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Allgemeine Zeitung. Nr. 49. Augsburg, 18. Februar 1840.

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Bureaux, Comptoirs und Fabriken geschlossen, und da sich Nachmittags auch das Wetter erheiterte, so wogte es in allen Richtungen auf den Straßen auf und ab. Abends waren viele Privathäuser, so wie Clubs und andere öffentliche Gebäude beleuchtet, und zwar viele pracht- und geschmackvoll. Jetzt schien ganz London in Bewegung, aber auch hier zeigte sich der Volkscharakter wieder höchst vortheilhaft. Bei einem Gedränge, wo man buchstäblich hätte auf Menschenköpfen gehen können, und wo oft ein Menschenstrom sich dem andern entgegen wälzte, sah man fast nirgends rohes Stoßen oder gar Schlagen; sondern jeder berücksichtigte, so viel es sich immer thun ließ, den andern, und besonders wurde gegen Weiber und Kinder die größte Schonung beobachtet. Ich selbst hatte mich unvorsichtiger Weise mit einem neunjährigen Knaben etwas zu tief ins Gedränge gewagt; als mir für das Kind bange wurde, ich dasselbe auf eine Achsel setzte und in eine Nebengasse auszuweichen suchte, machten mehrere starke Männer vom gemeinen Volke, meine Noth erblickend, sogleich Raum für uns, und wir entkamen dem Gewirr in aller Sicherheit. So viel im Allgemeinen. Was das Einzelne betrifft, verweise ich Sie an die Zeitungen selbst. Der Herzog von Wellington (welcher vom Volke aufs ehrenvollste empfangen wurde) und mehrere andere ausgezeichnete Tories hatten sich beeifert durch ihre Gegenwart in der königlichen Capelle der Königin ihre Ehrerbietung zu bezeugen, und zwischen dem königlichen Paar und der verwittweten Königin fand ein öffentlicher Austausch von Liebkosungen statt, welcher vermuthen läßt, daß diese Personen in ihrer hohen Stellung, trotz allen Bemühungen von Parteiscribenten, sich nicht vom Parteihaß haben berühren lassen. Aber die Masse der Tories ist untröstlich darüber, daß dieser so wichtige Schritt der Monarchin nicht unter der Leitung ihrer Partei statt gefunden, und wenn man auch wohl keinen in Trauerflor auf den Straßen erblickte, wie manche zu erscheinen gedroht, so zogen sich doch die meisten knurrend in ihre Wohnungen zurück, und wollten an dem Volksfeste nicht Theil nehmen, oder auch nur etwas davon sehen. Das Parlament, welches sich am Donnerstag vertagt, versammelt sich heute wieder.

Frankreich.

Die Commission der Dotation für den Herzog von Nemours beschäftigte sich am 12 Febr. mit dem von Hrn. L'Herbette vorgelegten Amendement, daß nämlich dem Herzog von Nemours die Dotation nur bis zum Ende der gegenwärtigen Regierung bewilligt werden solle. Dieses Amendement ward mit der Mehrheit von 6 gegen 3 Stimmen verworfen. Es wurden noch andere Amendements von Hrn. L'Herbette vorgeschlagen, der im Einverständniß mit den HH. Odilon-Barrot und v. Grammont erstens die Unterdrückung des Witthumsgehalts der künftigen Herzogin von Nemours, sodann dessen Herabsetzung auf 150,000 Fr., und endlich dessen Aufhören im Fall einer zweiten Ehe oder des Nichtwohnens in Frankreich beantragte. Diese drei Amendements hatten dasselbe Schicksal wie das das erste. Die Mehrheit stellte den Witthumsgehalt auf 200,000 Fr. fest. Der Gesetzesentwurf forderte bekanntlich 300,000 Fr. Ein anderes Amendement des Hrn. Odilon-Barrot, das die Unterdrückung der für die Vermählungskosten verlangten 500,000 Fr. beantragte, ward verworfen. Die Commission endigte ihre Arbeiten, und wird sich erst wieder zur Lesung des Berichts versammeln.

Der Presse zufolge ist Hr. Sebastiani am 13 Febr. Morgens in Paris angekommen.

(la Presse.) Hr. v. Rumigny, französischer Botschafter in Madrid, hat dem Conseilpräsidenten geschrieben und ihn um seine Abberufung gebeten. Der Herzog v. Broglie, der gestern (12) von dem König empfangen wurde, besteht dringend auf der Abberufung des Hrn. v. Latour-Maubourg, unsers Botschafters in Rom. Hr. Guizot, der gestern in den Tuilerien gespeist, wird am Dienstag nach London abreisen.

(La Presse.) Die russische Regierung hat, wenn wir gut unterrichtet sind, durch Hrn. v. Medem dem französischen Cabinet eine höchst wichtige Note überreichen lassen, worin eine sorgfältige Unterscheidung zwischen dem §, der sich auf die polnische Nationalität bezieht und von der Pairs- und Deputirtenkammer, in ihrer Adresse an den König, angenommen wurde, und dem mehr ostensiblen, etwas affectirten Votum des Ministers des öffentlichen Unterrichts zu Gunsten des Amendements der HH. v. Harcourt und Tascher gemacht wäre. Diese Note soll das Cabinet in große Verlegenheit setzen, das ohne Zweifel nicht bedacht hat, daß Minister, denen Klugheit fehlt, Festigkeit bedürfen.

Ein Schreiben aus Tanger in französischen Blättern sagt, daß gegenwärtig viele Agenten Abd-el-Kaders das Innere der Provinzen von Marokko durchreisen, wo sie durch ihre fanatischen Predigten den Haß der muselmännischen Bevölkerung gegen die Franzosen zu entflammen suchen. Sie unterlassen kein Mittel, keine Intrigue bei Muley-Abderrahman, dem Kaiser von Marokko und seinem ältesten Sohn, um beide zu bewegen, den Franzosen den "heiligen Krieg" zu erklären. "Die Dinge - fährt jenes Schreiben fort - sind schon so weit gediehen, daß, wenn die französische Regierung sich nicht beeilt, die feindseligen Umtriebe abzuwehren, sie wohl in Bälde einen mächtigen Feind auf den Hals bekommen dürfte, dessen Bündniß mit Abd-El-Kader unsere Stellung in Afrika seltsam verwickeln würde. Dieselben Umtriebe, wie in Marokko, wiederholen auch die Emissäre Abd-El-Kaders in Tunis, Tripolis, in allen Barbareskenstaaten. Es herrscht in diesen Ländern gegenwärtig eine große Aufregung gegen die Christen und besonders gegen die Franzosen. Ein türkischer Abgesandter, Osman Agha, ist hier angekommen. Man kennt noch nicht den Zweck seiner Mission; aber die französische Regierung wird klug thun, darüber Nachforschungen anzustellen; denn einige Personen behaupten, daß diese Mission mit der orientalischen Frage in Verbindung stehe und, auf den Rath von zwei großen Mächten beschlossen, keinen andern Zweck habe, als den Franzosen in Afrika so viele Verlegenheiten zu bereiten, daß sie verhindert würden, an den bevorstehenden Ereignissen im Orient ernstlichen Antheil zu nehmen."

Belgien.

Das Amsterdamer Handelsblad schreibt unter dem 10 Febr. aus Brüssel, daß die mit der Ausgleichung der Reclamationen zwischen Holland und Belgien beauftragte Commission auf dem Punkt stehe, sich wieder nach Utrecht zu begeben.

Niederlande.

Am letzten Sonnabend legte der Professor Pruys van der Hoeven sein Rectoramt nieder, und übergab es dem neu ernannten Rector Professor J. R. Thorbecke. Der abtretende Rector gab ein Diner, dem auch der Prinz Alexander der Niederlande beiwohnte. Abends fand zur Feier des 265sten Jahrestags der Universität eine Maskerade der Studenten statt, welche den Einzug des Herzogs Johann von Bayern am 18 August 1420 darstellte. Diesem Feste wohnte auch Se. königl. Hoheit der Prinz von Oranien, so wie Ihre königl. Hoheiten der Erbprinz und die Erbprinzessin bei, wie überhaupt aus der ganzen Umgegend eine große Menge Menschen hinströmte.

Bureaux, Comptoirs und Fabriken geschlossen, und da sich Nachmittags auch das Wetter erheiterte, so wogte es in allen Richtungen auf den Straßen auf und ab. Abends waren viele Privathäuser, so wie Clubs und andere öffentliche Gebäude beleuchtet, und zwar viele pracht- und geschmackvoll. Jetzt schien ganz London in Bewegung, aber auch hier zeigte sich der Volkscharakter wieder höchst vortheilhaft. Bei einem Gedränge, wo man buchstäblich hätte auf Menschenköpfen gehen können, und wo oft ein Menschenstrom sich dem andern entgegen wälzte, sah man fast nirgends rohes Stoßen oder gar Schlagen; sondern jeder berücksichtigte, so viel es sich immer thun ließ, den andern, und besonders wurde gegen Weiber und Kinder die größte Schonung beobachtet. Ich selbst hatte mich unvorsichtiger Weise mit einem neunjährigen Knaben etwas zu tief ins Gedränge gewagt; als mir für das Kind bange wurde, ich dasselbe auf eine Achsel setzte und in eine Nebengasse auszuweichen suchte, machten mehrere starke Männer vom gemeinen Volke, meine Noth erblickend, sogleich Raum für uns, und wir entkamen dem Gewirr in aller Sicherheit. So viel im Allgemeinen. Was das Einzelne betrifft, verweise ich Sie an die Zeitungen selbst. Der Herzog von Wellington (welcher vom Volke aufs ehrenvollste empfangen wurde) und mehrere andere ausgezeichnete Tories hatten sich beeifert durch ihre Gegenwart in der königlichen Capelle der Königin ihre Ehrerbietung zu bezeugen, und zwischen dem königlichen Paar und der verwittweten Königin fand ein öffentlicher Austausch von Liebkosungen statt, welcher vermuthen läßt, daß diese Personen in ihrer hohen Stellung, trotz allen Bemühungen von Parteiscribenten, sich nicht vom Parteihaß haben berühren lassen. Aber die Masse der Tories ist untröstlich darüber, daß dieser so wichtige Schritt der Monarchin nicht unter der Leitung ihrer Partei statt gefunden, und wenn man auch wohl keinen in Trauerflor auf den Straßen erblickte, wie manche zu erscheinen gedroht, so zogen sich doch die meisten knurrend in ihre Wohnungen zurück, und wollten an dem Volksfeste nicht Theil nehmen, oder auch nur etwas davon sehen. Das Parlament, welches sich am Donnerstag vertagt, versammelt sich heute wieder.

Frankreich.

Die Commission der Dotation für den Herzog von Nemours beschäftigte sich am 12 Febr. mit dem von Hrn. L'Herbette vorgelegten Amendement, daß nämlich dem Herzog von Nemours die Dotation nur bis zum Ende der gegenwärtigen Regierung bewilligt werden solle. Dieses Amendement ward mit der Mehrheit von 6 gegen 3 Stimmen verworfen. Es wurden noch andere Amendements von Hrn. L'Herbette vorgeschlagen, der im Einverständniß mit den HH. Odilon-Barrot und v. Grammont erstens die Unterdrückung des Witthumsgehalts der künftigen Herzogin von Nemours, sodann dessen Herabsetzung auf 150,000 Fr., und endlich dessen Aufhören im Fall einer zweiten Ehe oder des Nichtwohnens in Frankreich beantragte. Diese drei Amendements hatten dasselbe Schicksal wie das das erste. Die Mehrheit stellte den Witthumsgehalt auf 200,000 Fr. fest. Der Gesetzesentwurf forderte bekanntlich 300,000 Fr. Ein anderes Amendement des Hrn. Odilon-Barrot, das die Unterdrückung der für die Vermählungskosten verlangten 500,000 Fr. beantragte, ward verworfen. Die Commission endigte ihre Arbeiten, und wird sich erst wieder zur Lesung des Berichts versammeln.

Der Presse zufolge ist Hr. Sebastiani am 13 Febr. Morgens in Paris angekommen.

(la Presse.) Hr. v. Rumigny, französischer Botschafter in Madrid, hat dem Conseilpräsidenten geschrieben und ihn um seine Abberufung gebeten. Der Herzog v. Broglie, der gestern (12) von dem König empfangen wurde, besteht dringend auf der Abberufung des Hrn. v. Latour-Maubourg, unsers Botschafters in Rom. Hr. Guizot, der gestern in den Tuilerien gespeist, wird am Dienstag nach London abreisen.

(La Presse.) Die russische Regierung hat, wenn wir gut unterrichtet sind, durch Hrn. v. Medem dem französischen Cabinet eine höchst wichtige Note überreichen lassen, worin eine sorgfältige Unterscheidung zwischen dem §, der sich auf die polnische Nationalität bezieht und von der Pairs- und Deputirtenkammer, in ihrer Adresse an den König, angenommen wurde, und dem mehr ostensiblen, etwas affectirten Votum des Ministers des öffentlichen Unterrichts zu Gunsten des Amendements der HH. v. Harcourt und Tascher gemacht wäre. Diese Note soll das Cabinet in große Verlegenheit setzen, das ohne Zweifel nicht bedacht hat, daß Minister, denen Klugheit fehlt, Festigkeit bedürfen.

Ein Schreiben aus Tanger in französischen Blättern sagt, daß gegenwärtig viele Agenten Abd-el-Kaders das Innere der Provinzen von Marokko durchreisen, wo sie durch ihre fanatischen Predigten den Haß der muselmännischen Bevölkerung gegen die Franzosen zu entflammen suchen. Sie unterlassen kein Mittel, keine Intrigue bei Muley-Abderrahman, dem Kaiser von Marokko und seinem ältesten Sohn, um beide zu bewegen, den Franzosen den „heiligen Krieg“ zu erklären. „Die Dinge – fährt jenes Schreiben fort – sind schon so weit gediehen, daß, wenn die französische Regierung sich nicht beeilt, die feindseligen Umtriebe abzuwehren, sie wohl in Bälde einen mächtigen Feind auf den Hals bekommen dürfte, dessen Bündniß mit Abd-El-Kader unsere Stellung in Afrika seltsam verwickeln würde. Dieselben Umtriebe, wie in Marokko, wiederholen auch die Emissäre Abd-El-Kaders in Tunis, Tripolis, in allen Barbareskenstaaten. Es herrscht in diesen Ländern gegenwärtig eine große Aufregung gegen die Christen und besonders gegen die Franzosen. Ein türkischer Abgesandter, Osman Agha, ist hier angekommen. Man kennt noch nicht den Zweck seiner Mission; aber die französische Regierung wird klug thun, darüber Nachforschungen anzustellen; denn einige Personen behaupten, daß diese Mission mit der orientalischen Frage in Verbindung stehe und, auf den Rath von zwei großen Mächten beschlossen, keinen andern Zweck habe, als den Franzosen in Afrika so viele Verlegenheiten zu bereiten, daß sie verhindert würden, an den bevorstehenden Ereignissen im Orient ernstlichen Antheil zu nehmen.“

Belgien.

Das Amsterdamer Handelsblad schreibt unter dem 10 Febr. aus Brüssel, daß die mit der Ausgleichung der Reclamationen zwischen Holland und Belgien beauftragte Commission auf dem Punkt stehe, sich wieder nach Utrecht zu begeben.

Niederlande.

Am letzten Sonnabend legte der Professor Pruys van der Hoeven sein Rectoramt nieder, und übergab es dem neu ernannten Rector Professor J. R. Thorbecke. Der abtretende Rector gab ein Diner, dem auch der Prinz Alexander der Niederlande beiwohnte. Abends fand zur Feier des 265sten Jahrestags der Universität eine Maskerade der Studenten statt, welche den Einzug des Herzogs Johann von Bayern am 18 August 1420 darstellte. Diesem Feste wohnte auch Se. königl. Hoheit der Prinz von Oranien, so wie Ihre königl. Hoheiten der Erbprinz und die Erbprinzessin bei, wie überhaupt aus der ganzen Umgegend eine große Menge Menschen hinströmte.

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[0387/0003] Bureaux, Comptoirs und Fabriken geschlossen, und da sich Nachmittags auch das Wetter erheiterte, so wogte es in allen Richtungen auf den Straßen auf und ab. Abends waren viele Privathäuser, so wie Clubs und andere öffentliche Gebäude beleuchtet, und zwar viele pracht- und geschmackvoll. Jetzt schien ganz London in Bewegung, aber auch hier zeigte sich der Volkscharakter wieder höchst vortheilhaft. Bei einem Gedränge, wo man buchstäblich hätte auf Menschenköpfen gehen können, und wo oft ein Menschenstrom sich dem andern entgegen wälzte, sah man fast nirgends rohes Stoßen oder gar Schlagen; sondern jeder berücksichtigte, so viel es sich immer thun ließ, den andern, und besonders wurde gegen Weiber und Kinder die größte Schonung beobachtet. Ich selbst hatte mich unvorsichtiger Weise mit einem neunjährigen Knaben etwas zu tief ins Gedränge gewagt; als mir für das Kind bange wurde, ich dasselbe auf eine Achsel setzte und in eine Nebengasse auszuweichen suchte, machten mehrere starke Männer vom gemeinen Volke, meine Noth erblickend, sogleich Raum für uns, und wir entkamen dem Gewirr in aller Sicherheit. So viel im Allgemeinen. Was das Einzelne betrifft, verweise ich Sie an die Zeitungen selbst. Der Herzog von Wellington (welcher vom Volke aufs ehrenvollste empfangen wurde) und mehrere andere ausgezeichnete Tories hatten sich beeifert durch ihre Gegenwart in der königlichen Capelle der Königin ihre Ehrerbietung zu bezeugen, und zwischen dem königlichen Paar und der verwittweten Königin fand ein öffentlicher Austausch von Liebkosungen statt, welcher vermuthen läßt, daß diese Personen in ihrer hohen Stellung, trotz allen Bemühungen von Parteiscribenten, sich nicht vom Parteihaß haben berühren lassen. Aber die Masse der Tories ist untröstlich darüber, daß dieser so wichtige Schritt der Monarchin nicht unter der Leitung ihrer Partei statt gefunden, und wenn man auch wohl keinen in Trauerflor auf den Straßen erblickte, wie manche zu erscheinen gedroht, so zogen sich doch die meisten knurrend in ihre Wohnungen zurück, und wollten an dem Volksfeste nicht Theil nehmen, oder auch nur etwas davon sehen. Das Parlament, welches sich am Donnerstag vertagt, versammelt sich heute wieder. Frankreich. _ Paris, 13 Febr. Die Commission der Dotation für den Herzog von Nemours beschäftigte sich am 12 Febr. mit dem von Hrn. L'Herbette vorgelegten Amendement, daß nämlich dem Herzog von Nemours die Dotation nur bis zum Ende der gegenwärtigen Regierung bewilligt werden solle. Dieses Amendement ward mit der Mehrheit von 6 gegen 3 Stimmen verworfen. Es wurden noch andere Amendements von Hrn. L'Herbette vorgeschlagen, der im Einverständniß mit den HH. Odilon-Barrot und v. Grammont erstens die Unterdrückung des Witthumsgehalts der künftigen Herzogin von Nemours, sodann dessen Herabsetzung auf 150,000 Fr., und endlich dessen Aufhören im Fall einer zweiten Ehe oder des Nichtwohnens in Frankreich beantragte. Diese drei Amendements hatten dasselbe Schicksal wie das das erste. Die Mehrheit stellte den Witthumsgehalt auf 200,000 Fr. fest. Der Gesetzesentwurf forderte bekanntlich 300,000 Fr. Ein anderes Amendement des Hrn. Odilon-Barrot, das die Unterdrückung der für die Vermählungskosten verlangten 500,000 Fr. beantragte, ward verworfen. Die Commission endigte ihre Arbeiten, und wird sich erst wieder zur Lesung des Berichts versammeln. Der Presse zufolge ist Hr. Sebastiani am 13 Febr. Morgens in Paris angekommen. (la Presse.) Hr. v. Rumigny, französischer Botschafter in Madrid, hat dem Conseilpräsidenten geschrieben und ihn um seine Abberufung gebeten. Der Herzog v. 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Am letzten Sonnabend legte der Professor Pruys van der Hoeven sein Rectoramt nieder, und übergab es dem neu ernannten Rector Professor J. R. Thorbecke. Der abtretende Rector gab ein Diner, dem auch der Prinz Alexander der Niederlande beiwohnte. Abends fand zur Feier des 265sten Jahrestags der Universität eine Maskerade der Studenten statt, welche den Einzug des Herzogs Johann von Bayern am 18 August 1420 darstellte. Diesem Feste wohnte auch Se. königl. Hoheit der Prinz von Oranien, so wie Ihre königl. Hoheiten der Erbprinz und die Erbprinzessin bei, wie überhaupt aus der ganzen Umgegend eine große Menge Menschen hinströmte.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Deutsches Textarchiv: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-06-28T11:37:15Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-06-28T11:37:15Z)

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 49. Augsburg, 18. Februar 1840, S. 0387. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_049_18400218/3>, abgerufen am 11.12.2024.