiten läßt und von Ergänzung derselben durch einen kupfernen Aufsatz spricht, mag wohl seit sechs Monaten nicht zur Spitze hinangeblickt haben, sonst würde er wissen, daß seither nicht eine Hand daran gerührt hat. Bauten der Art pflegt man nicht zur Winterszeit vorzunehmen; überdieß ist höhern Orts noch gar nicht entschieden, ob eine Abnahme oder bloß eine Ausbesserung zu geschehen habe.
Türkei.
_ Konstantinopel, 26 Febr. Das einzige Ereigniß, welches in der letztverflossenen Woche die Aufmerksamkeit des Publicums in Anspruch genommen, ist die Ernennung des Beylikdschi Schekib Effendi zum außerordentlichen Botschafter in London. Derselbe wurde in seinem bisherigen Amte durch den Secretär der Divanskanzlei Mumtaz Effendi ersetzt. – Im großen Reichsrathe finden fortwährend Versammlungen statt, welche die in Folge des Hatischeriffs von Gülhaneh vorzunehmenden Verwaltungsreformen bezwecken. – Das neueste Blatt der türkischen Zeitung macht die Liste der nach Abschaffung des Iltizam (Aemterverkaufs) für die vorzüglichsten Districte und Ortschaften
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Deutsches Textarchiv: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-06-28T11:37:15Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-06-28T11:37:15Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: Lautwert transkribiert; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: teilweise erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |